Oliver Pötzsch las am 30. Oktober 2010 in Braunschweig

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    Eulenrezis zum Buch


    Bericht:


    Im Rahmen des Krimifestivals in Braunschweig fand gestern eine Lesung mit Oliver Pötzsch in dem ältesten Gebäude Braunschweigs, der Jakob-Kemenate, statt. Schon das Ambiente passte ausgezeichnet zu den ausgesuchten Ausschnitten. Gelesen wurde aus dem Buch Die Henkerstochter und der König der Bettler. Dies ist bereits der dritte Teil der Serie um die Henkerstochter, ihrem Vater und ihrem Freund Simon. Leser von historischen Krimis ist das natürlich ein Begriff und so war jeder verfügbare Platz besetzt. Zusätzlich mag das dreigängige Henkersmal mit Steckrübensuppe, Ragout fin und Pflaumenkompott gelockt haben. Vermutlich wird sich auch schon Jakob Kuisl an derartigen Rezepten erfreut haben.


    Mit der Lesung ging es nach der Suppe los. Herr Pötzsch nahm sich gut eine Stunde Zeit, um das Buch vorzustellen und vor allem Hintergrundinformationen zu liefern. Er reichte Kopien von einer Meisterurkunde eines Scharfrichters aus dem 18. Jahrhundert und Bildmaterial von seinerzeit üblichen Foltergeräten herum. Er reduzierte die Lesung auf wenige Ausschnitte, in denen er auf Besonderheiten der damaligen Zeit hinwies. Locker plauderte er über die Recherche, Quellen und vor allem seiner Familienbande zu dem besagten Henker. Besonders legte er dabei einen Besuch in der Folterkammer Regensburg nahe. So verging die Zeit viel zu schnell und es wurde Zeit für den Hauptgang.


    Der zweite Teil der Lesung gestaltete sich ähnlich. Die ausgewählten Abschnitte waren äußerst gut gewählt, sodass sich wohl jeder, der das Buch noch nicht hatte, anschließend zum Verkaufstisch begab. Die erworbenen Bücher konnten auch gleich signiert werden.


    Auf einen vierten Teil der Serie müssen wir mindestens ein weiteres Jahr warten. Der Autor wollte vermeiden, durch die viele Beschäftigung mit Foltermethoden „ga-ga“ (Original-Wortlaut) zu werden und widmete sich zunächst dem Kriminalfall um den Tod Ludwig II von Bayern. Dieses Buch ist für März 2011 angekündigt.


    Auch im nächsten Jahr wird wieder ein Krimifestival über die Buchhandlung Graff organisiert, wie der Geschäftsführer beim Abschied versprach. Darauf freue ich mich schon heute. Diese Lesung war wirklich ein Erlebnis.

  • Das klingt ja nach einer sehr informativen und schmackhaften Lesung. Die Umgebung sieht toll aus, da hat Braunschweig ja einiges an historischen Stätten zu bieten. Ich spekuliere mal auf das nächste Jahr, vielleicht schaffe ich es mal, dort teilzunehmen. Vorgenommen habe ich es mir schon seit Jahren...