Schöpfung ausser Kontrolle - Karl Olsberg

  • Gebundene Ausgabe: 297 Seiten
    Verlag: Aufbau Verlag (1. März 2010)
    Preis: Euro 19.95


    Autor


    Karl Olsberg (geb. 1960) promovierte über Anwendungen Künstlicher Intelligenz, war Unternehmensberater, Marketingdirektor eines TV-Senders, Geschäftsführer und erfolgreicher Gründer zweier Unternehmen in der "New Economy". Er wurde unter anderem mit dem "eConomy Award" der Wirtschaftswoche für das beste Start Up 2000 ausgezeichnet. Heute arbeitet er als Unternehmensberater und lebt mit seiner Familie in Hamburg. Vom Autor erschienen bisher: "2057 - Unser Leben in der Zukunft" (2007) sowie die Romane "Das System" (2007), "Der Duft" (2008) und "Schwarzer Regen" (2009).


    Klappentext


    Angenommen, die Entwicklung der Technik folgt demselben evolutionären Prinzip, das für alles Lebendige gilt: Was bedeutet das für unsere Zukunft? Werden Maschinen bald ohne uns auskommen? Wie können wir verhindern, in eine immer verhängnisvollere Abhängigkeit von Systemen zu geraten, die wir immer weniger verstehen?


    In seiner ebenso klugen wie unterhaltsamen Auseinandersetzung warnt Karl Olsberg eindringlich vor Naivität im Umgang mit den Annehmlichkeiten unserer hochtechnisierten Welt. Auf der Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse belegt er, wie schnell wir uns dem Punkt nähern, an dem wir unser Schicksal nicht mehr selbst in der Hand haben. Aber er weist auch Wege, mit dieser immer komplexeren technischen Umwelt umzugehen.


    Meine Meinung / Mein Eindruck


    Ich tue mich etwas schwer meine Meinung zu diesem Buch niederzuschreiben, das liegt nicht etwa am Buch sondern an meiner Leseunerfahrenheit im Bereich der Sachbücher. Mir fehlt einfach der Vergleich mit anderen Büchern dieses Genres.


    Das Buch beginnt sehr interessant und der Autor sprich mich als Leser bereits bei der Einführung ganz direkt an. Diese ersten Seiten enthalten etliches an Diskussionspotential und wirken auf mich fast philosophisch. Ist der Mensch die Krone der Schöpfung oder ist er nur ein kleiner Baustein der Evolution dessen Zeit vielleicht schon bald abgelaufen ist? Wenn wir nur ein kleiner Baustein sind wie und was machen wir Menschen daraus? Was bewegt uns dazu die Evolution voranzutreiben und sind wir Menschen sogar ein Beschleuniger der Evolution? Diese und mehrere solcher Fragen versucht der Autor Karl Olsberg zu beantworten.


    Selbstverständlich nimmt die Technik einen grossen Raum in diesem Buch ein denn kein anderes Lebewesen hat sich in den vielen Millionen Jahren so viele kleine Helferlein, sprich Maschinen jeglicher Art, gebaut und zunutze gemacht wie der Mensch. Wir sind Umgeben von technischen Errungenschaften die uns das Leben erleichtern sollen, sei es im beruflichen Umfeld oder auch in privaten Belangen. Und genau da besteht ein nicht zu unterschätzendes Problem oder auch Risiko weil immer weniger Menschen in der Lage diese sind diese hochkomplexen Maschinen zu verstehen. Falls eine solche Maschine kaputt geht und sei es vielleicht nur eine Lappalie, sind wir darauf angewiesen das ein Spezialist diese defekte Maschine flickt. Oder wer kann heute noch einen Computer, die Kaffeemaschine oder das Auto selbst reparieren? Meist sind es keine mechanischen Defekte die es zu flicken gilt sondern es ist ein Problem der Software. Selbst bei Autos, Waschmaschinen oder eben Kaffeemaschinen sind viele Mikrochips verbaut und sie verfügen über eine eigene Software. Da stellt sich die Frage: Sind wir Menschen noch Herr über unsere Maschinen oder bloss ihre Lakaien?


    Und dann ist da noch die Frage des Lebens? Was treibt uns an? Besteht es aus Reproduktion, Mutation und Selektion? Kann man das Leben mit der etwas trockenen Materie der Mathematik vergleichen oder sogar begründen? Lesen Sie das Buch und Sie werden verstehen und begreifen was ich hier andeute.


    Als unerfahrener Leser im Bereich der Sachbücher war ich überrascht mit welch verständlicher Sprache dieses Buch geschrieben ist. Es ist ein leichtes der Erzählung und der Argumentation von Karl Olsberg zu folgen. Es könnte dran liegen das der Autor bereits mehrere Romane veröffentlicht hat und somit ein erfahrener Schreiber ist. Er weiss, dass ein zu trockenes erzählen den Leser bald langweilt und die Aufmerksamkeit leidet. Entsprechend ist das Buch mit vielen Beispielen angereichert und es ist sogar so interessant das sich ein schöner Lesefluss einstellt. Man sollte das Buch deshalb immer wieder kurz weglegen und sich Fragen: Hat der Autor recht? Stimme ich ihm zu? Kann ich ihm widersprechen?


    Zuguterletzt gibt uns der Autor noch ein paar Tipps mit auf unseren weiteren Lebensweg und sorgt für ein versöhnliches Ende. Falls Sie das Buch nun kaufen wollen habe ich ein positives Mem verbreitet. Was es mit den Memen auf sich hat lesen Sie in diesem Buch. Ich wünsche Ihnen viel Spass beim lesen dieses interessanten und lehrreichen Buches.


    Edit: Zu diesem Buch hat und gibt es eine Leserunde die der Autor Karls Olsberg begleitet hat. zur Leserunde hier drauf klicken

  • Das Buch habe ich im Rahmen der schon erwähnten Leserunde gelesen. Der einzige Teil, mit dem ich wenig bis keine Probleme hatte, war das Schlußkapitel „Gärtner im Garten Eden“. Ansonsten wird in dem Buch eine Sicht der Welt vertreten und erklärt, die nicht die meine ist.


    Das Buch ist gut lesbar geschrieben, daran gibt es keinen Zweifel; Karl Olsberg kann auch schwierige Dinge verständlich erklären. Das heißt aber nicht, daß ich ihm in seinen Schlußfolgerungen zustimme. Der Autor entwirft, etwas verkürzt gesagt, in seinem Buch das Bild einer gottlosen, toten Welt, in der Leben beliebig definiert werden kann und nichts anderes ist als etwa die Summe von ein paar chemischen Elementen, die sich reproduzieren können.


    Das hat sich ob des guten Schreibstils interessant lesen lassen, dennoch zählt für mich persönlich das hier entworfene Weltbild mit zum Deprimierendsten und Düstersten, was ich seit langem gelesen habe. Der Ausflug in diesen Bereich der modernen Wissenschaft wird für mich auf absehbare Zeit etwas singuläres bleiben.



    Punktemäßig sehe ich mich bei diesem Buch nicht imstande, eine Wertung abzugeben.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")