Kurzbeschreibung:
Ein betörender Schicksalsroman der beliebten Bestsellerautorin: Eine Frau begegnet vor der exotischen Kulisse Marokkos ihrer großen Liebe und kämpft um ihre Freiheit! USA. Albany, 1930. Sidonie genießt ihr Glück mit dem charmanten Arzt Etienne Duverger. Doch eines Tages verschwindet er ohne ein Wort in seine Heimat Marokko. Sidonie, die ihre Liebe nicht so schnell aufgeben will, reist ihm ins ferne Marrakesch nach und ahnt nicht, welche Geheimnisse sie dort unter dem heißen arabischen Himmel entdecken wird - über den Mann, den sie zu lieben glaubt und über die magische Welt seines Landes.
Über die Autorin:
Linda Holeman, ist im kanadischen Winnipeg/Manitoba geboren und aufgewachsen, wo sie noch heute mit ihrer Familie lebt. Nach dem Studium der Psychologie und Soziologie hat sie zunächst als Lehrerin gearbeitet. Ihre schriftstellerische Karriere begann sie zunächst als Rezensentin eines kanadischen Magazins. Bereits für ihre ersten Kurzgeschichten wurde sie mit Preisen ausgezeichnet. Später folgten zahlreiche Bücher für Kinder und Jugendliche. Mit »Smaragdvogel« , ihrem ersten großen historischen Roman, begeisterte sie ein breites Publikum.
Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt mit der Reise von Sidonie O'Shea, die sich von Albany/USA aufmacht, um in Marokko nach ihren unter mysteriösen Umständen verschwundenen Verlobten zu suchen. Dabei erfährt der Leser in Rückblenden immer mehr aus Sidonies Vergangenheit. Sie ist sehr naiv und weltfremd und ich habe mich anfangs gewundert, dass sie es so problemlos überhaupt nach Marokko geschafft hat. Aber so nach und erfährt man immer mehr aus ihrer Vergangenheit und kann gut nachvollziehen, warum sie so naiv und weltfremd ist.
Als Kind wurde sie von der Kinderlähmung heimgesucht, da sie sich als Krüppel fühlt, kapselt sie sich immer mehr ab. Die einzigen Menschen, die sie um sich duldet, sind ihre Eltern. Als sie durch einen weiteren Schicksalsschlag ganz alleine dasteht, lernt sie den Arzt Etienne Duverger kennen. Er verkörpert alle ihre geheimen Sehnsüchte, mit ihm ist sie glücklich, bis er dann eines Tages sang- und klanglos verschwindet.
Ich muss gestehen, am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten, mich in dieser Geschichte so richtig heimisch zu fühlen. Ich musste da sofort an Holmans letztes Buch denken, das doch eine längere Zeit zäh zu lesen war. Etwas Geduld lohnt hier aber auf jeden Fall, es ist zwar weiterhin kein aktionsreiches Buch, mehr eines der leiseren Tonart, aber die Autorin schafft es unglaublich gut, Menschen und Stimmungen dieser Zeit einzufangen. Wir schreiben das Jahr 1930, Marokko ist inzwischen französische Kolonie. Die Konflikte die dadurch bei beiden Völkern entstehen, werden sehr anschaulich dargestellt.
Aber auch die Hauptfigur Sidonie, entwickelt sich stetig weiter. Der Leser erlebt, wie sie immer selbstbewusster wird und auch immer besser mit ihrer Behinderung umgehen lernt. Alle Nebencharaktere sind sehr gut gezeichnet, natürlich gibt es auch hier eine Figur, die vielleicht in ihrer Bösartigkeit doch etwas zu eindimensional geraten ist. Darüber konnte ich aber gut hinwegsehen.
Fazit: Ein atmosphärisch dichter Roman, über Liebe und Einsamkeit, Verrat und Erlösung. Aber auch über Assimilation, aber vor allen Dingen über Marokko und seine Kultur. Linda Holeman schreibt sich in der 2. Hälfte des Buches regelrecht frei. Spätestens ab diesen Zeitpunkt, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen.