Korona - Thomas Thiemeyer

  • Argon Verlag 2010, 6 CDs, 477 Min.


    Über den Inhalt:
    Im Herzen Afrikas liegt das Tor zu einer neuen Dimension ...
    Mit dem Eintreffen eines neuen Teammitglieds in Uganda beginnt für die Gorillaforscherin Amy Walker ein Abenteuer, das ihre kühnsten Träume übersteigt. Bei einer Expedition ins Hochgebirge stößt ihr Team auf die Ruinen einer versunkenen Hochkultur, die die Forscher vor unerklärliche Phänomene stellt. Nach einer Reihe erfolgloser Erklärungsversuche kann sich die Biologin der Wahrheit nicht länger verschließen: Ihr Team hat das Portal zu einer fremden Dimension durchschritten. Und für die Rückkehr ist es längst zu spät ...


    Über den Autor:
    Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Kunst und Geologie in Köln. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Stuttgart und arbeitet als selbständiger Illustrator und Umschlagdesigner.


    Thomas Thiemeyers Bericht über seine Recherchen zum Buch kann man hier nachlesen.


    Über den Sprecher:
    Dietmar Wunder leiht nicht nur seit Jahren erfolgreich Hollywoodstars wie Adam Sandler, Jamie Foxx und Robert Downey Jr. seine Stimme, sondern seit neuestem auch dem neuen James Bond, Daniel Craig. Außerdem ist er als Synchronregisseur und Autor tätig.


    Meine Meinung:
    Bei der Erforschung der Berggorillas im Urwald von Uganda trifft eine Gruppe von Ethologen zufällig auf die Überreste einer alten Hochkultur. Doch ein Unwetter ungeheuren Ausmaßes hält sie von weiteren Nachforschungen ab. Als es vorbei ist, ist die Welt nicht mehr, wie sie vorher war.


    Ganz ohne Zweifel merkt man diesem Buch an, dass es sehr sorgfältig recherchiert wurde. Der flüssigen Erzählweise läßt sich leicht folgen, nur die Dialoge wirken gelegentlich etwas aufgesetzt.
    So lange ich noch das Gefühl hatte, dass es sich um einen Abenteuerroman handelt, fand ich die Geschichte auch durchaus spannend und schlüssig erzählt. Auch die Protagonisten fügen sich sauber in die Handlung ein. Amy Walker, die toughe Leiterin der Forschergruppe, agiert ebenso glaubwürdig wie ihre Kollegen. Doch dann wechselt die Story ins Fantasy-Horror-Genre und verliert im wahrsten Sinne des Wortes die Bodenhaftung. Legte der Autor am Anfang noch viel Wert auf wissenschaftliche Erklärungen, verliert sich mit dem Ansteigen des Fantasy-Anteils leider die Logik. So können Schiffe durch die Luft fliegen, am Boden scheint die Schwerkraft aber unverändert geblieben zu sein.


    Thomas Thiemeyer legt mit diesem Roman einen extremen Genremix vor. Es wurden Horror, Fantasy, Mystery, Science Fiction, Wissenschaftsthriller und Abenteuerroman in einen Topf geworfen, ein paar Versatzstücke aus bekannten und berühmten Vorgängern (Gorillas im Nebel, Planet der Affen, Stargate, Das Ding aus dem Sumpf, Jules Verne) hinzugefügt und alles kräftig umgerührt. Heraus kam ... ja was eigentlich? Ein Roman, der sich stellenweise durchaus nett liest, aber keine Überraschungen bietet. Alles schon mal da gewesen, alles bereits bekannte Szenarien. Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, wie vieles andere in dem Roman wirkt auch die irgendwie putzig und gekünstelt. Am Ende sind wir dann im Märchenland angekommen und der Schluß ist mit einer großen Portion Kitsch angereichert.

    Wer leichte Unterhaltung mag und keine großen Ansprüche an einen ausgefeilten Plot und interessante Charaktere legt, der kann an diesem Hörbuch durchaus Gefallen finden.
    Zumal es von Dietmar Wunder gelesen wird, der seine Sache im Großen und Ganzen hervorragend macht. Er liest in angenehmem Tempo und passt sich den jeweiligen Situationen stimmlich mühelos an. Die unterschiedlichen Figuren spricht er sehr gut, so dass man sie in den Dialogen problemlos unterscheiden kann. Es gibt nur einen kleinen Punktabzug: Eine der Figuren wie eine Imitation von Helmut Kohl klingen zu lassen, kam nicht gut bei mir an.


    Ach ja: Da die Rezension der Papierausgabe unter Krimis/Thriller eingestellt wurde, habe ich mich dem angeschlossen.

  • Ich hab mir das Hörbuch jetzt auch angehört, da ich eigentlich Thriemeyer bisher gerne gelesen habe.


    Um es vorweg zu nehmen - das Positivste war Dietmar Wunder, für mich eine Neuentdeckung als Sprecher.
    Er hat sehr gut gelesen und eine wunderbare Stimme. (Wie der Name ja schon andeutet :grin)


    Schade ist, daß mich das Höbruch inhaltlich dann doch entäuscht hat.
    Die erste CD war noch gut - so, wie ich mir das ganze Buch vorgestellt hätte. Vorher.
    Es begann wie ein Wissenschaftsthriller, die ich so mag.
    Naja - dann driftete es irgendwann ins Phantasitische und mystische ab. Erst hatte ich die Hoffnung, daß es sich vielleicht doch wieder in für mich erträgliche Bahnen lenken wird - war aber nicht. Leider.


    Mein Problem ist, daß ich mit Phantasie nichts anfangen kann und mit mystischen Elementen noch weniger.


    Daher bin ich wohl auch mit den Protagonisten überhaupt nicht warm geworden.
    Anfangs - als es noch im "normalen" Bereich war, ist mir Amy schon ziemlich auf die Nerven gegangen.
    Auch an die anderen Protagonisten bin ich nicht richtig herangekommen.


    Und das Ende fand ich auch überhaupt nicht gelungen. Eventuell passend zu Phantasie, aber eben nicht mein Geschmack.


    Also wird Reptilia auch weiterhin meine Lieblingsbuch von ihm bleiben.
    Ich weiß,. daß dort auch phantasische Elemente vorhanden sin, aber nur rudimentär und auch viel mehr in die Richtung Wissenschaftsthriller.



    Fazit: Als Thriller nicht so geeignet - Für Phantasie- oder auch Mystik Fans bestimmt sehr interessant.
    Der Sprecher Dietmar Wunder ist für mich eine Entdeckung und liest sehr gut.