Spiral von Paul McEuen

  • Pazifischer Ozean März 1946, sechs Monate nach Kriegsende - Liam Connor, ein junger britischer Offizier und ein Spezialist für saporphytische Pilze, muss an Bord der USS North Dakota mit ansehen, wie wie Hilfesuchende von der USS Vanguard beschossen und versenkt werden.
    Die Japaner haben einen biologischen Kampfstoff, einen Pilz, Uzumaik, entwickelt,den sie jetzt freisetzen wollen. An Bord der USS Vangurd ist es ihnen bereits geglückt. Liam kann es an Bord der USS North Dakota gerade noch verhindern.
    Mehr als 60 Jahre später - Liam Connor lebt in den USA, ist Professor an der Cornell University, weltweit der Fachmann für Pilze und Nobelpreisträger und hat die größte Sammlung von Plizen, seine “Gärten der Fäulinis“ Als plötzlich jemand auftaucht, der von ihm das Uzimaki will, den Pilz, den er 1946 dem Attentäter abnahm.


    So beginnt der Roman, der alle Voraussetzungen für einen Menschheit-Untergangs-Wissenschaftsthriller hat.


    Zuerst das Positive: die wissenschaftlichen Passagen zu dem im Alltag doch weitgehendst unbekannten Gebiet der Pilzen in Verbindung mit der Nanotechnik sind verständnisvoll und sehr interessant geschrieben.Ebenso wie der geschichtliche Hintergrund, der de europäischen Leser wohl nicht so präsent ist. Es gibt ein paar nette Passagen, wie die Atemzüge aller Menschen sich miteinander vermischen. Kurze Sätze und Kapitel treiben den Leser durch das Buch.


    Leider ist das schon alles.
    Die Handlung ist stereotyp für Thriller dieser Art, die Motivation, nach 60 Jahren das Uzimaki besitzen zu wollen, ist nicht nachvollziehbar. Die Erklärungen dafür werden im Drogenwahn gegeben.
    Die Begeisterung für die Zukunftsaussichten seines Fachgebiet geht dem Wissenschaftler im Autor besonders in einer Passage mit ihm durch, die dem Normalbürger bei genauerem Nachdenken eiskalte Schauer über den Rücken jagt (Seite 104)


    Er würde nicht dabei sein, wenn es jemand gelingt die erste lebende Zelle zu booten. Wenn die Kids ihre Lieblings-Genom auf MySpace veröffentlichen.Wenn der Zellkern den Computerchip als Symbol der technischen Vollendung ersetzte.
    Wenn Dylan sein erstes Bakterium baute.


    Das Ende verfällt in Romantich-kitsch und lässt die Frage auftauchen: Warum nicht gleich so?


    Sollte das Buch eine Warnung vor den Gefahren der Mikrobiologie und Nanotechnik sein, hat es sein Ziel durch die Verherrlichung dieser Wissenschaften verfehlt.


    Die Buchgestaltung fällt zwar durch den silberfarbenen Titel, das Cover und den grünen Buchschnitt auf, aber von den 388 ausgewiesenen Seiten sind leider mehr als 40 ohne Text, da auf Kapitel, die auf einer ungeraden Seite enden, eine Leerseite folgt und auch die Kapitel noch in die Tage unterteile sind, die ebenfalls durch Leerseiten glänzen.


    Für die Gestaltung des Buches und den Thriller-Teil gibt es gerade noch 6 Punkte, für den Mehrwert an vermitteltem Wissen knappe 8 Punkte - ergibt einen Mittelwert von schwachen 7 Punkten.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Die Begeisterung für die Zukunftsaussichten seines Fachgebiet geht dem Wissenschaftler im Autor besonders in einer Passage mit ihm durch, die dem Normalbürger bei genauerem Nachdenken eiskalte Schauer über den Rücken jagt (Seite 104)


    Er würde nicht dabei sein, wenn es jemand gelingt die erste lebende Zelle zu booten. Wenn die Kids ihre Lieblings-Genom auf MySpace veröffentlichen.Wenn der Zellkern den Computerchip als Symbol der technischen Vollendung ersetzte.
    Wenn Dylan sein erstes Bakterium baute.


    :wow Das war auch so eine Stelle in dem Buch, die mir leichte Gruselschauer über den Rücken trieb. Eine andere solche Stelle war die, an der Maggie (immerhin Akademikerin!) ganz naiv fragte "Aber wir [die Amerikaner] sind doch die Guten..."
    *schüttel*

  • Wer glaubt, mit "Spiral" einen unterhaltsamen Wissenschaftsthriller in der Tradition Michael Crichtons bekommen zu haben, der sei an dieser Stelle vorgewarnt: Paul McEuen weiß als Experte der Nanotechnologie sicherlich, wovon er schreibt, doch leider bringt er dieses Expertenwissen oft nicht wirklich unterhaltsam oder gar spannend im Roman unter. Immer wieder wird die an sich durchaus action-lastige Handlung für seitenlange Ausführungen in Nanotechnologie unterbrochen, die ich gegen Ende nur noch überflogen habe. Nebenfiguren werden gern mit korrektem Lebenslauf, aber ansonsten doch recht blutarm eingeführt und leider bleiben auch die Hauptakteure bis auf wenige Ausnahmen eher farblos. Ich gebe Babyjane recht, mehr Seiten hätten dem Roman gut getan, es ist nur fraglich, ob der Autor diesen Raum mit Tiefe hätte füllen können. Der nüchterne Stil lässt schon auf den vorhandenen 388 Seiten kaum Gefühl beim Leser aufkommen, fraglich, ob 200 Seiten daran etwas geändert hätten... Eigentlich erstreckt sich die Handlung über wenige Tage, mir kam es beim Lesen manchmal wie Monate vor :sleep


    Dennoch gibt es durchaus positive Momente, Szenen, die so packend geschrieben sind, dass die Geschichte einen nicht mehr loslassen will und auch das Thema Biowaffen ist für mein Empfinden spannend und realistisch dargestellt.


    Daher mein Fazit: kein herausragender Thriller, aber brauchbare Lesekost für technisch Versierte. 5 von 10 Punkten.

  • Ich lese "Spiral" gerade.
    Ich möchte das Buch gerne weglegen, kann es aber dann doch nicht, weil es eine irgendwie geheime Spannung in sich birgt. Die Erwartungshaltung, etwas über den Ausbruch eines gemeinen Pilzes zu lesen, wurde bis zur Hälfte des Buches noch nicht erfüllt. Vielleicht kommt das noch. Lt. Internetpräsenz hatte es mir den Eindruck dessen wohl vermittelt...
    Ich kaufte das Buch aufgrund anziehender Werbung, und einer Leseprobe, die sich, wie ich im Nachhinein feststellte, als quasi eigenständiges, nicht im Buch vorkommendes, Kapitel entpuppte. Nicht schön! Also lese ich skeptisch weiter, und hoffe, nach tausend fachspezifischen Begriffen, doch noch auf ein spannendes Ende!
    LG
    Dirk

  • „Er ist kein Virus, er ist 1000x schlimmer“, die Rede ist von einem Todespilz, den der Mikrobiologe Liam Connor in seinem Labor versteckt hält. Seit 60 Jahren, seit dem Ende des 2. Weltkrieges, hütet Liam dieses Geheimnis, und betreibt seine eigenen Forschungen an dem Pilz. Und nun wird Liam Connor mit 86 Jahren tot aufgefunden, offenbar hat er Selbstmord begangen, oder doch nicht? Und vom Todespilz fehlt jede Spur. Wem ist es gelungen, ihn in die Hände zu bekommen, und welche Pläne verfolgt er damit? Liams Enkelin Maggie und sein Assistent Jake begeben sich in einen Wettlauf mit einem unbekannten Täter, denn es muss verhindert werden, dass sich der absolut tödliche Pilz unkontrolliert weltweit ausbreitet.


    Dies ist der Einstieg in einen spannenden und rasanten Thriller, in dem der Experte für Nanotechnologie und Professor an der Cornell University, Paul McEuen den Leser in die Welt der Nanotechnologie und Biowaffen entführt und ein alptraumhaftes Thriller-Szenario schafft. Als Leser möchte man nur hoffen, dass in gewissen Kreisen keine Planspiele mit derartigen Szenarien stattfinden. Genauso wie ein paar der beschriebenen Zukunftsaussichten im Bereich der Nano- oder Biotechnologie dem Leser den kalten Schauder den Rücken runterjagen.


    Der Thriller bleibt bis zur letzten Seite spannend und ist schnell zu lesen, und gibt ein paar Denkanstöße in Richtung Biowaffen, über die man besser nicht weiter nachdenken sollte. Leider bleiben die Charaktere aber eher blass, die Sprache oft zu wissenschaftlich und fachsprachlich, mal ganz zu schweigen von der schlechten Übersetzung.


    Alles in allem ist Spiral ein spannender – und äußerlich schön gestalteter - Thriller für ein paar kurzweilige Stunden.


    Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen, aber so einiges hätte man wesentlich besser machen können, und deswegen gibts von mir gibt’s 7 Punkte.

  • Zitat

    Er ist kein Virus, er ist 1000x schlimmer. Mikrobiologe Liam Connor besitzt den Pilz, der jeden Menschen in eine tödliche Waffe verwandeln kann. Und dann plötzlich sein mysteriöser Tod: Grausam zugerichtet wird Connor aufgefunden. Vom Todespilz fehlt jede Spur. Musste er für sein Wissen mit dem Leben bezahlen? Wer hat den Todespilz an sich gebracht? Welches Ziel verfolgt er? Wird der Pilz freigesetzt, so dass er die ganze Menschheit gefährden kann? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Mit allen Mitteln muss Liams Assistent Jake verhindern, dass sich die tödliche Infektion weltweit ausbreitet - Paul McEuen gewährt mit seinem atemberaubenden Thriller Einblicke in eine unsichtbare Welt, die für die Menschheit zur unermesslichen Bedrohung werden kann - wenn sie außer Kontrolle gerät


    Meine Meinung:


    Als erstes Mal komme ich zu der Aufmachung. Das Buch ist nicht so wie die anderen Bücher gebunden. Die Seiten sind am Rand Grün. Sieht sehr hübsch aus und ist mal was anderes. Ich musste mich am Anfang zwar erst daran gewöhnen, aber jetzt gefällt es mir doch ganz gut.


    Zum Inhalt.:


    Ich muss gestehen, am Anfang hatte ich so ein Problem damit, mich in die Geschichte hinein zu versetzen. Ich hatte mich vorher nie mit dem Thema auseinander gesetzt und somit wurde ich mit Sachen konfrontiert, die mir am Anfang das Lesen schwer gemacht haben. Doch der Autor beschreibt die einzelnen Sachen ziemlich genau, sodass man früher oder später weiß, was was ist und wer wer ist ^^


    Leider haben die Protagonisten für mich zu wenig tiefgang. Ich hätte mir mehr gewünscht, dass man beispielsweise mehr von Orchid erfährt, warum sie das macht und was sie generell so denkt. Sie war aber auch die einzige Person, die mir im ganzen Buch gefallen hat. Normalerweise fiebert man ja mit, aber das war bei Jake und Co, bei mir jedenfalls, nicht so. Im Endeffekt war es mir egal, ob die sterben oder nicht.


    Zum Schreibstil:


    Es gab einige Übersetzungsfehler, die leider auch dafür gesorgt haben, dass das Lesen zu einer Tortur wurde. Manchmal dachte ich mir nur: Da kann aber jetzt etwas nicht stimmen.
    Auch hat der Autor zum Anfang hin viele Anapher verwendet. Sowas lese ich nicht besonders gerne.
    Die Sätze waren sehr kurz, aber auch daran konnte man sich gewöhnen.



    Fazit:


    Wenn man sich an der Schreibstil gewöhnt hat und das Thema für einen auch interessant ist, so ist es ein Buch, was schnell gelesen werden kann. Hat man sich allerdings noch nicht so mit der Materie Biowaffen auseinander gesetzt, so muss man sich erst reinlesen. Hat man das allerdings überstanden, so liest man es sehr schnell durch. Allerdings darf man nicht zu viel Tiefgang der Protagonisten erwarten, denn das besitzen sie definitiv nicht.


    Ich vergebe 7 von 10 Punkten.

    Gelesene Mangas 2015: 194
    Gelesene Seiten 2015: 37.571

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  • Ich durfte das Buch "Spiral" von Paul McEuen im Rahmen der bereits erwähnten Leserunde lesen.
    Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Der schwarze Einband und die grünen Seiten ergeben einen wunderschönen Kontrast.
    Und auch die Beschreibung des Buches klingt sehr interessant.
    Ich hätte mir dieses Buch sicher auch gekauft, wenn ich es im Buchladen gesehen hätte.
    Aber nun zum Inhalt:
    Das Buch fängt spannend an, ein Schiff nach dem 2.Weltkrieg hat eine mysteriöse chemische Waffe an Bord, an der alle sterben. Dann gibt es einen Zeitsprung in die heutige Zeit und das Buch geht genauso rasant weiter wie am Anfang. Mit Liam, Meggie, Dylan und Jake hat der Autor interessante Charaktere geschaffen, die leider nicht richtig herausgearbeitet werden. Dafür gibt es jede Menge "Action" und viele wissenschaftliche Erklärungen.
    Das Ende allerdings fand ich sehr enttäuschend - es war mir zu "einfach" gestrickt.
    Alles in allem 7 Punkte von mir. :wave

  • Die Rezi zu diesem Buch hatte ich erfolgreich verdrängt, aber nun bin ich grad in Schreiblaune, also raus damit :grin


    Leider kann ich das Buch nicht als durchweg positiv beurteilen. Eigentlich würde ich eher sagen, daß ich dann doch eher enttäuscht war.
    Ich vermute mal, daß es daran liegt, etwas völlig anderes erwartet zu haben.
    Ich habe vielmehr mit reinen biologischen Erklärungen und Dingen gerechnet.


    So gerne ich ja jeden Wissenschaftsthriller mit den verrücktesten biologischen und neurologischen, medizinischen und psychologischen Erklärungen lese – ich denke da nur an Robin Cooks „Meisterwerke“, die ich verschlinge – bei technischen Nanodingen mach ich einfach dicht. Und davon gab es reichlich – reichlich technische und physikalische Dinge, die mich persönlich überhaupt nicht interessieren und für mich viel zu wenig biologisches, neuropsychologisches.


    Auch sprachlich ging es mir etwas auf die Nerven . Die Ausdrucksweise wiederholte sich, gerade die dummerhaften Ausdrücke manch "toller" Männer. Etwas, das ich einfach nicht mag. Sei es in Büchern oder auch bei „echten“ Männern.


    Der erste Teil – der Prolog der 1946 spielte - war gut.
    Der Übergang hin zur heutigen Zeit etwas abrupt, aber auch noch in Ordnung.
    Aber dann hörte es auch größtenteil für mich damit auf.


    Die Figuren waren ganz nett, das wars dann aber auch. Keine hat bei mir bisher einen so starken Eindruck hinterlassen, daß ich sie besonders tiefgehend finde.
    Sie sind mir alle zu unscheinbar, oder einfach nicht ansprechend genug um sich mit ihnen irgendwie identifizieren zu können.


    Die ständige Quälereien und Morderei nervten selbst mich nachher langsam. Normalerweise hab ich bei blutigen Thrillern keine Probleme, aber hier wars wirklich übertrieben - Reines roboterhaftes abschlachten


    Die Grundidee als solches war eigentlich interessant - ok, sonst hätt ich mich auch nicht für die Leserunde angemeldet, hätte mich das nicht interessiert :grin - aber die Umsetzung war dann einfach in meinen Augen nicht so gelungen.
    Ich empfand es nachher als einfach zu sehr auf ein Untergangsszenario hinauswollend, das dann aber so ziemlich belanglos und langweilig zusammengestellt war.


    Ich halte dem Buch mal zugute, daß dann im letzten Teil dann noch mal so etwas wie eine Spur Spannung und Überraschung kam. Aber wirklich nur eine kleine Spur. Das hat es dann doch noch ein bißchen herausgerissen.

  • Ein überraschendes lehrreiches aber spannendes Buch. Ein wirklich beängstigendes Thema. Man merkt, dass der Autor ein Wissenschaftler ist. Interessante Hintergrundinfos kann er aber gekonnt dem Leser vermitteln. Nach dem Lesen macht man sich seine Gedanken, was könnte sein, wenn.....
    Für zarte Gemüter ist dieses Buch nur bedingt zu empfehlen, einige Szenen sind doch sehr brutal.
    Mich hat das Debüt sehr überzeugt und ich bin sehr neugierig auf weitere Bücher von Paul McEuen.


    Für das Debüt vergebe ich satte 9 Punkte.

  • Zum Buch:
    Mikrobiologe Liam Connor hütet seit 60 Jahren ein tödliches Geheimnis: einen Pilz, den die Japaner im 2. Weltkrieg entwickelten und den er in seinem Labor verschlossen hält. Dann wird Connor grausam zugerichtet tot aufgefunden. Musste er für sein Wissen mit dem Leben bezahlen? Wer hat den Todespilz an sich gebracht? Welches Ziel verfolgt er? Wird der Pilz sich unkontrolliert ausbreiten und die ganze Menschheit vernichten? Liams Enkelin Maggie und sein Assistent Jake müssen mit allen Mitteln verhindern, dass eine Biowaffe freigesetzt wird, wie es sie noch nie gegeben hat. Militär, internationale Geheimdienste und die Forscher geraten in einen Wettlauf, bei dem jeder zur Zeitbombe werden kann...


    Meine Meinung:
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
    Schon am Anfang ging es spannend los und diese Spannung ist über die ganzen Handlung geblieben.
    Die Vorstellung von einem solchen Pilz ist sehr erschreckend, aber auch interessant. Es gibt schon mehrere Bücher, in denen ein Virus oder ein Bakterium die Menschheit bedroht, aber in diesem Buch war diese Idee mit dem Pilz wirklich sehr gut umgesetzt.
    Ich interessiere mich für Technik, wodurch ich den großen Technik Teil im Buch sehr interessant fand.
    Die meisten Personen hatten tiefe und waren mir sympathisch. Besonders Jake hat mir gefallen. Seine Gedankengänge konnte ich gut nachvollziehen und fand diese durch seine Erfahrungen als Soldat sehr interessant.
    Den Schreibstil von Paul McEuen fand ich sehr gut. Ich konnte das Buch auch über einen längeren Zeitraum gut lesen und ich musste es teilweise mitten in der Nacht weiter lesen, weil es gerade so spannend war.
    Alles in allem ein wirklich sehr gelungener Thriller, der einem schlaflose Nächte bereiten kann.
    Ich vergebe 9/10 Punkten.

  • Die Meinungen über dieses Buch sind ja geteilt, ich gehörte zu denen, bei denen die Kritikpunkte überwiegen. Wer sich nämlich wie ich auf einen spannenden Biologie-Thriller freut, der sei gewarnt: In diesem Buch geht es sehr blutig zu. Spannend ist es, aber diese Spannung wird in erster Linie nicht durch einen biologischen Organismus erzeugt, sondern durch äußerst brutale Folter- und Tötungsmethoden. Schon allein das wäre ein Grund, warum mir dieses Buch nicht gefallen hat.


    Und es kommen weitere hinzu: Das eigentlich biologische Thema paart sich sehr schnell mit viel Technik. An sich nichts schlechtes, doch hier wird es mit technischen Geräten und Beschreibungen übertrieben. Dazu kommen viele Abkürzungen irgendwelcher amerikanischer Institutionen, mit denen ich ebenfalls nichts anfangen konnte.


    Auch sprachlich lässt das Buch zu wünschen übrig, wobei fraglich ist, ob dies dem Autor oder dem Übersetzer anzulasten ist. Die Handlung bietet wenig überraschendes und ist im Großen und Ganzen vorhersehbar. Hinzu kommen einige logische Ungereimtheiten. Einige kreative und interessante Gedanken können diesen negativen Gesamteindruck leider nicht wirklich verbessern. Einzig der letzte Teil des Buches hat mich dann einigermaßen versöhnt, denn dieser war dann zumindest spannend.


    Fazit: Für mich wars nichts, auch wenn das Buch im letzten Teil besser wurde. Zu brutal, zu technisch und zu holprig.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Vor 60 Jahren konnte Liam Connor einen Pilz sicher stellen, der die Menschheit hätte ausrotten können. Niemand wusste davon, bis auf der damalige Träger dieses Pilzes. Und noch jemand, der nun versucht an diesen heranzukommen um die Welt zu infizieren. Dieser jemand schreckt auch vor Mord nicht zurück und so stirbt Connor noch bevor er verraten kann, wo er den Pilz all die Jahre lang versteckt hat. Eine wilde Jagd entbrennt, auf eine der gefährlichsten biologischen Waffen der Welt...


    Paul McEuen hat mit Spiral einen wissenschaftlichen Thriller abgeliefert, der vor wissenschaftlichen Beschreibungen nur so strotzt.
    Das ist nicht unbedingt schlecht, eigentlich finde ich so etwas immer sehr gut und auch hier waren die wissenschaftlichen Ausflüge in die Bereiche der Nanotechnologie und der Biochemie sehr interessant und gut verständlich. Allerdings waren sie zum großen Teil auch sehr sachlich und nüchtern und das ist meiner Ansicht nach auch der große Nachteil des Buches.
    Die Geschichte an sich ist generell sehr spannend, aber die Charaktere handeln allesamt recht stereotyp und sind wenig facettenreich.
    McEuen nutzt eine sehr einfache und wenig beschreibende Sprache, was in einem Roman - auch wenn es sich um einen Thriller handelt - aber schon dazu gehört. Wenigstens ein bisschen.
    So kam hier und da zwar ein wenig Spannung auf, aber so wirklich konnte ich mit den Charakteren nicht mitfiebern und genau das hat mich auch davon abgehalten den Roman schnell in einem Rutsch durchzulesen. Leider. Sehr, sehr schade, denn Potential war durchaus vorhanden, aber an der Umsetzung hat es dann doch ein wenig gehapert.


    Was bleibt ist ein wenig Einblick in die Wissenschaft, aber die Erinnerung an diesen Thriller wird wohl schnell verblassen.