Der verbotene Schlüssel von Ralf Isau (ab ca. 12 Jahren)

  • Kurzbeschreibung
    »Manche Dinge bleiben besser für immer unentdeckt.« Nur kurz denkt die 14-jährige Sophia an diesen Rat, als sie das Erbe ihres geheimnisvollen Großvaters annimmt: Der alte Mann, den sie nie selbst gekannt hat, vermacht ihr eine komplexe kleine Maschine, die wie ein Uhrwerk voller Zahnrädchen und Halbkugeln aussieht. Und dazu einen Schlüssel – vor dem ein Brief des Großvaters eindringlich warnt. Der verbotene Schlüssel – Sophia kann ihm nicht widerstehen: Sie zieht das Uhrwerk auf und findet sich in einem bizarren, gefährlichen Reich wieder. Mekanis, das perfekte, gefühllose Land, erwacht durch sie zu neuem Leben. Und Sophia ist keineswegs allein: Theo, ein ebenso rätselhafter wie anziehender Junge, ist seit Jahrhunderten in dieser Welt gefangen. Und der dunkle Herrscher des fremden Reichs lauert mindestens ebenso lange auf die unheilvolle Chance, die Sophia ihm jetzt eröffnet.


    • Ein Schlüssel – eine fantastische Welt – und zwei Jugendliche im Kampf gegen ein uraltes Unheil
    • Ein Buch über die Macht der Fantasie und die Kraft der menschlichen Seele


    Über den Autor
    Ralf Isau wurde 1956 in Berlin geboren. Fantastische Erzählungen begeisterten ihn schon früh, aber sein Interesse für Naturwissenschaft und Technik führte ihn zunächst in die Informatik. Während er in der EDV-Branche arbeitete, schrieb und veröffentlichte er mehrere Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, u.a. die mittlerweile legendäre Neschan-Trilogie. 2002 hängte er die Informatik an den Nagel und widmete sich ganz der Schriftstellerei.


    Inzwischen gilt Ralf Isau als einer der großen fantastischen Autoren Deutschlands. Er hat über 30 Bücher veröffentlicht, und seine Werke wurden in fünfzehn Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ralf Isau lebt mit seiner Frau bei Stuttgart.





    Der neue Roman von Ralf Isau glänzt nicht nur durch eine wunderschöne Covergestaltung, sondern auch durch eine mitreissende, aufregende und fantastische Geschichte.
    Das Buch beginnt mit einem Interview des Autors, bei dem dem Leser das Buch, die Entstehung und der Hintergrund näher gebracht wird. Dieses Interview macht dem Leser Lust, das Buch zu lesen und gibt gleichzeitig auch Hinweise auf Möglichkeiten zur Vertiefung der Thematik.
    Die Geschichte selbst fängt mit Sophie und ihrem überraschenden Erbe eines Fabergé-Eis an. Dabei handelt es sich aber keineswegs um ein normales Schmuckei. Dieses Ei ist etwas ganz besonderes und entführt Sophie in eine andere - mechanische - Welt. Dort lernt sie dann Theo kennen und ehe sie es sich versieht, ist sie auf der Flucht und muss um ihr Leben fürchten. Allerdings ist sie nicht alleine. Theo und seine Freunde begleiten sie und so nach und nach erfährt sie, was es mit dem Ei und Theo auf sich hat.
    Wer schon einige Bücher von dem Autor gelesen hat, fühlt sich schnell wieder wohl in der typischen Erzählweise. Aber auch neue Leser werden schnell vom Erzählstil mitgerissen. Isau schafft es in diesem Buch, nicht nur eine fantastische Geschichte zu erzählen, sondern auch noch sein Wissen über Uhren an den Leser weiterzugeben.
    Das Buch eignet sich für jugendliche wie erwachsene Leser, da es zeitlos geschrieben wurde.
    Fazit: Sehr empfehlenswerte Lektüre, die sowohl eine fantastische Geschichte wie auch Wissen in sich birgt.

  • Ganz so begeistert war ich leider nicht, obwohl es schon ein nettes Buch ist.
    Meine Rezi:


    Sophias Großvater, den sie kaum gekannt hat, vermacht ihr nach seinem Tod ein wertvolles Fabergé-Ei indem sie ein nicht minder wertvolles Uhrwerk in Eiform und dazu einen besonderen Schlüssel findet. Trotz der Warnung in den Aufzeichnungen ihres Großvaters zieht sie das Uhr-Ei auf und findet sich prompt in Mekanis wieder, dem mechanischen Königreich von Oros, Herrscher der Zeit, der danach trachtet seine Welt die Welt der Menschen ersetzen zu lassen. Dort trifft sie auch auf Theo, einen Jungen, der seit mehr als 2000 Jahren in Mekanis gefangen ist. Zusammen mit ihm nimmt sie den Kampf gegen Oros auf. Zurück in der Menschenwelt heißt das erst einmal: Flucht.


    Uhren, Uhren und Maschinenen sind ein zentrales Thema in diesem Buch. Ralf Isau gibt einem auch einiges zum Nachdenken mit. Man fragt sich im Verlaufe der Flucht unwillkürlich wie viele Maschinen die Menschen mittlerweile nutzen und wie sehr man mittlerweile davon abhängig geworden ist bzw. wie "mechanisiert" man selbst mittlerweile ist.


    Auch die Idee mit der Weltenformel und dem ganzen Drumherum ist durchaus komplex und ich musste mich schon häufiger konzentrieren um bei der ganzen Philosophiererei den Faden nicht zu verlieren. Teilweise waren es mir allerdings auch zu viele Gedankenspiele. (Im wahrsten Sinne des Wortes.)


    Unterbrochen wird der Handlungsstrang im Hier und Jetzt von Theos Geschichte, von der Ralf Isau nach und nach mehr preisgibt. Der Leser weiß schon dass Theo mehrfach in Mekanis gefangen war und anscheinend eine Rolle bei der Entstehung des Uhr-Eis spielte. Das genaue "Wie" zu erfahren ist interessant, vermag mich jedoch nicht derart zu fesseln das ich das Buch nicht mehr aus der Hand hätte legen können. Häufig finde ich diese eingeschobenen Rückblenden spannend, hier haben sie für mich die Spannung der Jetzthandlung jedoch nicht halten können und eher für Längen gesorgt.


    Ralf Isau beschreibt eher sachlich, das gefiel mir nicht immer. Ich kann dabei auch nicht wirklich ein Gespür für seine Figuren entwickeln. Die Jugendlichen im Buch beseelen vielleicht Maschinenwesen, aber mich berühren sie kaum. Die beschriebene zarte Zuneigung zwischen Theo / Sophia habe ich gelesen, aber eben nicht selbst gespürt. Die Figuren blieben mir eher fremd. Das Gefühl blieb dabei auf der Strecke. Das passt zwar irgendwie zu dem Thema im Buch, aber ich denke eher nicht dass das auf diese Weise bei mir ankommen sollte.


    Sehr schön dargestellt finde ich hingegen wie die programmierten Maschinenwesen in Mekanis auf die freidenkende Wesen reagieren. Das ist einfach nur konsequent und logisch und sorgte für Abwechslung.


    Ganz warm wurde ich also nicht mit diesem Buch. Daher mein Fazit: Ein Jugendroman mit einer guten Grundidee, die zum Denken anregt. Leider hat das Buch aber Längen und kann mich nicht wirklich berühren. Deshalb 6 Punkte.

  • Sophia ist 14 Jahre alt und hat vor zwei Jahren ihre Eltern bei einem Autounfall verloren. Nun ereilt sie die Nachricht, dass sie von ihrem Großvater, von dessen Existenz sie bislang nichts wusste, verschiedene Dinge geerbt hat. Das Erbe entpuppt sich als Faberge-Ei in dem eine geheimnisvolle Uhr steckt, ein dazu gehöriger Schlüssel und ein handgeschriebenes Buch. Sophia, die ihre Neugierde nicht zähmen kann, zieht die Uhr auf, bevor sie die Notizen gelesen hat, die ihr Großvater ihr hinterließ und landet unvermittelt in der künstlich geschaffenen Welt Mekanis, die sich in der Uhr befindet. Dort trifft sie auf den Jungen Theo, der in dieser Welt seit fast 2000 Jahren festsitzt und auf Oros, den Herrscher der Zeit.


    Ralf Isau erzählt in seinem neuen Roman nicht nur von verschiedenen Welten sondern auch von verschiedenen Zeiten, denn neben den Sprüngen zwischen der Welt, wie wir sie kennen und der Welt Mekanis, die sich in der Uhr befindet, gibt es es einen Erzählstrang aus der Sicht Theos, der berichtet, wie es zu der Entstehung der künstlichen Welt und seiner Gefangenschaft dort gekommen ist. Gerade dieser Strang, der von der Antike bis in die Renaissance reicht, hatte es mir beim Lesen angetan, den er ist der humorvollste, philosophischste Erzählstrang dieser Geschichte. Aber auch in der Gegenwart gibt es viele Denkanstöße, mit denen sich der Autor an seine Leserschaft wendet: Was bedeutet die Zeit? Welchen Stellenwert haben Gefühle? Welche Kraft haben unsere Gedanken? Wie wichtig ist Vertrauen? Was bedeutet Freundschaft? Ralf Isau bringt dies seinen Lesern nicht nur über die Protagonisten in unserer Welt nahe sondern auch über die Protagonisten in der Welt Mekanis. Theo schart dort ein Grüppchen sehr skurriler Figuren um sich, die mich beim Lesen nicht nur vom Aussehen sondern auch vom Verhalten und von der Erzählung her sehr oft an das Buch "Der Zauberer von Oz" erinnert haben. Fast scheint Ralf Isaus Buch in dieser Hinsicht eine Hommage an den Schriftsteller Lyman Frank Baum zu sein. Langeweile kommt auf den rund 500 Seiten fast nie auf, denn Ralf Isau legt in in seinem Buch ein rasantes Tempo vor und setzt seine Protagonisten vielen Kämpfen und brenzligen Situationen aus, in denen sie all ihren Mut und ihre Schläue unter Beweis stellen müssen.


    Ralf Isaus Schreibstil lässt fremde Welten und die Vergangenheit vor dem inneren Auge plastisch erstehen, schien mir jedoch von der Wortwahl her an manchen Stellen zu komplex für die angepeilte Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen. An anderen Stellen wiederum wurde dieser Eindruck wieder wett gemacht. Es kann bisweilen sehr komisch sein, wenn einem Jungen aus der Antike versucht wird zu erklären, was Burger sind oder wie das Internet funktioniert.


    Ich für meinen Teil kann nach der Lektüre sagen, dass ich froh bin, nicht in einer Welt wie Mekanis leben zu müssen. Unsere Welt mag nicht die Beste sein, aber vielleicht erreicht Ralf Isau bei den Lesern seines Buches, dass in ihnen den Wunsch entsteht, sie nicht so leblos und mechanisch werden zu lassen wie die von ihm erschaffene Welt Mekanis.

    Diese Rezension entstand im Rahmen des Amazon-Vine-Produkttester-Programmes
    .

  • hallo,
    Ich bin gerade dabei der verbotene Schlüssel von Ralf Isau zu lesen.
    Ich habe es mir vor allendingen deswegen gekauft, weil ich schon "das Museum der vergessenen Erinnerungen" von Isau gelesen habe. Dieses Buch hat mich fasziniert obwohl es sehr kompliziert war.
    Hinter "der verbotene Schlüssel" steckt eine schöne Idee. Ich persönlich finde diese aber nicht sehr gut umgesezt. Es hat mich nicht gefesselt und ist sehr langatmig.
    Mein lieblings-autor ist Jonathan Stroud (Bartimäus-trillogie), was auch sehr an der lustigen Schreibweise liegt. Jonathan Stroud und Ralf Isau würden zusammen warscheinlich ein super Buch schreiben. ;)
    Fazit: Die Idee ist sehr schön, aber es ist kein fesselndes Buch.
    "der verbotene Schlüssel bekommt von mir 7 punkte.
    glg

    "Tell me, Melchior, what was it you hoped to achieve by falling?
    You knew the consequences.
    Why did you do it?" asked the Elder.
    "For me, it was better to fall and understand love," Melchior replied,
    "Than to forever wonder."

  • Ralf Isau gehört eindeutig zu meinen Lieblingsautoren und jedes seiner Bücher wird von mir sofort gekauft, weil ich mich drauf verlassen kann, in spannende Welten entführt zu werden und neue Denkanstöße zu bekommen.
    Das gilt auch für Der verbotene Schlüssel.


    Zuerst fällt mal das Cover ins Auge, das schön gestaltet ist, wie die meisten Isau-Cover übrigens... den Schlüssel an der Kette hätte ich wirklich gern als Schmuckstück...


    Die Geschichte von Sophia, die unerwartet von ihrem Großvater eine eiförmige Uhr und ein Buch mit der merkwürdigsten Geschichte der Welt vererbt bekommt, und die von Theo, der in der geheimnisvollen Welt Mekanis gefangen ist, und die beide von Oros, dem Herrn der Zeit verfolgt werden, ist sehr spannend.
    Neben der spannenden Handlung, die sich zwischen Sophias Gegenwart und Theos Vergangenheit abwechselt, liefert der Roman wie für Isaus Werke typisch einige philosphische Fragestellungen, diesmal bezüglich dem Wert von Zeit und den Konsequenzen, die durch die fortschreitende Technik und Automatisierung unserer Welt entstehen.
    Und natürlich hat Ralf Isau auch diesmal wieder dafür gesorgt, dass bereits bekannte Protagonisten aus seinen anderen Romanen ihren Auftritt haben. Ich liebe es sehr, wenn ich in Isaus Romanen liebgewonnene Personen aus bereits gelesenen Büchern wiederfinde. Eine so starke Verknüpfung innerhalb des Gesamtwerkes eines Autors kenn ich wirklich nur von ihm, denn er schreibt ja sehr vielseitig für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, mal sehr phantastisch, mal sehr historisch, aber immer genial!
    Diesmal habe ich

    entdeckt und natürlich
    der diesmal eine wichtige Rolle spielt.


    Alles in allem kann ich Der verbotene Schlüssel nur als typischen Isau-Roman allen Lesern ans Herz legen, die phantastische Literatur zu schätzen wissen, die nicht nur spannend ist, sondern auch zum Nachdenken anregt.


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    Edit: Wie Bouquineur fühlte übrigens auch ich mich durch Theo und seine mekanischen Freunde ein bisschen an Der Zauberer von Oz erinnert.

  • Erstmal: in meinem Hardcover-Buch ist vorne kein Interview mit dem Autor drin. Die Geschichte fängt sofort an . Hab ich da eine fehlerhafte Ausgabe oder was? :bonk


    Ich hatte etwas Schwierigkeiten in die Geschichte reinzufinden. Es ist viel Mythologie (Atlantis, griechische Legenden usw.) und Mechanik (Uhren, Uhrwerke) drin enthalten, was es mir ein wenig erschwerte erstmal richtig warm mit der Geschichte zu werden (manches Mal ging mir da doch die Konzentration flöten), da ich mit beiden Themen eher weniger anfangen kann. Aber es hat sich gelohnt, das ich durchgehalten habe (ich konnte kein Buch des Autors meiner über alles geliebten "Neschan-Trilogie" weglegen...). Die Figuren wurden immer sympathischer und je mehr man von ihnen las, desto spannender wurde auch die Geschichte. Spätestens ab der Hälfte war ich dann mittendrin (statt nur dabei :grin ) und endlich hab ich auch den beabsichtigten Hintergrund mit der Zeit und der Automatisierung gepeilt (ja ....manchmal stehe ich auf der Leitung...).


    Mein Fazit: Tolles Buch!

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)