Hexenwut Babel Band 1 - Cay Winter

  • Klappentext:
    Als Hexe verfügt Babel über große Macht. Doch sie weiß genau, wie verführerisch die dunkle Seite der Magie sein kann – eins erforschte sie mit ihrem Exgeliebten, einem Halbdämon, die Untiefen ihrer Kräfte. Als eine rätselhafte Mordserie ihre Heimatstadt erschüttert, wird Babel von den Alben engagiert, um den Täter zu finden. Dass sie sich dabei Hals über Kopf in den Alben Tom verliebt, stand allerdings nicht auf dem Plan…


    Meine Meinung:
    „Hexenwut“ ist der erste Band einer neuen, spannenden Urban Fantasy Reihe einer deutschen Autorin, die unter dem Pseudonym „Cay Winter“ schreibt und veröffentlicht. Protagonistin ist die Hexe Babel, die über große magische Kräfte verfügt. Nachdem sie als Jugendliche beinahe auf die „dunkle Seite“ gezogen worden wäre, übt sie nur noch leichte Magie aus und hält sich von allem Dunklen fern. Bisher ist ihr das auch ganz gut gelungen, Babel hat ihr Leben im Griff und arbeitet bei einer Agentur, die sich mit dem Brechen von Flüchen und anderen magischen Kleinigkeiten befasst. Als in ihrer Stadt jedoch plötzlich Alben getötet werden und Babels Agentur mit der Aufklärung der Fälle beauftragt wird, gerät ihre Standhaftigkeit gefährlich ins Wanken. Ihr Ex Sam, ein Dämonenkind, taucht plötzlich wieder auf der Bildfläche auf, gefährdet ihre gerade aufkeimenden Gefühle für den Anführer der Alben und drängt Babel dazu, wieder Dämonen zu beschwören.


    Diese beiden Konflikte schleppt Babel das ganze Buch lang mit sich herum. Auf der einen Seite weiß sie, dass Sam nicht gut für sie ist und sie mit Tom deutlich besser dran wäre, auf der anderen übt der Halbdämon aber eine unglaubliche Anziehungskraft auf sie aus. Ebenso weiß sie, dass die Gefahr, in die Dämonenwelt hineingezogen zu werden, viel zu groß ist, und doch kann sie kaum widerstehen, einen Dämon zu beschwören. Diese Schwächen machen Babel, die ständig einen harten, unnahbaren Eindruck macht, sehr menschlich und damit sympathisch. Jeder, der irgendwann mal einer Versuchung erlegen ist (und wer ist das nicht?), wird sie verstehen und sich in sie hineinversetzen können. Sehr nachvollziehbar ist auch ihre Schwäche für Sam, der zwar absolut kein Traumprinz ist und den keine Mutter sich als Schwiegersohn wünscht. Sam ist ein Drahtseilakt, das Spiel mit dem Feuer, Babel ist immer kurz davor, sich die Finger zu verbrennen oder abzustürzen. Und wer spielt nicht gerne mit dem Feuer?


    Tom ist eher der Typ Schwiegersohn, von einem kleinen, pikanten Detail einmal abgesehen… (das müsst ihr aber selber lesen). Er ist sicherlich der bessere Mann für die Hexe, aber auch irgendwie der langweiligere, wobei ich das fast nicht schreiben mag weil er auf mich einen sehr netten, sympathischen Eindruck gemacht hat.


    Auch die anderen Charaktere, Babels Boss Karl, ihre Schwester Judith, den Albenjungen Mo und Babels Mentorin Tamy haben mir gefallen. Zwar hat jeder seine Ecken und Kanten, aber im Grunde sind sie alle sehr interessant und sympathisch. Man merkt, dass sich die Autorin viele Gedanken über ihre Figuren gemacht und auch die Nebencharaktere mit einer gewissen Tiefe ausgestattet hat.


    Durch kurze Rückblicke auf Babels Kindheit und Jugend wird man in die Geschichte eingeführt und bekommt einen Überblick was warum wie ist im Leben der Hexe. An der Handlung gibt es einige kleine Kritikpunkte. Babels große Angst vor der Dämonenbeschwörung, um die es ja das ganze Buch lang geht, wird am Ende kurz und knackig, ohne großes Tamtam abgehandelt und man fragt sich, was daran jetzt soooo schlimm war. Es entsteht ein wenig der Eindruck, als habe Cay Winter nun schnell fertig werden wollen/ müssen, wie auch immer. Auch bleiben einige Dinge unklar bzw. unlogisch.


    Bis auf diese wirklich kleinen Mängel überzeugt Cay Winter mit Babel. Das Buch ist spannend und wartet mit einer Vielzahl an fantastischen Figuren auf, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. (Vampire und Werwölfe sucht man allerdings vergebens!) Da „Hexenwut“ auch kein typischer Fantasy- Liebesroman ist, sondern auch kriminalistische Elemente beinhaltet, dürfte es auch für Fans des Romatic Thrill interessant sein.

  • Meine Meinung:
    Babel ist eine Hexe, deren Schwester und Mutter ebenfalls Hexen sind.
    Da sie allerdings auch mit der Dämonenebene arbeitet, was ihre Familie missbilligt, lebt sie für sich und ist somit auch immer auf sich allein gestellt.
    Nun soll Babel eine Mordserie unter Alben aufklären, die in dem Roman meist Plags genannt werden. Da die menschlichen Fähigkeiten der Polizei und der Staatsanwaltschaft nicht ausreichen, wird sie als Hexe hinzugezogen.
    Nachdem sie sonst immer nur untreue Ehepartner, Geschäftspartner und dergleichen verhext hatte, wird es nun ernst. Zum ersten Mal soll sie in Sachen Mord "ermitteln" und dann auch noch einen Serientäter aufspüren ...
    Die Suche nach dem Mörder entwickelt sich schwieriger als anfangs gedacht. Dabei wendet Babel verschiedene Praktiken an, die mir ab und an beinahe eine Gänsehaut über den Rücken fahren ließen. Auf mich wirkte vieles sehr echt.


    Als sich Babel auf die Suche nach dem Mörder macht und dabei auch die anderen Hexen in der Umgebung aufsucht, wird sie sehr unterschiedlich willkommen geheißen. Während des Aufeinandertreffens erklärte sie mir, wo welche Hexe ihre Stärken hat.
    Neben den Auseinandersetzungen mit ihren Gegnern hat sie allerdings auch einen eigenen Dämon, dem sie sich stellen muss und gegen den sie durch das ganze Buch hindurch ankämpft.


    Die Rituale wirkten auf mich sehr realistisch. Die Beschreibungen von Magie, ihre verschiedene Arten und wie sie für eine Hexe sichtbar sind, sowie die Dämonenbeschwörungen, wirkten für mich sehr authentisch und waren gut gelungen.
    Genauso stelle ich mir die Magiewelt der Hexen vor, mit ihren Vor- und Nachteilen.


    Sobald Tom, eine Art Alb und ihr Auftraggeber, auf der Bildfläche erschien, war Babel wie ausgewechselt. Sie ließ sich von seinem Sixpack ablenken und von seinen grünen Augen hypnotisieren. So war auch immer eine sexuelle Spannung zu spüren, wenn die beiden aufeinandertrafen. Dass es irgendwann mal zum erotischen Teil kam, war abzusehen. Aber diese Szenen wurden knapp gehalten. Es wurde eindeutig mehr Wert auf das Leben von Babel als Hexe gelegt.


    Gerade am Anfang erzählte Babel mir einiges über ihren Charakter und wie sie aufwuchs. Das war allerdings nicht sehr spannend und ließ mich ab und zu laut aufschnaufen. Für die Geschichte war es zum Teil sehr wichtig, aber es wirkte etwas langatmig, obwohl diese Vorstellung kurz gehalten wurde.
    Auch andere wichtige Figuren wurden mit der Zeit etwas besser vorgestellt und Mo, ein Teenager und ein Plag, war eine süße Nebenfigur, die mir im Laufe des Buches immer mehr ans Herz wuchs.
    Trotz der ernsten Lage wegen der Morde gab es auch Situationen und Momente, die witzig und äußerst humorvoll waren. Dabei hatten ein Vogel und der Albenjunge Mo viel damit zu tun.
    Erinnerungen und innere Dialoge mit sich selbst in ihrem Kopf wurden kursiv dargestellt.


    Fazit:
    Für den etwas langwierigen Einstieg und die kleinen Schwächen, in denen der Roman mich nicht fesseln konnte, gibt es allerdings einen Stern Abzug. Schade, denn das Thema an sich war äußerst interessant!
    Ich werde diese Serie auf jeden Fall weiterverfolgen und bin gespannt, was auf die Hexe und ihre Freunde als nächstes zukommt.
    Somit vergebe ich vier von fünf Sternen.


    Die Serie "Babel":
    1. Hexenwut (Oktober 2010)
    2. Dämonenfieber (Mai 2011)


    Vielen Dank an den Egmont LYX Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
    © hoffnung aka haTikva @ Nethas Schmökerkiste 13.12.2010
    Dieser Text darf weder komplett noch teilweise ohne ausdrückliche Genehmigung verwendet oder veröffentlicht werden.

  • Noch eine neue Serie bei LYX ... klingt aber interessant und wandert auf meine Liste :wave

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Ich habe vor einiger Zeit das "Gesamtpaket" entdeckt. Ich habe die Leseprobe nu durch und die hat mir sehr gut gefallen. Ich werde es wagen - ich habe mit den Lyxbüchern bis jetzt nicht ganz so gute Erfahrungen gemacht. Aber hier bin ich zuversichtlich. Also ab auf den Tolino damit :grin
    (Für nicht Kindlebesitzer - die Gesamtausgabe gibt es auch bei Weltbild zum download.)

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott