Führerscheinkonto für das Kind anlegen???

  • Also ... wir hatten folgenden Deal: Wenn die Kids bis zum Beginn des Führerscheins nicht rauchen, zahlen wir - die Eltern - aber mit der Option ... es auch bis 20 nicht zu tun (das Rauchen). Sollten sie nach Erhalt des Führerscheins bis 20 das Rauchen anfangen, müssen sie die Hälfte dazu bezahlen. (Ich habe mir vorsichtshalber monatlich Geld für die Führerscheine an die Seite gelegt).


    Meine Tochter hat den Führerschein mit 17 gemacht und zum Geburtstag die Grundgebühren und Materialien von uns bekommen und da sie raucht, musste sie ihn selbst bezahlen (sie hat das Geld von der Konfirmation genommen, dass für diese Zwecke angelegt wurde).


    Mein Sohn ... raucht noch nicht ... ist jetzt 15 und wir müssen abwarten ...


    Ansonsten bekommen sie ihr Taschengeld. Was sie damit machen? Meine Tochter verprasst es (Zigaretten) ... mein Sohn ist ein ganz sparsamer und es kommt auf sein Tagesgeldkonto. Aber wenn beide halt größere Anschaffungen machen wollen, müssen sie sparen.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Die Idee mit der Verknüpfung von nichtrauchen und FS-Bezahlung hatte meine Schwägerin auch - ist voll nach hinten los gegangen. Ihr Ältester ist etwas lernschwach und hatte Angst vor den Anforderungen den FS-Erwerbs (hat das aber nie öffentlich zugegeben). Er ist dann kurz vor 18 mit dem Rauchen angefangen (der Rest der Familie vermutet als Notlösung).


    Da meine Schwägerin aber eigentlich unbedingt wollte, das er den FS macht, hat sie ihm, als der zweite Sohn in dem Alter war, den FS doch bezahlt - nach langem beknien ist er hingegangen.


    Kann manchmal doof laufen.


    Mein Mann hat 5 Geschwister. Allen 6 Kindern wurde der FS finanziert, obwohl mein Schwiegervater als Bahnbeamter keine Reichtümer angehäuft hat. Geschadet hat es ihnen nicht. Bei der zinslosen Finanzierung der Autos waren meine Schwiegereltern ihren Kindern immer behilflich. Für mich war das eine ganz neue Welt. Meine Eltern hätten (und haben) so etwas im Sinne von Idgies oben genannten Erziehungsmaßstäben nie getan, obwohl es Ihnen ohne Probleme möglich gewesen wäre.


    Ich weis nicht was richtig und was falsch ist. Wichtig ist meines Erachtens, das man seinen Kindern mit auf den Weg gibt, das Geld nicht vom Himmel fällt - jedenfalls bei uns Normalos nicht. Meine Schwägerinnen und Schwager sind jedenfalls sparsamer als ich, trotz der Großzügigkeit meiner Schwiegereltern.

  • Zitat

    Original von vingela
    Meine Kinder haben auch ein Taschengeldkonto.Die Große kommt mit ihrem Geld gut aus, die Kleine ist schon nach drei Tagen pleite :rolleyes.Ich bin oft überrascht wie groß die Unterschiede sind, was die Höhe des Taschengeldes betrifft.Unsere liegen da im mittlerem Bereich.Die Kleine(10 Jahre alt) bekommt 10 Euro überwiesen die Große (ist 11 Jahre) bekommt 11 Euro überwiesen.Der Onkel überweist auch nochmal einen kleinen Betrag, der zwischen 3-4 Euro liegt.Es gibt aber tatsächlich Kinder die schon im Grundschulalter 20 Euro TG bekommen und das wäre mir schon zuviel.


    Vingela, bekommen die das im Monat oder in der Woche????


    Fragt Caia, die sich ihren Führerschein mühsam selbst erarbeitet hat, und zwar neben dem Abitur, und die nie mehr als 30 Mark Taschengeld (im Monat) bekommen hat, weil da halt noch mehr Geschwister waren...


    Geschadet hat es mir nicht und vernünftig finde ich es auch - ich bin stolz darauf, mir alles selbst erarbeitet zu haben, mal mit Ausnahme vom Studium, da brauchte ich trotz allem Arbeiten nebenher doch ab und an eine Finanzspritze, die ich auch bekommen habe...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein


  • Es handelt sich hier um Monatsbeträge! ;-)

  • Ich war letztes Jahr so dankbar für die Anlagen die meine Eltern für mich gemacht haben.
    In meiner ländlichen Gegend bezahlt man für den Führerschein leicht 2000 €.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ich war finanziell auch die meiste Zeit für meine Kinder alleine verantwortlich. Ich könnte mir daher wohl kaum für beide einen Führerschein leisten, wenn ich selber auch noch ein paar Kosten decken muss.


    Sinnvoller als mit 18 einen Führerschein empfand ich auch immer die Möglichkeit, selber den Ausbildungsweg entscheiden zu können. Daher habe ich für meine Kinder eine Ausbildungsversicherung abgeschlossen, die sie mit dem 20. Lebensjahr erhalten, also hoffentlich in dem Jahr ihrers Abiturs. Die Versicherung würde auch einspringen, wenn ich dieses Datum nicht mehr erlebe. Insofern habe ich einerseits die Verzinsung wie bei einem "Führerscheinkonto" und andererseits den Vorteil einer Versicherung, falls doch etwas dazwischenkommt.


    Ob sich meine Kinder dann mit dem Geld die Ausbildung finanzieren oder eben einen Führerschein bezahlen, ist mir dann egal. Da in Niedersachsen aber der Führerschein mit 17 möglich ist, werde ich wohl doch einiges sponsoren. Immerhin hat der Opa der Kinder in weiser Voraussicht bereits seinen alten Polo abgewrackt, um von den günstigen Prämien letztes Jahr zu profitieren. Ein Führerschein ist also quasi eingeplant. Zumindest kommen auf mich dann nicht diese Berge unbezahlter Rechnungen zu, wenn die Versicherungssumme fällig wird. ;-)


    Katja
    Sparen auf jeden Fall, aber vielleicht nicht unbedingt in Form eines Führerscheinkontos.

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    In meiner ländlichen Gegend bezahlt man für den Führerschein leicht 2000 €.


    Jessas :yikes
    Dann kann ich ja jedem nur ans Herz legen, einen Sommerferienkurs in einer anderen Region zu machen. Wenn man da nicht wirklich vollkommen talentfrei ist, kann da durchaus schon die Hälfte reichen :rolleyes

  • Zitat

    Original von Insomnia


    Jessas :yikes
    Dann kann ich ja jedem nur ans Herz legen, einen Sommerferienkurs in einer anderen Region zu machen. Wenn man da nicht wirklich vollkommen talentfrei ist, kann da durchaus schon die Hälfte reichen :rolleyes


    2.000,-- Euro ist hier bei mir in der Gegend auch völlig normal.

  • Inso,


    seit wir unseren Führerschein (auf Pferdefuhrwerken :lache) gemacht haben, ist der Schein um einiges teurer geworden. Die Stunden kosten mehr und es werden nun noch mehr Pflichtstunden verlangt als anno dunnemals.


    Hoffen wir, daß es den Führerscheinneulingen auch wirklich mehr Können und Fahrsicherheit bringt und nicht nur ein tiefes Loch in den Geldbeutel reißt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Inso,


    seit wir unseren Führerschein (auf Pferdefuhrwerken :lache) gemacht haben, ist der Schein um einiges teurer geworden. Die Stunden kosten mehr und es werden nun noch mehr Pflichtstunden verlangt als anno dunnemals.


    Hoffen wir, daß es den Führerscheinneulingen auch wirklich mehr Können und Fahrsicherheit bringt und nicht nur ein tiefes Loch in den Geldbeutel reißt.


    Bei mir war der FS auch ungefähr so teuer. Fahrsicherheit war teilweise nicht da - nachdem die Fahrschule so stark gefragt war, kam ich in einer Woche nur einmal mit Fahren dran und hatte bis zur nächsten Woche natürlich alles wieder verlernt. Zumindest an Sicherheit eingebüßt.
    Wenn ich wenigstens zweimal pro Woche hätte üben können, dann wäre ich bestimmt auch mit weniger Fahrstunden ausgekommen.

  • Früher hätte ich dir durchaus zugestimmt und gesagt, das sich der Nachwuchs den Führerschein selbst finanzieren soll oder zumindest einen Teil dazu beitragen soll. Haben wir schließlich auch so gemacht.


    Heute sehe ich das ein wenig anders. Zum Einen sind die Führerscheine wahnsinnig teuer geworden und zum anderen ist die Notwendigkeit irgendwann entsprechend mobil zu sein eine ganz andere als noch vor 10 oder 20 Jahren. Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel grade in den ländlicheren Gegenden ist um es noch positiv auszudrücken fast nicht mehr vorhanden. Schon zu meiner Zeit fuhr der letzte Bus nach Hause um 23 Uhr und wenn ich mir überlege, dass die Alternative war, dass meine Eltern mich abholten, na ja, meine habens gemacht, aber nur bis ich ein Auto fahren konnte.


    Hinzu kommt der Kostenfaktor. Ich hab für meine Führerschein damals 3000 DM bezahlt. Das ist jetzt fast 13 Jahre her. Heute kostet der Führerschein das gleiche in €. Wie soll ein "Kind" das denn finanzieren. Klar kann es in den Sommerferien o.s. jobben, aber das geht dann evtl. zu Lasten der schulischen Leistungen.


    Ich bin dafür, dass ein Kind mitfinanziert, aber ich hab für unser Kind schon vorgesehen, dass wir einen Großteil übernehmen werden, vor allem, weil die Notwendigkeit einen fahrbaren Untersatz mit entsprechender Lizenz zum Führen immer wichtiger wird. Für mich gehört heute ein Auto schon nicht mehr zum Luxus dazu, zumindest nicht, wenn man nicht in der Stadt wohnt.

  • Ich persönlich finde so eine kleine "Starthilfe" zum 18. Geburtstag sehr gut. Dabei ist es doch im Prinzip auch egal ob man etwas zum Führerschein, zum ersten eigenen Auto oder zur ersten Wohnung etwas dazu gibt.
    Mittlerweile ist es wirklich wichtig mobil zu sein und das bereits als Azubi. Manchmal entscheidet so etwas darüber ob man den Ausbildungsplatz bekommt oder nicht. Wenn das allerdings so weit weg ist das es notwenig ist zuhause auszuziehen dann kommt auch hier eine "Starthilfe" sehr gelegen.
    Im übrigen würde ich den Kids das noch nicht einmal erzählen. So lernen sie trotzdem ihr Geld zu sparen und damit zu haushalten. Und wenn es dann gebraucht wird sind sie unendlich dankbar für den kleinen Geldsegen.

  • Wir haben unseren Kindern den Führerschein finanziert.
    In unserer Gegend sieht es sehr schlecht aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, die weiterführenden Schulen sind nicht vor Ort.
    Die beiden mussten morgens gegen 6.20 ihren Bus besteigen, um zu ihren Schulen zu kommen und ich habe sie (und ein paar andere Leidensgenossen) oft nach dem Nachmittagsunterricht abgeholt, weil der Bus schon weg war.
    Wir waren alle redlich froh, als die beiden endlich selber mobil waren.


    Den Umgang mit Geld haben unsere Kinder trotzdem sehr gut gelernt. Ich denke nicht, dass eine gesunde Einstellung zum Geld nur an der Selbstfinanzierung des Führerscheins hängt, da spielen noch andere Faktoren mit.

  • Ich musste mir meinen Führerschein auch selber finanzieren und konnte diesen daher erst mit 20 machen. Einerseits bin ich stolz drauf, dass ich ihn selbst finanziert habe (was von meinen Freunden fast niemand behaupten kann), andererseits wäre ich froh gewesen, wenn ich wenigstens einen Teil dazu bekommen hätte (was meinen Eltern aber finanziell nicht möglich war). Mittlerweile bin ich 24 und habe erst seit kurzem mein eigenes Auto, welches ich auch komplett selber finanziere (bin sonst mit dem Auto von meinen Eltern gefahren).


    Meiner Meinung nach ist so ein spezielles Sparkonto keine schlechte Idee. Ein kleiner Betrag monatlich tut niemanden weh und das Ergebnis am Ende ist dann aber enorm.
    Ich werde meinem Patenkind auch so ein Konto anlegen, damit er sich später mal nicht andauernd Gedanken ums Geld machen muss.


    Dennoch bin auch auch der Meinung, dass sich Jugendliche spezielle Wünsche selbst finanzieren sollten und dafür auch arbeiten.
    Ich selbst habe bereits mit 14 angefangen nebenher zu arbeiten und mir seit meinem 16. Lebensjahr so ziemlich alles selbst finanziert (Klamotten etc.).

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Ein wenig Geld zum start kommt immer gut an - was auch immer man dann damit macht :)
    Ich hätte von Anfang an den Führerschein bezahlt bekommen, habe aber dankend abgelehnt. Ich wohne in Wien und bin öffentlich sehr gut angebunden.
    Am Land sieht sowas natürlich ganz anders aus! Ich bin 3 Jahre in ländlichen Gefilden zur Schule gegangen, da hätte ich mich oftmals über ein Auto gefreut!


    Das selbe hat mein Opa gemacht - sollte ich mal heiraten, gäbs einen dreistelligen Betrag zur finanzierung einer WOhnung (oder was man halt so braucht).
    Da ich aber nach wie vor weder Führerschein noch Hochzeit vorsehe, steht mir das Geld nun für meine Wohnung zur Verfügung - juhu! Das kann ich im Moment gut gebrauchen :)


    Fazit: Sparen ja, aber offen lassen, wofür es verwendet wird!

  • Dreistellig? Für eine Wohnung :grin? Na viel Spaß.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Da ich in der Arbeitsvermittlung tätig bin, halte ich es für wesentlich sinnvoller den Führerschein zu finanzieren, als die Wohnungseinrichtung. Mit 20 reicht sicherlich auch Omas aussortiertes Sofa und sonstiger Kellerkram der Verwandtschaft für die erste eigene Wohnung.


    Wenn der Führerschein fehlt, weil man diesen kurzfristig für einen bestimmten Job braucht, das Geld aber für Schnickschnack ausgegeben hat - dann ist das wirklich schlecht. Wenn der Zeitfaktor dann die Situation noch mal verschäft - verstehe ich die Eltern nicht.


    Wenn ich Geld für mein Kind anspare und mir dies aufgrund meiner finanziellen Situation womöglich nicht leicht fällt, dann doch um meinem Sprössling möglichst langfristig zu helfen. Wenn neben den FS-Kosten weiteres Vermögen vorhanden ist - dann kann man ja mal ein Sofa kaufen :grin.


    Der Besitz des Führerscheins wird bei meiner Arbeit in dem Bereich Qualifikation erfasst. Ähnlich wichtig, wie der Schulabschluß oder eine abgeschlossene Ausbildung. Ob man ihn zur Zeit nutzt oder nicht, ist zweitrangig.