Elvira van B. - Biste auf Hartz IV, dann blüht es dir

  • ==Hartz IV, so sieht es wirklich aus==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Das Buch, welches ich euch heute vorstellen möchte, hat den Titel „Biste auf Hartz IV, dann blüht es Dir“. Ein recht lustiger Titel, der mir von der Autorin persönlich zur Rezension angeboten wurde. Nun möchte ich es euch vorstellen.


    ===Buchdaten===
    Autor: Elvira van B.
    Titel: Biste auf Hartz IV, dann blüht es Dir...
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3842306189
    Seiten: 52
    Einband: TB
    Kosten: 3,95€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Über die Autorin selbst habe ich nichts herausgefunden. Dieses Buch stellt aber eine Teilbiographie dar.


    ===Genehmigter Klappentext===
    Was die Hartz IV-Empfängerin, Elvira van B., über ihre Erlebnisse mit dem Amt vom Stapel lässt, hört sich für den Außenstehenden bestimmt amüsant oder lustig an. Es verbergen sich jedoch hinter jedem Satz, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Zukunftsängste und teilweise auch Wut, da die Unmenschlichkeit der Sachbearbeiter zum Himmel schreit.Das Buch „Biste auf Hartz IV, dann blüht es Dir…“ basiert auf wahren Begebenheiten.


    ===Meine Meinung===
    Das Cover des Buches ist sehr ansprechend. Die deutsche Flagge mit einer Art Pleitegeier, passt wirklich gut zu diesem Buch. Selbst der Klappentext klang nach einem heiteren Buch mit einem ernsten Hintergrund.


    Vom ersten Augenblick an, war mir bewusst, dass dieses Buch wenig Seiten hat. Daher dachte ich, dass die Schrift zumindest kleiner ist, um mehr Lesevergnügen zu gewährleisten. Dies war nicht der Fall. Die Schrift ist größer und zentriert gehalten. Für Leser mit einer Sehschwäche ist dies dienlich, aber dadurch wirkt der Text gestreckt.


    Schon auf der ersten Seite kam mir der Titel „Putzfrauen-Tratsch von Ella Jakob“ in den Sinn. Der gleiche Aufbau, aber auch ein sehr ähnlicher Schreibstil. Es ist ein humorvoller und umgangssprachlicher Stil, der sehr direkt und offen ist.


    In diesem Stil lässt die Autorin den Leser an ihrem Alltag mit Hartz IV teilhaben. Verspätete Zahlungen, verloren gegangene Dokumente, ständige Kontrollen und immer neue Berater machen ihr das Leben zur Qual.


    Auf der einen Seite ist der Inhalt, durch den humorvollen Stil, wirklich sehr lustig. Aber auf der anderen Seite verursacht das Thema einfach nur mehrfaches Kopfschütteln. Dies hat mehrere Gründe. Wer selber einmal mit einer Behörde zu tun hat, der weiß, dass die Autorin in vielen Punkten recht hat. Egal ob Finanzamt, Banken, Agentur für Arbeit oder Standesamt, überall passieren Pannen. Diese sind nervig, vor allen Dingen wenn sie sich häufen. Gerade wenn es um Banken geht, kann ich davon ein Lied singen.
    Mein hauptsächliches Kopfschütteln ist aber eher negativer Art. Klar ist es lustig und auch traurig, solche Ärgernisse zu lesen. Sie sollten aber schlüssig und nicht widersprüchlich sein. Ich habe das Buch gelesen und ohne ein Kommentar meinem Mann gegeben, damit er es ebenfalls lesen kann. Am Ende machte er mich auf die gleichen Fehler aufmerksam. Somit verstehe ich nichts falsch oder habe etwas überlesen. Zum Beispiel erwähnt die Autorin, dass sie durch das verspätete Zusatzgeld vom Amt die Miete nicht bezahlen kann. Kurze Zeit später erwähnt sie, dass ihr eigentliches Gehalt zur Bezahlung der Miete ausreicht. Warum also meckern, wenn man es doch hat? Ganz am Ende erwähnt Elvira jedoch, dass die Miete über ihren Lebensgefährten bezahlt wird. Damit immer pünktlich alles beglichen ist, überweist er dieses am Ersten und sie überweist ihm die Miete, sobald sie das Geld bekommt. Für mich alles widersprüchlich.
    Dazu kommt, dass alles sehr in die Länge gezogen wird. Zum Beispiel geht es von Berater A bis letzten Endes zu Berater E. Bei den ersten zwei oder drei Beratern ist es noch lustig, aber im Grunde wiederholt sich immer alles. Inkompetenz, verlorene Dokumente, Überprüfungen.
    Klar verstehe ich es, wenn sich ein Mensch aufregt über diese Punkte, aber sich auf 52 Seiten darüber auszulassen und dann bei einer der unzähligen Wiederholungen einfach zu Enden, fand ich nicht sehr gelungen. Wenn sie jetzt zum Beispiel geheiratet , einen besseren Job bekommen hätte oder die Kinder ausgezogen wären, hätte ich es für einen guten Abschluss gehalten, weil einfach die Situation zu Ende ist. So wurde einfach nur eine Endlosschleife im Buch wiedergegeben. Ich hätte mir einfach mehr Abwechslung gewünscht.
    Ich selber bin kein Hartz IV – Emfänger, kenne aber durch Freunde und Verwandte einige. Dort kenne ich auch Pannen und Kontrollen. Aber so extrem habe ich es in keinem Fall, nicht mal bei den größten Betrügern erlebt.


    Gelesen habe ich das Buch in einer halben Stunde. Mein Mann hat genauso lange dafür gebraucht. Bei der geringen Seitenzahl ist dies durchschnittlich.


    Empfehlen kann ich das Buch nur bedingt. Klar ist es ein humorvoller Text, der ein alltägliches Thema behandelt und sicherlich noch nicht so häufig in Büchern zu finden ist. Es ist emotional und witzig. Trotzdem ist es aber voller Wiederholungen, ohne Abwechslung und widersprüchlich. Außerdem klingt es leicht naiv. Bei den vielen Betrügern kann ich verstehen, dass vieles kontrolliert wird. Genauso ist es klar, dass Azubis nach der Lehre nicht sonderlich viel ALG I bekommen. Von daher sollte jeder selber wissen, ob er das Buch gerne lesen will, oder nicht.


    ===Bewertung===
    Auch wenn es mir schwer fällt, einem Autoren direkt nur zwei Sterne zu geben, kann ich dem Buch nicht mehr geben. Ich hätte mir einfach mehr Abwechslung erwartet. Nette Idee für Zwischendurch. Ein Highlight sollte jedoch nicht erwartet werden.


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.suchbuch.de/lesepro…_iv_dann_blueht_es_d/2305

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