Originaltitel: In Cold Blood
381 Seiten
Autor:
Truman Capote (Truman Streckfus Persons) wurde am 30.9.1924 in New Orleans geboren und wuchs bei seiner Großmutter auf.
Nach dem Erfolg von "Frühstück bei Tiffany" fuhr er nach Kansas, wo er diese berühmte Reportage über eine ermordete Familie verfasste: "In Cold Blood", also Kaltblütig. Auf der Höhe seines Ruhms, aber total erledigt, arbeitete er erfolglos an Drehbüchern. Er wurde alkohol- und drogenabhängig, hatte einige Affären, die in Nervenzusammenbrüchen und Gefängnisaufenthalten endeten.
Capote versank in Depressionen, Drogen und Orgien. Er verbrachte die letzten Jahre in Krankenhäusern und starb am 25.8.1984 einsam in Los Angeles an einer Überdosis Tabletten.
Inhalt:
Im November 1959 dringen die ehemaligen Zuchthäusler Richard Hickock und Perry Smith ins Haus des wohlhabenden Farmers Herbert Clutter in Holcomb (Kansas) ein, weil sie dort Geld vermuten. Als sie nur 40 Dollar finden, ermorden sie die vierköpfige Familie auf bestialische Weise und fliehen. In der Kleinstadt bricht Panik aus, ihre Bewohner fürchten, dass die Mörder mitten unter ihnen leben.
Wenige Wochen später werden Hickock und Smith in Las Vegas (Nevada) gefasst. Truman Capote reist nach Kansas, um Ablauf, Motive und Hintergründe des grauenhaften Verbrechens vor Ort zu ermitteln. Er interviewt einfache Bürger, Polizisten, Justizbeamte und die inhaftierten Mörder. Sie werden zum Tod verurteilt und am 14. April 1965, fünfeinhalb Jahre nach der Tat, im Staatsgefängnis von Kansas gehängt.
Anmerkung:
Es handelt sich um eine wahre Begebenheit. Der Fall wird aus verschiedenen Blickwinkeln der einzelnen Menschen dargelegt.
Aus den diversen Interviews der beiden Mörder, die ihre Lebensläufe und den kompletten Vorgang der Tat berichten, den Berichten von Dicks (Richards) Eltern, die das gar nicht begreifen können, aus Berichten von Perrys Vater und Schwester, wobei diese Familienverhältnisse, im Gegensatz zu Dicks, völlig desolat sind. Beide "Freunde" waren eigentlich komplett konträr und trotzdem waren sie zusammen.
Weitere Berichte stammen aus der Sicht von Kriminalbeamten, Anwälten, Journalisten und Richtern etc. Es handelt sich bei diesem Buch also um keinen Krimi im üblichen Sinn, obwohl es wie ein Roman geschrieben ist. Es war auf jeden Fall ein sehr interessantes Buch, wobei sich die Spannung natürlich in Grenzen hält, da man ja vorher schon weiß, was passiert ist, weil es sich hier ja um eine Rekonstruktion des Falles handelt.