Streik bei der Bahn

  • Hallo,


    es ist mal wieder soweit, die Bahnmitarbeiter treten in den Streik, es wird also wie so oft in den letzten zwei Jahren wieder zu einem Machtspielchen zwischen den Gewerkschaften und der DB und den Privaten kommen und das auch wie immer auf dem Rücken der Pendler.


    Hier ein Bericht vom Spiegel am heutigen Tag:


    Bericht:[URL=http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,725172,00.html]Spiegel-Online[/URL]

  • Whooomaster
    Hast du eine Erlaubnis des SPIEGEL so ausführlich zitieren zu dürfen? Wahrscheinlich nicht.
    Um diesem Forum Ärger zu ersparen würde es Sinn machen, Artikel einfach nur zu verlinken.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Whooomaster
    Hast du eine Erlaubnis des SPIEGEL so ausführlich zitieren zu dürfen? Wahrscheinlich nicht.
    Um diesem Forum Ärger zu ersparen würde es Sinn machen, Artikel einfach nur zu verlinken.


    Es ist zwar meines Wissens so, das mit einem direkten Link und einem ausdrücklichen Hinweis auf die Quelle, die Sache rechtens ist, aber um lange Diskussionen zu vermeiden, habe ich den Text nach deiner Ansicht verändert :-)

  • Bei den Bahnstreiks fällt mir als Pendler oft die Solidarität schwer. Ich denk immer, ach, nun bestreiken sie wieder ihre Kunden. Bezahlt haben wir, aber befördern tun sie uns nicht.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Meine Verständnis ist auch gen Null gesunken. Dass die Bahnen unpünktlich kommen ist man ja als Pendler gewöhnt, dafür brauchen die nicht streiken.


    Ich kann ja verstehen, dass sie Druck ausüben wollen, aber wer beißt schon in die fütternde Hand, oder sind wir Pendler nicht so viel wert?


    Ich bin mal gespannt wann es weiter geht mit den Streiks, oder kommen jetzt erst wieder die ganzen Verspätungen wegen Stürmen, Schneechaos etc pp. Ach ja heißt ja Verzögerungen im Betriebsablauf. :schlaeger

  • Ich finde das mit der Bahn immer nervig. Habe jetzt zum Glück ne WG in Hannover. Ich konnte sonst immer pendeln zwischen Bielefeld und Hannover. 2 mal täglich an 5 Tagen die Woche. Da lernt man die Bahn mal richtig kennen :cry

  • Nicht mal ein halbes Jahr nach Eröffnung des Threads geht es jetzt wieder los. Nach ein paar Tagesstreiks in den letzten Wochen (offiziell waren es nur je ein paar Stunden, aber unsere hochbezahlten Lokomotivführer sind ja auch anschließend nicht in der Lage, einen geregelten Verkehr zu ermöglichen) soll es wohl ab morgen Dauerstreiks geben. Einziger Lichtblick: Statt die Macht an den Fahrgästen auszulassen, soll es diesmal wohl zunächst mal hauptsächlich den Güterverkehr treffen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich habe dafür auch kein Verständnis mehr. Vor allem sind es nicht die Lokführer, denen es in Deutschland am schlechtesten geht, aber sie schreien am lautesten, eben weil sie es können.


    Und es geht hier ja auch nicht mehr um soziale Gerechtigkeit, sondern um ein Kräftemessen der GDL mit der EVG, denn die von der GDL geforderte Lohnerhöhung ist in selber Höhe (aber mit längerer Laufzeit) von der EVG bereits ausgehandelt worden, und das nicht nur für Lokführer.
    Primär geht es beim Streik auch darum, dass alle Lokführer exakt denselben Lohn erhalten, egal in welchem Unternehmen sie arbeiten. Das ist zwar wünschenswert, aber nicht immer umsetzbar. Auch wenn es ein gutes Ziel ist, so finde ich die Mittel mehr als übertrieben.


    Und zu behaupten, es würde nicht auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen ist blanker Hohn. Vorletzten Freitag fuhr meine S-Bahn um 8.25 ab ohne jede Ansage über Behinderungen o.ä. 5 Minuten später hielt sie in Obertshausen und blieb dort - Streik. Es ging weder vor noch zurück, sodass ich nicht mal mehr zu meinem Auto kam, da es auch keine weitere Busverbindung gab. Nicht, dass sie nicht schon 2 Haltestellen vorher hätten sagen können, dass die Bahn nur noch bis Obertshausen fährt. Ich habe dann 2,5 Stunden nach Frankfurt gebraucht, mit Bus und Straßenbahn und durch den Wald stapfen. Da ich eh angeschlagen war, ging es mir nach diesem "Ausflug" in die Prärie am Wochenende deutlich schlechter...


    Kurz: Ich habe überhaupt kein Verständnis mehr für die Streiks.

  • Bei mir erreicht das Verständnis für streikende Lokführer tiefe Minusgrade. Mein Verständnis ist nicht null, sondern noch wesentlich weniger.


    Im Winter fährt die Bahn nicht oder nicht pünktlich weils zu kalt ist, zu viel Schnee hat, die Weichen eingefroren sind oder die Signale. Im Sommer fährt sie nicht weils zu heiß ist, die Klimaanlagen nicht gehen oder was auch immer. Dazwischen muss man mit stundenlangen Stilllegungen rechnen wegen Sturm, Selbstmord, Kindern im Gleis oder was auch immer. Oder manchmal kommt der Zug einfach mal so nicht bei. Oder halt arg verspätet. Und dann auch noch Streik dazu?? Nein. Irgendwo wird hier der Bogen überspannt.
    Ich muss am Samstag vier Stunden hin und wieder 4 Stunden wieder zurück fahren, jeweils mit 3 mal umsteigen, und wenn diese &%$$bahn dann nicht fährt ....


    Am Ende werden sie sich doch irgendwann auf irgendeine Weise einigen, also warum zum Kuckuck können die sich nicht gleich wie vernünftige erwachsene Menschen an den Tisch setzen und das gebacken kriegen? Mein Eindruck ist nur, dass hier eine Gewerkschaft auf Teufel komm raus provozieren will und sich richtig gut dabei fühlt es den Passagieren, oder im Falle des Güterverkehrs der Wirtschaft, mal richtig zu zeigen. Wenn sie da sich nur nicht den Ast abschneiden auf dem sie selber sitzen, denn die Wirtschaft könnte es sich dann ja auch mal wieder überlegen, noch mehr von der Schiene auf die Straße zu verlagern.

  • Ich habe dafuer mittlerweile auch kein Verstaendnis mehr.
    Sollen Sie streiken, okay? Aber bei den Problemen, die die Bahn eh schon seit geraumer Zeit hat, braucht man sich nicht wundern, wenn die Pendler so dermaßen entnervt sind.
    Ich muss ehrlich zugeben, ich bin so froh, nicht mehr auf die Öffentlichen angewiesen zu sein - musste zwar nie mit der Bahn zur Schule / Arbeit, aber mit Bus.
    Mich betrifft dieser Streik jetzt atm auch, da wir auf die Bahn + Privaten angewiesen sind, um unsere Produkte vom Hof zu bekommen (arbeite im Produktversand via Schiene).
    Ich hoffe nur, dass die GDL und EVD bald eine Einigung finden und die Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind endlich mal Zeit haben, ihre Gemueter zu beruhigen. Erst der Murks im Winter (wobei das nicht nur ein Problem der DB ist und den Personenverkehr lahm gelegt hat) und jetzt das.

  • Zitat

    Original von Vandam
    Bei den Bahnstreiks fällt mir als Pendler oft die Solidarität schwer. Ich denk immer, ach, nun bestreiken sie wieder ihre Kunden. Bezahlt haben wir, aber befördern tun sie uns nicht.


    :write :write


    Das Thema nervt mich dermassen, die wissen genau, warum sie z.B. heute ( Faschingsdienstag, die hätten von vielen was zu hören bekommen :fetch ) nicht gestreikt haben oder verstärkt Gütertransporte bestreiken wollen.
    Da hat man ein teures Jahresticket und muss evtl. doch noch mit dem Auto fahren. Mein Verständnis tendiert gegen Null.


    Juliette, so ein ähnliches Erlebnis hatte ich auch. Ich hätte um mich :schlaeger können.

  • Zitat

    Original von katrinnya
    Ich hoffe nur, dass die GDL und EVD bald eine Einigung finden.


    Kleine, aber wichtige Korrektur: Es streikt nur die GDL - die größere EVG hat bereits einen Tarifvertrag mit den Bahnbetreibern geschlossen.


    Genau das ist imho das perfide an dem ganzen Streik - da blockiert eine kleine Minderheit der Bahnangestellten den kompletten Betrieb, in dem nicht einfach die Mitglieder streiken, sondern auch Züge auf kleinen Bahnhöfen abgestellt werden, damit auch andere Züge nicht vorbei fahren können etc. Wenn das so weitergeht, endet ein Streik der Busfahrergewerkschaft demnächst im allgemeinen Verkehrschaos.


    Auch die späten Ankündigungen resultieren daraus, daß nur die GDL streikt - man könnte ja sonst viele Züge von EVG-Mitgliedern und verbeamteten Lokführern im Fahrplan halten.


    Letzter Punkt: Da ja ein einheitlicher Tarifvertrag für alle Unternehmen geschlossen werden soll, müßte theoretisch der dramatischste Streik bei den schlechter zahlenden Privatbahnen erfolgen. Auch das erfolgt in erster Linie aus dem Grund nicht, weil der Streik von der GDL betrieben wird, die in den kleinen Privatbahnen bisher nahezu nicht vertreten ist.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich weiß nicht, wer das stärkste Negativfeeling in mir auslöst: Die Bahn, die Telekom oder die Post... Die Bahn arbeitet sich aber in der letzten Zeit kontinuiierlich nach vorn!

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Arbeiter!
    Alle Räder stehen still - wenn dein starker Arm es will!


    Solidarität für die Kolleginnen und Kollegen Lokführer! :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Arbeiter!
    Alle Räder stehen still - wenn dein starker Arm es will!


    Solidarität für die Kolleginnen und Kollegen Lokführer! :wave


    nix da!


    Arbeiter, benutz deinen starken Arm zum "Signal machen"!
    (Darfst mir auch "Piri" sagen! :lache)


    Edit/P.S.:
    Für die, die es nicht kennen:
    Hugo Hartung: Ich denke oft an Piroschka
    da ist ein neuer Eulerich, der lauter schöne Oldies ausbuddelt...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • ich hoffe ja mal sehr, daß die bis zum Eulenwochenende ausgestreikt haben.
    Meine Eltern wollen am Wochenende in hannover meinen Onkel besuchen, da ist auch unklar ob das klappt. Und das Geld fürs Ticket sehen sie wohl nicht wieder, weil sie ja ein Lidl Ticket haben, da können sie ja dann wann anders benutzen (bis Ende März halt, solange ist es noch gültig)

  • Hat jemand von Euch schon mal das Geld für ein Ticket zurück gefordert?
    Ein Bekannter von mir wurde letztens zwei Stationen zu früh in Pusemuckel aus der S-Bahn geworfen und kam nicht mehr zum Hbf, von dem aus der ICE weiterfahren sollte. Immerhin ist die S-Bahn wieder zurück gefahren, sodass er dann wohl oder übel das Auto genommen hat.
    Er hatte eine Mail an die Bahn geschrieben, aber bisher kam nur eine wenig aussagekräftige (automatische?) Nachricht zurück. Man weiß jetzt nicht so richtig, ob bzw. was von denen aus gemacht wird.
    Erstattet die Bahn eigentlich den kompletten Fahrtpreis mit Hin- und Rückfahrt?
    Habt Ihr damit Erfahrung, wie man am besten vorgeht?

  • Soweit ich weiß, kann man auf jeden Fall den nächst-Ranghöheren Zug nehmen, falls der denn fährt. Geld zurückfordern müsste eigentlich kein Problem sein. Außer sie begründen es wie die Fluggesellschaften zu Zeiten der Aschewolke: "Man hätte sich ja informieren können." ...