Mal eine Frage: Wie weit wurde dein Buch denn lektoriert?
Kleinverlag ist eben nicht nur Kleinverlag! Es gibt genug Kleinverlage, die sich Mühe geben und solche, die alles drucken, was ihnen in die Hände kommt.
Ich habe in anderen Foren gelesen, dass Autoren sich nun zweimal überlegen, bei aavaa, weiter zu veröffentlichen. Die haben doch am Anfang alles angenommen und so gedruckt, wie die Manuskripte reinkamen.
Nichts gegen dein Buch, das kenne ich gar nicht, aber ein Lektor hätte vermutlich mehr daraus gemacht, als das, was jetzt veröffentlich wurde. Wurden denn Rezi-Bücher verschickt oder musst du so etwas übernehmen?
Haben die denn überhaupt Kontakt zum Einzelhandel oder läuft es nur über Online-Händlern? Hast du vorher mal versucht, mit deinem Manuskript bei einem anderen Verlag vorstellig zu werden?
ich muss mal gebauchpinselt werden
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Zitat
Original von Mulle
Und so fließen auch nur Leseeindrücke in meine Rezensionen, kein Pseudo-Fachwissen. Ich kann das bislang sehr gut trennen, meine Rezensionen sind auch nicht niggeliger geworden, seitdem ich selbst schreibe. Ganz im Gegenteil.edit: Was ich total vergessen habe:
Meine allererste Rezi zu meinem Debüt war auch eine eher negative. Es handelte sich um eine Print-Rezi, die ein paar Tage vor der Veröffentlichung des Buches rauskam, und in dieser wurden Punkte bemängelt, die ich bis dato für meine Stärken hielt ... Das war bitter. Soo bitter, obgleich die Rezi ansonsten so übel nicht war. Ich hatte danach trotzdem wochenlang Magenschmerzen, bis weitere Rezensionen kamen und meine Befürchtungen, dass die Leser diese Kritikpunkte ebenfalls nennen würden, zerstreut wurden. Manchmal trifft es einen einfach an wunden Punkten.Inzwischen kann ich diese Rezi gut lesen, ohne dass es brennt. Sie hängt jetzt nicht mehr gruselig drohend über mir ("Du grottenschlechtes Schreiberding schreibst hölzerne Dialoge - buhuhu!"), sondern sitzt nur noch freundlich grinsend neben der Tastatur und flüstert: "Denk an deine Dialoge!"
Das ist ja mal ein souveräner Umgang mit Kritik
Und die damalige Rezensentin wäre sicher stolz darauf, nun neben Deiner Tastatur zu sitzen und von Dir auch noch beachtet zu werdenInteressant auch, dass damals die Kritikpunkte dieser einen Person nicht von anderen aufgegriffen wurden.
Das zeigt wieder, dass man Kritiken zwar überdenken sollte, sie aber nicht für die absolute Wahrheit oder die Meinung aller Leser halten muss.Ich habe mal mitgekriegt, dass nicht nur Leser, sondern auch Autoren bzw. Germanisten mit langer Erfahrung, Bücher zu besprechen, VÖLLIG, aber VÖLLIG unterschiedliche Urteile zu den Inhalten eines Buches fällen. Der eine findet den Übergang zur neuen Szene excellent, der andere findet es völlig unpassend. Der eine ist begeistert über die raffinierten Andeutungen zum bevorstehenden Konflikt, der andere hat diese gar nicht wahrgenommen. Der eine mag den Sprachstil, der ander findet ihn platt....
Was macht man da bloß?
Manchmal erkennt man vielleicht selbst: Ach ja, jetzt, wo sie das sagt, wird mir klar, sie hat recht. Aber wenn nicht?Da muss man wohl bewusst filtern.
Eine Person des Vertrauens aus all diesen vielen Kritikern herauspicken, mit deren Urteil man sich tatsächlich intensiv auseinandersetzt und es bei der Arbeit am Buch einbindet. Das muss dann wohl an erster Stelle der Lektor /die Lektorin sein? Und dazu noch jemand aus dem privaten Umfeld, die man für besonders fähig hält? -
...was macht man da blos?
Darauf die Antwort meines Lektors....als ich ihn fragte, was an meinem Erstling so doll war, dass mich der Verlag nahm: "du hast eine völlig eigene Schreibe. Und die ist herzerfrischend anders. Bleib einfach dabei."
Und so ist sie geblieben, da sie mein Stil ist. Anders könnte ich nicht. Daran würde auch keine Kritik der Welt etwas ändern.
Ich bin Ich. Und meine Leser würden Sturm laufen, wenn ich das ändern würde (könnte)
euer hef
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Es wird immer Kritiker geben, die an einem Buch etwas auszusetzen haben. Dazu gehören sogar Leute, die das Buch nicht einmal gelesen haben, es aber von vornherein ablehnen!
Kritiken sind gut, Verrisse schmerzhaft. Ich lerne daraus!
...und mache weiter!LG
Dirk -
@ thomas w.
hallo, das sieht so aus...den verlag gibt es erst seit einem jahr. ein professionelles lektorat konnten sie sich noch nicht leisten, deshalb wurde nur ein "leichtes" abgehalten. was mir persönlich auch im magen liegt. allerdings sind sie dabei marketing, lektorat, verlagsstrategie und alles weitere zu überarbeiten. sie haben mittlerweile mitarbeiter eingestellt(früher war es ein einmannunternehmen) und kümmern sich mehr um die autoren.
von einem kleinverlag, den es erst ein jahr gibt, kann man auch nicht mehr erwarten, denke ich. und ich bin schon bereit diesem verlag eine chance zu geben.
ich denke bei der kritik, die ich angesprochen haben, lag es vor allem am fehlenden professionellen lektorat. leider habe ich auch nicht genug finanzen um ein lektorat in auftrag zu geben.
ich habe mir jetzt auch das beste korrekturprogramm besorgt, dass es geben soll und meinen roman noch einmal überarbeitet. die neue version kommt ab demnächst in den handel.reziexemplare werden vom verlag versendet, allerdings nicht an jeden interessenten, da der verlag ja doch noch sehr auf seine finanzen achten muss.
und natürlich habe ich mein manuskript vorher anderen verlagen angeboten. ich bin-wenn ich alle manuskripte zusammenrechne- knapp 10 jahre am ackern...
und wisst ihr was ich mit dem neuen und guten korrekturprogramm gesehen habe?...ich habe mich vorher auf mein altes programm verlassen und wider besseren wissens seine vorschläge angenommen... das neue programm sagt mir jetzt, dass genau diese passagen alle falsch sind...
man bin ich blöd. anstatt auf mich zu hören vertraue ich so einem alten programm -
Ich weiß nicht, ob man sich hier bei ,,Autoren unter sich.." auch als Nicht-Autor einmischen darf, aber meine persönliche Ansicht dazu ist, dass man doch Kritik positiv annehmen kann. Man kann mit keinem Buch alle begeistern, denn insbesondere bei der Literatur haben wir alle so verdammt unterschiedliche Geschmäcker. Viel wichtiger finde ich, dass die Kritik geäußert und auch sachlich begründet wurde. Noch besser, als wenn das Buch garnicht gelesen wurde mit der Äußerung, dass es blöd sei, weil Person xy davon abgeraten hat.
Und was den Verlag angeht, hat sicherlich jeder mal klein angefangen.
Den Ersteindruck des Buches finde ich persönlich recht vorteilhaft, allerdings frage ich mich gerade, wieso die Verlinkung zum Verlag garnicht funktioniert. Den solltest du vielleicht mal überarbeiten..
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@Muriel: Ein Korrekturprogramm und sei es das beste hat mit Lektorat gar nichts zu tun. Mit Korrektorat, im besten Fall. Ist ja fein, wenn du die Rechtschreibfehler und Tippfehler ausmerzen kannst, aber ein Lektor greift inhaltlich und stilistisch ein und ich muss sagen: Stets zum besten! Daher würde ich jedem davon abraten, ohne richtiges Lektorat zu veröffentlichen. Das kann einem für die Zukunft schaden!
lg Claudia
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Ja, das ist mir klar. War schlecht ausgedrückt im obigen Post.
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@Muriel: Ich habe mir die ersten Seiten deiner Leseprobe durchgelesen. Was immer der Verlag Lektorat nennt, hat nicht einmal in der Minimumvariante stattgefunden. Meine Bewunderung gilt Voltaire, ich hätte bei allem Wohlwollen nicht weiterlesen können, schon die erste Seite hat mich mit Superlativen erschlagen. Adverbien wohin man schaut und leider auch wirkliche Fälle fürs Lektorat, die ich von mir kenne. Das ist schade, weil man merkt, dass du viel Phantasie hast, die richtig aus dir heraus quillt. Wenn ich also von der Leseprobe ausgehe: Lieber in die Schublade und warten als so unlektoriert veröffentlichen. Oder ein kleiner Verlag, der vielleicht nicht viel Geld und Auflage verspricht, aber anständig lektoriert. Das rate ich immer wieder. Aber wenn ich mir das enorm umfangreiche Programm bei Aavaa so ansehe, wundert es mich nicht, dass dort nicht lektoriert wird.
lg Claudia
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Nunja...einrichtiges Lektorat wäre mir auch lieber gewesen.
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...als AutorInn darf man die Qualität eines funktionierenden Lektorats nicht unter- aber auch nicht überschätzen.
Gerade newcomer versprechen sich zuviel. Selbst in Großverlagen ist das Lektorat inzwischen unterbesetzt.
Ich bin mit meinem Lektor nach Anlaufproblemen so verblieben, dass ich schreibe, meine Frau macht das Vorlektorat (Dramaturgie, Satzstellung, Spannungsbögen, Logik etc)....wozu habe ich ne Deutschlehrerin und Drehbuchautorin? :help....
Dann bekommen WIR die erste Korrekturfassung vom Verlag. Hier müssen wir nochmal gaaanz genau drüber
Dann kommt die Satzfahne, die auch nochmal auf Fehler geprüft werden muss. Dann gebe ich das MS erst frei...und haste dann das Buch in der Hand.... :gruebel...findeste immernoch Fehler...aber dann ist es zuspät....
euer hef
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na ich denke auch, bei meinem ersten buch jetzt muss ich eben damit leben, aber das näcste wird definitiv besser ausgerüstet sein..
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@Muriel
...nimm es als Lernprozess. Aber AutorInn sollte schon ein (fast)druckreifes MS liefern. Das Lektorat danach ist nur noch ein Lernprozess und keine Versicherung....für eigene Schlamperei...
Autor ist der größte Teil im Geschäft. Und da sollte die Ware, die ich liefere, schon weit über der Durchschnittsnorm liegen....
Das ist ein Beruf, wie jeder Beruf, den keiner mal en passant macht....
euer hef
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Zitat
ist eben mein problem, dass ich mich immer so fertig mache und nicht an mich selbst glauben kann
Es wird dich bzw. dein Buch nicht jeder mögen, was allerdings auch kein Weltuntergang ist. Außerdem wird im Internet viel geschrieben - Positive Dinge und negative Dinge und auch allerlei sonstiges Zeug.
Wenn du mit deinem Buch zufrieden bist und dich vielleicht auch mal eine Kritik erreicht, die dich wirklich weiter bringt, dann ist das nicht nichts. Also, Kopf hoch! -
Hey
Ich bin durch Zufall auf diesen Thread gestoßen und musste mich deshalb gleich anmelden. Du hast etwas geschaft wovon viele nur träumen können (inklusive mich). Lass dich doch nicht unterkriegen, wenn eine Kritik nicht so positiv ist. Schlechte Kritik ist besser als gar keine und aus ihr kann man mehr lernen!
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ja, was ich daraus mitnehmen kann um zu lernen, das nehme ich auch mit. auf jeden fall. naja, es war eben nur so blöd, weil es die erste öffentliche kritik war.
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Zitat
ja, was ich daraus mitnehmen kann um zu lernen, das nehme ich auch mit. auf jeden fall. naja, es war eben nur so blöd, weil es die erste öffentliche kritik war.
Da werden sicherlich auch noch ein positive Kritiken folgen, oder?
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hm...mal sehen. ich bin ja eher ein pessimistischer optimist. immer das schlechteste annehmen, damit das eintreffende als das beste empfunden werden kann
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Heey mach dir keinen Kopf!Bei den Amazon Komis kannst du dir nie gaaanz sicher sein, wer da was schreibt! Manche schreiben auch irgendeinen Quatsch rein! Aber einen Fan hast du schon, meine Tante hat das Buch gelesen und war begeistert !
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ehrlich? ehrlich????? wow...ooh, das bauchpinselt die negative kritk doch scho wieder etwas glatt
aber, wie gesagt, die kritikpunkte rechtschreibung/grammatik werden von mir beachtet