ich muss mal gebauchpinselt werden

  • Wir hatten ja mal den Thread "Eulenautoren in Watte packen?".
    Das fände ich wirklich unangenehm, allein die Vorstellung, dass die Leser dann unweigerlich denken, dass man überwiegend deshalb mitmischt, um in diesem - doch recht bedeutsamen Forum - bessere Kritiken zu bekommen, ist nicht schön.


    Ich denke, manch einer würde sich in einem reinen Leserforum ohne Autorenbeteiligung sogar wohler fühlen, weil er freier und unbedarfter sprechen kann. Nur sind Autoren ja auch hin und wieder Leser und unser Mitmischen scheint einigen Nur-Lesern ja auch zu gefallen (Stichwort Leserunden). Daher sollten die Leser ihre Eindrücke und Rezensionen so formulieren, wie sie es eben empfinden, und die Autoren müssen da einfach durch :grin
    Man muss nicht beleidigen, und statt einem "Das war große Scheiße - kauft das Buch nicht!" kann man schreiben "Ich fand das Buch große Scheiße und möchte es nicht weiterempfehlen". Ob man damit für aussagekräftige Rezensionen gelobt wird, bleibt fraglich, aber mal ehrlich: Mir als Autor ist es doch lieber, jemand schreibt ehrlich "Hat mir nicht gefallen", als dass ich das Gefühl bekomme, jemand schreibt eine positiv formuierte Rezi um den heißen Brei herum und ich muss mir diese dann auseinandersezieren und bemerke am Schluss: Die Rezi ist lieb & nett, sagt aber auf den zweiten Blick aus, dass der Leser das Buch doof (und vielleicht nur die Autorin nett) fand.
    Sowas ist unangenehm; und sobald man das Gefühl hat, seine ehrliche Meinung nicht sagen zu wollen oder zu können, sollte man lieber schweigen oder sich Mut antrinken und ehrlich sein :-]


    Diskussionen finde ich dagegen meist sinnvoll. Als Autor versuche ich, dies auf die Leserunden zu reduzieren und die Rezensionen so stehen zu lassen, wie sie sind (Ausnahmen wäre, wenn der Leser etwas völlig falsch verstanden oder etwas Falsches wiedergegeben hat). Aber unter den Lesern / als Leser finde ich das klasse, auch mal zu sagen: "Was du kritisierst, hast mir gerade so gut gefallen, weil ..."
    Die Diskussionen, gerade die kontroversen, sind oft interessanter als die Rezensionen an sich :grin und solange man sich gegenseitig nichts nachträgt ("Mimimi, du bist doof, weil du mein Lieblingsbuch für die Tonne findest!") ergeben das tolle Gespräche.


    Generell sollten Leser ihre Meinung ehrlich sagen - dafür, und für nichts anderes, ist das Forum da!
    Die Autoren müssen da durch, wenn sie mitlesen wollen. Wenn sie offen damit umgehen, können sie sogar Vorteile für die nächsten Bücher daraus ziehen. Und: Ein "War nicht meins, fand ich doof!" ist um ein vielfaches einfacher wegzustecken, als liebe nette Worte nach versteckter Kritik abzusuchen ... und im schlimmsten Fall fündig zu werden.

  • zuerst...vielen dank für eure meinungen zu dem thema. es hilft mir echt weiter, zu sehen, wie ihr dazu steht.
    und wie gesagt, ich bin zwar hier im forum neu, nicht aber in der schreiberwelt. nur, das ich eben lernen muss, mit kritik umzugehen.


    zweitens...meine sig.
    ich habe bei einem mod dieses forums extra angefragt, ob ich ein bild des buches in die sig stellen darf und habe die erlaubnis bekommen. ich hätte das bild auch viel lieber als mein ava-bild genommen, aber es hat nicht geklappt.

  • Zitat

    Original von Mulle
    Man muss nicht beleidigen, und statt einem "Das war große Scheiße - kauft das Buch nicht!" kann man schreiben "Ich fand das Buch große Scheiße und möchte es nicht weiterempfehlen".


    Ich habe gerade die Filmkritiken von Hans-Ulrich Pönack im Ohr. Die sind allesamt durchaus fundiert und wohlbegründet, aber wenn der einen Film scheiße findet, äußert er das auch in teils drastischen Worten. Und mal ehrlich: eine solche Kritik macht einfach viel mehr Spaß als ein politisch korrektes "Also ich fand den Film doof".


    Aber das gehört wirklich eher in den Watte-Thread

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Das Cover vom Buch in die Signatur stellen - würde mich wundern, wenn das nicht erlaubt ist. Das machen andere Eulen auch.


    @ hef:


    Meinung und Kritik rangieren bei mir in der gleichen Liga. Das beides rein subjektiv ist, versteht sich von selbst, denn es kommt ja von mir und ist nicht Ergebnis einer Umfrage. ;-)
    Verflixte Wortklauberei!

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

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  • Zitat

    Original von Mulle
    Generell sollten Leser ihre Meinung ehrlich sagen - dafür, und für nichts anderes, ist das Forum da!


    Was ich dazu vergessen habe:
    Es gibt hier ja die Autorenecke, und in der halte ich es für nicht deplatziert, wenn man sich auch mal ausjammert, von den Rezensionen enttäuscht oder von den VK-Zahlen gefrustet zu sein. Whatever. Autoren sind schließlich auch nur Menschen und dürfen auch mal ihren Frust irgendwo ablassen.*
    Das müssen die Leser dann aushalten. Auch eine Rezension ist schließlich ein veröffentlichtes Werk und darf auch mal infrage gestellt oder kritisiert werden.


    * Und ja, Lesermeinungen dürfen auch mal Frust und Zweifel auslösen. Das tun sie manchmal, egal wie sehr man sich klar macht, dass es wenig Sinn es macht, so zu empfinden. Gefühle kann man sich selten aussuchen. Leider ist es ja gerade im Kleinverlag eben nicht der Fall, dass auf 30 Rezensionen 29.970 Leser kommen, die das Buch "einfach nur" gekauft haben und offenbar mehr oder weniger zufrieden waren - wobei das schön wäre :anbet.

  • Zitat

    Original von Alice Thierry


    Dabei würde ich über manches Buch auch gerne mal sagen "Das war richtig schlecht."


    Dieses ist ein Forum von Leser für Leser. Und wenn man der Ansicht ist, dass ein Buch richtig schlecht ist, dann sollte man dieses auch sagen. Eine Autorin/ein Autorin muss, wenn sie/er mit den eigenen Werken an die Öffentlichkeit geht, damit rechnen verrissen zu werden. Pech gehabt. :-)
    Der subjektive Geschmack der Leserinnen und Leser ist nun einmal völlig unterschiedlich. Was der eine grottig findet, kann für den anderen die ultimative Leseerfüllung sein. Eine Autorin/ein Autorin der mit negativer Kritik nicht leben kann, disqualifiziert sich für jede weitere Diskussion selbst.


    Autoren die hier von den Lesern eine professionelle Besprechnung ihrer Bücher erwarten und die negative Kritik nur dann akzeptieren wenn sie bis in die kleinste Falte argumentativ unterlegt ist, die sind mir ziemlich suspekt. Sind es doch in der Regel dieselben Autoren, von denen Lobhudelei und Honigquastbehandlung auch ohne Argumente immer akzeptiert werden. Da wird kein professionelles Verhalten eingefordert. Hier sind keine Literaturkritikprofis am Werk - hier sind die am Werk die die Bücher kaufen und lesen - die Leserinnen und Leser. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich finde es interessant, dass sich kaum einer (zu Mulle wink) an Sätzen wie "wenn das Buch nun mal scheiße war, will ich es auch sagen" stört. Denn der Grund, warum Kritik detailliert und begründet sein sollte (Kritik in Form von Rezensionen), ist in meinen Augen nicht, um einen Autoren zu schonen, sondern, weil es "das schlechte Buch an sich" (gerade bei einem Buch, dass sie Veröffentlichung in einem Verlag geschafft hat) nur ganz ganz selten gibt (das heißt, es dürfte nur eine minimale Prozentzahl unter den Lesern geben, die es auch nur annähernd gut fand). Was es vor allem gibt, sind einfach unterschiedlichste Geschmäcker. Und ich fühle mich sogar als Leser beleidigt, wenn jemand über ein Buch, dass ich mag, schreibt, es wäre an sich grottenschlecht. - Und als Interessent an einem Buch finde ich eine "Gott, kauft das bloß nicht" Rezension so hilfreich wie Fußpilz.


    Und ... wenn ich anhand einer Rezension wissen will, ob mir ein Buch gefällt oder nicht, dann soll mich diese Rezension informieren und nicht unterhalten. Für die Unterhaltung gibt es Satire und Comedy. Ich schreib jedenfalls keine Rezension, damit jemand was zum Lachen hat, während er Milch und Plätzchen isst. Und ich glaube, dass es viele Eulen gibt, die sich wahnsinnig viel Mühe mit ihren oft sehr langen Rezensionen geben und auch nicht sonderlich begeistert wären, wenn eine gute Rezension nicht nach ihrem Informationsgehalt sondern nach ihren rhetorischen Leckerchen bewertet werden würde.


    Vor kurzem hatte ich folgenden Fall: Der Partner einer Freundin hat ein Buch zerrissen, dass ich sehr gern mag. Auf meine einfache Frage hin, ob er mit Liebesromanen überhaupt etwas anfangen kann, meinte er nein. Also mal ernsthaft: Es ist doch kein Wunder, dass ein Anti-Liebesroman-Typ kein nettes Wort an einem Liebesroman findet. Deshalb muss das Buch nicht "Schrott" sein.


    Edit: Ich denke ebenso wie Mulle, dass es grammatisch nur ein kleiner Schritt von einem "ich fand das total schlecht" zu einem "das ist total schlecht ist". Inhaltlich sind es jedoch Welten. Es gibt einfach einen Unterschied dazwischen, das Buch generell abzustempeln oder zuzugestehen, dass es anderen durchaus trotzdem gefallen könnte.

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Ich moechte dazu persoenlich (d.h. nicht verallgemeinernd) noch anmerken, dass es mir voellig schnuppe ist, ob jemand schreibt: "Weisst Du, Dein Buch fand ich jetzt irgendwie, obwohl ich's gar nicht boese meine und der ganz liebe Hansi bin, nicht so ganz doll prickelnd, obwohl du dir wirklich Muehe gegeben hast, besonders mit der Kommasetzung" oder "Du, Dein Buch war scheisse". Das bedeutet beides das gleiche und hat die gleiche Wirkung - als Berliner ziehe ich die kernige Version vor.
    Da haben wir's beide - Kritiker wie Kritisierter - auch schneller hinter uns.


    Ich habe uebrigens auch ein wesentlich kleineres Problem damit, wenn jemand mein Buch scheisse findet, als wenn jemand es gar nicht findet, nicht der Rede wert, indiskutabel, nicht mit der Kneifzange anzufassen.
    Ich habe - auch wenn das eigenartig klingt - schon manches Buch scheisse gefunden und den Autor trotzdem so interessant, dass ich ein weiteres von ihm wollte - das ich dann haeufig alles andere als scheisse fand.


    Die These, dass ein Leserforum davon profitiert, wenn Autoren sich zumindest soweit zurueckhalten, dass Leser sich dadurch nicht in ihrer Meinungsaeusserung gehemmt fuehlen, erscheint mir klug und richtig. Ich werde ueber diesen Thread noch viel nachdenken, ich finde ihn interessant, als Leser wie als Autor.


    Herzlich,
    Charlie

  • Muriel,


    ich habe mir das bei Amazon angesehen. Das ist schon merkwürdig. Abgesehen davon, dass sich der Rezensent wirklich Mühe gegeben hat, hat er bisher nur eine einzige Kritik geschrieben, und das ausgerechnet über dein Buch. Hast du vielleicht doch einen Feind? Oder selber mal irgendwann eine schlechte Kritik geschrieben? ([SIZE=7]Sowas ist mir mal passiert, und da hagelte es in engem zeitlichen Zusammenhang gleich zwei ein-Sterne-Kritiken[/SIZE]).
    Egal, ich verstehe, dass das sehr frustrierend für dich ist. Mein Rezept: Weitermachen, besser machen. Wichtiger als ein Amazon-Rang ist es für dich, in den Buchhandlungen präsent zu sein. Außerdem können noch viele gute Kritiken kommen, das Buch ist ja erst ein paar Wochen auf dem Markt.

  • Zitat

    Original von Rita
    Wichtiger als ein Amazon-Rang ist es für dich, in den Buchhandlungen präsent zu sein.


    Leider nicht. Muriels Verlag ist - ähnlich wie meiner - nur vereinzelt im Handel präsent. Amazon & Co. sind unsere Welt, von daher verstehe ich ihre Sorge schon. Es ist blöd. Aber kein Weltuntergang. Zwei Sterne sehen blöd aus, ja, aber wer die Rezi liest, sieht, dass sie von jemandem geschrieben wurde, der höchstwahrscheinlich selbst schreibt und damit automatisch pingeliger ist - und in vielen Fällen auch neidisch auf den Verlagsvertrag.



    Zitat

    Original von JASS
    Edit: Ich denke ebenso wie Mulle, dass es grammatisch nur ein kleiner Schritt von einem "ich fand das total schlecht" zu einem "das ist total schlecht ist". Inhaltlich sind es jedoch Welten. Es gibt einfach einen Unterschied dazwischen, das Buch generell abzustempeln oder zuzugestehen, dass es anderen durchaus trotzdem gefallen könnte.


    Ich denke, das ist auch höflicher den Lesern gegenüber, die das Buch vielleicht gut fanden.
    Man beobachtet das hin und wieder: Begeisterte Rezis - dann eine kritische à la "total seicht, anspruchslos, oberflächlich" - und die zuerst Begeisterten drucksen dann herum, rechtfertigen sich, kommen mit "Na jaa, stümmt schon ..."
    Das ist dann auch nicht das Gelbe, wenn man sich aufgrund anderer Meinungen fast schämen muss, etwas einfach nur schön gefunden zu haben.

  • Falls es interessiert:
    Ich habe heute mit dem Buch von Muriel begonnen..... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.


  • Dem kann ich mich nur anschließen.
    Ich habe die Rezension eben gelesen und finde, dass sich da jemand mit deinem Buch auseinandergesetzt, und dir die Stellen, die er nicht gut fand, aufgezeigt hat. So viel Mühe machen sich nicht viele Rezensenten, zumal er Argumente an der Hand hat, die du dir möglicherweise einmal ansehen kannst, statt die Rezi als rein destruktiv abzutun.
    Jemand, der sich mit meinem Text so auseinandersetzt (wenn auch nicht professionell, aber immerhin vertritt er eine nachvollziehbare Meinung), würde ich für das nächste Projekt als Testleser anfragen. Etwas besseres kann dir als Neu-Autor im Grunde nicht passieren. Bauchpinseln bringt dich eher nicht weiter.


    Was mich an diesem Kommentar vielmehr wundert ist, dass der Rezensent erst eine einzige Rezi geschrieben hat, und dann über ein Buch, das nicht gerade populär ist oder auf irgedwelchen Bestsellerlisten steht.
    Außerdem würde ich bei einem Debut nicht gleich in die Vollen gehen, sondern wäre eher auf die Stellen eingegangen, von denen ich mir mehr gewünscht hätte.

  • Dass lediglich Satire und Comedy unterhaltend sein sollen, muss ich jetzt nicht verstehen :gruebel


    Vielleicht bin ich ja ein Sprachjunkie, aber eine schön formulierte Rezi ist für mich eine gute, ohne das ich schenkelklopfend vor dem Rechner sitze. Die lese ich dann gerne, selbst wenn mich das Buch selbst nicht so sehr interessiert. Eine holprige dagegen, die nicht schlüssig aufgebaut ist und womöglich mit Gemeinplätzen gespickt ist, erlaube ich mir einfach, nicht zu lesen. Aber das ist nun völlig off topic...


    Voltaire, ich bin gespannt

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Vielleicht bin ich ja ein Sprachjunkie, aber eine schön formulierte Rezi ist für mich eine gute, ohne das ich schenkelklopfend vor dem Rechner sitze. Die lese ich dann gerne, selbst wenn mich das Buch selbst nicht so sehr interessiert. Eine holprige dagegen, die nicht schlüssig aufgebaut ist und womöglich mit Gemeinplätzen gespickt ist, erlaube ich mir einfach, nicht zu lesen.


    Ehrlich gesagt - das geht mir genauso.
    Ich habe hier meine Lieblingsrezensenten, deren Rezensionen ich hingerissen lese, auch wenn das Buch mich gar nicht interessiert und ich nicht mal mit dem Gedanken spiele, es zu kaufen.
    Und manchmal habe ich das Buch dann doch gekauft. Und mich auch dann nicht geaergert, wenn es nicht mein Fall war - einfach weil mir die Rezension, die so toll zum Buch passte, hinterher noch bemerkenswerter erschien.


    Ich lese Buch- und Theaterkritiken unglaublich gern.


    Herzlich,
    Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ich habe hier meine Lieblingsrezensenten, deren Rezensionen ich hingerissen lese, auch wenn das Buch mich gar nicht interessiert und ich nicht mal mit dem Gedanken spiele, es zu kaufen.


    Da geht mir genau so. Dann habe ich noch ein paar Pappenheimer, deren Büchergeschmack meinen trifft und deren Rezis ich deshalb lese (oder mich unter Aufbringung sämtlicher Willenskraft zwinge, sie eben nicht zu lesen). Die könnten den größten Stuss verzapfen (was sie freilich nicht tun), aber da interessiert mich hauptsächlich: Daumen hoch oder runter.


    btw, Charlie, bist du gerade drauf und dran mich dazu zu bringen, es doch noch mal mit einem historischen Roman zu versuchen :wave

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Sicher hat jeder ganz persönliche Empfindlichkeiten, worüber er sich bei einem Buch ärgern kann, und in diesem Punkt wird er vielleicht heftiger als üblich kritisieren.
    Ich merke, dass es einzelne wenige Bücher gibt, über die ich mich richtig aufregen kann. Bei mir SOGAR bestimmte Abschnitte und Kapitel aus dem Bestseller "Säulen der Erde", aufreg.... :schlaeger,
    und sogar Kapitel aus Büchern, die ich im Ganzen recht gern mag.


    Aber dass Kritik nicht nur bei Autoren, sondern auch bei den Lesern schlecht ankommen kann, habe ich so erfahren:
    Wenn ich über ein Buch, das der andere gern gelesen hat, sagte, es hätte mir nicht gefallen, war sofort das Bemühen da, das Thema zu wechseln. Wir haben den Grund dafür in manchen Fällen auch besprochen. Und dabei kam raus, dass der andere Leser Folgendes dachte:"Ich komme mir blöd und oberflächlich vor, wenn ich ein Buch mag, das der andere für schlecht hält."


    Nun, dabei bin ich bei meiner Kritik wirklich meistens nicht so heftig, wie ich es hier in der Büchereule zu "Säulen der Erde" war (ähäm :grin).


    Aber ob Leser oder Autoren: Ich betrachte es auch als mein Recht, meine Meinung zu einem Buch zu sagen, vor allem dort, wo man sich trifft, um Meinungen darüber auszutauschen. Und das sind eben die Rezensionsbereiche oder Foren.


    Dass es den Autor verletzt, wenn andere sein Werk nicht mögen, kann ich absolut und vollkommen nachvollziehen. Aber trotzdem: Am Ende muss auch ein Autor der Meinung des Lesers zwar nicht zustimmen, sie aber als dessen Meinung akzeptieren, finde ich. Diese Meinung ist schließlich nur die eines Einzelnen, andere urteilen anders.


    Natürlich nur, sofern es nicht verdächtig nach dem Angriff eines persönlichen Gegners oder nach neidvoller, böswilliger Attacke riecht! Dass es so etwas auch nicht selten gibt, glaube ich auf jeden Fall.

  • Zitat

    Natürlich nur, sofern es nicht verdächtig nach dem Angriff eines persönlichen Gegners oder nach neidvoller, böswilliger Attacke riecht! Dass es so etwas auch nicht selten gibt, glaube ich auf jeden Fall.


    Der Buchmarkt ist hart umkämpft! Die Illusionen vieler Autoren beharren hartnäckig auf dem Wunsch von ihrer schriftstellerischen Tätigkeit leben zu wollen. 100.000 veröffentlichte Bücher pro Jahr! Dagegen hat man sich durchzusetzen, wenn man nicht auf der Strecke bleiben will. Oder? Was tut der Neider, wenn er seinem Autorenkollegen die Butter nicht auf dem Brot gönnt? Eine Rezi absetzen, die seinem "Kollegen" schadet. Ist das so? Oder spekuliere ich ins Blaue hinein?


    LG
    Dirk

  • Dirk :


    Die Frage ist eher, wie soll der normale Leser zwischen richtigen Leserrezensionen und solchen Neidrezensionen unterscheiden? Denn gerade diese sind oft blendend formuliert (wer könnte es denn besser als andere Autoren?), mit Biss, Sarkasmus und dem nötigen Schuss Humor. Amazon ist keine Kontrollinstanz, auch Bücherforen sind das nicht. Denn Anonymität macht es möglich. Das Internet hat nämlich viel ermöglicht. Viel Kommunikation. Aber eben auch solche Sachen...


    lg Claudia

  • ...na, ich weiß nicht. Das geht mir zusehr am Thema vorbei.
    Ich kenne es als ehem Journalist und inzwischen Autor so, dass in unserem Gewerbe keine Krähe der anderen ein Auge aushackt.


    Will sagen, dass kein Autor/in eines größeren Verlage jemals ein Wort über einen Kollegen in der Öffentlichkeit verlieren wird. Das ist eisernes Gesetz.
    Wir würden uns und dem Verlag nur selbst schaden.


    Und irgendwo und wann enttarnt sich auch jeder Nickname. Und glaubt nicht, dass hier nicht auch die Verlage mitlesen.... :write


    euer hef

  • ?(


    Ahh, Soso? ;-)


    Dass ein Autor einem Kollegen vom selben Verlag gegen den Karren fährt, kann ich mir auch weniger vorstellen.
    Aber was ist mit versteckten Angriffen gegen "Schreibkollegen", die keine "Verlagskollegen" sind? Und hinter ihrem Nickname fühlen sich doch recht viele sehr sicher.
    Ich hoffe, dass soetwas nur selten vorkommt. Unter Autoren kennt man sich oft auch persönlich, kann ich mir denken, und da ist ein gewisses Maß an Loyalität auch angebracht - (wenn man sich dabei nicht verbiegen muss. :gruebel).
    Viel mehr traue ich böswillige Angriffe solchen Personen zu, die aus dem Arbeitsumfeld oder Bekanntenkreis des Autors stammen.


    Dirk :
    Umso seltsamer, wenn ein Autor dies tut, denn es bringt einem Autor, der solche Rezis verfasst, ja nicht einmal mehr an eigenem Erfolg. Auch wenn er es tatsächlich schaffen sollte, dem anderen Autoren einige Leser zu vergraulen.
    Die Leser kommen ja nicht dankbar zu ihm und kaufen bei der Konkurrenz ein. ?(




    Edit: Smilie-Chaos