Rebecca James: Die Wahrheit über Alice

  • Kurzbeschreibung bei amazon


    Ein dunkles Geheimnis.
    Ein zerstörtes Leben.
    Eine neue Freundin, die dir hilft zu vergessen.
    Aber was, wenn sie nicht ist, was sie zu sein scheint?



    Als Alice sie zu ihrer Geburtstagsparty einlädt, ist Katherine mehr als
    überrascht. Die schöne, strahlende Alice, das beliebteste Mädchen der
    Schule, will mit ihr feiern? Dabei ist Katherine eine Einzelgängerin,
    die sich von allen fern hält, damit keiner ihr Geheimnis erfährt:
    Niemand soll wissen, was mit Rachel, ihrer kleinen, talentierten
    Schwester, passiert ist. Vor Katherines Augen, die nichts tun konnte, um
    ihr zu helfen. Katherine erlebt die Party wie im Rausch, Alice weicht
    nicht mehr von ihrer Seite. Doch nach und nach wird Alice immer
    merkwürdiger. Selbstsüchtiger. Grausamer. Bald entdeckt Katherine,
    dass ihre neue Freundin nach eigenen Regeln spielt…




    Autoreninformation (Klappentext)


    Rebecca James, geboren 1970, hatte beruflich nie viel Glück. Sie brach
    das Studium ab, arbeitete als Kellnerin, reiste um die Welt und ließ
    sich schließlich mit ihrem Mann in Armidale nördlich von Sydney,
    Australien, nieder. Dort bauten die beiden ein Küchengeschäft auf.
    Rebecca bekam vier Söhne und schrieb nebenbei. An dem Tag, als das
    Familienunternehmen bankrott ging, erhielt Rebecca ein Angebot für ihr
    erstes Buch. Inzwischen wurde «Die Wahrheit über Alice» weltweit in 36
    Länder verkauft.




    Eigene Beurteilung


    Nach dem tragischen Tod ihrer jüngeren Schwester Rachel, an dem sie sich die Schuld gibt, und der darauf folgenden Schlammschlacht in den Zeitungen verlässt Katherine ihr Elternhaus in Melbourne und zieht zu ihrer Tante, um ihre Schulausbildung an einem Ort zu beenden, an dem sie unbekannt ist. Sie kapselt sich dennoch von den Mitschülern ab und ist sehr überrascht und erfreut, als die bildhübsche, extrovertierte Alice ihre Freundschaft sucht. Zunächst genießt Katherine die Freundschaft mit Alice und deren Freund Robbie in vollen Zügen, aber im Laufe der Zeit verändert sich Alice und enthüllt nach und nach die Schattenseiten ihrer Persönlichkeit. Sie benimmt sich immer häufiger illoyal und niederträchtig, offensichtlich versucht sie, die ihr nahestehenden Menschen zu verletzen. Warum ist sie plötzlich (?) von Hass erfüllt ? Ihr psychopathisches Verhalten kann nur in eine Katastrophe münden...


    Die Handlung dieses Romans wird auf drei verschiedenen Erzählebenen dargeboten. In der Gegenwart sehen wir Katherine im Urlaub mit ihrer vierjährigen Tochter Sarah, sie erinnert sich an ihre unheilvolle Bekanntschaft mit Alice und bedauert, nicht auf deren Beerdigung gewesen zu sein, damit sie hundertprozentig sicher sein kann, dass Alice wirklich tot ist.
    Die beiden Haupterzählstränge wechseln einander ab: die Freundschaft und das Umschlagen in Feindseligkeit werden im Präsens erzählt, der Rückblick in die Vergangenheit, die Ereignisse, die schließlich zu Rachels Tod führten, sind im Präteritum geschrieben. Dabei versteht es die Autorin, zunächst um den heißen Brei herumzureden und die damalige Unglücksgeschichte häppchenweise zu servieren, sodass der Leser das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Erst am Ende des ersten Teils erfährt man endlich, was vorgefallen ist und wodurch Katherines Schuldgefühle zustandegekommen sind. Der zweite Teil des Romans ist nicht weniger spannungsgeladen: Katherine gewinnt allmählich ihre Lebensfreude zurück und baut sich mit neuen Freunden, bzw. einem Lebensgefährten, ein neues Leben auf, doch Alice lässt nichts unversucht, um Katherines wiedergefundene seelische Stabilität zu zerstören.
    Die Auflösung hält eine Überraschung bereit und wirft auch Fragen nach Schuld und mildernden Umständen auf, die einen interessanten Diskussionsansatz bieten.


    Meiner Meinung nach ist "Die Wahrheit über Alice" ein beeindruckendes Debut, dem hoffentlich weitere Bücher der Autorin folgen werden.

  • Meine Meinung:
    Die 17-jährige Katherine zieht nach einer Familientragödie in eine andere Stadt, um dort ein neues Leben zu beginnen. Verfolgt von Schuldgefühlen über den Tod ihrer Schwester Rachel ist Katherine dankbar über die Freundschaft zu Alice, deren scheinbar sorgenfreie Einstellung zum Leben sehr verführerisch auf sie wirkt. Aber Alice hat auch eine dunkle Seite. Unter der Party-Girl-Fassade steckt eine boshafte junge Frau, die das Leben der Menschen um sie herum zu zerstören droht.


    Die in recht einfacher Sprache erzählte Geschichte spielt auf drei Zeitebenen. Katherine ist die Ich-Erzählerin und in Rückblenden erfahren wir mehr über die Tragödie, die der Grund für ihren Kummer ist. Der Einstieg in das Buch ist vielversprechend und macht neugierig auf eine spannende Geschichte. Trotz stimmiger Dramaturgie gelingt es der Autorin nicht, die anfängliche Spannung bis zum Ende aufrecht zu halten. Recht früh bereits läßt sich der Handlungsverlauf vorhersagen, auch wenn es zum Ende hin doch noch für eine kleine Überraschung reicht.

    Rebecca James kommt mit wenigen, leider recht eindimensional gezeichneten Figuren aus. Die Geschichte ist komplett auf die Hauptfigur Katherine ausgerichtet, alle anderen Charaktere müssen sich ihr unterordnen. So ergeben sich einige Schwächen in der Ausgestaltung der Nebenfiguren, nicht immer sind ihre Reaktionen glaubhaft oder nachvollziehbar. Ich musste mir immer wieder vergegenwärtigen, dass Katherine erst 17 Jahre alt ist, obwohl sie aufgrund ihrer Lebensumstände weit älter sein müsste und somit auch von ihren Mitmenschen als Erwachsene behandelt wird. Dass es sich bei Alice um eine Soziopathin handelt, erkennt der Leser recht schnell. Katherine braucht für diese Erkenntnis eine ganze Weile, was verständlicher wird, wenn man ihren tragischen Hintergrund kennt. Leider wirkt Alice streckenweise überzeichnet und wie die Karikatur einer Narzisstin auf mich.


    Zum Schluß bleibt die Frage, welche Zielgruppe dieses Buch erreichen soll. Es werden typische Jung-Mädchen-Themen angesprochen, was Freundschaft ausmacht oder das Lernen aus Fehlern, die ein oder andere moralische Botschaft ist enthalten, wie die Gefahren vor Drogen und Alkohol und ungeschütztem Sex. Letztendlich würde ich das Buch in die Kategorie Psychothriller für Jugendliche und junge Erwachsene einordnen.


    Ach ja: Man sollte sich nicht von dem völlig missglückten Cover irreleiten lassen, welches eher auf einen modernistischen romantisierenden Frauenroman hindeutet.

  • Meine Meinung:
    Freundschaft und Hass liegen manchmal nahe beieinander, ohne, dass man es sofort merkt. Manchmal tarnen sich dunkle Geheimnisse und Begierden hinter schönen und blendenden Masken,
    was man erst bemerkt, wenn es schon fast zu spät ist...
    Rebecca James hat mit ihrem Erstling ein beeindruckendes Plädoyer auf die Freundschaft und die
    Liebe geschaffen – aber auch auf deren Abgründe. Die Figuren waren durchweg interessant und sehr detailliert dargestellt. Man bekommt als Leser leicht Zugang zu ihnen, wobei man schnell unterschiedliche Sympathien und Abneigungen aufbaut. Der Plot war ebenso gut aufgebaut, mit einem sich kontinuierlich steigenden Spannungsbogen,

    Trotzdem war und bin ich von der „Wahrheit über Alice“ sehr beeindruckt. Es ist eine sehr kraftvolle, mitreißende Geschichte, die man, einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen kann, bis man den Schlusspunkt hinter dem letzten Wort erreicht hat. Die Geschichte hat mich fasziniert, aber auch gleichzeitig mit leisem Abscheu und Bedauern über das zurückgelassen, was in ihr geschehen und nicht geschehen ist. Es bleibt ein Eindruck, der sich gesetzt hat und mich noch eine Weile begleiten wird – Alice und die Geschichte, die dahinter steht.

  • Katherine zieht in eine andere Stadt - weit weg von ihrem Zuhause, weil sie es dort nicht mehr aushält.
    Die Presse macht ihr das Leben zur Hölle; ihre Freunde ziehen sich zurück und sie fühlt sich nicht mehr gewollt; sie will nicht mehr dort leben, wo sie keine Ruhe mehr findet. Keine Ruhe ohne ihre kleinere Schwester Rachel. Katherine nahm Rachel mit auf eine Party, lässt jegliche Verantwortung missen und gerät in eine sehr gefährliche Situation mit ihrer Schwester. Rachel ist tod!


    Katherine lernt Alice kennen, welche sich förmlich aufzwingt und eine sehr gute Freundin wird. Doch die Freundschaft zu Alice ist alles andere als einfach. Alice ist Soziopath und somit gestaltet sich die emotionale Ebene als äußerst kompliziert und widersinnig. Dennoch möchte Katherine ihre Freundin nicht verlieren und sieht über viele Extreme ihrer Freundin hinweg - bis Katherine sich verliebt. Dort erkennt sie ihre wahren Freunde; ihre Lust auf Leben und wendet sich von Alice ab. Die Gefahr von Alice alles zu zerstören ist Katherine zu groß um ihr neues Leben auf's Spiel zu setzen.


    Doch Alice ist nicht die, welche sie zu sein scheint! Sie will Katherine! So beginnt ein Psychoterror im Leben der Katherine, welches sie aufwühlt, verarbeitet, mit ihrem Freund noch stärker bindet ... und am Ende zerstört.


    Leider konnte mich "Die Wahrheit über Alice" nicht überzeugen. Der Autorin Rebecca James gelingt es durchaus eine Spannung aufzubaue, das Interesse zu wecken und die Geschichte schlüssig zu schreiben.
    Leider steigt die Spannung genau so, wie sie häufig auch einfach wieder abfällt. Durch die Zeitensprünge von Rebecca James in die 1. Vergangenheit mit ihrer Schwester, den 2. Vergangenheitsteil mit Alice und die Gegenwart - verliert sich häufig die Anspannung und man wird in eine andere Situation gerissen.
    Ebenfalls riss mich der vorkommende Wechsel der Ich/Du-Erzählweisen aus dem Lesefluss. Ganz davon abgesehen, dass ich die Sprache teilweise als erschreckend empfand - wobei dies natürlich auch an der Übersetzung liegen kann. Denn "ich bin ganz schlecht in Kommunikation machen" war nun wirklich kein Lesevergnügen.


    Die Geschichte an sich war ganz interessant. Es erinnerte mich sehr an diese amerikanischen Highschool-Filme und es lief wie ein kleiner Film vor mir ab. Währenddessen dachte ich mir allerdings häufig, dass die ein oder andere Handlung einfach unglaublich ist. Niemand der in seiner früheren Vergangenheit in ein Auto mit fremden Personen stieg und dabei die Schwester verlor; steigt 3 Jahre später zu einem wildfremden Mann aufs Motorrad um noch was zu essen. Dies nur als Beispiel, mir fielen von diesen Situationen einige auf. Das alleine machte es mir schwer, mich in diese Personen hineinzuversetzen.


    Im Endeffekt war es ein spannender Thriller mit wenig Überzeugungskraft

  • Als Katherine Patterson von Alice zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen wird ist sie sehr überrascht. Und sie wundert sich. Sie wundert sich darüber, dass die schöne und beliebte Alice ausgerechnet ihre Freundin sein möchte, obwohl sie doch sehr zurückgezogen und introvertiert lebt. Der Grund dafür ist der grausame Mord an ihrer kleinen Schwester Rachel vor einigen Jahren, den Katherine nicht vergessen kann. In Alice findet sie schließlich eine gute Freundin und scheint wieder glücklich sein zu können. Doch der Schein trübt, denn nach einiger Zeit zeigt sich, dass Alice alles andere als die gute Freundin ist, die sie vorgibt zu sein. Ein Psychoterror beginnt, der letztendlich in einer weiteren Tragödie endet ...


    Dieses Buch fesselt von Anfang an, denn der Leser erfährt direkt zu Beginn, dass das Buch mit Alice' Tod enden wird. Nur wie es dazu kommt, das wird erst im Laufe der Geschichte erzählt.
    Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Rebecca James erzählt drei Handlungsfäden. Die Vergangenheit als Rachel noch lebte bis zu ihrem Tod, die jüngere Vergangenheit als Katherine mit Alice befreundet war bis zu deren Tod und die Gegenwart von Katherine. Alle Erzählstränge sind recht spannend und werden aus der Sicht der Hauptprotagonistin erzählt. Ausnahme sind zwei Kapitel jeweils zum Ende hin eines jeden Teils. In diesem Kapiteln wird der Leser direkt angesprochen. Das soll wohl dazu führen, dass der Leser sich noch mehr ins Geschehen hinein versetzen kann, bei mir hat es allerdings eher das Gegenteil bewirkt. Wo ich zuvor noch mit Katherine mitfiebern konnte war ich hier eher verwirrt. Diese Kapitel sind auch diejenigen, die erste Antworten bergen.
    Insgesamt ist das Buch auch sehr einfach gehalten. Einfache und klare Sprache, kurze Kapitel. Eigentlich auch ideal für den jugendlichen Leser geeignet.
    Die Charaktere sind soweit gut dargestellt nur ist die Handlung an vielen Stellen meiner Meinung nach einfach zu unglaubwürdig. Viele, viele Zufälle und sehr naive und verzeihende Charaktere. So ganz realistisch ist das wohl nicht.


    Fazit: Trotz aller Schwachpunkt doch ein unterhaltsames Buch und auch so spannend, dass man es locker in einem Rutsch durchlesen kann. Nur das Ende enttäuscht dann doch.

  • Mmmhh.. die Meinungen hier sind ja doch ziemlich unterschiedlich... Ich fand die Leseprobe eigentlich ganz gut, obwohl ich mir schon Gedanken gemacht habe, ob es sich eher um einen Jugendroman handelt..
    Ich werde auf jeden Fall mal noch warten bis hier weitere Eulen ihre Meinung abgegeben haben

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Am liebsten würde ich nur ein Wort schreiben : Perfekt. Doch das wäre etwas zu wenig ;)


    Katherine lebt mit einem dunklen Geheimnis. Sie lernt die überschwängliche Alice kennen, die unbedingt mit ihr befreundet sein will. Sie setzt alles daran um Katherine an sich zu binden. Katherine freut sich eine neue Freundin gefunden zu haben, merkt allerdings schnell, dass Alice nicht die Person ist, die sie vorgibt zu sein...


    Äußerlich gefällt mir das Buch sehr. Das Frauengesicht, die Rosenblätter und auch die Schrift hat etwas sehr leichtes, aber auch geheimnisvolles. Aufgeteilt ist es in Kapitel, die Kapitel springen, was überhaupt nicht verwirrend ist. Man beginnt in der Gegenwart, in der Katherine bereits erwachsen ist, dann gibt es Sprünge in die Vergangenheit und das Leben mit Alice und dazu Sprünge noch weiter in die Vergangenheit um ihr Geheimnis aufzuklären.


    Das Buch ist unglaublich spannend. Ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Man fühlt mit Katherine, man findet sich sehr gut ein. Die Charaktere sind gut beschrieben und gut erklärt. Ich finde, man konnte sich alles sehr gut bildlich vorstellen. Vor allem Alice... Es ist verblüffend wie sich das Buch wendet und wie sprupellos es wird.


    Ich kann es wirklich jedem empfehlen. Ich könnte es direkt noch ein zweites Mal lesen.

  • Der Roman "Die Wahrheit über Alice" ist das Roman-Debüt der in Australien lebendenSchriftstellerin Rebecca James.


    In der Geschichte wird vorrangig die Freundschaft zweier Teenie-Mädchen über mehrere Monate hinweg beschrieben, wobei sich herausstellt, dass eine der beiden diese Freundschaft absichtlich herbeigeführt hat.


    Beide jungen Frauen leiden unter Traumata aus ihrer Kindheit und versuchen dennoch ein möglichst ungetrübtes Leben zu führen, auch ihre Beziehungen werden unter diesem Licht der Kindheit geführt.


    Mir hat die Schilderung von Alice (die für mich ein wirkliches Biest ist) sehr gut gefallen, ihre wechselnden Stimmungen konnte der Leser gut nachvollziehen.


    Leider war der Plot der Geschichte ab der Hälfte des Romans zu erahnen, dennoch hoffe ich auf mehr von dieser Autorin.


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • "Die Wahrheit über Alice" (der deutsche Titel passt ausnahmsweise mal recht gut) lies sich leicht und flüssig lesen und hat bei mir auch eine leichte Spannung erzeugt, so das ich zügig weiterlesen wollte. Über Inhalt und Aufbau haben €nigma und JaneDoe eigentlich schon alles gesagt. Mir hat die Aufgliederung in 3 Erzählzeiten nichts ausgemacht. Ich war überall gleich gespannt und interessiert, was passieren würde. Alice hätte ich mir ein wenig böser vorgestellt. Sie verhält sich vorsätzlich grausam, auf psychische Weise. Irgendwie habe ich aber mehr erwartet von ihr.
    Was mich am meisten störte, war, das ich, wie JaneDoe schon sagte, nicht so recht glauben konnte, das Katherine erst 17 ist. Sie denkt und redet wie eine Erwachsene, lebt schon fast ein eigenes Leben fern der Eltern. Als Mutter von 2 Mädchen, die leicht älter sind als diese Figur, für mich kaum nachvollziehbar. Zudem scheint ihre Geschichte schon so komplex und vergangen, das man mehr Zeit zwischen dem Tod ihrer Schwester und der Haupterzählebene erwartet.


    "Die Wahrheit über Alice" ist schwer einzuordnen. Jugendbuch? Coming of Age Stoy? Psychothriller? Was auch immer, mir hat es gut gefallen und ich habe mich auch gut unterhalten gefühlt. Ein wenig tiefgründig, aber um wirklich umzuhauen, nicht berührend genug. Die 315 Seiten lasen sich schnell runter. Einzig das Cover ist eine Zumutung und völlig am Thema vorbei.

  • Meine Meinung


    Katherine ist mehr als überrascht, als sie von dem beliebtesten Mädchen der ganzen Schule zu deren Geburtstagsparty eingeladen wird. Alice will mit ihr feiern? Dabei ist Katherine doch eher zurückhaltend und das nicht nur, weil sie ein Geheimnis mit sich trägt, von dem niemand erfahren soll. Nicht auszudenken was geschieht, wenn jemand herausfindet, was mit ihrer kleinen talentierten Schwester Rachel geschehen ist.
    Auch von der Schuld, die seitdem auf Katherines Schultern lastet, soll keiner in ihrem neuen Umfeld Wind bekommen. Zu tief sitzt der Schmerz über das eigene Versagen in der Einzelgängerin.
    Die Party wird ein voller Erfolg! Für Katherine ist die Zeit des "Mauerblümchen - Daseins" fortan vorbei. Von Schülern, die sie gar nicht kennt, wird sie nun morgens mit Namen begrüßt. Die Freundlichkeit der anderen schlägt ihr regelrecht entgegen. Alice sucht weiterhin den Kontakt zu Katherine und sagt, sie will ihre Freundin sein. Und nach langer, langer Zeit empfindet Katherine wieder so etwas wie Glück.
    Nichtsahnend, dass Alice zwei Gesichter hat und außer ihren eigenen Regeln keine kennt.


    Rebecca James hat in "Die Wahrheit über Alice" eine Hauptfigur gezeichnet, die mich beim Lesen wütend, ratlos und teils angewidert zurück gelassen hat.
    Alice ist undurchsichtig, unberechenbar, grausam, zerstörend und egoistisch. Nein, so eine Freundin möchte ich nicht haben. Ihre bestimmende, selbstsüchtige und dominante Art hat mich nicht nur einmal beim Lesen den Kopf schütteln lassen und ich wäre gerne ins Buch gesprungen um Katherine vor ihr zu retten bzw., um mich schützend vor sie zu stellen. An dieser Stelle hätte ich mir allerdings auch ein bisschen mehr Gegenwehr von Katherine gewünscht. Nicht weglaufen, sondern dagegen anlaufen!


    Der Schreibstil der Autorin ist einfach und flüssig zu lesen. Dadurch steigert sich das Tempo beim Lesen sogar noch mehr und der Spannungsfaden ist bis zum Ende zum Zerreißen gespannt. Allerdings ahnte ich die Auflösung schon am Anfang des letzten Drittels und von daher war ich ein klitzekleines bisschen enttäuscht.


    Eine Anmerkung zum Ausgang der Liebesgeschichte zwischen Mick und Katherine kann man ebenso erahnen, wenn man am Ende des ersten Drittels den Dialog zwischen Sarah und Katherine aufmerksam verfolgt. Schade, dass dadurch noch ein bisschen von der Handlung vorweg genommen wurde.


    Trotzdem war ich total gespannt auf den Showdown, der dann (meiner Meinung nach) mit einem gut gelungenen Überraschungsmoment aufwartete.


    Die Autorin hat eine lesenswerte Lektüre geschaffen. Häppchenweise enthüllt sie Katherines Vergangenheit und parallel dazu Alice perfides Spiel, das nach und nach immer gefährlicher wird und sich auch auf Katherines neue Freunde ausbreitet.


    Rebecca James hat in ihrem Thriller u. a. einen Szenenwechsel beschrieben. Die Geschichte mit Alice und Katherines aktuelle Situation sind durch Kapitel getrennt und so aufgebaut, dass man weder Handlungsfaden noch Spannungsmomente verliert.


    Übrigens ist der Roman aus Katherines Sicht geschrieben und Gefühle wie Wut, Trauer, Angst und Panik lassen sich so noch besser nachempfinden und es ist sicher nicht übertrieben, wenn ich behaupte, dass es dadurch noch schwieriger wird das Buch aus der Hand zu legen.


    Die negativen Bewertungen kann ich absolut nicht nachvollziehen, sind aber persönliche Ansichtssache und es ist ja auch gut, dass Geschmäcker verschieden sind.
    Ich bewerte mit 4 von 5 Punkten, da die Charaktere - meinem Empfinden nach - fantastisch gelungen sind, der Plot außergewöhnlich ist und die Spannung bis zum Schluss gehalten wird. Aber eben nur fast! Daher einen Punkt Abzug.


    Fazit: Ein fesselndes Lesevergnügen über die Macht der hintergründigen Feindschaft.

  • Kurzbeschreibung


    Ein dunkles Geheimnis.
    Ein zerstörtes Leben.
    Eine neue Freundin, die dir hilft zu vergessen.
    Aber was, wenn sie nicht ist, was sie zu sein scheint?


    Als Alice sie zu ihrer Geburtstagsparty einlädt, ist Katherine mehr als überrascht. Die schöne, strahlende Alice, das beliebteste Mädchen der Schule, will mit ihr feiern? Dabei ist Katherine eine Einzelgängerin, die sich von allen fern hält, damit keiner ihr Geheimnis erfährt: Niemand soll wissen, was mit Rachel, ihrer kleinen, talentierten Schwester, passiert ist. Vor Katherines Augen, die nichts tun konnte, um ihr zu helfen. Katherine erlebt die Party wie im Rausch, Alice weicht nicht mehr von ihrer Seite. Doch nach und nach wird Alice immer merkwürdiger. Selbstsüchtiger. Grausamer. Bald entdeckt Katherine, dass ihre neue Freundin nach eigenen Regeln spielt…


    Über den Autor


    Rebecca James, geboren 1970, hatte beruflich nie viel Glück. Sie brach das Studium ab, arbeitete als Kellnerin, reiste um die Welt und ließ sich schließlich mit ihrem Mann in Armidale nördlich von Sydney, Australien, nieder. Dort bauten die beiden ein Küchengeschäft auf. Rebecca bekam vier Söhne und schrieb nebenbei. An dem Tag, als das Familienunternehmen bankrott ging, erhielt Rebecca ein Angebot für ihr erstes Buch. Inzwischen wurde «Die Wahrheit über Alice» weltweit in 36 Länder verkauft.


    Eigene Meinung:


    Ich muss wirklich sagen, dass ich Rebecca James beneide.... wirklich, das ist kein Witz. Und zwar, weil sie es geschafft mit einem vollkommen banalen und überflüssigen Buch sich vor dem finanziellem Ruin zu bewahren.



    Sie hat nur rudimentär ausgebildete schriftstellerische Fähigkeiten. So führen z.B. die Zeitsprünge nach den Kapiteln eher zu einer Leseflussverzögern, als das es zur Spannung beiträgt. Auch hatte ich so meine Probleme mit der Figurenzeichnung und deren Handeln.
    Alle Charactere sind relativ jung und noch mit Jugendalter, agieren aber als ob es sich um Erwachsene handle.
    Genauso die "Flash Backs" in Katherine's Leben. Vernunft scheint eine ganz untergeordnete Rolle zu spielen. Mit ihren damaligen 15 Jahren hätte sie die ganze Siuation anders regeln müssen, als sie es getan hat und ist somit nicht ganz unschuldig an der prekären gegenwärtigen Situation.
    Rebecca James scheint außerdem ein stereotypes Weltbild zu haben. Es gibt nur Gut und totale, abgrundtiefe Bösartigkeit.


    Fazit: Nicht emphelenswert. Wieso dieses Buch unter "Thriller" (bei Weltbild zumindestens) gelistet ist, wird mir wohl ewig ein Rätsel bleiben. Aber einen positiven Aspekt gibt es: Das Buch ist ein hübscher Staubfänger im Regal :)

  • Zitat

    Original von Batzen
    Danke, über die SUFU hatte ich nichts gefunden. Leider spinnt die bei 3 oder mehr Wörtern. :/


    Viel zu umständlich. Oben links über den "Rezensionen"-Buton gehen und dann nach dem Autor gucken. Und bei der Suche keine Wörter mit drei Buchstaben oder weniger eingeben, das funktioniert nicht.

  • "Die Wahrheit über Alice" hat mir gut gefallen. Es war spannend mitzuerleben, wie sich Alice immer mehr von ihrer bösen Seite gezeigt hat. Unbedingt wollte ich ihr Geheimnis herausfinden! Besonders positiv fand ich, dass dieses Geheimnis erst 3 Seiten vorm Ende herauskam.


    Ein ganz tolles Buch!

  • Das Buch war insgesamt nicht schlecht, allerdings finde ich, dass es sich um einen Roman für Jugendliche handelt. Die Beschreibung der Liebesgeschichte fand ich zu schnulzig, aber das ist natürlich Geschmackssache.


    Vermutlich bin ich schon zu "abgebrüht" - von einem Thriller erwarte ich mir jedoch mehr Spannung. Das Buch war leicht und flott lesbar. Ich mag allgemein den Wechsel von Perspektiven und Zeiten inklusive Rückblenden. Hier verlor ich dadurch jedoch mehrmals die Lust, das nächste Kapitel zu lesen. Insbesondere die Schilderung des schlimmen Ereignisses in Katherines Vergangenheit wurde mehrmals unterbrochen. Da hätte ich am liebsten vorgeblättert, um endlich alles zu erfahren.


    Die Personen waren mir zu eindimensional. Es gab tatsächlich fast nur Gut und Böse. Die Beschreibung von Alice gefiel mir noch am besten. Wenn sie auch überzeichnet wirkte, konnte ich mir das "Früchtchen" schon recht gut vorstellen. Auch ich hätte sie mir noch ein wenig "böser" gewünscht und mir mehr Gegenwehr von Katherine erwartet. Katherine war mir überhaupt in allen Belangen viel zu passiv.


    Mit dem Ende war ich nicht zufrieden. Das Geheimnis war schon überraschend für mich, das war ok. Aber:



    Ach ja, aufgrund des Covers hätte ich mir dieses Buch nicht gekauft, finde es ehrlich gesagt nur scheußlich. Liegt wohl daran, dass Rot nicht meine Farbe ist.


    Ich gebe 6 Punkte.

  • Ich habe das Buch auch gerade gelesen und kann nur sagen - ich bin begeistert.


    Da es relativ wenig Seiten hat, hatte ich es sehr schnell durch. konnte es zwischendurch aber auch schwer beiseite legen, da ich immer wissen wollte, wie es denn nun weitergeht.


    Zum Inhalt wurde ja bereits genug gesagt, da brauch ich dem ja nix mehr hinzuzufügen.


    Mir hat die Stimmung des Buches gefallen, gerade die Hauptprotagonistin mochte ich und konnte sozusagen mit ihr leiden.
    Auch wenn es als Jugendbuch konzipiert wurde, ist es duchaus in der Lage "ältere Jugendliche" :grin in seinen Bann zu ziehen.


    Der Vergleich mit einen Highschool Film hatte anfangs für mich auch etwas, gab sich dann aber doch - schon daher weil einfach die Handlung tiefgründiger wurde, als es jeder Highschool Filom schafft.
    Die Hauptdarstellerin wirkte auch wesentlich reifer als ihre 17 Jahre, was ich widerum allerdings nicht als ungewöhnlich empfinde, da sie doch schon in dem Alter einges hinter sich hat. Und derartige Erlebnisse lassen Menschen meistens einfach schneller erwachsen werden.



    Auch die Figur der Alice war gut gelungen, schon daher, weil ich sie nicht ausstehen konnte. :grin
    Und das war ja gewollt, sie als eine erst leicht geheimnisvolle, später dann wiederliche Person darzustellen.


    Auch die 3 erzählerischen Zeitebenen hatten ihren Reiz.
    Normalerweise mag ich ja kein hin und herspringen (außer bei Zeitreiseromanen) aber in diesem Fall war es genau richtig dosiert und eben auch angebracht.


    Fazit:
    Ein gelungenes Jugendbuch das sich auch durchaus noch in späteren Jahren gut lesen läßt.
    Für mich gut gelungene Protagonisten, die es schaffen Spannung aufzubauen.
    Als Thriller würde ich es nicht unbedingt bezeichenen, wenn, dann als Psychothriller für Jugendliche. Aber es hat eben auch sehr viele Momente einer dramatischen Lebensgeschichte.

  • Ich war von dem Buch ziemlich enttäuscht. Ich fand die Idee des Buches nicht schlecht und auch die Leseprobe hat mir damals sehr gefallen. Dass es zum Teil vorhersehbar war, fand ich auch nur begrenzt schlimm, das hätte mir eigentlich nicht viel ausgemacht, denn es war eigentlich spannend geschrieben, aber etwas hat mir einfach gefehlt. Zum einen hab ich mir irgendwie mehr Gemeinheiten versprochen, zum anderen konnte ich keine richtige Verbindungen zu den Figuren aufbauen, die blieben ziemlich oberflächlich. Philippa, die ja so supernett war, hat mich ein wenig genervt. Zu perfekt. Ebenso die Beziehung von Mick und Katherine.


    Ich kann das Buch nicht wirklich weiterempfehlen. Es war nicht schlecht. Aber nach dem recht guten Anfang hab ich mehr erwartet - und nicht bekommen. Schade. 6-7 Punkte.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Nachdem ich die Rezis hier gelesen hatte, habe ich mich auf seichte Unterhaltung eingestellt und genau das war es dann auch.


    Man darf von diesem Buch nicht erwarten, dass es einen tiefen Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele gibt oder sonstirgendwie tiefschürfend ist. Wie andere schon erwähnt haben, sind die Personen sehr eindimensional und alles bleibt sehr oberflächlich beschrieben. Insgesamt etwas reißerisch und anspruchslos.


    Trotzdem schafft die Autorin es, Spannung aufzubauen und den Leser gut zu unterhalten. Geht man mit dieser Erwartungshaltung an das Buch, wird man nicht enttäuscht.


    Fazit: Auch wenn es ganz sicher keins der ganz großen Bücher ist, so ist es dennoch spannend und unterhaltsam geschrieben und als seichte Lektüre für zwischendurch bestens geeignet. 6-7 Punkte