Titel: Der lächelnde Mörder
OT: Somliga linor brister
Autor: Varg Gyllander
Übersetzt aus dem Schwedischen von: Holger Wolandt und Lotta Rüegger Verlag: btb
Erschienen: Oktober 2010
ISBN-10: 3442741467
ISBN-13: 978-3442741465
Preis: 9.99 EUR
Das sagt der Klappentext:
Du denkst, du hinterlässt keine Spuren, aber die Toten verraten dich ...
Ulf Holtz arbeitet in der forensischen Abteilung der Stockholmer Kriminalpolizei. Er ist Witwer und Vater zweier erwachsener Töchter. Bei seinen Kollegen gilt er als Einzelgänger, einer, der verbissen an seinen Routinen festhält und penibel jeder noch so kleinen Spur nachgeht. Als er eines Morgens an einen Tatort gerufen wird, bietet sich ihm ein grausames Bild: Eine junge Frau treibt tot in einem Stadtbrunnen, offenbar wurde sie aus einiger Entfernung erschossen. Kurz darauf gibt es einen nächsten Toten, nach demselben Muster regelrecht hingerichtet. Der Mörder geht kaltblütig und mit äußerster Präzision vor. Als Holtz eine Todesliste zugespielt bekommt, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.
Der Autor:
Varg Gyllander, 1964 in Skane geboren, ist in seiner Kindheit und Jugend oft umgezogen, sein Vater war Kapitän eines Öltankers. Gyllander versuchte sich später unter anderem als Lehrer, Offizier der Marine und Koch. Schließlich besuchte er eine Journalistenschule und arbeitete anschließend zwei Jahre als Norrköpings Tidningar. In der Nachrichtenagentur TT (Tidningarnas Telegrambyra) war er als Kollege von Stieg Larsson tätig. Heute ist er Pressesprecher der schwedischen Kriminalpolizei und wohnt mit seiner Frau und zwei Söhnen auf einer Insel nahe Stockholm.
Meine Meinung:
Ein „vom-Sitz-reißen-Krimi“ ist diese Geschichte von Varg Gyllander nicht. Vielmehr handelt es sich um einen ganz normalen Durchschnittskrimi aus der Skandinavien-Kiste. Die Handlung plätschert mehr oder weniger nur so vor sich hin. Der Erzählstil ist ruhig, manchmal sogar etwas zu ruhig, zwar nicht unbedingt einschläfernd – aber kurz davor. Als Leser ist man leicht abgelenkt, da die gesamte Geschichte sehr „unemotional“ daher kommt. Sachlichkeit ist sicher keine schlechte Eigenschaft, aber bei einem Krimi schadet ein Übermaß an Sachlichkeit wohl eher. Sachlichkeit gepaart mit Gleichförmigkeit sorgt schon dafür, dass man als Leser nicht unbedingt an dieser Geschichte klebt, sich ggf. die Fingernägel herunter kaut (aus Spannungsgründen jetzt) oder gar die Zeit um sich herum vergisst. Böse Zungen könnten diesen Krimi von Gyllander vielleicht sogar als „Langweiler“ bezeichnen. Der Autor schafft es leider auch nicht, seinen handelnden Figuren so etwas wie ein „Eigenleben“ eine „eigene Persönlichkeit“ zu geben. Alles wirkt gleichförmig ohne Tiefe, konturlos halt. Ein ganz solider Krimi der aber sicher nicht sehr lange im Gedächtnis haften bleibt. Muss nicht gelesen haben – schadet aber auch nichts, wenn man ihn dann gelesen hat.