Zwei Kerzen für den Teufel - Laura Gallego García

  • Kurzbeschreibung:
    "Engel gibt es wirklich...mein Vater war einer von ihnen."
    Caterina, genannt Cat, ist die Tochter eines Engels. Trotzdem kann sie weder fliegen noch hat sie einen besonderen Draht zu Gott. Sie ist eine ganz normale 16-Jährige, die sich nur etwas besser mit Engeln und Dämonen auskennt als andere Sterbliche. Doch eines Tages wird sie tiefer in die überirdische Welt hineingezogen, als ihr lieb ist.
    Ihr Vater, ein niedrigrangiger Engel, wird ermordet. Cat setzt alles daran, den Mörder zu finden, und kommt einer Verschwörung auf die Spur, die ihre ganze Welt durcheinanderbringt. Denn offensichtlich hängt auch sie mit drin, in diesem Projekt, das die gesamte Menschheit bedroht...


    Zur Autorin:
    Laura Gallego García wurde 1977 bei Valencia in Spanien geboren. Die Historikerin und Hispanistin hat sich auf die Literatur des Mittelalters spezialisiert. Für ihren ersten Roman "Finis Mundi" bekam sie den renommierten Preis El Barco de Vapor. Mit der Idhún-Trilogie hat sie den Durchbruch zur internationalen Bestsellerautorin geschafft. Laura Gallego García lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Valencia.


    Und eine Tausendstelsekunde bevor der Zug gegen meinen Körper prallt, ihn verstümmelt und das, was mich ans Leben bindet, durchtrennt, begreife ich, dass ich nicht in der Lage war, den Dämon zu erkennen, bis ich neben ihm am Rand des Abgrunds stand ... bis es zu spät war. (Seite 134)


    Rezension:
    Caterina, genannt Cat, ist die 16-jährige Tochter des niedrigrangigen Engels Iah-Hel, der bei ihrem gemeinsamen Aufenthalt in Polen ermordet wird. Sie schwört Rache und macht sich auf die Suche nach dem Mörder ihres Vaters. Sie ist sich sicher, dass der Tod ihres Vaters auf das Konto der Dämonen, der Feinde der Engel, geht.


    Unvermutete Hilfe findet sie bei dem jungen Dämon Angelo, der ihr seine Hilfe anbietet, natürlich nicht ganz ohne Eigennutz. Doch schon bald müssen die beiden Verbündeten erkennen, dass sie es mit sehr mächtigen Gegnern zu tun haben, die ihre eigenen Pläne verfolgen: Die eine Seite will die ganze Menschheit ausrotten, die andere will das verhindern.


    Cat lernt im Laufe der Geschichte ihre leibliche Mutter kennen, von der sie immer dachte, sie wäre tot. Doch die scheint nicht das zu sein, was man unter einer fürsorglichen Mutter versteht. Angelo und Cat werden durch ein einschneidendes Erlebnis aneinander gebunden, Cat entwickelt tiefe Gefühle für ihn, doch werden die beiden es meistern, den schon so lange währenden Krieg zwischen Engeln und Dämonen, aus dem jeder Beteiligte seinen eigenen Nutzen ziehen will, beenden zu können?


    Laura Gallego García gelingt mit ihrem Buch "Zwei Kerzen für den Teufel" ein spannender Roman im Bereich Urban Fantasy. Die Engel scheinen momentan vom Thema her auf dem Vormarsch zu sein. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Cat. Der Leser erfährt sehr viel über die Geschichte und Hierarchie der Engel, was aber keinesfalls trocken daherkommt, sondern von der Autorin sehr bildhaft und interessant geschildert wird.


    Leider bleibt die Beziehung zwischen Cat und dem Dämon Angelo ziemlich unausgegoren, ich hätte diesbezüglich eigentlich mit mehr gerechnet, doch das scheint den beiden versagt zu bleiben. Laura Gallego Garcías Roman hebt sich in jedem Fall von gängigen und momentan im Trend liegenden Büchern positiv ab. Man muss sich auf die Geschichte einlassen können und auch etwas Geduld aufbringen, da das Thema Engel und Dämonen doch recht komplex behandelt wird und nicht einfach auf Wesen verweist, die fedrige Flügel besitzen.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover der Klappbroschur ist in verschiedenen Brauntönen gehalten. Man sieht die Rückansicht einer Frau (Cat) mit weißen, durchscheinenden Flügeln und einem Schwert, das sie auf dem Rücken trägt, Blumenornamente verzieren die Optik. Das Schwert und die Ornamente sind in Spotlackoptik hervorgehoben, der Name der Autorin und der Titel des Buches sind geprägt.


    Fazit: "Zwei Kerzen für den Teufel" entführt den Leser in die Welt der Engel und Dämonen, und das auf eine sehr eigene, komplexe Art und Weise. Wer sich hierauf einlässt, wird mit einer spannenden, aber auch lehrreichen Geschichte belohnt, für die ich ein "Empfehlenswert" vergeben möchte.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

  • Danke für die schöne Rezi. Ich werde das Buch auf meine Wunschliste setzen. Zwar habe ich es nicht mit Engeln und Dämonen aber ich mag die Autorin sehr gerne. Ich habe "Die geheime Welt von Idhun" gerne gelesen - bin wohl nur zwischendrin "rausgewachsen".

  • KLAPPENTEXT:
    Engel können eigentlich nicht sterben. Sie altern nicht, werden nie krank und ihre Wunden heilen blitzschnell. Nur das Schwert eines Dämons kann einen Engel töten. Als Caterinas Vater, der Engel Iah-Hel, ermordet wird, muss sie deshalb auch nicht lange überlegen. Der Killer? Ein Dämobn! Obwohl Cat selber nur ein Halbengel ist und weder fliegen kann noch andere übermenschliche Fähigkeiten hat, macht sie sich auf die Suche nach dem Mörder. Dabei kommt sie einer Verschwörung auf die Spur, die mehr als nur ihr eigenes Leben bedroht und ein völlig neues Licht auf den Ursprung der Menschheit wirft.


    ZUR AUTORIN:
    Laura Gallego García schreibt schon seit sie 11 Jahre alt ist. Mit 21 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Jugendroman, "Finis Mundi", der in Wirklichkeit aber schon ihr vierzehntes Buch war, und mit dem renommierten Preis "El Barco de Vapor" ausgezeichnet wurde. Im DTV sind außer "Finis Mundi oder die drei magischen Amulette" und der "Geheime Welt Idhun"-Reihe noch weitere Bücher von Laura Gallego García erschienen.


    EIGENE MEINUNG:
    Es wundert mich, dass ich noch nie zuvor von Laura Gallego García gehört bzw. gelesen habe, denn die sympathische junge Autorin hat mich mit ihrer Schreibe sehr überzeugt. Sprachlich niveauvoll und dennoch leicht und flüssig zu lesen, kreiert sie einen Fantasyroman, der sich von anderen Fantasyromanen zum Thema "Engel" stark abhebt. Es geht zwar, wie in so vielen Engelbüchern, um eine Verschwörung Gut gegen Böse, dennoch entspricht die Geschichte nicht dem üblichen Engel-Geschichten-Klischee, ist weder flach noch kitschig.


    Gut durchdachte Handlungen unterstrichen von bildhafter Schreibe regen den Leser dazu an Seite um Seite die Geschichte um Cat, die Tochter eines Engels, mutig, abenteuerlustig und mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, und dem charmanten aber dennoch mit dämonentypischen Eigenschaften ausgestatteten, machohaften und egoistischen Dämon Angelo, zu verfolgen. Wer in dieser Geschichte engelsgleich ist und wer dämonisch, ist nicht immer so einfach auseinander zu halten, was dem Ablauf und der Spannung der Geschichte sehr zu Gute kommt.


    Eine Geschichte, die eigentlich auf religiösen Wurzeln beruht, von der Autorin jedoch völlig neutral umgesetzt wird, so dass sie auch von Lesern gemocht wird, die mit Religion, der Schöpfungsgeschichte und Engeln eigentlich nicht so viel anfangen können, da es weniger eine Religionsgeschichte als ein Abenteuer- bzw. Fantasyroman ist.


    Die Autorin verblüfft mit unverhofften und überraschenden Handlungen, so dass die Story nie langweilig wird. Dies wird wohl nicht das letzte Buch sein, dass ich von Laura Gallego García gelesen habe.


    Einen Stern Abzug bekommt das Buch, da ich manchmal nicht ganz durchblicken konnte, wer nun auf der guten und wer auf der bösen Seite ist und die Fäden, die die Autorin spinnt auch schon mal im Leeren enden. Dies tut dem Gesamtbild jedoch kaum Abbruch, weshalb "Zwei Kerzen für den Teufel" von mir sehr gute 4 Sterne bekommt, was auch ein bisschen an dem Epilog liegt, der mir eine kleines bisschen Gänsehaut verursacht hat.