No & Ich von Delphine de Vigan gesprochen von Jennipher Antoni

  • Klappentext


    Für alle, die sich noch daran erinnern, wie wir selbst einmal die Welt verändern wollten - damals, gestern oder erst heute Morgen.


    "Die Dinge sind, wie sie sind." Wenn uns zum Leben irgendwann nur noch diese Antwort einfällt - sind wir dann erwachsen? Lou ist dreizehn, hochbegabt und eine Einzelgängerin: Am liebsten beobachtet sie die anderen, macht eigenwillige Experimente und stellt gewagte Theorien auf, um die Welt zu verstehen. Bis sie eines Tages auf die achtzehnjährige No trifft, die mitten in Paris auf der Straße lebt. No mit ihren dreckigen Klamotten und ihrem müden Gesicht, No, deren Einsamkeit die Welt in Frage stellt. Und so stürzt sich Lou in ihr neues Projekt:
    Sie will No retten - und sich und der Welt beweisen, dass alles sich ändern lässt ...


    Über die Autorin:


    Delphine de Vigan wurde 1966 in Paris geboren, wo sie heute mit ihren zwei Kindern lebt. Sie arbeitet tagsüber für ein soziologisches Forschungsinstitut und schreibt abends, wenn alle schlafen, ihre Romane.
    No & ich wurde in elf Sprachen übersetzt und 2008 mit dem Prix des libraires sowie dem Prix Rotary International ausgezeichnet. (Quelle: Droemer)



    Die Sprecherin:
    Die Berliner Schauspielerin Jennipher Antoni ist eine erfahrene Synchron- und Hörbuchsprecherin, die trotz ihres Alters (*1976) eine enorm junge Stimme hat, die sie befähigt, die vielen Nuancen, auch die Intellektualität von Lou, sehr gut zu verkörpern. Sie hat zudem das Handwerkszeug und die Erfahrung, um diesen vielschichtigen Text über einen langen Zeitraum mit angenehmer Erzählstimme zu lesen.



    Meine Meinung:
    Text:
    Der Text ist sicherlich gefühlvoll und sprachlich gelungen. Trotzdem bin ich keineswegs so bezaubert, wie die vielen guten Rezensionen vermuten lassen würden. Im Gegenteil, eigentlich bin ich eher enttäuscht. Ziemlich flach kommt das Buch daher, schabt hier und da ein wenig an der Oberfläche, um sich dann wieder in Belanglosigkeiten zu verlieren. Gut und sozialkritisch? Nein, das war es nicht. Ok, für Kinder/jugendliche ausgerichtet, sollte es vielleicht nicht allzu düster und pessimistisch daher kommen, aber mir fehlte bei diesem Text so einiges. Dazu die wirklich schreckliche Naivität der Protagonistin. Die Vorhersehbarkeit des Endes. Nein. Klasse wars nicht. Es war unterhaltsam und ganz nett, zumindest an den Stellen, an denen ich Lou nicht würgen und schubsen wollte. Bzw. mich über die anderen aggierenden Personen und ihre Leichtgläubigkeit ärgerte.


    Sprecherin:
    Angenehme Stimme, gute Art zu lesen. Das trifft es an sich schon. Dummerweise kommen in dem Text recht viele französische Namen und Orte vor. Jennipher Antoni versucht sich zwar an französischer Aussprache und manchmal liegt sie auch richtig oder zumindest auf dem richtigen Weg. In den meisten Fällen stellte es mir aber die Nackenhaare auf, wenn sie vom 14. Arrondissemäng (*grusel*) spricht oder die Ruhe Sankt Schorsch (Rue St. Georg) entlang geht.
    Grundsätzlich aber gut gelesen, da störten diese kleinen Dinge nur marginal.


    Als empfehlenswert würde ich es dennoch nicht bezeichnen. Da gibt es wesentlich gelungenere Hörbücher.
    Und für die Thematik ist der Text aus meiner Sicht einfach zu platt.

  • Ich habe das Hörbuch im Laufe der Woche abends gehört, nachdem ich vor etwa 2,5 Jahren das Buch gelesen und für toll befunden hatte.
    Der Zauber des Romans ging leider nicht auf das Hörbuch über, mehrmals bin ich eingeschlafen und auch sonst fiel es mir schwer, konzentriert dabeizubleiben.
    Dabei macht die Sprecherin ihre Sache ganz gut, aber zu dem Schreibstil von "No & Ich" scheint eine Lesung nicht zu passen.
    Fazit: ich sollte es sein lassen, Hörbucher zu hören, wenn ich das Buch bereits kenne.