Über den Autor
Sandra Winkler, geboren 1973, arbeitet als freie Autorin in Berlin. Ihre Texte sind u.a. in Welt am Sonntag, Stern, FAS und Zeit erschienen. Seit sieben Jahren lebt sie glücklich mit einem Mann zusammen, der kaum noch Angriffsfläche für Verbesserungsversuche bietet. Aber irgendwas ist ja immer ...
Kurzbeschreibung
In diesem Männerverbesserungsbuch erfahren Sie, wie man
- einen Mann mit Hilfe eines Klebezettels dazu animiert, das Klo sauber zu halten
- Altkleiderbeutel als Körperfettlöser einsetzt
- ihn mit Methoden aus der Hundeschule aufmerksamer und liebevoller macht
- mit seiner Mutter und seiner Exfreundin fertig wird - ohne Gewalt anzuwenden
- den Partner mit einer Überrumpelungstaktik von Nacken- und Rückenhaaren befreit
- einem frisch gebackenen Vater seine Holt-mich-hier-raus-Attitüde abgewöhnt
- mit einer geschickten Aufgabenstellung, den Mann von der Couch holt
- verschiedene Männertypen zu Haushaltsgehilfen macht
- es mit dem Bild einer Vase schafft, dass er schneller von der Arbeit nach Hause kommt
- den Mann mit ein paar geschickt gewählten Worten zu frauenfreundlichem Sex bewegt
Dies ist ein Buch für Frauen. Für Frauen, die ein Problem haben: Ihren Mann. Er kann sich nicht allein anziehen, weiß nicht wie eine Klobürste funktioniert oder wo die Mülltonne steht. In der Öffentlichkeit entblößt er seinen schlechten Humor, die Karriereleiter erklimmt er im Tempo eines betrunkenen Faultiers und der Sex mit ihm ist frauenfeindlich.
Mit Männerpolitur möbeln auch Sie Ihren Partner auf.
- Entfernt schlechte Manieren
- Beseitigt äußerliche Macken
- Frischt das Liebesleben auf
Meine Rezension
Es scheint so, als bestünde die Männerwelt aus ungewaschenen und schlechtgekleideten Schlunzen. Dieses Buch soll helfen, aus dem Neandertaler an Deiner Seite einen Gott, oder aber zumindest einen Halbgott zu machen.
Dabei schreibt die Autorin locker-flockig, mit gut platzierten Seitenhieben und recht unterhaltsam. Die eine oder andere Macke hat man im Laufe seines Beziehungslebens sicher auch schon mal angetroffen, hier gibt es ein literarisches Gegenmittel.
Die Frage, die sich mir bei Lektüren dieser Art aber immer aufdrängt: Wenn wir den Mann, in den wir uns einst verliebten, auf Gedeih und Verderb raffiniert zu etwas „Besserem“ pimpen wollen, das hat natürlich schon etwas Manipulatives. Doch wie denken die Herren über UNS? Denn schließlich haben auch wir zuhause gerne mal die ollen Schlunzklamotten an und genießen es, uns auch mal einen Tag nicht anmalen zu müssen (so wie es die Männer sicher auch schätzen, sich am WE mal nicht rasieren zu müssen). Wehe uns, wenn wir in seinen Sachen plötzlich das Buch „Frauenpolitur“ finden.
Ein Buch, das sich ganz nett und witzig lesen lässt, von dessen Inhalten ich aber – auch bei allem Humor – nichts halte. Ich bin Fan klarer Worte und halte nichts von Spielchen, gerade auch in einer Beziehung nicht. Aber dieses Buch soll ja (hoffe ich zumindest!) eh in erster Linie unterhalten und erst in zweiter Linie den einen oder anderen Tip geben.
Fazit: nette Unterhaltung, aber kein Muß. Und schon gar kein „echter“ Ratgeber.