Originaltitel: Shimmer (2009)
Bastei Lübbe Taschenbuch 2010, 301 S.
Bd. 3 der Sam Becket-Reihe
Über den Inhalt:
Ein Toter in einem Boot vor der Küste von Miami. Eine Leiche mit zerkratzter Haut und mit Bleiche übergossen. Ein seltsamer Mann in der Nacht, silbern von Kopf bis Fuß und schimmernd wie ein Engel des Todes. Ein Mann, der davon träumt, unverletzlich zu sein. Und den Schmerz, den er in seinem Innern verschlossen hat, an andere weiterzugeben.
Über die Autorin:
Hilary Norman, geboren und aufgewachsen in London, war nach einer Karriere am Theater für die BBC und Capital Radio London tätig, insbesondere im Hörspiel. Zeitweise arbeitete und lebte auch in New York Ihr erster Roman, der 1986 erschien, war eine Liebesgeschichte; bekannt aber wurde sie durch ihre Thriller, die in siebzehn Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin lebt heute mit ihrem Mann und einem Rauhaardackel in einem Vorort von London.
Meine Meinung:
Detective Sam Becket und sein Partner haben den Mord an einer grausam verstümmelten Leiche aufzuklären, an der es so gut wie keine Spuren gibt. In das Privatleben der Beckets ist nach schrecklichen Vorfällen in der Vergangenheit gerade erst wieder Ruhe eingekehrt, da erhält seine Familie Besuch von Schwägerin Claudia, die vor ihren häuslichen Problemen davonläuft. In beiden Handlungssträngen spitzen sich die Ereignisse nach und nach zu.
Dies ist der dritte Teil der Sam Becket-Reihe und auf die Geschehnisse in den beiden Vorgängern wird sehr stark Bezug genommen. Es fiel mir schwer, mir ein klares Bild von den Protagonisten zu machen, da sich vieles nur in Andeutungen verliert. Familie Becket scheint ständig im Mittelpunkt tragischer Ereignisse zu stehen. Scheinbar setzt die Autorin die Kenntnis der früheren Bände voraus. Es empfiehlt sich also, die Serie von Beginn an zu lesen, was ich nicht getan habe und auch nicht nachholen werde.
So schillernd der Text auf dem Buchrücken, so farblos liest sich der Inhalt. Der Schreibstil ist einfach, die Sätze sind kurz. Knappe Kapitel, manchmal nur eine halbe Seite lang, lassen den mit 300 Seiten eh schon nicht sehr umfangreichen Roman noch kürzer erscheinen. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Mörder kommt ebenfalls zu Wort und man weiß schon ziemlich bald, um wen es sich handelt. Die Einblicke in seine Psyche fand ich wenig originell und eher langweilig.
Richtige Spannung konnte das Buch bei mir nicht erzeugen, dazu entwickelt sich die Geschichte einfach zu vorhersehbar. Das unbefriedigende Ende läßt eine Fortsetzung erwarten. Enttäuschend und nicht empfehlenswert.
Ach ja: Auf der Buchrückseite wird markig mit „So gruselig wie Hannibal Lecter“. (Publishers Weekly) geworben. Dem kann ich mich überhaupt nicht anschließen. An die Faszination, die die Figur des intelligenten Serienkillers Lecter beim Lesen erzeugt hat, kommt Normans Täter nicht mal ansatzweise heran.