[Diplomarbeit] Umfrage Bücherei

  • Zitat

    Original von woelfchen


    Klingt logisch, habe ich aber noch nie umgesetzt gesehen.


    ? Das ist doch in jeder Bücherei so. Also in jeder in der ich bis jetzt war gab es eine Kinderecke mit ganz niedrigen Regalen, kleinen Sesseln usw. Das gehört doch dazu.



    Ich hab das jetzt aus gefüllt und ich fand es teilweise ziemlich verwirrend. Besonders wenn ich angebe nicht in Büchereien lesen zu wollen und dann kommt immer wieder die Frage wie sie eingerichtet sein sollte, damit ich es doch tue. Aber wenn ich es prinzipiell ablehne, dann dreht sich das mM nach im Kreis.

    Schliesslich, morgen ist auch ein Tag. (Scarlett O'Hara)

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  • Die Fragen an die User ohne Bibliotheksausweis waren etwas seltsam, da hätte ich mehr erwartet warum das nicht mehr so ist, dass LeserIn die Bibliothek leerliest, wie das bei mir früher der Fall war. Ausserdem hast du bei der Auswahl den durchaus häufigen Leseort U-Bahn, Straßenbahn, Zug, Bus vergessen.


    Ansonsten lies die Queedins Post nochmal gut durch- alles in allem jedenfalls viel Glück bei der DA.

  • Ich stimme Queedin vollkommen zu!!! Und die drei Ausrufezeichen sind bitter nötig. Ohne, dass ich großartig Ahnung von der Erstellung und Auswertung eines Fragebogens habe, kann ich dir, BuchPalast, leider garantieren, dass du bei sehr vielen Prüfern mit einem solchen Fragebogen durchfallen wirst. Dafür sind dort zu viele eklatante Schwachstellen drin, die du sehr ernst nehmen musst.


    Wie Queedin schon sagte, gibt es ja beinahe nur Freitextfelder. Doch diese sollten in einer solchen Umfrage eher einen sehr kleinen Teil beanspruchen. Warum? Wegen der Vergleichbarkeit! Wie willst du beispielsweise Frage 24 ("Könnte man durch attraktivere Sitzgelegenheiten Ihren Aufenthalt hier verlängern?") auswerten und mit anderen Antworten vergleichen, wenn die Antworten so aussehen: "Ich könnte es mir vorstellen", "Eventuell schon", "Bin nicht 100%ig sicher, aber ich glaube ja" oder "Unter Umständen". Sinn eines Fragebogens sollte unter anderem sein, eindeutige und miteinander vergleichbare Antworten zu erhalten. DIe Antworten, die du jedoch mit deinen Freitextfeldern bekommst, werden aber oft alles andere als eindeutig sein und vergleichbar schon gar nicht. Du musst nun etwas tun, was eigentlich nicht Sinn der Sache ist: Die Antworten interpretieren. Das führt nicht nur oftmals zu falschen Deutingen, sondern verschafft dir sogar eventuelle Mehrarbeit.


    Das Problem mit den "Doppelfragen" hat Queedin auch schon angesprochen. Auch hier schneidest du dir ins eigene Fleisch! Beispielhaft die Fragen 25 und 26 (25:"Könnten Sie sich vorstellen Ihr gewähltes Buch vor Ort in einem gemütlichen Separee zu lesen?" und 26:"Würden Sie das Angebot von Separees nutzen?"): Wie willst du die Antworten auswerten, wenn bei der (Freitext-)Frage 25 eine schwammige "eventuell"-Antwort gegeben wurde und in der Ja-/Nein-Frage mit "Nein" geantwortet wurde?


    Ich hätte schon mit der ersten Frage ("Name der Bücherei") Probleme. Meine Bücherrei hat keinen Namen. Sie heißt einfach "Bücherhalle". Und davon gibt es in meiner Stadt (Hamburg) unzählige und jede unterscheidet sich erheblich von den anderen. Und du gehst anscheinend davon aus, dass man nur eine feste Bücherei besucht. Viele, so wie ich, gehen aber mal dort und mal dort hin. Es gibt für mich nicht "meine" Bücherei.
    Auch Frage 11 ("Warum nutzen Sie die Bücherei?") finde ich persönlich schwer zu beantworten, geschweige denn als Fragesteller schwer auszuwerten. Aber wohl an die 100% werden wohl als erstes denken "Um mit Bücher auszuleihen/um zu lesen natürlich". Oder willst du als Fragesteller wissen, ob ich dort aus Studiums/Schulzwecken bin, oder um eine Nachttischleküre zu bekommen oder gar aus Berufsgründen dort hingehen muss, um mich zu informieren? Das solltest du dann aber auch kenntlich machen.
    Total überfordert war ich mit der Frage 32 ("Könnten Sie sich vorstellen über mehrere Tage hinweg in einer Bücherei zu lesen, wenn sie gemütlich eingerichtet ist?"). Zuerst dacht eich ganz naiv wie ich bin: "Ne, übernachten tue ich in der Bücherei bestimmt nicht". Aber auch so halte ich diese Frage für unnötig. Bis auf Studenten, Arbeitslose und Renter und einige wenige andere Leute dürften die meisten Menschen in Deutschland nicht genug Zeit haben, um mehrere Tage nacheinander in die Bücherei zu gehen. Sollte dies dennoch der Fall sein, dass sich der ein oder andere findet, der mit "Ja" antowrtet, dürfte es sich dann wohl um ein "Lesesüchtigen" handeln. Dies sind aber die wenigsten Leute. Aber mich nervt in der Frage auch des "Könnten Sie sich vorstellen (...)". Naja, ehrlich gesagt, kann ich mir eine menge vorstellen. Du solltest deine Fragen ganz eindeutig und unmissverständlich stellen.


    Einen formalen Fehler habe ich noch gefunden. Frage 33, letzte Antwortmöglichkeit: Bei "*siehe 32" meinst du wahrscheinlich eher "*siehe 34".


    Ich weiß, ich habe jetzt viel auszusetzen gehabt. Nehms mir bitte nicht böse. Vielleicht stehe ich ja auch ein wenig alleine da und andere haben keine Probleme mit dem Fragebogen und dem Ausfüllen. Es sind aber eben Dinge, die mir persönlich stark negativ aufgefallen sind und ich habe noch nicht mal alle erwähnt, es sind zu viele.


    Natürlich wünsche ich dir dennoch viel viel Erfolg und Glück (und vor allem eine gute Note) für deine Diplomarbeit.


    EDIT:
    Wollte noch sagen, dass ich mich nur auf den Fragebogen "Leser mit Büchereiausweis" bezogen habe.

  • Ich habe auch mitgemacht, glaube aber auch nicht, dass da wirklich etwas Aussagefähiges bei rauskommt.
    Trotzdem viel Erfolg weiterhin.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Lieber Buchpalast,


    seh die Antworten in diesem Forum als Hilfestellung fuer einen Probelauf fuer die erste Version deines Fragebogens fuer die Diplomarbeit. Jetzt ist es an der Zeit die ersten Antworten auszuwerten, zu sehen


    * welche Fragen haben funktioniert und auswertbare Aussagen ergeben
    * welche Fragen haben nicht funktionert und warum
    * wie kann man die Zahl der freien Antworten einschraenken und durch vorgegebene Antwortmoeglichkeiten ersetzen


    Das waeren jetzt rein technische Verbesserungsmoeglichkeiten wie man sie mit jedem Fragebogen nach jedem Probelauf macht, wobei ziemlich egal ist um welches Thema es geht.


    Doch noch wichtiger ist es zusammen mit deinem Professor zu ueberlegen wie du mit deiner eigenen Hypothese umgehst und diese in einer Umfrage hinterfragst ohne dabei mit Suggestivfragen die Glaubwuerdigkeit zu untergraben.


    Ich wuerde einer solchen Umfrage uebrigens auch ein paar individuelle Experteninterviews z.B. mit Buechereiangestellten voranstellen, die dir helfen koennen bessere Fragestellungen fuer eine groessere Umfrage zu entwickeln.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • @ Beatrix: Stimme dir voll und ganz zu.


    Und, BuchPalast, du kannst dich sicherlich darauf verlassen, dass, sofern du die Ratschläge berücksichtigst und einen neuen Fragebogen erstellst und diesen hier auf Büchereule online zum ausfüllen bereitstellst, all diejenigen, die die jetzigen Fragebögen ausgefüllt haben, auch bereitwillig und gerne an der neuen "Umfrageversion" teilnehmen werden.


    Ich finde sowieso, dass Fragebögen ausfüllen manchmal ernorm viel Spaß machen kann. Nur Kreuzworträtsel machen noch süchtiger :grin


    :wave