Die Pendragon-Legende - Antal Szerb

  • Kurzbeschreibung
    Ein ungarischer Büchernarr gerät auf einem walisischen Schloss unversehens in ein gespenstisches Verwirrspiel.
    "Im Grunde fangen alle Geschichten damit an, dass ich in Budapest geboren bin" so beginnt Jßnos Bßtky - Doktor der Philosophie - mit besonderem Interesse für die englischen Mystiker des 17. Jahrhunderts und überhaupt sehr in alles Englische verliebt, seine außerordentlich "gespensterhafte Geschichte voller unerklärlicher Abenteuer". Die wiederum beginnt mit einer Abendgesellschaft in London, auf der ihm Owen Pendragon, der derzeitige Earl of Gwynned, vorgestellt wird, über den man sich allerlei Wundersames erzählt - so unter anderem, dass er auf seinem walisischen Schloss in einem geheimen Labor Versuche mit merkwürdigen Tieren betreibe, um, getreu dem Pendragonschen Familienmotto "Ich glaube an die Auferstehung des Fleisches", dem ewigen Leben auf die Spur zu kommen.
    Aufgrund beidseitiger Sympathie lädt der Earl den jungen Ungarn für ein paar Wochen auf sein Schloss und zum Studium in die berühmte Bibliothek der Pendragons ein. Jßnos Bßtky kann sein Glück kaum fassen - ahnt er doch noch nicht, dass seine Reise ihn in ein mysteriöses Verwirrspiel um eine höchst strittige Erbschaft verwickeln wird, in dem unter anderem die folgenden Figuren wahrhaft literarische Rollen spielen: zwei schöne Damen, lebende und tote englische Gentlemen, ein schalkhaftes walisisches Gespenst und vor allem der seit 120 Jahren in der Familiengruft der Pendragons auf seine fleischliche Auferstehung wartende Ahnherr Asaph Pendragon, Begründer des alchimistischen Rosenkreuzer-Ordens und vielleicht letzte Mensch auf Erden, der noch wusste, wie man Gold herstellt.



    Kritik:


    Die ORF-Webpage bezeichnet diesen Roman zurecht als ein Werk, dass sehr Ecos intellektuellen Stil ähnelt.


    Der Autor, der übrigens von den Nazis ermordet wurde. Eine Mischung aus allgemeiner Belletristik, historischem Krimi, Fantasy, und noch vielen anderen Genre, besticht dieses Buch durch edlem Stil, die Atmosphäre dieses Buches ein wahrer Hochgenuss, dieser Mann hat 1934 etwas vollbracht, was viele Autoren heute nicht können, nämlich wirklich zu zeigen, was Sprache und Wissen verschmelzt bewirken können: Unterhaltung auf hohem Niveau.


    Auch handelt das Buch unter anderem um diese wunderbare, geheimnisvolle Bibliothek voller interessanter Werke.


    Aber was sage ich, am besten selber lesen!


    Gruß

  • Bin gestern ins Buch eingestiegen und komme nicht mehr raus!!! Kann die Empfehlung von Historikus nur unterstreichen; den Vergleich mit Eco würde ich allerdings auch nicht ziehen.
    EMPFEHL!!

  • Hallo,
    ich bin mit dem Buch auch gerade fertig geworden und es gehört definitiv zu meinen Highlights 2004. Es läßt sich flüssig lesen und es ist mal etwas anderes.
    Ein tolles Buch und sehr zu empfehlen.


    bis dann :wave
    Jules

  • Das Buch ist echt gut zum Lesen. Zum Zeitvertreib. Zum Entspannen.


    Es ist eine Geschichte, mit der man sich es einfach gemütlich machen kann (mit Kakao und Schoki :lache) --> Jedenfalls habe ich es gemacht :lache


    Es ist nicht unbedingt eine Hintergrundinformation notwendig (siehe Geheimbund), man kann es auch so lesen.


    Es geht ja um die Geschichte der Familie Pendragon. Und die wird ziemlich gut erklärt.


    Ein bisschen Liebesgeschichte, ein bisschen Nervenkitzel, ein bisschen Spannung... und eine FANTASTISCHE Sprache!


    lg, Kathrin

  • Ich habe das Buch mittlerweile auch gelesen.


    Grundsätzlich hat es mir ganz gut gefallen, allerdings ging mir irgendwann der


    *spoiler*
    Erzähler, der auf der einen Seite ironisch, witzig und intelligent dargestellt war, auf der anderen Seite dann aber lediglich als gebeuteltes Wesen seiner Triebe dargestellt wurde
    ganz schön auf die Nerven. Des weiteren waren die Handlungen der Akteure ab etwa der Hälfte für meinen Geschmack doch sehr voraussehbar, was zu einem erheblichen Spannungsabfall insbesondere im letzten Drittel führt.


    Eine Verbindung zu Umberto Eco sehen zu wollen, halte ich jedoch für vollkommen an den Haaren herbeigezogen und erscheint mir als vollkommene Überschätzung dieses Werks.


    Bye
    Pelican :wave