Der Tod wartet nicht - Stefanie Baumm
ISBN:3426638673
Verlag: Knaur
Seitenzahl: 354
Erscheinungsdatum: 2009
Über die Autorin:
Stefanie Baumm, Jahrgang 1963, studierte zunächst Jura, bevor sie sich dem journalistischen Schreiben widmete. Die Autorin ist für verschiedene Tageszeitungen, u.a. für die Kieler Nachrichten und das Hamburger Abendblatt tätig und lebt mit ihrer Familie in Schleswig-Holstein.
"Der Tod wartet nicht" ist ihr zweiter Kriminalroman.
Über den Inhalt:
An die schleswig-holsteinische Ostseeküste werden innerhalb kurzer Zeit zwei Leichen geschwemmt. Zeitgleich werden die Ermittler Armin Stahl und Birger Harms in die Kieler Uniklinik gerufen, um den Todesfall eines Arztes aufzuklären. Ein Zusammenhang zwischen den Tötungen ist nicht auszuschließen.
Meine Meinung:
Stefanie Baumm hat mit "Der Tod wartet nicht" den Schauplatz ihres Kriminalromans an die schleswig-holsteinische Küste gelegt.
Hier, wo die Autorin lebt und sich auskennt, hat sie eine Story angesiedelt, die mit seinen sympathischen und nichtalkoholabhängigen Ermittlern
Armin Stahl und Birger Harms glänzt, ihre Protagonisten nachvollziehbar handeln lässt und ein wenig vom Leben auf einem adeligen Gut mit Pferdezucht erzählt.
Insbesondere die Schilderungen über das Gut und die Existenzprobleme sind nicht nur ein genialer Aufhänger für diese Geschichte,
sondern weisen einen starken regionalen Bezug auf, der für eine atmosphärische Stimmung sorgt.
In diesem Umfeld siedelt Stefanie Baumm eine Geschichte an, die von Schleswig-Holstein einen Bogen bis in die Ukraine spannt und die Sorgen und Nöte eines verarmten Gutes in Beziehung zum Schicksal von verschleppten Waisenkindern setzt, deren Schicksal in Deutschland besiegelt wird.
Dieser ruhige Regionalkrimi funktioniert bis zu dem Punkt, an dem die Autorin zum Stereotyp "gewaltbereiter Täter mit russischem Hintergrund" greift und
versucht, in die norddeutsche Tristesse mittels spektakulärer Tötungszenen ein wenig Spannung zu bringen.
Notwendig wäre dieser Wechsel vom leichten Krimi zum Thriller nicht gewesen, eher sorgt er für einen Qualitätsverlust und lässt den Eindruck entstehen, ohne blutige Details und eine Verlegung der Szenerie an die glamouröse Alster nicht auskommen zu können.
Und so erinnert das Finale an so manchen Thriller, der zurzeit des Kalten Krieges spielt und der - im Gegensatz zu den detaillierten Beschreibungen
des Schauplatzes - nicht lange in Erinnerung bleiben wird.
Mein Fazit:
Für Freunde des Regionalkrimis geeignet.