'Schöpfung außer Kontrolle' - Seiten 076 - 126

  • So, ich bin mittlerweile auf Seite 104 angelangt und finde es sehr spannend alles zu lesen. Wenn man so im Lesefluss ist glaubt man dem Autoren blindlings alles. Man muss das Buch zwischendurch wirklich weglegen und sich fragen: Hat der Autor recht? Wo könnte ich ihm widersprechen? Allerdings fehlt mir hier das Wissen ihm zu widersprechen... :grin


    Die Geschichte mit dem Reiskorn und dem Schachbrett habe ich schon zwei oder dreimal gehört oder davon gelesen, aber sie ist immer wieder erstaunlich. Ich werd mal meinem Chef vorschlagen das ich anstatt einer Gehaltserhöhung für das Jahr 2011 in der ersten Woche für einen Rappen arbeite und dann für jede weitere Woche das Gehalt verdoppelt wird. Mal schauen ob er darauf eingeht... :lache Karl Du kannst ja dasselbe auch bei deinem Verlag versuchen, für das Erste Kapitel erhälst Du einen Cent, für das Zweite zwei, für das Dritte vier Cent , für das Vierte Kapitel acht Cent usw. vielleicht geht ja jemand darauf ein...


    Dann hat die Evolution A: die sexuelle Fortpflanzung erfunden... dafür bin der Evolution sehr dankbar... und B: die Erfindung des Gehirns... Manchmal führ A dazu das B ausfällt aber das gehört nicht hierher... :lache


    Die Memetik gibts und funktionniert tatsächlich, siehe meinen ersten Beitrag zum vorhergehenden Leseabschnitt die Sache mit dem Patentamt...

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Karl Du kannst ja dasselbe auch bei deinem Verlag versuchen, für das Erste Kapitel erhälst Du einen Cent, für das Zweite zwei, für das Dritte vier Cent , für das Vierte Kapitel acht Cent usw. vielleicht geht ja jemand darauf ein...


    Hab Deinen Vorschlag gleich mal an meinen Lektor weiter geleitet. Die Reaktion werde ich hier posten. ;-)

  • Beim 2. Teil schauen jede Menge Post-its seitlich aus dem Buch. Alle werde ich nicht abhandeln, da es für mich immer noch eine Vorbereitung auf den eigentlichen Teil scheint.


    5. Ein Reiskorn kommt selten allein


    Insgesamt ein sehr interessantes Kapitel, das letztendlich zeigt wie Wirtschaft funktioniert. Irgendwo habe ich gelesen, dass einer der weltgrößten Wirtschaftszweige, die Autoindustrie, so nie vorgesehen war. Ursprünglich war das Auto als Luxusartikel und nie als Massenartikel gedacht. Erst Ford mit seinem Fließband hat die Produktion zu erschwinglichen Preisen möglich gemacht.


    Insgesamt stört mich hier der Begriff „Evolutionsdruck“, da dies der Evolution wieder einen Gerichteten Sinn impliziert. Bei dem Beispiel Raubvogel - Beutetiere sehe ich die Veränderung der Beutetiere nicht als Druck. Die besser angepassten gab es möglicherweise schon lang in geringer Anzahl, nur sie hatten keinen Vorteil. Dieser ergab sich erst als der Raubvogel mutierte.


    Lustig fand ich den Satz (Seite 86 Ende 1. Abschnitt)


    Zitat

    Außerdem kann man Erfahrung ohne entsprechende Kommunikationsmöglichkeit nicht an seine Nachkommen weitergeben, wie jeder weiß, der Kinder im Teenageralter hat.


    Hier spricht wohl ein leidgeprüfter Vater :grin


    Beim Schwarmverhalten habe ich auch so meine Probleme, es als genetisch verankert anzusehen. Aber hier fehlt mir einfach das notwendige Wissen - ist mehr so ein Bauchgefühl.


    6. Die Macht der Meme


    Das ist bisher für mich das schwierigste Kapitel. Gedanklich setze ich für Meme immer Information. Und der Gedanke, dass Meme ebenfalls so egoistisch sein sollen wie Gene (einfach den Gedanken mal übernommen) kreist bei mir ohne richtig anzudocken.


    Aber genial der Satz (Seite 99 vorletzter Absatz)


    Zitat

    man stelle sich nur einmal vor, Finanzbeamte und Steuerberater könnten ihr Wissen über das Steuersystem der Bundesrepublik Deutschland nur mündlich weitergeben


    Ich plädiere für sofortige Umsetzung


    7. wenn Bäume in den Himmel wachsen


    Lieber Karl, wann hast Du Deinen letzten SF-Roman gelesen? Nach meiner Beobachtung dominiert seit einigen Jahren doch der „Western im Weltraum“ sprich Space opera.
    Alles andere hat sich doch mehr in den Wissenschaftsthriller zurückgezogen. Oder schreibst Du demnächst einen Zukunftsroman? Würde mich freuen.


    Zur Einführung einer neuer Software-Generation - ich glaube nicht, dass die menschliche Aufnahmefähigkeit erreicht ist, nur für den Standardanwender, ob privat oder beruflich, ergibt sich in vielen Fällen kein Mehrnutzen. Wenn ich nur an die Einführung von Excel und Word 2007 in unserer Firma denke, graust es mich. Ich mache mit beiden Programmen das gleiche wie vorher, nur all meine Automatismen, die ich mir über Jahre angewöhnt habe funktionierten nicht mehr. Ich habe fast einen Monat gebraucht, bis ich alles wieder in der neuen Menüführung gefunden hatte. Und ich ärgere mich heute noch täglich, wenn ich plötzlich eine andere Kopfleiste habe, als gewollt. Und an neuen Features habe ich für meinen Bedarf nur 2 (in Worten zwei) gefunden, die mir wirklich weitergeholfen haben.


    Der Gedanke, dass Jupiter als Staubsauger“ für die Erde funktioniert , ist mir bisher noch nicht untergekommen - finde ich faszinierend.


    Zum Entwicklungsschub durch Computer - vor ca. 20 Jahren habe ich Bücher von Alvin Toffler gelesen, der die Geschichte der Menschheit in drei große Wellen einteilte:


    1. Ackerbau
    2. Industriealisierung
    3. Information/Computer


    und ganz ehrlich, damals war Maus etwas, dass man fangen musste und windows etwas zu öffnen, sofern es nicht zu kalt ist.
    Heute sitze ich beruflich nur vor dem Bildschirm und privat würde er mir auch fehlen. Nur wirklich verstehen tue ich das Ding nicht - ich nutze es nur.
    Früher hatte ich ein kleine Ringbuch, in dem ich in ein Raster die Taschenbuchnummern pro Verlag und alphabetisch nach Autoren die wichtigsten HC eingetragen habe, die ich besaß - heute habe ich eine Excel-Datei und muss mir immer neue Listen ausdrucken


    Etwas Schwierigkeiten hatte ich mit den Bezügen zu anderen Autoren. Ich kenne sie nicht und kann daher Deine daraus abgeleiteten Thesen nicht richtig nachvollziehen.


    Die Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse nehme ich einmal hin als Basis für das weitere Buch, auch wenn ich nicht immer Deiner Meinung bin.


    Auf jden Fall hast Du mir schon bisher einige Gedanken näher gebracht über die es sich lohnt mal die grauen Zellen arbeiten zu lassen.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von dyke ()

  • Nun schlägts aber Dreizehn, auf Seite 109 kommt MEINE Stelle... :chen


    Den Satz auf Seite 115 von John Naisbitt "Wir ertrinken in Information, doch wir hungern nach Wissen" haben ich auf einen Zettel geschrieben und mit einem Magnethalter an meinen Kühlschrank geheftet. Dort ist übrigens schon der ein oder andere kluge Satz dran.


    Zuerst haben wir exponentielles Wachstum und doch findet es immer wieder in Schüben statt. :gruebel Man muss genau lesen um alles zu verstehen. Die Zusammenfassung auf Seite 125 kommt genau zur richtigen Zeit, ich habe diese gebraucht.


    "Evolution ist kein biologischer Prozess..." ich bin gespannt was dyke und SiCollier dazu sagen.


    Memo an mich selbst: Niemals nach Guam in den Urlaub... :yikes :brabbel

  • Zitat

    Original von dyke
    Lieber Karl, wann hast Du Deinen letzten SF-Roman gelesen? Nach meiner Beobachtung dominiert seit einigen Jahren doch der „Western im Weltraum“ sprich Space opera.
    Alles andere hat sich doch mehr in den Wissenschaftsthriller zurückgezogen. Oder schreibst Du demnächst einen Zukunftsroman? Würde mich freuen.


    Diese Auffassung finde ich doch ein bisschen einseitig. Ob beispielsweise "Limit" ein SF-Roman oder ein Wissenschaftsthriller ist ("Science Fiction" ist eigentlich die englische Übersetzung von Wissenschafts-Roman), lasse ich mal dahin gestellt, aber es gibt zum Glück noch mehr in der SF-Welt als Space Operas - ich verweise da beispielsweise auf Iain Banks' ziemlich brillantes Buch "Welten", das ich gerade gelesen habe, oder auf den absolut genialen SF-Film "District 9" von Neill Blomkamp.


    Mein nächster Roman wird keine Science Fiction sein, aber ich habe da eine Idee im Hinterkopf, die in der ferneren Zukunft spielt - vielleicht setze ich die irgendwann mal um.

  • Zitat

    Original von Karl Olsberg


    Diese Auffassung finde ich doch ein bisschen einseitig. Ob beispielsweise "Limit" ein SF-Roman oder ein Wissenschaftsthriller ist ("Science Fiction" ist eigentlich die englische Übersetzung von Wissenschafts-Roman), lasse ich mal dahin gestellt, aber es gibt zum Glück noch mehr in der SF-Welt als Space Operas - ich verweise da beispielsweise auf Iain Banks' ziemlich brillantes Buch "Welten", das ich gerade gelesen habe, oder auf den absolut genialen SF-Film "District 9" von Neill Blomkamp.


    Mein nächster Roman wird keine Science Fiction sein, aber ich habe da eine Idee im Hinterkopf, die in der ferneren Zukunft spielt - vielleicht setze ich die irgendwann mal um.


    Einzelne Perlen gibt es, Verlagen-sei-dank, immer wieder mal.
    Wer allerdings mit Brunner, Aldiss, Ballard, Dick, Moorcock, Asimov, Bester Heinlein, Clarke, Lem, Malzberg, Pangborn, Spinrad und wie sie alle heißen, und dem Angebot der 60er, 70er und 80er Jahre aufgewachsen ist, tut sich halte heute in dem sehr überschaubaren Angebot doch sehr schwer.
    Aber die "Hoffnung stirbt zu letzt" :grin

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Einzelne Perlen gibt es, Verlagen-sei-dank, immer wieder mal.
    Wer allerdings mit Brunner, Aldiss, Ballard, Dick, Moorcock, Asimov, Bester Heinlein, Clarke, Lem, Malzberg, Pangborn, Spinrad und wie sie alle heißen, und dem Angebot der 60er, 70er und 80er Jahre aufgewachsen ist, tut sich halte heute in dem sehr überschaubaren Angebot doch sehr schwer.
    Aber die "Hoffnung stirbt zu letzt" :grin


    Okay, zugegeben: Die große Zeit der SF ist wohl tatsächlich vorbei, fast alle genialen Ideen scheint schon jemand gehabt und kaum übertreffbar zu Papier gebracht zu haben (Dick und Lem reichen da eigentlich schon für 80% allen Materials aus). Aber es gibt zum Glück immer noch jedes Jahr mehr neue gute SF-Bücher, als man lesen kann. :-)

  • Zitat

    Original von sapperlot
    "Evolution ist kein biologischer Prozess..." ich bin gespannt was dyke und SiCollier dazu sagen.


    Weiß nicht, vielleicht gar nichts? Den Abschnitt habe ich durch. Das Buch liest sich gut und flüssig und ist (bisher jedenfalls) auch gut verständlich. Es ist alles so, hm, rund und zwingend, daß ich eigentlich nur mit dem Kopf nicken kann. Wenn da nicht dieses Bauchgrummeln wäre, das besagt, irgendetwas stimmt da nicht, ich weiß nur nicht genau was.



    Auf Seite 99 habe ich gestutzt, daß erst die Schrift Evolution komplexer Gedankengebäude möglich gemacht haben soll. Wie war das noch bei den Kelten? Da wurde alles mündlich weitergegeben (weswegen das Wissen auch weitestgehend verloren ist), doch ich denke schon, daß die ein durchaus komplexes Gedankengebäude entwickelt hatten.



    Seite 110: Er sieht eine physikalische und eine ökonomische Grenze (...)
    Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Die physikalische ist spätestens dann erreicht, wenn Transistoren in Chips die Größe eines Atoms haben. Drunter geht, vermute ich mal, nicht. Falls man diese „Größe“ überhaupt je wird erreichen können.



    Seite 114: Wir wären dann ganz einfach überwältigt von dieser Geschwindigkeit der Entwicklung, wir wären unfähig, sie sinnvoll zu nutzen.
    Wären? Wir sind es. Ich zumindest, weshalb ich in mancherlei Hinsicht habe die Rolläden fallen lassen und erst dann bereit bin, mich mit etwas Neuem zu beschäftigen, wenn das alte nicht mehr funktioniert und ich daher dazu gezwungen bin, für Ersatz zu sorgen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Nun schlägts aber Dreizehn, auf Seite 109 kommt MEINE Stelle... :chen


    Den Satz auf Seite 115 von John Naisbitt "Wir ertrinken in Information, doch wir hungern nach Wissen" haben ich auf einen Zettel geschrieben und mit einem Magnethalter an meinen Kühlschrank geheftet. Dort ist übrigens schon der ein oder andere kluge Satz dran.


    Den Satz habe ich mir auch direkt notiert. :-)

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Wenn man so im Lesefluss ist glaubt man dem Autoren blindlings alles. Man muss das Buch zwischendurch wirklich weglegen und sich fragen: Hat der Autor recht? Wo könnte ich ihm widersprechen? Allerdings fehlt mir hier das Wissen ihm zu widersprechen... :grin


    :write Das unterschreibe ich einfach mal so... Das ist das erste Mal, dass ich überhaupt das Wort "Mem" höre... Obwohl ich beim oberflächlich googlen auch gelesen habe, dass Dawkins Theorien nicht mehr wirklich aktuell sind. Aber das war wie gesagt nur oberflächlich... Wenn ich also ein Buch mit Fakten voller "unnützem Wissen" in der Hand halte, sind das alles Meme?


    Es gab in diesem Abschnitt eine Stelle, die ich mir markieren wollte, aber ich hatte weder Bleistift noch Klebezettel dabei (und mit Kuli schreib ich nicht in Bücher), sodass sie mir entfallen ist... War es vllt sogar die Finanzamt- / Steuerstelle? :gruebel
    Da sieht man mal, wie die jüngere Generation heute drauf ist: Man muss nichts mehr wissen, nur noch wissen, wo es steht :grin


    Zur Aufnahmefähigkeit: Meiner Meinung nach nimmt diese mit dem Alter ab... Vor einem 3/4-Jahr hab ich in meiner jetzigen Firma angefangen zu arbeiten, klein aber fein, Mittelstand, 7 Mitarbeiter im Büro. Mein PC hatte Windows 98 drauf und das meistgenutzte Programm war (per Hand! :grin) auf DOS-Basis programmiert (DOS kannte ich bisher nur aus einem Computerkurs in der 7. Klasse, in dem das alles ganz toll und neu war). Die Kolleginnen (50+) kamen damit super klar, ich hatte eher Angst vor dieser ungewohnten Nutzeroberfläche, mich aber doch recht schnell eingewöhnt. Im Sommer nun haben wir ein neues (auch handgeschriebenes :grin) Programm bekommen, dieses ist auf Windows-Basis und absolut selbsterklärend - für mich... Die Kolleginnen hätten lieber ihr altes, kompliziertes, langsames System, in dem sie sich auskennen, zurück und finden alles, was anders ist, viel umständlicher...
    Ich stelle für mich auch fest, dass ich keine Lust (mehr) habe, alle technischen Neuerungen mitzumachen. So kann mein Handy zum Beispiel keine Fotos machen usw.


    Vielen Dank fürs Abschweifen in die Wirtschaft, das find ich sehr interessant!

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Zitat

    Original von kissy
    Obwohl ich beim oberflächlich googlen auch gelesen habe, dass Dawkins Theorien nicht mehr wirklich aktuell sind.


    Dawkins hat eine Menge Gegner (viele davon hat er selbst durch seine teils polemischen Attacken auf Religion provoziert). Die wollen ihn natürlich gern diskreditieren. Meistens führen sie als wissenschaftliches Argument ins Feld, dass der "klassische Neodarwinismus" aufgrund neuer Erkenntnisse der Epigenetik ausgedient habe.


    Weder ist Dawkins ein "klassischer Neodarwinist", noch haben seine grundlegenden Erkenntnisse zu den "egoistischen" Genen oder der Idee der Memetik durch die Epigenetik irgendwie an Relevanz verloren. Im Gegenteil: Er selbst hat sich immer sehr vehement gegen die simplizistische Darstellung gewehrt, ein bestimmtes Gen sei "für irgendetwas zuständig" (siehe sein sehr gutes, leider nur in Englisch verfügbares Grundlagenwerk "The Extended Phenotype"). Die Epigenetik hat geholfen, die Vorgänge bei der "Übersetzung" von Genen in den so genannten Phänotyp, also die Gestalt und Eigenschaften eines Lebewesens, besser zu verstehen. Dabei hat sich heraus gestellt, dass der Zusammenhang zwischen Genen und Phänotyp weniger eng ist als gedacht. Aber das ändert an dem grundlegenden Prinzip der "darwinschen" Evolution überhaupt nichts. Es zeigt nur, dass die Dinge viel komplizierter sind, als einige (hauptsächlich Laien) gedacht haben. Dawkins hat (soweit ich weiß) nie etwas anderes behauptet.


    Das war jetzt vielleicht ein bisschen technisch, sorry dafür, aber manchmal muss man sich schon ein bisschen tiefer in die Materie einarbeiten, wenn man ungefähr verstehen will, worum es eigentlich geht (und ich bin weit davon entfernt, das wirklich zu verstehen ;-)).

  • So, hab hier angefangen, und wollt schon im vorigen abschnitt posten, was hier her gehört, weil das bcuh viel zu flüssig ist, als dass ich nach einem abschnitt haqlt machen könnte


    das mit dem schachbrett hab ich von einem antiken herrscher gehört, der irgendwass mit einem antiken mathematiker hatte, und ein anderes mal mit einem perserkönig und einem arabischen mathematiker, der chinesische kaiser ist mir in dem zusammenhang auch neu... motivforschung&wanderung ist hier wie beim schmetterling ein sehr interessantes gebiet...


    da ich ahnenforsche, ist mir das mit dem exponentialen wachstum nicht grad neu, da gibts um 1460 leute mit einer mathematischen nummer über 200.000, gäbs die koaleszenz nicht, würde man dabei wahnsinnig werden - nun ja, die koaleszenz macht viele zahlen-äste überflüssig, weil die personen ident sind...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zum schwarmverhalten kommt mir folgendes - aus dem wissenschaftsbuch zum schwarm von schätzing glaub ich war's aber ich hab daneben soviele verhaltensfoschungsaufsätze gelesen, dass ich nicht sagen kann, woher es kommt.
    Nehmen wir... was gibts denn für schwarmfische... makrelen? einen makrelenschwarm... vereinzelte makrelen werden leicht von einelnen hungrigen kleineren fischen als ziel herausgepickt. Einzelgängertum also nicht erwünscht - sofern der gegner ebenfalls verhältnismässig klein (maul in ein-makrelen-grösse) ist...
    Ganz anders hingegen liegt es jedoch, wenn der gegner ein wal ist, der mit einem haps den ganzen schwarm verschluckt - da ist es ganz gut, gelegentlich nicht mit dem schwarm zu schwimmen...
    In kluger fisch achtet also darauf, dass er am rand des schwarms ist, und notfalls ausbrechen bzw darin schutz suchen kann, abhängig von dem, was da grad kommt... drum sieht man, in jagdsituationen, dass die schwärme sich gelegentlich teilen, anderen 'kopffischen' folgen, seitlich ausbrechen, randfische sind potentielle führungsfische, wenn in der mitte des schwarms ein wal zuschlägt, wird das zentrum gefressen, und der rand organisiert sich neu zu kleineren schwärmen, die für ein-makrelenfresser zu verwirrend, und für wale zu klein zum jagen sind, weil sich kosten und nutzen nicht rechnen. Arschkarte hat der schwarm nur dann gezogen, wenn spielende jungwale dabei sind, denen ist nämlich die kosten und nutzen rechnung gleich, die holen sich auch 50-stückschwärme, für die ein großer sein maul gar nciht erst aufreisst
    reine extratouren: immer im dichtesten gewühl ohne fluchtmöglichkeit stehen oder ganz abseits sein sind für ein gen nicht das klügste. Drum sind bei näherer betrachtung die schwärme sehr flexibel... manchmal kommen sie darum röhrenförmig: in der mitte ist nix.
    aber auch die jäger bilden jagdgemeinschaften: ein Wal hat mehrere kleinere raubfische als begleiter, die drauf warten, dass er den schwarm auseinandertreibt, und sie sich auf einzelne opfer konzentrieren können. Interessant ist die jagdverständigung zwischen verschiedenen spezies fast so wie zwischen mensch und hund: wal und biologisch gesehen andersartiger raubfisch: Die kleineren raubfische treiben den schwarm zusammen, und der wal kommt von unten, und holt sich das zentrum.
    Wie sie sich über die artgrenzen verständigen ist rätselhaft vermutlich durch versuch und irrtum. Wer sich als zutreiber irrt landet selbst im walmagen...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Den Satz habe ich mir auch direkt notiert. :-)


    Warum notieren sich die meisten leser denselben satz? ich nämlich auch... er ist sowas von wahr...


    Der so seltsam klingende staubsauger-Jupiter der mich jedes mal wieder erheitert, ist mir seit dem Levi-shoemaker-einschlag öfter untergekommen, vielleicht weil ich die ESA-news abonniert hab.


    pagina 124 was? die natur hat keine exponentiellen trends? - ich dachte immer viren wachsen exponential bis das umfeld erschöpft ist, oder hab ich das etwa als grüngetupfte ente aus dem film Matrix? :gruebel


    Das mit den neuerungen bei denen man nicht mehr mitkommt, stimmt schon lange... ich hatte mal ein ganz harmloses normal-Linux, dann ein Suse, dann ein Ubuntu als zweitsystem, und es gibt schon wieder was linux-neues, angeblich für grafiker... - nö, ich komm mit meinen verschiedenen windows-versionen und dem kompatibilitäsassistenten nicht mehr klar, da fehlen dann für alte spiele immer irgendwelche dateien, und plötzlich erfüllt ein computer, der dreimalso stark und schnell wie der alte ist nicht die 'MINDESTVORAUSSETZUNGEN zum Ausführen des programms.' :pille


    technische neuerungen mach ich auch nur jede zweite mit (den Win7 Laptop - der grad nichtmal noch seine maus bewegt vom aufnehmen der I-verbindung ganz zu schweigen - hab ich nur, weil es ihn bei Hofer/Aldi um 500€ gab... :rolleyes
    Vista wie auch die playstation und das i-pod und blue-ray hab ich bislang standhaft verweigert - ich kauf keine neue scheibenart mehr :beleidigt
    diese computer machen mich einfach nur krank... ich les jetzt weiter und geh offline, ohne zu wissen ob ich je wieder online komm, wenn ich hier ausschalte, gestern und vorgestern gings hier am festen ja nicht... :bonk

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    pagina 124 was? die natur hat keine exponentiellen trends? - ich dachte immer viren wachsen exponential bis das umfeld erschöpft ist, oder hab ich das etwa als grüngetupfte ente aus dem film Matrix? :gruebel


    Hier hab ich das Zitat wohl unzulässig gekürzt - Modis meinte ungebremste exponentielle Trends, und in dem Punkt hat er recht - die Viren geraten ja an eine Wachstumsgrenze, wenn ihr Umfeld "voll" ist bzw. die Reproduktionskapazitäten der befallenen Zellen erschöpft sind. Dann wird aus der Exponentialfunktion eine logistische Funktion, die sich einer absoluten Obergrenze immer mehr annähert.


    Vermutlich gibt es, wenn überhaupt, nur sehr wenige unbegrenzt exponentielle Phänomene in der Natur - so genannte Singularitäten. Sie könnten z.B. im Inneren von Schwarzen Löchern vorkommen, und die Ausdehnung des Universums selbst könnte ungebremst exponentiell sein, obwohl niemand weiß, wie das möglich ist. In beiden Fällen ist es aber sehr zweifelhaft, ob es nicht doch irgendwo eine Obergrenze gibt.


    Auch das Wachstum der Technik wird sicher irgendwann an eine absolute Grenze stoßen, aber wenn diese Grenze hunderte von Jahren in der Zukunft liegt (wie ich vermute), dann hat das für uns heute keine praktische Bedeutung und wir müssen uns für die nächste Zeit auf exponentielles Wachstum einstellen.

  • aber, dass es nicht weiter geht, wenn's maß voll ist stimmt auch wieder... da hat er recht... sind die ressourcen erschöpft, muss man den wachstumsprozess auf ein anderes feld verlagern... in der exponential-rechnung fehlt der bremsfaktor, bei den ahnen ist es rückwärts mit der koaleszenz ganz einfach: geht nicht, waren nicht so viele menschen als ressource da.


    und die technik läuft nicht mehr weiter, wenn sie keine käufer mehr hat. Wenn keine menschen mehr da sind, bleibt die frage was die roboter mit dem ganzen schönen geld machen, das von den menschen übrig geblieben ist... vermutlich löschen. Die s-kurve ist ein schöner bremswert... das wären dann lauter kleine s-kurven in der s-kurve


    und bei den schwarzen löchern weiss man das doch selber noch nicht so genau, ist nur eine mathematisch begründete annahme, oder? angschaut hat sich das ja noch keiner von innen...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    und die technik läuft nicht mehr weiter, wenn sie keine käufer mehr hat. Wenn keine menschen mehr da sind, bleibt die frage was die roboter mit dem ganzen schönen geld machen, das von den menschen übrig geblieben ist...(...)


    Dazu fällt mir etwas ein. Als es um die Euro-Einführung ging, habe ich zwei Seminare der IHK zur Umstellung besucht. In einem hielt ein leitender Mitarbeiter einer großen deutschen Bank (die aber das Land nicht in der Firma führt ;-) ) einen themenverfehlten Vortrag über die Entwicklung des Handels. Entlang der ganzen Kette von Produktion bis zum Supermarktregal gab es nur noch Computer und RFID-Chips (damals in den Kinderschuhen). Auf meine durchaus entsetzte Frage, wer denn die Waren kaufen solle, wenn alle Menschen entlassen und durch Maschinen entsetzt wurde, antwortete er ... Tja, das war das Problem. Ich habe ihn völlig aus dem Konzept gebracht, daran hatte er (wie seinesgleichen) keinen einzigen Gedanken verschwendet. "Die finden schon wieder Arbeit", war der einzige Kommentar der kam, bevor er leicht indigniert seinen Vortrag fortsetzte.



    Zitat

    Original von MagnaMater
    und bei den schwarzen löchern weiss man das doch selber noch nicht so genau, ist nur eine mathematisch begründete annahme, oder? angschaut hat sich das ja noch keiner von innen...


    Und wenn jemand reinschaut, kommt er nicht mehr heraus. Außer er heißt John Crichton. Dann fliegt er mitten durch. :grin :chen
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    und die technik läuft nicht mehr weiter, wenn sie keine käufer mehr hat. Wenn keine menschen mehr da sind, bleibt die frage was die roboter mit dem ganzen schönen geld machen, das von den menschen übrig geblieben ist... vermutlich löschen. Die s-kurve ist ein schöner bremswert... das wären dann lauter kleine s-kurven in der s-kurve


    Das ist die Frage - wir Menschen vermehren uns ja auch, obwohl uns keiner kaufen muss.
    Was wäre, wenn die Maschinen Bewußtsein entwickelten?
    Sie würden sich vermehren ohne Rücksicht auf Menschen (wenn man Asimovs 3 Gesetze mal aussen vor lässt).
    Und da der Mensch ja schon feste an Ki - Künstliche Intellegenz bastelt in der Hoffnung, wenn es klappt, sie kontrollieren zu können....

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von dyke ()

  • Oh, ich bin der meinung wir sind sehr wohl 'gekauft': wenn man uns nicht braucht, uns kein geld zum fressen kaufen, oder uns kein fressen gibt, verhungern wir...
    wir haben eine eindeutige nützlichkeitsgrenze, zumindest für die lebensmittelindustrie sind wir als 'käufer' ein ding.



    Schau dir 'we feed the world' an:
    Da werden riesen-soyafelder angebaut, damit wir - unser vieh - satt werden; daneben verhungert ein ehepaar und seine beiden kinder - bzw zuseherwirksamer: das zicklein der ziege, welche die mutter sich geborgt hat, weil sie zu wenig milch hat, und sich den muttermilchersatz nicht kaufen kann.
    Dieses ehepaar - und seine beiden kinder werden nicht gebraucht, sind 'überflüssige' menschen, das soyafeld wird maschinell von einem 'fachmann' einem mäherfahrer abgeerntet. Für erntearbeiter gibt es kein geld mehr, spritzflugzeuge sprühen pestizide, damit die soya-monokultur gut gedeiht, die daneben wohnenden kleinbauern trinken das verseuchte wasser, werden krank und sterben. - In diesem gebiet hat die funktion des menschen ausgedient, vor allem als kleinbauer. Um als erntewagenfahrer eingestellt zu werden, versteht der mann vermutlich zu wenig von technik...
    im gegenteil, wenn man dann dem nestle-mann zuhört, hört man heraus, dass es ihm zu schaffen macht, dass weltweit so viele leute - mit ihrem LOHN - von Nestle abhängen, die ideale lebensmittelfabrik kommt ohne menschen aus, nur wird der gedanke nicht weiter gedacht: diese leute haben keine arbeit mehr = kein geld = können sich die produkte nicht mehr leisten.


    Der kleinbauer kann natürlich wegziehen, in die slums der hauptstadt, wo er - oder falls er überlebende kinder haben sollte, diese für das organisierte verbrechen arbeiten können, die organisation, die als einzige 'interesse' am überzählig vorhandenen naturprodukt mensch haben, weil man es im fall mangelnder bildung und wehrhaftigkeit ausbeuten kann, und wenn es sich wehrt, in die eigenen schlägertrupps einziehen oder beseitigen kann, ohne dass sich jemand daran stört...


    was ich sagen wollte: wir können schon unsere eigene intelligenz nicht kontrollieren, denn die führt zu solchen aussagen, wie sie der nestle- und monsanto-mensch machen (auch in 'let's make money' sind die interviews ein dankbares studienobjekt, wie intelligenz - sagen wir rhetorisch besser: verstand und vernunft sich innerhalb derselben menschen gegenseitig ausbooten)

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()