Über den Autor
Bettina Haskamp, Jahrgang 1960, war Redakteurin beim NDR, als sie sich entschied, mit ihrem damaligen Mann ein Boot zu bauen und in die Welt zu segeln. Die Reise dauerte drei Jahre - am Ende entstand ihr erstes Buch Untergehen werden wir nicht. Danach blieb sie einige Jahre in Deutschland und arbeitete für den NDR und Radio Bremen, ehe sie mit ihrem neuen Lebenspartner nach Portugal zog. Dort schrieb sie mit Alles wegen Werner ihren ersten Roman.
Kurzbeschreibung
Pia hat alles, was eine Frau nicht braucht: Schulden, drei Jobs, einen ekelhaften Chef und einen fatalen Hang zu den falschen Männern. Natürlich würde sie lieber heute als morgen ihr Leben ändern aber wie? Bei einer ihrer Chaos-Aktionen fährt Pia eine alte Dame über den Haufen. Doch ausgerechnet Hilde wird der Schlüssel zu ihrem neuen Glück.
Meine Rezension
Ich fand ja „Alles wegen Werner“ schon recht unterhaltsam und war daher sehr gespannt auf Bettina Haskamps neuen Roman.
Pia ist völlig verpeilt und chaotisch bis lebensuntüchtig. Eigentlich der Typ Protagonist, den ich nicht mag. Aber sie hat was an sich, das mich dann doch nicht nervte. Eigentlich ist sie eine arme Wurst, denn KaDe, der Vater ihres 17-jährigen Sohnes Niklas, hat sie vor über 13 Jahren mit Schulden sitzen lassen, an denen sie heute noch knabbert. Sie hält sich mit drei Jobs über Wasser, die aber allesamt nicht das Gelbe vom Ei sind.
Doch nun kommt es ganz dicke – was sie allerdings zu einem Großteil selbst verschuldet: Führerschein weg, Auto des Kumpels gecrasht und dabei eine Omi über den Haufen gefahren. Was noch erschwerend hinzukommt ist, dass Pia eine Chaotin ist und sich selbst immer tiefer in die Scheiße reitet, weil sie stets den Kopf in den Sand steckt und vor Problemen flüchtet, anstatt sie anzupacken. Doch ihr Unfallopfer ist Hilde, eine sehr patente Frau, mit der sich Pia sogar anfreundet.
Wird es Pia nun endlich – vielleicht sogar mit Hildes Unterstützung – gelingen, ihrem Leben Ordnung einzuhauchen?
Das Buch ist, wie ich es erwartet und erhofft hatte, amüsant und locker-leicht zu lesen. Unterhaltung für einen gemütlichen Sonntagnachmittag also. Alles in allem hat es mir auch gut gefallen, dennoch habe ich ein paar Kritikpunkte:
- Den Sohn Niklas fand ich ein wenig eindimensional, mir hat er eigentlich nichts bedeutet. Ich fand ihn auch ein wenig farblos: Warum scheitert es mit seinen Bewerbungen? Seine Handlungen erschließen sich mir nicht.
- Auch die Versöhnung zwischen Pia und Sebastian wird nur kurz gestreift. Plötzlich ist er halt an ihrer Seite.
Aus diesen Themen hätte man mit nur wenigen Seiten mehr auch wirklich mehr machen können, so dass das Buch auch wirklich rund geworden wäre.
So bleibt für mich als Fazit: locker-leichte Unterhaltung, wenn auch mit kleinen Einschränkungen. Auf einer 10er Skala würde ich eine gute 7 geben.