Warum quält man sich durch Bücher ?

  • Hmm... ich quäle mich hauptsächlich durch Bücher, damit ich später nicht sagen muss "Das hab ich zu zwei Dritteln gelesen" oder so. Wenn ich schon von einem Buch sage, dass ich es schlecht finde, dann sollte ich das auch von dem gesamten Buch sagen können.


    Außerdem, wie schon einige gesagt haben, will ich mich nicht einem Buch geschlagen geben. Wer ist denn hier der Boss? Nur Bücher, wo ich mir denke, es wird von Seite zu Seite wirklich nur noch schlimmer und ich tu mir das einfach nicht an (zuletzt bei Ayla), lege ich weg ohne den Vorsatz, es doch mal wieder zur Hand zu nehmen und mich durch zu wälzen. :grin

  • Zitat

    Original von Wendy
    Hmm... ich quäle mich hauptsächlich durch Bücher, damit ich später nicht sagen muss "Das hab ich zu zwei Dritteln gelesen" oder so. Wenn ich schon von einem Buch sage, dass ich es schlecht finde, dann sollte ich das auch von dem gesamten Buch sagen können.


    Ich glaube, DAS ost auch ein Grund für mich...
    Nach 2/3 aufzuhören ist echt arm, oder???

  • Zitat

    Original von Melkat
    Ich glaube, DAS ost auch ein Grund für mich...
    Nach 2/3 aufzuhören ist echt arm, oder???


    Hi Melkat,


    man wird höchstens arm dabei :grin


    Deswegen ist für mich die Frage interessanter, warum man immer wieder mal daneben greift. War das Cover oder die Beschreibung zu euphorisch? Ist man einer Empfehlung gefolgt?


    btw: Ich lese einen Roman, der mich nicht fesseln kann, auch nicht weiter. Ich lege ihn beiseite und hoffe, dass es zu einer anderen Zeit mehr bringt (oft vergebens).


    bis dann :wave
    Jules

  • Zitat

    Naja, ganz offensichtllich hat jedes Buch seine Zeit.


    Das ist ja was anderes. Zu manchen Lebensabschnitten passen manche Bücher besonders gut oder besonders schlecht.


    Und manchmal will ich was einfaches lesen, um mich abzulenken, da schlage ich dann bestimmt keinen Balzac auf, um ihn nach 20 Seiten wieder wegzulegen.

  • Es ist ja auch öfters so, dass man ein Buch zum falschen Zeitpunkt liest und es für totale Gülle hält, wenn man es aber ein halbes Jahr später nochmals versucht (eben wegen oben genannter Gründe) gefällt es einem auf einmal so gut, dass man gar nicht mehr weiß, was man damit für ein Problem hatte.
    Ging mir mit Das Netz der Schattenspiele so. Also für Gülle hab ich es nie gehalten, aber besonders toll fand ich es auch nicht. Dann, beim zweiten Anlauf hab ich es in einem durch gelesen und bin bis heute begeistert!


    Dasselbe bei Otherland. Die erste Hälfte des ersten Buches hat sich bei mir sooooooo hingezogen. Und als ich dann nach einigen Monaten den Rest gelesen habe, ging's so schnell und hat mir so gefallen, dass ich inzwischen mitten in Band 3 bin und Otherland zu meinen Lieblingsbüchern zählt.


    Also, aufgeben ist nicht. Im Notfall halt lange genug liegen lassen :grin

  • Kenne dieses Poblem nur zu gut.
    Bekomme auch immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich Bücher nicht zu Ende gelesen habe. Meistens gebe ich so hundert Seiten vor dem Schluss auf und lege es bei Seite. Einige Zeit später so nach drei bis vier Monaten versuche ich mein Glück erneut, und meistens klappt es dann auch. Das Beste Beispiel bei mir ist da "Der Herr der Ringe". war schon kurz davor aufzugeben, als die Handlung dann doch noch richtig anfing und spannend wurde.
    Das ist allerdings schon ein paar Jahre her, mittlerweile halte ich beim lesen länger durch. Je nach Buch ist das ein Fluch oder Segen......


    Warum das so ist kann ich nicht sagen, aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, das ich es dem Buch schuldig bin es zu Ende zu lesen. Vor allem kann ich mir auch keine Meinung über ein Buch bilden, wenn ich es gar nicht zu Ende gelesen habe. Also arbeite ich zwischendurch immer mal wieder meine Restbestände ab, wobei ich drauf achte, das das ganze nicht überhand nimmt

  • Ich finde, das ist an sich ein gutes Argument zu sagen, man könne ein Buch nicht bewerten, ohne es ganz gelesen zu haben.


    Allerdings lese ich Bücher nicht, um sie hinterher bewerten zu können und in die gute oder in die schlechte Ecke des Bücherregal stellen zu könne (sozusagen).
    Ich lese auch nicht, weil es mir Spaß macht, eine Reihe von Buchstaben in meinem Kopf zu einem Wort und einem Satz zusammenzufügen.


    Ich lese gerne, weil ich eine Geschichte miterleben will, weil ich von anderen eine Geschichte (ob ihre oder eine fingierte) hören möchte, weil mich etwas interessiert und ich genaueres erfahren möchte. Das ist meine Freizeit, das macht mir Spaß.
    Und wenn ich keinen Gefallen an einem Buch finde, dann möchte ich lieber das lesen, was mir Freude bereitet- es sei denn ich werde gezwungen von äußeren Einflüssen es zu lesen: Studium, Freunde, sonstwas.


    Ich hab auch kein Spaß an beispielsweise Fussball im TV ansehen, auch wenn ich vielleicht Spaß habe am Fernsehen. Aber dann guck ich mir das Spiel auch nicht an, nur um zu versuchen, etwas gutes daran zu finden und sage auch trotzdem, das es mir nicht gefällt.


    Darum gilt für mich dieses Argument nicht.

  • Sterntaler


    ich lese die Bücher auch nicht um sie zu bewerten oder um hinterher sagen zu können das habe ich gelesen usw.
    Wollte damit nur sagen, das ich niemals jemanden ein Buch empfehlen bzw. davon abraten würde ohne es ganz gelesen zu haben.


    Zitat

    Zitat von Sterntaler:
    Ich lese gerne, weil ich eine Geschichte miterleben will, weil ich von anderen eine Geschichte (ob ihre oder eine fingierte) hören möchte, weil mich etwas interessiert und ich genaueres erfahren möchte. Das ist meine Freizeit, das macht mir Spaß.
    Und wenn ich keinen Gefallen an einem Buch finde, dann möchte ich lieber das lesen, was mir Freude bereitet- es sei denn ich werde gezwungen von äußeren Einflüssen es zu lesen: Studium, Freunde, sonstwas.


    Da kann ich dir nur zustimmen. Wenn ich ein Buch lese, dann erlebe ich es richtig, es macht mir Freude "dabei" zu sein. Lesen sollte Spass machen und kein Wettstreit oder ähnliches sein

  • Zitat

    Original von rennilady


    Wollte damit nur sagen, das ich niemals jemanden ein Buch empfehlen bzw. davon abraten würde ohne es ganz gelesen zu haben.



    Ich zum Beispiel finde, dass ist gar kein Kriterium.
    Da ich Bücher so oder so empfehle mit dem Zusatz: "Mir persönlich hat gefallen/ nicht gefallen", kann ich doch auch sagen: "Ich bin nicht in die Geschichte hineingekommen und fand es daher auch nicht so toll."


    Das größere Problem daran ist so oder so eher, dass man gar keine Bücher so richtig empfehlen kann.
    In meinem Keller steht eine Kiste mit Büchern, die ich nicht mehr lese oder die mir nicht gefallen haben und jeder, der mag, kann sich daraus welche nehmen. Ich find halt, es gibt so viele Bücher und ebenso verschiedene Geschmäcker, dass man ein Buch nur für sich bewerten kann, aber nicht für andere durch Empfehlung- sozusagen :-)



    Ich versuche lediglich einzuschätzen, wem was gefallen könnte.

  • Also Bücher mit Fernsehen vergleichen finde ich immer etwas zu einfach. Ein Fußballspiel - wenn du dich durchquälst - dauert auch nur eineinhalb Stunden, während ein Buch - egal ob's dir nun gefällt oder nicht - doch zeitaufwendiger ist, intensiver.
    Nachdem man ein Buch gelesen hat, hat man einfach dieses Gefühl, dass man es geschafft hat (auch, wenn man noch 2000 Seiten mehr hätte lesen wollen). Besonders bei Büchern, die mir nicht gefallen, fühle ich danach die Erleichterung oder besser gesagt den Triumph, dass ich nicht kleinbei gegeben habe, sondern, dass ich durchgehalten und mich durchgekämpft habe.


    Wie heißt es in der Werbung so schön? Was wären die großen Erfolge ohne die kleinen?
    So sehe ich das auch. Und ich denke, auch schlechte Bücher muss man gelesen haben, damit man sich selbst eine Meinung bilden kann, warum man das Buch schlecht fand. Sicher hat man viel zu wenig Zeit für ständig schlechte Bücher, aber durch manches muss man sich halt trotzdem durchbeißen. Und da ich, wie gesagt, die Erfahrung gemacht habe, dass es sich oft wirklich lohnt, einem Buch eine zweite oder sogar dritte Chance zu geben, finde ich aufgeben doof. So nach dem Motto: Ich lese lieber, wovon ich schon weiß, dass es mir gefällt, weil warum neue Dinge probieren?
    Bitte nicht falsch verstehen, ich habe auch meine Autobuy-Autoren und Serien etc., die ich kaufen, bloß weil ich weiß, dass ich damit sicher unterhalten werde, aber ich denke, man sollte halt immer versuchen, seinen Horizont zu erweitern.


    Außerdem kann man über "schlechte" Bücher soooooo schön diskutieren.

  • Das mit dem TV war auch nur ein Vergleich, der mir spontan eingefallen ist.
    Es ging mir auch nichts ums fernsehen selbst als Medium, sondern um den Sachverhalt mit ansehen / nicht ansehen sowie lesen / nicht lesen.
    Aber Wendy angesprochen hat mit dem Zeitaufwand, daran hab ich beim Schreiben auch gedacht.


    Ich hab irgendwie nicht das Bedürfnis oder Gefühl, mit einem Buch zu kämpfen- also ich hab kein Problem damit, "klein bei" gegeben zu haben. Ich hab das auch noch nie als eine Art Kampf betrachtet und möchte ich auch gar nicht- irgendwie ist mir das zu abgehoben, sorry. Ähnlich kann ich mich auch nicht mit dem Gedanken anfreunden, Bücher nicht wegwerfen zu dürfen.
    Mit meinen Büchern verbinde ich schöne Erinnerungen: Situationen, wo ich sie gelesen habe (z.B. Urlaub o. ä.), Menschen, die mir dieses Buch geschenkt haben, oder auch ganz einfach eine schöne Lesezeit. Ich hoffe, mit meiner Meinung trete ich keinen auf den Schlips- ich akzeptiere es, dass andere das so sehen, für mich selbst jedoch habe ich eine andere Sichtweise.



    Davon abgesehen haben auch die schlechten Bücher bei mir weitere Chancen- beispielsweise hab ich neulich schon mit Babyjane dadrüber gesprochen, dass ich die Rebcca Gablé Bücher versucht habe zu lesen, einfach keinen Einstieg gefunden habe, sie aber garantiert noch mal lesen werde bzw. noch mehrere Versuchen starten werde, einfach nur aus dem Grund, weil ich sie im Chat sehr sympatisch fand.


    Vielleicht hab ich mich auch unverständlich ausgedrückt- ich meine mit "schlechten Büchern" nicht, dass ich bestimmte Autoren nicht mehr nehme.
    Ich sehe mir ein Buch genauer an, bevor ich es mitnehme, lese ein paar Seiten etc. Und trotzdem kann es sein, dass es mich doch nicht überzeugt.
    :waveEs ist einfach Buchbedingt, was ich als schlecht klassifiziere.



    Es gibt zwei Argumente für mich, ein schlechtes Buch bis zu Ende zu lesen:
    1. Zwang
    2. um jemanden genau erklären zu können, warum ich das von ihm empfohlene Buch nicht gut fand bzw, es ein weiteres Buch eines Autors ist, was mir nicht zusagt o.ä.


    Ich hoffe jetzt wurde deutlicher, was ich meine :wave

  • Sterntaler : Klar, ich hab dich schon verstanden. Ist halt eine Einstellungssache. Bei manchen Büchern wünscht man sich nachher ja auch oft, man hätte halt doch irgendwo in der Mitte aufgehört und wenn dir sowas leicht fällt, hast du immerhin den Vorteil, mehr Zeit für gute Bücher - oder solche, die dir eben zusagen. :wave

  • Zitat

    Original von Wendy
    Sterntaler : Klar, ich hab dich schon verstanden. Ist halt eine Einstellungssache. Bei manchen Büchern wünscht man sich nachher ja auch oft, man hätte halt doch irgendwo in der Mitte aufgehört und wenn dir sowas leicht fällt, hast du immerhin den Vorteil, mehr Zeit für gute Bücher - oder solche, die dir eben zusagen. :wave



    Ja das stimmt- allerdinsg hab ich zur Zeit nur Zwangbücher zu lesen durch die Uni, da bleibt auch keine Zeit für Spaßbücher... :-(

  • Also ich quäle mich generell niemals durch ein Buch. Niemals! Wenn ein Buch mir nicht von Beginn an gefällt, gebe ich dem Ding eine Gnadenfrist von 100 Seiten ca. und wenn es dann immer noch nichts ist und ich einfach merke, sowohl der Schreibstil wie auch die Geschichte sagt mir nicht zu, wird es nicht gelesen sondern weg gelegt und irgendwann verkauft.
    Allerdings ist es so, dass manchmal schon ein guter Schreibstil reicht um mich wenigstens länger als 100 Seiten zu binden und meist wird es dann doch noch gut. :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner