Warum quält man sich durch Bücher ?

  • Welcher falsche Ehrgeiz treibt mich an,
    Bücher durchzulesen (manchmal auch nur fast) obwohl ich sie nicht mag
    :gruebel?
    Ich mag nicht vor einem Buch kapitulieren und ich hoffe immer, es
    wird bestimmt noch besser... irgendwann...
    Das letzte, bei dem es mir so ging, war 'die Purpurlinie'.
    Habe es vorgestern 60 Seiten vor Schluss weggelegt.
    Das ist doch peinlich, oder?
    Ich hätte es gleich weglegen sollen.
    Aber da quäl ich mich bis fast ans Ende und geb' dann doch auf. :-(


    Dabei ist mein SUB so gross, dass es schade um die vertane Zeit ist,
    da wartet doch soviel (hoffentlich gutes) auf mich.


    Geht es Euch auch manchmal so?
    Warum beist man sich dann doch durch
    oder begreift erst fast am Ende, dass da nichts mehr kommt... ???
    Oder seid Ihr schlauer und legt es direkt weg?


  • Hi!


    Ich lese solche Bücher meistens diagonal fertig, weil ich ja doch neugierig bin. Und ich bewundere zwar Leute, die die Ausdauer haben, wirklich jedes Buch fertigzulesen, habe aber trotzdem schon lange kein schlechtes Gewissen mehr deswegen. Warum auch? Warum meine Zeit verschwenden, wenn es mir nicht gefällt? Manche Bücher probiere ich Jahre später noch mal, und dann packen sie mich doch noch. Aber manche kann ich als "Danke, nein" abtun und vergessen.
    Und wem sollte man Rechenschaft schuldig sein, wenn man eines nicht fertigliest? Zumindest ich lese in erster Linie zum Spaß, also warum soll ich mich bei einem Buch fadisieren, wenn es so viele andere gibt, die noch auf mich warten?


    Bye,


    Grisel

  • Zitat

    Original von Melkat
    Oder seid Ihr schlauer und legt es direkt weg?


    Hallo Mel,
    die Zeit für "in meinen Augen" schlechte Bücher ist mir zu schade. Spätestens nach 100-150 Seiten muß mich das Buch gepackt haben, sonst war es das. Meistens warte ich nicht mal so lange, sondern mache nach 60-80 Seiten Feierabend. Allerdings haben dickere Bücher in meinen Augen ein paar Seiten mehr verdient, da sich die Geschichte des Buches vielleicht durch die Dicke des Buches langsamer entwickelt.

  • Zitat

    Original von Melkat


    Geht es Euch auch manchmal so?


    Manchmal? Eigentlich fast immer. Es fällt mir unheimlich schwer, ein Buch unfertig gelesen wieder wegzulegen. Egal wie grottig es ist. Keine Ahnung warum das so ist. Ist wohl so ne Art Sucht... Geht mir aber ganz schön auf die Nerven, und ich hab mir vorgenommen, mir das abzugewöhnen.

  • Mir ging es auch lange Zeit so, dass ich mich bis zum bitteren Ende durchgequält habe. Aber im Laufe dieses Jahres habe ich festgestellt, dass ich mich nur über die vertane Zeit ärgere. Deshalb lege ich Bücher, die mich nicht packen, jetzt deutlich eher weg. Wenn's sein muss sogar schon nach 10 Seiten. Habe keine Lust mehr, mich zu quälen. :lache

  • Ich lese normalerweise alle Bücher komplett durch. ohne querblättern und Schluss vorlesen. Das erste, das ich nun abgebrochen habe ist das Faucaultsche Pendel, und den auch nur, weil ich ihn schon gelesen habe, und das Buch so extrem langatmig ist und war. Hatte mir gedacht , mein bisschen Zeit, wo ich fürs Lesen übrig habe, mir nicht zu versauern!

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Keine Ahnung, warum "man" sich durch Bücher quält?


    Ich tu`s jedenfalls nicht. Genauso wie ich nicht im Kino sitzenbleibe, wenn ein grottenschlechter Film gezeigt wird.


    Dazu finde ich das Leben einfach viel zu kurz, zu schön, zu wertvoll, um es mit Dingen zu verschwenden, die mir nicht zusagen. Das muß man mit anderen Dingen schon genug.


    Liegt vielleicht am Alter, dass ich diese Einstellung hab... :wow


    :wave
    Baumbart

  • Hmmm - das hab ich mich zuletzt bei Otherland gefragt.( nach 600 Seiten Band 1)


    Ich dachte immer, irgendwann muss doch die Faszination durchschlagen. Schließlich hab ich auch noch Band 4 da liegen *grumbel*


    Sie stellte sich allerdings nicht ein.


    Hätte ich allerdings die 100Seiten-Regel schon für Feuer und Stein berücksichtigt, wäre das Buch komplett an mir vorbei gerauscht. Damals hätte ich das als Verlust empfunden.


    Ich hoffe einfach manchmal immer noch irgendwie, dass es doch noch packt. Das letzte ungeliebt durchgelesene Buch war 'Das Buch in dem die Welt verschwand' - Da hatte ich diese Hoffnung bis zum Ende - aber selbst das war enttäuschend *grumbel*


    Da stellt sich plötzlich die Frage: Wann hat es sich jemals gelohnt trotzdem durchzuhalten - Bis jetzt fällt mir dazu nur Feuer und Stein ein - und das ist ja nicht gerade sooooooooooooooo ein Highlight.


    *:gruebel

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Das ist eine gute Frage (neben der Frage, warum ich schon wieder hier in der Büchereule stöber und sich meine Referat- Materialien unausgewertet neben mir meterhoch stapeln...).


    Also ich lese maximal 100 Seiten von einem schlechten Buch, meistens sogar nur um die 50. Dann langt es mir- ich muss nicht alles lesen nur um des lesens willen, schließlich guckt man sich ja auch nicht jeden Film an, nur um TV zu gucken.


    UNSERE LIEBSTE WOLKE hatte das Argument, ein dickes schlechtes Buch vielleicht etwas länger zu lesen, weil evtl die Handlung sich noch entfaltet, finde ich sehr gut und richtig.


    Davon abgesehen gibts auch eine Menge Bücher, die ich ja studienbedingt lesen MUSS und auch schlecht finde.


    Und dann gibts noch Bücher, die man "gelesen haben sollte" als Germanistik- Studentin und die halte ich dann auch bis zum Schluss durch, wenn auch nur mit halber Konzentration.

    Bücher sind nur große Briefe an Freunde. [Antoine de Saint-Exupéry]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Sterntaler ()

  • Zitat

    Original von binchen
    (...)


    Da stellt sich plötzlich die Frage: Wann hat es sich jemals gelohnt trotzdem durchzuhalten - Bis jetzt fällt mir dazu nur Feuer und Stein ein - und das ist ja nicht gerade sooooooooooooooo ein Highlight.


    *:gruebel



    Gut, dass du mich erinnerst, das wollte ich auch noch schreiben.
    Kaum ein Buch- mir fällt gerade sogar auch gar keines ein- hat sich am Ende doch noch gelohnt, wenn man es durchgelesen hat.
    Vielleicht kann es das nicht, weil man es mit einer negativen Einstellung gelesen hat? Oder aber, was meistens der Fall sein wird, es ist einfach schlecht und man hätte besser vorher aufhören sollen :-]

  • ich kann überhaupt kein buch weglegen. egal wie schlecht es ist!
    ich will es durch lesen. ich kann es nicht haben wenn ein ungelesenes buch im regal steht. sub ausgenommen. das kommt ja dann noch dran. gleichzeitig kann ich ja auch nicht lesen. und 23 bücher schon gar nicht.
    warum ich sie unbedingt lesen muss weiß ich nicht. besser gesagt warum ich es nicht haben kann wenn ein ungelesenes buch im regal steht.
    egal wie schlecht ein buch war, ich hab es zuende gelesen. schneller und oberflächlicher als ein normales, gutes buch aber ich hab es gelesen.

  • Zitat

    Ich mag nicht vor einem Buch kapitulieren und ich hoffe immer, es
    wird bestimmt noch besser... irgendwann...


    Wird denn ein Buch wirklich nach der Hälfte oder so noch besser ? Wenn ich mich 300 Seiten gelangweilt habe, kann dann ein toller Schluss die Sache noch rausreissen ?
    Kann mich spontan an keins erinnern. Meistens wird doch eher am Anfang das Pulver verschossen und dann wirds schwach über die Ziellinie gerettet.

  • Hi Melkat,


    keine Ahnung warum du dich dadurch quälst, ich würde es nicht tun, genausowenig wie ich Essen nicht esse, dass nicht schmeckt, keine Klamotten trage, die ich nicht mag, oder mit Leuten abhänge die doof sind.
    Alles in allem..ich tue etwas nicht deshalb, weil andere Leute meinen das müsste man, oder es wäre gut, oder modern...
    Alles relativ