Nichts: Was im Leben wichtig ist - Janne Teller (ab14 J.)

  • Broschiert: 139 Seiten
    Verlag: Hanser; Auflage: 6 (26. Juli 2010)
    Sprache: Deutsch


    Kurzbeschreibung (lt. amazon)
    "Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun." Mit diesen Worten schockiert Pierre alle in der Schule. Um das Gegenteil zu beweisen, beginnt die Klasse alles zu sammeln, was Bedeutung hat. Doch was mit alten Fotos beginnt, droht bald zu eskalieren: ... Eine erschütternde Parabel über das Erwachsenwerden, Erziehung und Gewalt in unserer Gesellschaft.


    Über den Autor
    Janne Teller wurde 1964 geboren. Die ehemalige UN-Mitarbeiterin und gelernte Ökonomin lebt derzeit in Paris.Sigrid Engeler, geboren 1950 in Wolfenbüttel, lebt heute in Kiel. Sie übersetzte aus dem Dänischen, Norwegischen und Schwedischen.


    Meine Meinung:
    Es fällt mir gar nicht so einfach meinen Eindruck hier wiederzugeben. Ein etwas anderes Jugendbuch.
    Es fängt erst einmal harmlos an, die Geschichte beginnt sofort und noch ahnt man als Leser nicht zu was sich die Geschichte entwickelt. Ich würde abraten die gesamte Kurzbeschreibung von amazon zu lesen, da sie in meinen Augen zu viel der Handlung verrät.
    Anfänglich glaubt man noch eine normale Schulklasse kennenzulernen. Bis es zu dem Tag kommt als ein Mitschüler aus der Gesellschaft aussteigt und für ihn nichts mehr von Bedeutung ist. Er stellt kritische Fragen an die verbleibenden Schüler. Diese wollen ihn überzeugen, dass es doch etwas gibt was von Bedeutung ist. Tja und dann beginnt der Wahnsinn. Und wie immer fängt es klein (bedeutungslos) an und endet bedeutungsvoll. Aus der Sicht von Agnes wird stellenweise emotionslos erzählt. Emotionen braucht die Geschichte nicht, die bekommt der Leser beim lesen ganz von alleine. Es ist keine klassiche Geschichte, in der viel Wert darauf gelegt wird, die einzelnen Charakter herauszuarbeiten. Es geht lediglich um die Bedeutung. Um Nichts oder Bedeutung. Eigentlich eine alltägliche Frage des Seins, oder?
    Aber bekommen die Jugendlichen eine Antwort ob es etwas von Bedeutung gibt, oder behält Pierre recht? Ich kann die Frage mit Ja und Nein beantworten. Es gibt Dinge die sind bedeutungslos, aber es gibt Taten, die es nicht sind.


    Fazit:
    Ein anderes Jugendbuch, was nichts für sensible Teenager ist. Auf dem Aufkleber steht "ein mutiges, brutales Buch", das kann ich so unterstreichen. Punkte kann ich nicht so recht verteilen. Noch nicht. Ich muss das Buch wohl noch ein paar Tage sacken lassen.


    Edit: Paar RS korrigiert.

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie. (James Daniel)

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  • Ich habe das Hörbuch gehört und war nicht begeistert. Am Anfang hat es mich sogar ziemlich genervt, weil es so hektisch war. Ich weiß nicht, wie oft das Wort Bedeutung im ersten Drittel vorkam, 30x oder 50x? Nach einem zweiten Anlauf habe ich dann durchgehalten. Es ist schon interessant, wie sich die "Aufgaben" hochschaukeln, aber irgendwie hat es mich zu keiner Zeit richtig in den Bann gezogen. Auch das Ende war nicht überraschend.
    Hm, ich würde es nicht unbedingt weiterempfehlen.

  • Mit den Worten „Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun“ verlässt Pierre Anthon eines schönen Sommertages den Unterricht und lässt dabei ratlose Mitschüler zurück.
    Nun beginnen die Schüler der Klasse 7A der dänischen Kleinstadt Tæring damit Pierre Anthon zu überzeugen, dass es im Leben doch etwas von Bedeutung gibt. Dazu muss jedes Kind etwas abgeben, das von Bedeutung ist.
    Schnell wird es jedoch ernst und es bleibt nicht nur bei der Abgabe von Dingen wie alte Fotos, Boxhandschuhe oder ein neues Fahrrad. Bald müssen auch Taten folgen, die nicht nur für den Betreffenden von großer Bedeutung sind, sondern auch schwere Konsequenzen nach sich ziehen.
    Janne Teller schildert in „Nichts: Was im Leben wichtig ist“ die Geschichte von Jugendlichen, die versuchen ihren Mitschüler mit allen Mitteln zu überzeugen und zu zeigen, dass es doch etwas im Leben gibt, das von Bedeutung ist.
    Die Geschichte beginnt eigentlich ganz harmlos, steigert sich aber schnell und wird zunehmend temporeicher und anspruchsvoller.
    Stellenweise ging das Buch mir auch etwas an die Nieren und lieferte einen erschreckenden Einblick in einen jugendlichen Abgrund von dem man hofft, dass er nicht real und alltäglich wird.
    Ich habe „Nichts: Was im Leben wichtig ist“ mit großer Begeisterung gelesen, da Janne Teller es schafft den Leser zu fesseln und ihn auch sehr oft zum Nachdenken bringt.
    Das anfängliche Verbot des Buches an dänischen Schulen, konnte ich mir aber nur damit erklären, dass die Angst vor Nachahmung bestand. Ansonsten wurde für mich kein Grund ersichtlich, der ein derartiges Verbot rechtfertigen würde.
    „Nichts: Was im Leben wichtig ist“ ist ein wirklich atemberaubendes Buch mit einer eindringlichen Botschaft.
    Ein unglaubliches, bewegendes und aufwühlendes Buch, das zeigt, dass es doch etwas, sogar sehr viel, im Leben gibt, das Bedeutung hat – allen voran das Leben selbst!


    5 von 5 Sternen!

  • Ein Buch das den Leser wirklich zum Nachdenken bewegt. Ich war teilweise wirklich schockiert von der Härte solch junger Schüler.
    Ihre Handlungen um endlich etwas bedeutendes zu erschaffen, waren manchmal richtig erschreckend. Ein gutes Buch, kurz und richtig packend.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • OT: Intet 2000



    Tellers Jugendbuch ist wirklich etwas anderes, wenn man von einem Jugendbuch in erster Linie eine Geschichte erwartet. Eine Geschichte wird hier durchaus erzählt, tatsächlich aber ist das Ganze eher ein philosophischer Traktat und letztlich ein Laborversuch. Was auch geschieht, es ist einer einzigen Grundidee zugeordnet.


    Ein Dreizehnjährger erklärt, daß nichts eine Bedeutung hat. Daher will auch er nichts mehr tun, er verzieht sich in den Pflaumenbaum im Garten und dort bleibt er auch. (Ein fantastisch gewähltes Bild.)
    Seine KlassenkameradInnen reagieren verstört. Sie beschließen, ihm zu beweisen, daß es Dinge von Bedeutung gibt. Der Beweis ist aber für jede und jeden von ihnen schmerzlich. Der Schmerz, der abverlangt wird, wird im Gang der Handlung immer stärker. Nichts jedoch überzeugt den Verursacher des Chaos'. Und so kommt es zu einem letzten blutigen Höhepunkt.


    Das Ganze ist nur in sich logisch, weil die Autorin es eben so will. Es ist eher eine Diskussionsgrundlage für existenzielle Fragen. Es mag um Nihilismus gehen, um Existenzialismus, beides sind jedoch eigene und sehr komplexe Denkgebäude. Was sie ausmacht, wird nur im Ansatz gestreift. Um bestimmte Entwicklungen herauszuheben, werden die meisten Facetten, die das Leben realiter hat, ausgeblendet. Das Ganze ist ein höchst künstliches Konstrukt.


    Es ist ausgzeichnet fomuliert und konstruiert. Die Figuren sind passend dazu ausgedacht, sie sind nur angerissen, werden ganz knapp charakterisiert. Sie sind eher Verkörperung bestimmter Eigenschaften als Menschen.
    Die Lektüre ist in hohem Maß bedrückend, man sieht sich einer schrecklicher Unausweichlichkeit ausgesetzt.


    Aber Teller zeigt nur eine Seite von vielen Dutzenden an Möglichkeiten. Es ist eine gelunge Setzung, eine echte Provokation. Es kann der Anfang zu einer Auseinandersetzung darüber werden, was wichtig ist im Leben. Und diese Frage kann eigentlich nie umfassend beantwortet werden.


    Hoch interessantes Buch. Und es ist schon zehn Jahre alt. :grin



    :wave



    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich habe gestern angefangen zu :lesend und habe dieses kleine Buch mit 139 in einem durchgelesen.


    Es ist wirklich nicht nur ein Jugendbuch, sondern kann auch sehr gut von Erwachsenen gelesen werden.


    Ich war erstaunt wie brutal Kinder (Jugendliche) sein können um ein Ziel zu erreichen.


    Gutes Buch kann es wirklich empfehlen. !!!!!!!!!!!!

  • Schnell wird dem Leser klar, wohin dieses Buch führen wird. Wie weit Menschen gehen können, gehen werden. Ein sehr eindringliches Buch, dass auf relativ wenigen Seiten viel zu erzählen hat und noch viel mehr unausgesprochen lässt.


    Neun Punkte von mir


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Der komplette Titel lautet: "NICHTS Was im Leben wichtig ist" und erschien im Jahr 2000 in Dänemark. Zuerst war es an dänischen Schulen verboten, dann wurde es 2001 mit dem Kinderbuchpreis des dänischen Kulturministeriums ausgezeichnet.
    Das ringt mir schon das erste Fragezeichen ab. Wie kann etwas, das zuerst verteufelt wird plötzlich zum Hype hochstilisiert werden? Nun ja, selber lesen macht schlau, dachte ich.


    Ich will es vorwegnehmen: Das Buch hat mich enttäuscht und wegen der ganzen Unlogik sogar verärgert. Aber der Reihe nach.


    Pierre Anthon, Schüler einer siebten Klasse in Dänemark, steht von seinem Tisch auf, verkündet, dass nichts irgendeine Bedeutung hat und geht. Fortan hockt er im elterlichen Garten auf einem Pflaumenbaum und krakeelt seine "Weisheiten" auf seine Mitschüler herab, die auf dem täglichen Schulweg an ihm vorbei marschieren.


    Da kommt mein zweites großes Fragezeichen auf. Wieso kann dieser Junge monatelang auf dem Baum sitzen? Warum lassen die Erwachsenen, angefangen von seinen Eltern, den Lehrern, der Polizei usw. ihn das tun? Das ist absurd.


    Die ganze Klasse ist von Pierre Anthons Äußerungen verstört, verärgert und beunruhigt. Die ganze Klasse tut sich zusammen, um Pierre vom Gegenteil zu überzeugen. Das ist ebenfalls absurd. Bestenfalls ein Fünftel der Schulklasse würde sich die Äußerungen von Pierre zu Herzen nehmen. Der Rest würde es mit einem Schulterzucken abtun. Nach dem Motto: Jetzt ist er durchgeknallt, hätten seine Hippie-Eltern bei der Zeugung besser nicht so viel kiffen sollen! Sie hätten den Spinner einfach unbeachtet im Baum sitzen lassen.


    Statt dessen tun sich wirklich alle zusammen, um Pierre vom Gegenteil zu überzeugen. Sie wollen ihm beweisen, dass es sehr wohl etwas gibt, was etwas bedeutet. Und was machen sie? Sie tragen Sachen zusammen, die für irgendwelche Leute irgendeine Bedeutung haben. Materielle Dinge. Wären die Kinder wirklich so sensibel diesem Thema gegenüber gewesen, hätten sie doch längst erkannt, dass Bedeutung doch nicht an Dingen hängt. Bedeutung hat doch höchstens der Besitz solcher Dinge.
    Sich von diesen Dingen also unter Bedauern zu trennen, soll Bedeutung aufweisen? Damit wollen sie Pierre überzeugen? Mit Gegenständen, die Pierre selber gar nichts bedeuten? Wie naiv ist das denn?


    Die Spirale, die diese Bemühungen in Gang setzt, ist für mich in dieser Ausgeprägtheit nicht nachvollziehbar. Diese Entwicklung, die die Autorin den Kindern unterschiebt, ist unglaubwürdig. Zumindest in der Art und Weise, wie sie es darstellt. Warum ist den Kindern es so wichtig, Pierre zu überzeugen? Mögen sie ihn so gerne? Ist er ein penetranter Angeber, der nicht rechtbehalten darf? Das erfahre ich als Leser einfach nicht.
    Werden zunächst nur Gegenstände auf den "Altar der Bedeutung" gelegt, werden die verlangten Opfergaben zunehmend grausamer, unumkehrbar, makaber und fürchterlich.


    ACHTUNG SPOILER!


    Ein lebender Hamster, Zöpfe eines Mädchens werden abgeschnitten, eine Adoptionsurkunde, der Sarg des toten zweijährigen Bruders wird ausgebuddelt, einem Hund wird der Kopf abgeschnitten, ein Mädchen wird vergewaltigt, bzw. lässt sich freiwillig (!) vergewaltigen, einem Jungen wird der rechte Zeigefinger abgeschnitten. Nicht einer, der sich weigert, mitzumachen. Nur um einen depressiven Jungen auf dem Baum zu überzeugen? Das hinkt für mich so dermaßen, dass ich es mit zwei zugedrückten Augen nicht nachvollziehen kann.


    Und dann kommt natürlich doch alles raus. Der Junge, der sich den Finger abschneiden lässt, verpetzt die anderen. Wieso lässt er sich erst noch den Finger abtrennen? Noch dazu, wo Musik und das Gitarre spielen seine große Leidenschaft ist? Ich verstehe auch das nicht.


    Und es kommt noch doller. Was machen nun die Eltern und die Polizei? Bis auf ein wenig Hausarrest ... NICHTS! Was ist denn mit diesen Erwachsenen los? Ein Jugendstreich, jemanden zu vergewaltigen, jemanden den Finger abzuschneiden, einen Hund zu töten?


    Und dann kommts, wies kommen muss, Pierre bleibt gänzlich unbeeindruckt. Das ärgert die anderen Kinder dermaßen, dass sie ihn umbringen. Sie prügeln ihn zu Tode und fackeln die alte Halle mitsamt ihrem "Bedeutungsberg" ab. Und alle Erwachsenen halten das für ein Unglück, ein Missgeschick, vielleicht auch Selbstmord.


    Aus dieser ganzen verworrenen, unlogischen Erzählung lernen wir dann folgendes: Ich habe keine Ahnung!
    Die Frage nach dem Sinn des Lebens, denn nichts anderes ist ja die Suche nach der Bedeutung, fand ich in dem Buch höchst unzulänglich dargestellt. Ich war enttäuscht von dem Buch.


    Etwas seltsam empfand ich auch die "imperativen Dreiergruppen" der Autorin.
    Hier ein paar Beispiele:
    An der Zeit! Höchste Zeit! Im letzten Moment!
    Schlechter Moslem! Kein Moslem! Niemand!
    Ein winziges bisschen. Weniger. Nichts.


    Durch die Gewaltspirale geht das Buch zwar an die Nieren, aber emotional bleiben einem die Protagonisten fern.

  • Hallo !


    Mir hat an diesem Buch gefallen, dass es einen hübschen Denkanstoss über das Wort "Bedeutung" gab, ich habe doch einige Zeit damit verbracht zu überlegen, was MIR im Leben wichtig ist. Und welchen Stellenwert es für andere hat.....Toleranz.....und wie WEIT geht die Toleranz ? Wo endet sie ?
    Ich hatte viele spannende Gedanken und das fand ich sehr großartig.


    Ausserdem war es interessant darüber nachzudenken, was "Gruppendynamiken" so alles anrichten können....spannendes Thema.....


    Die Geschichte an sich empfand ich nicht als "Story", sondern irgendwie eher wie der "erhobene Zeigefinger", der "ermahnen" soll....es war mir schon fast zuviel.....


    Ich war also nur mässig begeistert. Ich reduziere es auf "netter Denkanstoß" über das eigene Leben, mehr aber auch nicht.


    Grüsse
    Andrea

  • Wir behandeln das Buch gerade in der Schule. In Zweiergruppen wird immer ein Kapitel vorgelesen.
    Bei den Kapiteln 1-3 hab ich nicht so recht aufgepasst. Mit Kapitel 4 waren dann meine Freundin und ich dran...
    Dann wollte ich doch weiterlesen und habe es mir von einer aus der Klasse ausgeliehen, die es besitzt.
    Ich habe es jetzt in zwei Tagen zu Ende gelesen und weiß gar nicht so recht, was ich überhaupt sagen will.
    Anfangs ist es ein ganz normales Buch.. Etwas seltsam geschrieben, mit diesen Dreiergruppen, wie schon erwähnt, aber doch, es hat mich angeregt, weiter zu lesen...


    An sich ist es vielleicht unlogisch, wie Rosha schon schrieb. Welche Schulklasse würde sich schon zusammen schließen, um einen Jungen von etwas zu überzeugen?
    Ich bin noch nicht sooo lange aus dem Alter heraus...Und ich denke, wenn das damals bei uns so gewesen wäre... Und einige hätten sich zusammen getan, wäre vielleicht doch irgendwann die ganze Klasse beisammen gewesen... Um einfach nicht ausgeschlossen zu sein, um dabei mitmachen zu können, ihm etwas zu beweisen...


    Das Buch hat mich geschockt, ich fande es wirklich gut! Es ist keine Geschichte, wie man sie erwartet. Eher schon etwas philosophisches.. Es hat mich berührt, wie weit manche gehen können. Und ja, ich glaube, es wäre schon möglich, dass Kinder/Jugendliche so handeln.
    Ich hatte auch eine Zeit, in der ich nachgedacht habe, ob wirklich irgendwas hier einen Sinn macht.
    Und wie im Buch geschrieben, erst sind es Kleinigkeiten, dann werden es wirklich schlimme Dinge... Es hat sich hochgeschaukelt. Für mich ist das auf der einen Seite schon irgendwie nachvollziehbar...


    Ich finde es gut zu lesen und würde es weiter empfehlen. Es hat halt jeder einen anderen Geschmack.
    Ich bin immer noch etwas geschockt, muss es erst mal weiterhin sacken lassen..


    LG Juli

  • Hallo Juli,


    deinen Beitrag habe ich mit großem Interesse gelesen, da du genau der Zielgruppe für diesen Roman entsprichst. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch für Schullektüre geeignet ist, da es unweigerlich zu Diskussionen anregt. Und ich finde, das ist bei diesem Buch auch unbedingt nötig.


    Die Frage nach dem Sinn des Lebens oder eben ob etwas Bedeutung hat, stellt sich vermutlich jeder mal. Ich finde auch gut, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Aber da gibt es bessere Möglichkeiten als "Nichts".


    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Jugendliche zu derart extremen Handlungen getrieben werden können, allerdings nicht dadurch, dass ein Junge im Baum hockt. Das funktioniert einfach nicht. Die Autorin schafft es nicht, den kausalen Zusammenhang zwischen Tat und Motivation für mich glaubhaft darzustellen. Das finde ich sehr schade, weil sie damit wirklich ein tolles Thema verschenkt hat.


    Und der Fokus der Allgemeinheit liegt eben leider nicht auf dem philosophischen Aspekt dieses Romans, sondern auf der Gewaltspirale. Und die ist schon heftig. Die ekligen, blutigen Details sind es, die den Leser verstören, zum Nachdenken bringen, aber leider nicht die Sinnsuche junger Menschen.


    Aber vielleicht muss das Buch gar nicht gut, logisch oder meisterhaft geschrieben sein. Vielleicht tut es seinen Zweck genauso, wie es ist. Es gibt Denkanstöße und bringt Menschen zum Reden. Und das ist wirklich gut!


    Liebe Grüße, Rosha

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Franz Kafka

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Rosha ()

  • "Nichts bedeutet irgendetwas, das weiß ich seit langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden." verkündet Pierre Anthon nach den Sommerferien der Klasse 7a und verlässt den Unterricht.
    Agnes, die Ich-Erzählerin berichtet nun von der anfänglichen Skepsis der Mitschüler, ihrer Suche nach Bedeutung im Leben und dem Vorhaben Pierre Anthon vom Gegenteil zu überzeugen.
    Ihre Angst, er könnte vielleicht doch Recht haben mit dem was er sagt, gepaart mit der Wut über den Hohn und Spott den er Ihnen auf dem Schulweg entgegenbringt, endet in einem gemeinsamen Steinwurf.
    Aber der Sieg währt nicht lange und die Schüler beschließen ein wirkliches Opfer zu bringen, einen Berg der Bedeutung zu schaffen, der letztendlich nicht nur dem Quertreiber, sondern vielmehr auch Ihnen selbst das Gegenteil beweisen soll.
    Was harmlos beginnt, droht zu eskalieren als die Forderungen immer rücksichtsloser, grausamer und brutaler werden und zum Ende in Bedeutungslosigkeit resultieren.


    Janne Tellers Roman vereint soziologische und psychologische Gedanken über die Gnadenlosikeit des Erwachsenwerdens, den Sog von Gruppenideologien und streift philosophisch die Suche nach dem Sinn des Lebens.
    Dabei gibt sie keine Antworten, sondern Denkanstöße worin der Sinn keinesfalls liegen kann, obwohl es doch scheinbar dem höchsten Ziel entspricht.
    Unter welchem Aspekt man das kompromisslose Buch auch betrachtet, es lässt einen nicht unberührt zurück.


    8 Punkte

  • Ein sehr bewegendes und sehr krasses Buch.


    Ich musste erstmal durchatmen, nachdem ich es gelesen hatte. Jedoch würde ich es jedem weiterempfehlen, ganz gleich ob Erwachsenem oder Kind. Ein sehr gutes Buch.

  • Ich fand das Buch grauenhaft. Sowohl die Aussage, als auch die Umsetzung.


    Tut mir leid, aber diese Blagen mit ihrem "Berg der Bedeutung" gehören für mich in eine Gummizelle und der Schlüssel weggeschmissen.


    Man kann drüber reden was im Leben Bedeutung hat, was für jeden das Wichtigste im Leben ist, was man für Sinn im Leben sieht. Alles okay. Da kann man endlos drüber diskutieren.
    Aber was diese Kinder da (scheinbar unbemerkt und toleriert von den Erwachsenen) da abziehen ist einfach nur widerlich. Unschuldige Tiere werden grausam geopfert, ein Kind verstümmelt, eins vergewaltigt...... und dieser Sauhaufen kommt damit noch groß raus und alles. Ich meine: was soll denn dieser grausame Quark? Und sowas wird auch noch als Schullektüre gelesen? Na bravo.... und was soll man dabei lernen? Denn im Grunde kommt bei der Geschichte, ausser Fassungslosigkeit beim Leser, eigentlich nichts bei rum.


    Ich fands einfach nur pseudo-philosophischen Quark, ohne Ergebnis und ohne grossen Sinn. Sadistische, gestörte Bälger quälen sich gegenseitig und bilden sich dabei ein, der Welt ein tolles, kunstvolles Denkmal zu setzen.... das war auch alles. :pille :bonk :pille

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Ich bin mir gar nicht so sicher, was ich jetzt zu diesem verstörenden, kompromisslosen Buch sagen soll. Es erzeugt dermaßen schlimme, wütend machende Bilder in meinem Kopf, dass ich erstmal zu Atem kommen muss.


    Eines ist klar- ganz schön heftige Kost für ein Jugendbuch. ich muss mich erstmal sammeln. :gruebel

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Kayas Theater-Tante hat ihr dieses Buch kürzlich zu lesen gegeben. Es hat sie wohl doch ziemlich beeindruckt, denn sie will nun unbedingt, dass ich es auch mal lese :rolleyes


    Eigentlich habe ich da überhaupt keine Lust drauf, aber was muss, das muss...

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)