Lizenzen bei Weltbild - was bekommt der Autor dafür?

  • Hallöchen,


    folgende Frage beschäftigt mich schon länger: Ich kaufe gerne bei Weltbild ein - einerseits die Bücher, die im Weltbild-Verlag ihre Premiere haben, also in keinem anderen deutschen Verlag erscheinen; andererseits aber auch Bücher, die im Weltbild-Verlag nur mit einem anderen Cover, in einer anderen Aufmachung erscheinen, vorher aber bereits in großen Verlagen wie Heyne etc. veröffentlicht wurden. Diese speziellen Weltbild-Ausgaben sind ja in der Regel günstiger als die Originalausgaben.


    Ich bin der Meinung, ich habe hier im Forum schon mal etwas darüber gelesen, habe auch danach gesucht, aber nichts gefunden. Mir ist noch in Erinnerung geblieben, dass der ursprüngliche Verlag bzw. der Autor das Buch quasi an Weltbild weiter verkauft und Weltbild damit also eine Lizenz erhält.


    Aber wie viel erhält der Autor, wenn sein Buch bei Weltbild in der Weltbild-Ausgabe verkauft wird? Ebenso viel wie für den Verkauf der Originalausgaben oder weniger? Mich interessiert es einfach, weil ich mich inzwischen frage, ob ich ein schlechtes Gewissen haben muss und lieber die Originalausgaben kaufen sollte, mit denen der Autor ja eigentlich sein Geld verdient.


    Vielleicht kann mir jemand diese Frage beantworten? Danke schon mal vorab! :-)

  • Iszlá,


    genaue Summen wirst Du hier, in aller Öfentlichkeit, nicht genannt bekommen. ;-)


    Das Verfahren ist in der Regel folgendermaßen:


    die Frage der Lizenzen wird im Autorenvertrag von vorneherein geregelt. Es ist bei den Nebenrechten zu finden und wird, wie diese, an den Verlag abgetreten.
    Dafür bekommen Autorinnen und Autoren einen bestimmte Anteil, wenn die Lizenz verkauft wird.
    Das können 50% sein, bei sog. 'buchfernen' Lizenzen, also z.B. Verfilmungen, auch bis zu 60%.
    Bei Übersetzungen gibt es, glaube ich, weniger.


    Die Verlage verpflichten sich im Autorenvertrag, alles dafür zu tun, Lizenzen zu verkaufen und zwar so günstig für die Autorinnen und Autoren wie nur möglich. Es hängt also vom Verhandlungsgeschick ab, egal, wer das Gegenüber ist, Weltbild ist da keine Ausnahme.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Genaue Beträge wollte ich auch nicht hören, keine Sorge. :zwinker


    Also kann ich bei Weltbild weiterhin ohne schlechtes Gewissen einkaufen, wenn ich es richtig verstanden habe, ja? Denn wenn der Lizenz-Verkauf vorab festgelegt wird und der Verkauf schließlich zum Beispiel an Weltbild erfolgt, hat der Autor an sich damit ja nichts mehr zu tun, da er vorher bereits dafür bezahlt wurde, richtig?


    Danke dir für die Information! :-)

  • Das funktioniert wie jede andere Nebenlizenz auch. Meines Wissens wird aber hier - wie bei den Erstveröffentlichungsrechten - über Tantiemen abgerechnet (wohingegen Filmrechte, beispielsweise, meistens pauschal verkauft werden). Es kann also sogar passieren, dass ein Autor anteilig an einer Weltbild-Ausgabe mehr verdient, wenn höhere Tantiemen als für die Erstveröffentlichung ausgehandelt wurden. Sorgen machen muss man sich also nicht, zumal die Verlage Weltbild-Lizenzen erst verkaufen, wenn der erste Ansturm auf das neue Buch abgeebbt ist.