Ouo Vadis...wohin gehst du...Buch?

  • Ich sehe, ohne Panik geht die Schose nicht.
    Dann schüre ich noch ein bißchen. Fakten



    Punkt 1 Menschen brauchen keine Bücher. Kein Mensch braucht das Buch zum Leben.


    Punkt 2 Es gibt viel zuviele Bücher


    Punkt 3 Jeder vierte in der BRD liest nie ein Buch. Nie.


    Punkt 4 Die Zahl der sog. VielleserInnen bleibt seit fast zwanzig Jahren bei ca. 3%. Das sind die, die mehr als fünfzig Bücher/Jahr lesen. 3% von über 81 Mio EinwohnerInnen.


    Punkt 5 Die Zahl der sog. GelegenheitsleserInnen ( 1 bis 4 Bücher/Monat) ist zwischen 2000 und 2008 um fast 6% gesunken.


    Punkt 6 Vor allem das Leseverhalten der unter 16jährigen ist geradezu als nicht vorhanden zu beschrieben. Das ist die nachkommende Generation.


    Davon ausgehend kann man nur schließen, daß es am besten ist, wenn gar nicht mehr geschrieben wird.
    Schluß mit dem Buch. Diesen Gegenstand brauchen Menschen ohnehin nicht.



    :grin


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali




    Punkt 1 Menschen brauchen keine Bücher. Kein Mensch braucht das Buch zum Leben.


    Es unglaublich viele Dinge die der Mensch nicht zum Leben braucht:
    - Zigaretten
    - Alkohol
    - Tiefkühlkost
    - Schmerzmittel
    - Ärztliche Versorgung
    - Radio und Fernsehen
    - Zeitungen
    - Internet
    - Bücherforen
    - Tütensuppen
    - käuflichen Sex
    - den Prozeß gegen Kachelmann
    - und und und



    ....man braucht es alles nicht wirklich - aber benutzt es, weil es den (oftmals) Unterschied zwischen leben und vegetieren ausmacht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    ....man braucht es alles nicht wirklich - aber benutzt es, weil es den (oftmals) Unterschied zwischen leben und vegetieren ausmacht.


    Was wohl allerdings nicht heissen soll, dass Bücherlesen einen Vegetierenden zum Leben erweckt. :rolleyes


    ... und das käufliche beim Sex kannst du getrost weglassen! :-)

  • Ich wollte mich mal zu magalis "Fakten" äußern, wo ich einiges anders bzw. relativer sehe:



    Zitat

    Punkt 1 Menschen brauchen keine Bücher. Kein Mensch braucht das Buch zum Leben.


    Richtig ist, dass Menschen in unserer Gesellschaft nicht zwingend Unterhaltungsliteratur in gedruckter Form brauchen. Mit Sachbuch/Schulbuch usw. sieht es da aber um einiges anders aus. Unsere Kultur ist eine Kultur, die stark auf schriftlicher Information beruht und die finden wir neben dem Internet und Presse eben in Büchern. Und dann muss man Unterscheiden zwischen "zum nackten Überleben brauchen" und den sekundären Freizeitbedürfnissen und beruflichen Erfordernissen und in letzteren beiden brauchen Menschen je nach Lebenslage durchaus Bücher (bzw. demonstrierte Bildung/Kulturkenntnis; je nach gesellschaftlichen/beruflichen Kreis ist das wichtig). Und Freizeitbedürfnisse gehören ebenfalls dazu, was man zu einem zufriedenen Leben braucht und nicht für jeden Menschen ist das Buch durch ein Videospiel oder das Fitnessstudio ersetzbar. Das einzige, was das gedruckte Buch wirklich überflüssig machen kann, ist das Internet. Aber wenn das Internet/Datenbanken nicht als Ersatz für alles da wäre, würde unsere Gesellschaft ohne Bücher nicht auskommen.



    Zitat

    Punkt 2 Es gibt viel zuviele Bücher


    Das ist eine Frage der Perspektive. Man sollte Bücher nicht alle in einen Topf werfen und dann behaupten, in der Summe gibt es zu viele Bücher (das mag stimmen). Aber: Entscheidend sind die Themengebiete. Je nach Themengebiet (und hiermit sind auch diverse Sub- und Sub subsub-Themengebiete gemeint) kann man der Ansicht sein, dass es auf diesem Gebiet noch viel zu wenig oder gar keine Bücher gibt. Gerade hier in der Büchereule findet man schon mal verzweifelte Anfragen a la "Kennt jemand Bücher, die sich mit x beschäftigen?" Und nicht immer kommt dann eine Auswahl aus fünfzig Titeln als Antwort. Ich persönlich habe mein Lieblingsgebiet der Fantasy recht gut erforscht und glaube jetzt durchaus behaupten zu können "Etwas von dieser Art gibt es nicht (und schon gar nicht im Überfluss)."



    Zitat

    Punkt 3 Jeder vierte in der BRD liest nie ein Buch. Nie.


    Nun ja, die Unterschicht ... Aber selbst davon werden so einige zumindest mal ein Schulbuch in der Hand gehabt haben ... Und nun muss man sich fragen, ob 25 % Nichtleser wirklich viel sind. Die Videospielbranche macht durchaus Geschäfte, dabei dürfte der Anteil Videospieler in der Gesamtbevölkerung noch geringer sein als das Anteil der Leser.



    Zitat

    Punkt 4 Die Zahl der sog. VielleserInnen bleibt seit fast zwanzig Jahren bei ca. 3%. Das sind die, die mehr als fünfzig Bücher/Jahr lesen. 3% von über 81 Mio EinwohnerInnen.


    Punkt 5 Die Zahl der sog. GelegenheitsleserInnen ( 1 bis 4 Bücher/Monat) ist zwischen 2000 und 2008 um fast 6% gesunken.


    Okay, kann sein, erscheint mir einsichtig. Wobei Fakten auch Ursachen haben. Es sind nicht immer nur die neuen Medien, die Leute vom Lesen Abstand nehmen lassen, sondern so manches Mal auch die Enttäuschung mit dem Angebot im Buchladen, vermute ich (wobei der Einfluss der Konkurrenzfreizeitbeschäftigungen sicher überwiegt).



    Zitat

    Punkt 6 Vor allem das Leseverhalten der unter 16jährigen ist geradezu als nicht vorhanden zu beschrieben. Das ist die nachkommende Generation.


    Wenn das ein Fakt wäre, könnten die Kinder- und Jugendbuchverlage zumachen und da sie das nicht tun, ist das wohl kein Fakt (nicht alle Prozentzahlen, die klein aussehen, bedeuten, dass da nichts hintersteckt).


    Zitat

    Davon ausgehend kann man nur schließen, daß es am besten ist, wenn gar nicht mehr geschrieben wird. Schluß mit dem Buch. Diesen Gegenstand brauchen Menschen ohnehin nicht.


    Man sollte Schreiben und Buch nicht gleichsetzen. Das Internet besteht überwiegend aus Text und wie gesagt, wir leben in einer Schriftkultur. Es wird an allen möglichen Stellen was gelesen (vor allem im Internet), auch wenn es nicht in Buchform ist.

  • Zitat

    Original von KleineMitBrille


    Was wohl allerdings nicht heissen soll, dass Bücherlesen einen Vegetierenden zum Leben erweckt. :rolleyes


    ... und das käufliche beim Sex kannst du getrost weglassen! :-)


    Bücherlesen könnte durchaus jemand "zum Leben erwecken".


    Und ob ich etwas weglasse oder nicht, das überlasse doch bitte mir. Danke. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.