"Tauben fliegen auf" gewann den deutschen Buchpreis in diesem Jahr und daher war Melinda Nadj Abonji der gefragteste Shooting Star auf der Buchmesse. Das Interesse an ihr war riesengroß, daher hatte sie mehrere Termine.
Zuerst habe ich sie auf der Veranstaltung zum Schweizer Buchpreis zusammen mit Dorothee Elmiger gesehen. Martin Walker moderierte die Veranstaltung wie schon im letzten Jahr souverän und ansprechend.
Elmiger gewann für ihren Roman „Einladung an die Waghalsigen“ den Aspekte-Preis und las auch aus ihren Buch.
Doch Melinda Nadj Abonji war noch mehr im Mittelpunkt. Wie ein Star wird sie rumgereicht. Sie war aber auch der Grund, warum die Veranstaltung so kurz war. Sie hatte schon den nächsten Termin mit Lesung, Diskussion und Signierstunde. Veranstalter war Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Bei der Veranstaltung war der Verleger Jung vom Verlag Jung und Jung dabei und erzählte auch interessantes.
Melinda Nadj Abonji las abermals aus dem Roman, zum Teil die gleichen Abschnitte. Doch sie liest wirklich gut.
Dann signierte sie, die Schlange war sehr lang und bewegte sich nur äußerst langsam vorwärts, da sich die Autorin Zeit nahm, auch mit den Leuten zu sprechen.
Irgendwann war auch ich an der Reihe und besitze den Roman jetzt signiert! ![:-]](https://www.buechereule.de/images/smilies/pleased.gif){kind=small}
Kurzbeschreibung des Romans:
Zuhause ist die Familie Kocsis also in der Schweiz, aber es ist ein schwieriges Zuhause, von Heimat gar nicht zu reden, obwohl sie doch die Cafeteria betreiben und obwohl die Kinder dort aufgewachsen sind. Die Eltern haben es immerhin geschafft, aber die Schweiz schafft manchmal die Töchter, Ildiko vor allem, sie sind zwar dort angekommen, aber nicht immer angenommen. Es genügt schon, den Streitigkeiten ihrer Angestellten aus den verschiedenen ehemals jugoslawischen Republiken zuzuhören, um sich nicht mehr zu wundern über ein seltsames Europa, das einander nicht wahrnehmen will. Bleiben da wirklich nur die Liebe und der Rückzug ins angeblich private Leben?
Über die Autorin:
Melinda Nadj Abonji wurde 1968 in Becsej, Vojvodina, geboren. Sie ist Autorin, Musikerin und Textperformerin und lebt in Zürich. Für ihre Arbeit erhielt sie ein Aufenthaltsstipendium am Literarischen Colloquium Berlin und den Hermann-Ganz-Preis 2001.
Foto: Martin Walker im Gespräch mit Frau Abonji