Die erste Veranstaltung, die ich auf der Frankfurter Buchmesse am 9.10.10 sah, war aus „Die Feder folgt dem Wind“. Eine sehr gute Wahl!
Eingeleitet durch Fotos und Musik las die Autorin Passagen aus dem Buch aus der Sicht eines der Protagonisten, WaKinyan-gleschka, ein Lakota-Indianer. Kerstin Groeper hatte bei der Veranstaltung eine deutschsprachige Lakota zu Gast
Kerstin Groeper ist es wichtig, mit ihren Texten der Sprache und Kultur der Lakota gerecht zu werden. Gängige Indianer-Klischees soll die Realität entgegengesetzt werden.
Das Buch ist dieses Jahr in dem kleinen TraumFänger-Verlag erschienen. Ein ambitioniertes Werk, das das Ziel hat, möglichst realistisch über das Leben der Indianer im 19.Jahrhundert zu erzählen.
Obwohl die Veranstaltung relativ kurz war, kann man von einem sehr guten Start in den Messetag sprechen. Das Buch fängt auch sehr gut an. Auf der Heimfahrt habe ich gleich die ersten 100 Seiten gelesen.
Kurzbeschreibung des Romans:
Die Familie Bruckner lebt ein bescheidenes, aber durchaus zufriedenes Leben in Deutschland. So folgt Theresa ihrem Mann mit eher gemischten Gefühlen, als dieser 1863 nach Amerika auswandert. Nach dem Massaker an einem friedlichen Cheyennedorf am Sand-Creek durch weiße Soldaten überfallen die nach Rache sinnenden Cheyenne und verbündeten Lakota die abgelegene Farm der deutschen Familie. Schrecklich bemalte Indianer zerren Theresa aus dem Haus und entführen sie in eine Welt, die ihr völlig unbekannt und bedrohlich erscheint. Gestrandet in einem fortwährenden Alptraum, lehnt sie jede Annäherung ab und weigert sich die andere Sprache zu lernen. Auch Wakinyan-gleschka, der Mann, der sie eher aus Mitleid vor der Rache der Cheyenne bewahrt hat, weiß nichts mit der Frau anzufangen. In seinen Augen ist sie dumm und ungebildet, kaum in der Lage ein Tipi zu führen oder ihn im Bett zu erfreuen. Doch dann erreicht der Krieg der weißen Soldaten das Dorf der Brulé-Lakota, mit einer Brutalität, die Theresas Leben für immer verändern wird Basierend auf wahren Begebenheiten beschreibt das Buch diese Geschichte abwechselnd aus dem Blickwinkel von Theresa und Wakinyan-gleschka.
Über die Autorin:
Kerstin Gröper als Tochter des Schriftstellers Klaus Gröper in Berlin geboren, verbrachte einen Teil ihres Lebens in Kanada. In Kontakt mit nordamerikanischen Indianern entdeckte sie ihre Liebe zur indianischen Geschichte, Kultur und Sprache. Sie lernte Lakota, die Sprache der Teton-Sioux und ist aktives Mitglied einer Vereinigung, die sich der Unterstützung zum Fortbestehen der Sprache und Kultur der Teton-Sioux widmet und Mitarbeiterin beim Aufbau der Lakota Village Circle School auf der Pine Ridge Reservation in South Dakota. In Deutschland führt sie regelmäßig Referate und Seminare über die Sprache, Kultur und Spiritualität der Lakota-Indianer durch. Kerstin Groeper arbeitete als Autorin für Omni und Penthouse und schreibt heute Artikel zum Thema Indianer u.a. für das renommierte Magazin für Amerikanistik. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in der Nähe von München.