Ich bin Gott - Giorgio Faletti

  • Buchrückentext:
    New York wird von einem Serienkiller heimgesucht, der seine Opfer rein zufällig auswählt. Doch er hat aus auf möglichst viele Menschenleben abgesehen. Als in Manhattan ein Hochhaus mit zweiundzwanzig Stockwerken explodiert, macht die Polizei eine grausame Entdeckung: Weitere Gebäude in der Stadt sind vermint und können jederzeit hochgehen. Aber niemand außer dem Killer weiß, welche und wie viele. Detective Vivien Light setzt alles daran, den Unbekannten zu stoppen. Doch die Zeit läuft, und jemand, der Vivien sehr nahe steht, schwebt in höchster Gefahr...


    Der Autor:
    Giorgio Faletti, geb. 1950 im italienischen Asti, ist gelernter Jurist und machte sich als Moderator und Komiker im legendären italienischen Fernsehshows einen Namen. Danach wandte er sich der Musik zu un gewann 1994 beim Festival von San Remo den zweiten Platz. 2002 erschien sein Debutroman "Ich töte", mit dem er monatelang Italiens Bestsellerlisten besetzte und so viele Bücher verkaufte wie kein italienischer Romancier vor ihm. Auch seine folgenden Werke waren allesamt Bestseller und setzten den sensationellen Erfolg fort. Der Autor lebt mir seiner Frau auf Elba.


    Meine Meinung:
    Als ich die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken gelesen habe und ich "Ich töte" kenne, habe ich mir das Buch gekauft, in dem Bestreben, einen guten Thriller zu lesen. Und wurde doch enttäuscht.
    Spannung kam erst nach 200 Seiten auf und auch dann musste ich mich noch durch die Seiten kämpfen. Hin und wieder habe ich sogar überlegt, das Buch ganz abzubrechen, aber mein Wunsch zu erfahren, wer hinter allem steckt, hat mich dann doch am Lesen gehalten.
    Ich mag es, wenn Charaktere gut charakterisiert und in die Geschichte entsprechend eingeführt werden, aber meiner Meinung nach hat es Giorgio in diesem Buch doch etwas übertrieben. Vor allem die ersten 80 Seiten hätten gekürzt werden können. Diese ganze "Einführungsgeschichte" war zwar interessant, aber zu lange und irgendwann verlor ich das Interesse, sodass ich mich danach gesehnt habe, wenn es mit der Handlung in New York endlich beginnt.


    Auch die Liebesgeschichte zw. den Hauptakteuren war meiner Meinung nach überflüssig. Sie hat keineswegs die Handlung dominiert, sondern kam eher nur am Rande vor, aber trotzdem hat sie irgendwie gestört. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Autor unbedingt die beiden auf irgendeine Weise zusammenbringen wollte, damit sie dadurch ihr Leben wieder in den Griff bekommen.


    Was die Auflösung des Ganzen betrifft: da bin ich zwiegespalten. Einerseits fand ich es klasse, dass ich nicht erraten habe, wer der Täter ist, andererseits war die Aufklärung doch richtig abrupt. In dem einen Kapitel ging es noch mit den Ermittlungen weiter, im nächsten ist der Täter auf einmal gefasst (ich will hier nicht mehr verraten). Und dann die ganze Erklärung, dazu... ich weiß auch nicht, wie ich das erklären soll. Mich hat es jetzt nicht sonderlich von den Socken gehauen.


    Was mich besonders gestört war, dass doch einige Szenen immer als Rückblende erzählt wurden. Das hätte nicht sein müssen. Entweder gleich normal diese Szene einbauen oder kurz zusammenfassen, was in dieser Zeit passiert ist. Mir haben diese "Einwürfe" nicht wirklich gefallen und sie haben mich einfach gestört. Aber ich denke, das ist wohl Geschmackssache.


    Im Epilog gab es dann verschiedene Szenen aus der Ich-Perspektive einiger Charaktere, die im Buch vorgekommen ist, was meiner Meinung nach ungewöhnlich war, aber irgendwie das Buch abgerundet hat.
    Die dann doch spannende Ermittlungsarbeit und die Jagd auf den Mörder und das Rennen gegen die Zeit haben mich ein wenig mit dem schwachen und langweiligen Anfang versöhnt.


    Das Buch kann auf keinen Fall mit "Ich töte" mithalten, was vielleicht daran liegt, dass ich nach diesem Buch sehr hohe Erwartungen habe, was diesen Autor betrifft :gruebel


    "Ich bin Gott" bietet auf alle Fälle Unterhaltung, ist jetzt aber kein Buch, wegen dem ich abends das Licht nicht abschalten könnte.
    6 Punkte von 10 von mir.

  • Vielen Dank für die schöne Rezi.
    Letzte Woche habe ich das Buch in der Hand gehabt und konnte mich nicht wirklich entscheiden.
    Auch ich kenne Ich töte, und war von diesem Buch begeistert.
    Dank Deiner super Beschreibung werde ich jetzt auf Ich bin Gott wohl leichten Herzens verzichten.