Warum Bücher signieren lassen?

  • Hallo an alle Eulen,


    seit einiger Zeit geht mir folgende Frage nicht aus dem Kopf:
    Warum lassen wir/manche unsere/ihre Bücher signieren?


    Ich habe das auch mal gemacht, aber es war die Situation, dass mein Lieblingsfußballspieler aufgehört hat und so bat ich ihn um ein Autogramm auf meinem Lieblingsbuch (" Der kleine Hobbit"). Nach dem Motto: Mein Lieblingsspieler auf meinem Lieblingsbuch.


    Morgen fahre ich zur Buchmesse und habe auch ein Buch zum signieren dabei, bzw. möchte ich den Autor bitten, mir evtl. eine Figur aus dem Buch (Spinne) zu malen.


    Doch woher kommt der Wunsch sich ein Buch signieren zu lassen? Was hat man davon?


    Für mich ist es jetzt erstmal "Der Moment", doch dieser Moment bezieht sich bei Autogrammen ja wirklich manchmal nur auf "Unterschrift und weg" Situationen.


    Bei meinem Lieblingsspieler und mir war es eine -zum Glück- längere Situation und er fand die Idee scheinbar auch ganz nett.


    Vielleicht könnt ihr mir ja die Frage beantworten woher dieser Wunsch nach einem Autogramm o.ä. kommt.


    Viele Grüße,
    Karolina :wave

  • Meine (persönliche) Meinung dazu ist folgende:


    Ich habe kaum signierte Bücher. Bei einem, das mir geschenkt wurde, war eine Unterschrift vorne drin. Das wußte aber auch der Schenkende nicht, war ein Zufall, das Exemplar war wohl von einer Lesung übrig geblieben. Da bedeutet mir diese Signatur rein gar nichts.


    Eigentlich habe ich nur zwei signierte Bücher, das eine ist von Tad Wiliams, den ich heiß und innig verehre als einen Meister der Fantasy, dessen Bücher ich immer wieder lesen kann und der immerhin mit meinem Namen signiert hat. Das ist schon ein Prachtstück in meiner Büchersammlung. Hat sich aber eher durch Zufall bei einer Lesung ergeben.


    Das andere hingegen ist die Taschenbuchausgabe des Buchs meiner Schwester, und die Signatur ist so persönlich und schön, daß ich das Buch (und die Schwester natürlich) um nichts in der Welt wieder hergeben würde.


    Aber ansonsten fehlt mir leider völlig das Verständnis dafür, daß Leute meilenweit reisen, nur um den Namen (den man im besten Falle ja nur erahnen und nicht mal lesen kann) einer verehrten Person auf irgendeinem Stück Papier zu bannen. Oder, um es mit Notting Hill zu sagen: " Wenn Sie ein Exemplar ohne Signatur finden, ist es ein Vermögen wert."

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • materiell und immateriall,


    ich habe wunderschön signierte Bücher von Paul Maar, er zeichnet sogar auf die Vorsatzblätter,
    das macht mein Buch zu etwas Besonderem;


    ich habe auch schon "alte" Bücher mit zu Lesungen geschleppt und mir signieren lassen. Beeindruckend war da Christoph Meckel, er teilte mir mit, dass er nur mit Bleistift signiere, mit etwas anderem dürfe man nicht in Bücher schreiben.

  • Zitat

    Original von Caia


    Eigentlich habe ich nur zwei signierte Bücher, das eine ist von Tad Wiliams, den ich heiß und innig verehre als einen Meister der Fantasy, dessen Bücher ich immer wieder lesen kann und der immerhin mit meinem Namen signiert hat. Das ist schon ein Prachtstück in meiner Büchersammlung. Hat sich aber eher durch Zufall bei einer Lesung ergeben.


    :gruebel

  • Zitat

    Original von Caia
    ...
    Aber ansonsten fehlt mir leider völlig das Verständnis dafür, daß Leute meilenweit reisen, nur um den Namen (den man im besten Falle ja nur erahnen und nicht mal lesen kann) einer verehrten Person auf irgendeinem Stück Papier zu bannen. Oder, um es mit Notting Hill zu sagen: " Wenn Sie ein Exemplar ohne Signatur finden, ist es ein Vermögen wert."


    Caia, du sprichst mir da so aus der Seele. :knuddel1


    Ich stelle mich bei Büchern dermaßen an, dass ich nichtmal in Übungsheften die Lückentexte ausfülle, sondern einen Zettel beilege. Da werde ich wohl kaum einen anderen mit Kugelschreiber oder Tinte in mein Buch schreiben lassen. Autor hin oder her.


    Allerdings muss ich gestehen, dass ich letztes Jahr Saphirblau verschenkt habe und Kerstin eine wirklich persönliche und aufwendige Signatur auf die erste Seite schrieb. Da hätte ich fast eine Ausnahme gemacht und mein eigenes Buch auch signieren lassen. Es kommt also definitiv auf den ideellen Wert an, den so eine Signatur darstellt.

  • Wenn es sich so ergibt, dann ist das eine schöne und persönliche Sache.


    Besonders toll war es, daß mir Joscha Sauer in ein Buch, das ich Mr Bat zum Geburtstag schenken wollte, nicht nur einen persönlichen Glückwunsch für ihn hineinschrieb, sondern auch noch eine ganz geniale Zeichnung anfertigte (ein Lemming, der mit einer Geburtstagstorte über die Klippe springt :rofl). Ich war und bin hellauf begeistert davon und Mr Bat ebenso.


    So etwas macht ein Buch (und auch ein Geschenk) einzigartig. :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Also erst mal würde mich ja interessieren, was das für ein Lieblingsfußballer war :grin


    Aber zum Thema: Ich habe innerhalb der letzten vier Wochen drei signierte Bücher gewonnen! Darunter zwei von wirklich bekannten Autoren und ich habe mich riesig drüber gefreut.
    Aber warum eigentlich? :gruebel
    Sie stehen jetzt auch im Regal wie alle anderen Bücher und die Signatur sieht man von außen ja nicht mal... Egal, mich freuts trotzdem :-]



    Sonst kann ich die Meinung von Caia voll unterschreiben:


    Zitat

    Aber ansonsten fehlt mir leider völlig das Verständnis dafür, daß Leute meilenweit reisen, nur um den Namen (den man im besten Falle ja nur erahnen und nicht mal lesen kann) einer verehrten Person auf irgendeinem Stück Papier zu bannen.

  • Wenn ich ein Buch nach einer Lesung kaufe, lasse ich es auch vom Autor/der Autorin signieren, einfach als Erinnerung.
    Reinhold Bilgeri z.B. hat nach einer unglaublich berührenden Lesung einen sehr persönlichen Satz in mein Buch geschrieben, dessen Sinn sich nur ihm und mir aus einem Gespräch erschließen konnte...fand ich schön.
    Aktuell hab ich eins von Nikki Glattauer signiert bekommen als Geschenk von einem Verlag, fand ich auch nett.
    Aus dem Alter von Autogrammjägerinnen bin ich allerdings raus. Als Till Schweiger etwa neulich auf einer Buchgala an mir vorbeirauschte, hab ich mich aufs Gucken beschränkt (ok, das Buch hab ich ja auch nicht)...wär mir aber zu peinlich gewesen und ich fands unnötig,wie hysterisch da manche mit dem Fotoapparat um ihn rum waren.

  • Bisher habe ich zwar kein signiertes Buch, würde aber eine Gelegenheit sicher wahrnehmen. Warum? Es ist eine kleine Verbindung, die man zu dem Autor, den man bewundert, hat - man schlägt das Buch auf, sieht die Signatur und erinnert sich an den Moment. Das ist doch etwas schönes.


    "Da werde ich wohl kaum einen anderen mit Kugelschreiber oder Tinte in mein Buch schreiben lassen. Autor hin oder her." - Das klingt für mich so, als wäre das Buch wertvoller als der Inhalt, der ja von dem Autor "produziert" wurde. Und wenn mir ein Buch sehr, sehr gut gefällt, ist mir der Autor ja wohl nicht total schnuppe.

  • Ich habe einige signierter Bücher, die meisten enthalten zudem mehr als "nur" eine Unterschrift des Autors. Ich verbinde damit in den meisten wunderbare Abende ( Mankell, Kobr & Klüpfel zB.), an welche mich dieses Buch auch noch in vielen Jahren erinnern wird. Wie weit ich dafür reisen würde ( Lesung & damit verbunden die Signatur ) hängt vom jeweiligen Autor ab.
    Für einen Henning Mankell würde ich eine längere Strecke auf mich nehmen, denn dieser Mann versteht es, sein Publikum zu unterhalten, es in seinen Bann zu ziehen und einen unvergeßlichen Abend zu bereiten.

  • Für mich ist das eine Erinnerung und eine Freude an die Begegnung mit dem Autor, selbst wenn es wie bei Kenn Follet nur eine Unterschrift ist- das Gewühl auf der Buchmesse fällt mir jedeslmal sofort wieder ein. Eine Wertsteigerung für das Buch? Im monetäten Sinne? Daran glaube ich eher nicht - aber für mich ganz persönlich schon- Vorallem wenn es eine persönliche Widmung nach einem Gespräch wird. Ich glaube kaum, dass meine Tom Liehrs oder Nicole C. Vosselers oder Charlotte Thomas oder Charly Lyne Bücher Traumpreise bei ebay erbringen würden- aber mir persönlich sind sie, wie die Worte, die die Autoren für mich persönlich gefunden haben, wertvoll.


    Wegen einer Unterschrift auf einem Zettel würde ich auch nicht kilometerweit reisen- wegen der persönlichen Begegnung mit einem Autor schon. Eine Lesung eines Autors- oft einen den ich schon virtuell aus einer Leserunde kenne- und hinterher ein kurzes Gespräch, das erfreut mich und dafür würde ich dann auch ein Stück fahren.

  • Ich habe kein Interesse daran, eins meiner Bücher signieren zu lassen.


    Würde ich eine Lesung besuchen und es wird angeboten, die mitgebrachten Bücher zu signieren, dann würde ich es machen lassen. Nur ist es bei mir so, dass ich nie Lesungen besuche. Und extra viele Kilometer zurückzulegen, nur um einen Autor zu sehen und sein Namen auf/ins Buch reingeschrieben zu bekommen, kommt bei mir nicht in Frage. Dafür bedeuten mir meine Bücher nicht viel genug. Ist nur eins von vielen anderen Hobbys.


    Das einzige Autogramm, worüber ich mich jemals gefreut habe, war von Uwe Seeler, obwohl ich zu jung bin und ihn daher nur als alten Mann, nicht mehr als Spieler, kenne. Er unterschrieb auf meinem alten HSV-Trikot. Jedoch ist dies mitlerweile in der Altkleidersammlung. Nach einer gewissen Zeit war mir das Autogramm einfach egal. Ich war zwei Tage glücklich darüber, mehr aber auch nicht.


    Bei Büchern wäre es bei mir das selbe. Erst "juhu, ich habe ein Autogramm" und kurze Zeit später "naja, hat nur der Autor reingekritzelt".

  • Zitat

    Original von beowulf
    Wegen einer Unterschrift auf einem Zettel würde ich auch nicht kilometerweit reisen- wegen der persönlichen Begegnung mit einem Autor schon.


    Ich glaube, genau das ist der Punkt. Niemand reist wegen der Signatur hunderte von Kilometern (ich halte das für ein Märchen). Es ist ein schöner Bonus. Die eigentliche Lesung, das Festival oder die Begegnung sind das Wesentliche. Und wieso sollte man sich bei der Gelegenheit nicht ein Buch signieren lassen?

  • Zitat

    Original von Bell
    Bisher habe ich zwar kein signiertes Buch, würde aber eine Gelegenheit sicher wahrnehmen. Warum? Es ist eine kleine Verbindung, die man zu dem Autor, den man bewundert, hat - man schlägt das Buch auf, sieht die Signatur und erinnert sich an den Moment. Das ist doch etwas schönes.


    Würde ich auch so unterschreiben ;-) Es hat einfach einen ideellen Wert, in dem man sich an diesen Moment zurück erinnert. Natürlich nur sinnvoll, wenn es von einem Autor kommt, den man wirklich mag. Sich einfach von jemandem ein Buhc signieren zu lassen, nur weil man halt gerade mal da ist, ist meiner Meinung nach komplett sinnlos!

  • Ich war vor zwei Wochen zu einer Lesung bei Cornelia Funke und habe mir aus mein Exemplar von Reckless signieren lassen. Sie ist meine absolute lieblingsautorin und so ist diese Signierung für mich total kostbar. Es ist halt schön zu wissen, dass die Autorin selbst es in der Hand hatte und nun ein kleines Stück von ihr selber darin zu finden ist, das hat etwas magisches.

  • Habe seit gestern auch ein signiertes Buch.


    Ich hatte gestern Mittag das Glück, Sebastian Fitzek bei der Buchmesse bei einem Interview zu hören und da wurde das Buch "Ich töte dich" verkauft und er hat das danach dann auch signiert.


    Ich würde aber sicherlich hunderte Kilometer zu fahren, um ein Buch signieren zu lassen.


    Wenn es sich zufällig ergibt, dann sicherlich schon, wie bei der Buchmesse.


    Viele Grüße


    naninette

  • Also eigentlich habe ich auch nur die Bücher von Petra Durst-Benning signieren lassen als ich mal auf einer Lesung war.
    In letzter Zeit habe ich aber auch mal welche gewonnen die dann signiert waren. Das freut mich zwar, aber sie stehen doch nur im Regal.


    Ich finde das auch so affig, wenn man zu Schauspielern geht oder zu Musikern und um ein Autogramm bittet. Teilweise stehen die dann noch mit einem Poesiealbum da (ehrlich war habe es schon mehrfach gesehen) und schreiben nachher mit Bleistift drunter von wem es ist. Aber so wie die Leute verschieden sind so sind es eben auch die Ansichten

  • Hallole!


    Ich habe 3 signierte Bücher.
    Eines davon habe ich aus Zufall in signiertem Zustand eingetauscht, werde es irgendwann mal lesen und wieder vertauschen. Diese Signatur sagt mir gar nichts und den Autor, bzw die Bücher dieses Autor kenne ich bisher auch nicht...


    Aber, ich habe ein Buch von Emil, das ich mir nach einer Lesung signieren lies. Es ist, trotz Warteschlange vor seinem Tisch, ein ganz persönlicher Text.
    Dieses Buch bleibt bei mir!


    Und dann habe ich mir vor ein paar Wochen ein Buch signieren lassen.
    Ein Apotheker in der nächsten Stadt hat sein erstes Buch geschrieben. Ich habe mir das Buch alleine deswegen gekauft, weil es eben in dieser Stadt spielt :-] Und ich bin in seine Apotheke gegangen und habe um eine Signatur gebeten.
    Himmel, so breit habe ich selten jemanden grinsen sehen :chen
    Und ich glaube, das war das erste Mal, daß er eines seiner Bücher signiert hat, er fragte mich nämlich, was da wo rein solle...

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Ich finde es eine super tolle Erinnerung an einer Lesung, wenn ich mit einem signiertem Buch nach Hause komme. Diese Bücher haben auch ein Extra-Regal im Wohnzimmerschrank.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein