Warum Bücher signieren lassen?

  • Ich finde es schön ein signiertes Buch zu haben. Das ist ja meistens auch mit einer Situation verbunden, die man nicht so schnell vergisst.
    Letztes Jahr hat mir Nina Blazon die "Totenbraut" signiert und Vampirzähnchen reingemalt. Als ich am nächsten Tag Markus Heitz traf und mir ebenfalls ein Buch signieren ließ, hat er die gleichen Zähnchen gemalt. Da habe ich lachend erwähnt, dass ich schon welche bekommen habe. Daraufhin meinte er, dass die Nina das wohl bei ihm abgeguckt habe.
    Das sind lustige Zufälle und nette Erinnerungen.


    Ich würde viel geben, um ein signiertes Buch von Wolfgang Hohlbein zu haben. Am besten eine mit meinem Namen. Seine Bücher haben mir als Jugendliche sehr viel bedeutet und dementsprechend würde mir auch das signierte Buch viel bedeuten. Ich würde dafür beispielsweise auch nach Reutlingen oder Stuttgart fahren (wohne bei Tübingen), das sind die nächsten beiden großen Städte. Aber in ein anderes Bundesland wohl nicht :-)

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Zitat

    Original von Caia
    Aber ansonsten fehlt mir leider völlig das Verständnis dafür, daß Leute meilenweit reisen, nur um den Namen (den man im besten Falle ja nur erahnen und nicht mal lesen kann) einer verehrten Person auf irgendeinem Stück Papier zu bannen.


    Das Verständnis fehlte mir, ehrlich gesagt, schon immer - wenn Mitschülerinnen ganz stolz ihre Autogramme von Menschen herumzeigten, mit denen sie nicht einmal ein Wort wechseln konnten ... Was haben sie denn davon?


    Ich gehe davon aus, dass man auf Lesungen schon kurz mit dem Autoren sprechen kann, aber so eine Unterschrift in einem Buch gibt mir nicht viel. Ich möchte mit dem Autoren sprechen, erkunden, wer denn hinter einem - für mich besonderem / spannendem Buch steckt. Die Erinnerung an dieses Gespräch hängt für mich nicht mit der Unterschrift im Buch zusammen, sondern allein mit dem In-die-Hand-nehmen und Lesen des Buches selbst.




    Zitat

    Original von Büchersally
    Ich stelle mich bei Büchern dermaßen an, dass ich nichtmal in Übungsheften die Lückentexte ausfülle, sondern einen Zettel beilege. Da werde ich wohl kaum einen anderen mit Kugelschreiber oder Tinte in mein Buch schreiben lassen. Autor hin oder her.


    Ganz ehrlich, ich sehe es ähnlich. Ja, es ist der Autor, der in meinem Buch unterschreiben würde, aber ich selbst schreibe auch nicht in meine Bücher. Ich mag Handschriftliches in Büchern einfach nicht. Und, wie gesagt, es gibt mir nichts.

  • Zitat

    Original von naninette


    Ich würde aber sicherlich hunderte Kilometer zu fahren, um ein Buch signieren zu lassen.


    Ich nehme mal an, dass sollte heißen, dass du sicherliche NICHT hunderte Kilometer fahren würdest!?


    Sehe ich auch so, wenn sich die Gelegenheit ergibt, ist das eine schöne Sache, aber ansonsten wäre es mir auch einfach zu aufwendig...

  • Zitat

    Original von SunshineRose


    Ich nehme mal an, dass sollte heißen, dass du sicherliche NICHT hunderte Kilometer fahren würdest!?


    Sehe ich auch so, wenn sich die Gelegenheit ergibt, ist das eine schöne Sache, aber ansonsten wäre es mir auch einfach zu aufwendig...


    Und wenn man nur scharf auf die Unterschrift ist, kann man ja heutzutage schon signierte Bücher schicken lassen.

  • Habe bisher nur ein signiertes Buch. Nämlich "Wir tun es für Geld" von Matthias Sachau, habe es bei Kossi gewonnen.


    Wenn ich aber jetzt ein Buch signiert haben möchte und ich nicht die Möglichkeit habe zu einer Signierstunde etc. zu gehen, kann ich das Buch dann dem Autor schicken, mit der Bitte es zu unterschreiben??
    Habt ihr da Erfahrungen?? :gruebel

  • Ich möchte jetzt niemandem auf die Zehen treten, aber ehrlich gesagt verstehe ich den ganzen Rummel mit den Signierstunden nicht.


    Ich habe mir noch nie von einem Autor ein Autogramm in sein Buch geben lassen, weder persönlich noch per Post oder anderswie.


    Warum sollte ich mir in einer Menschenschlange die Beine in den Bauch stehen? Das Buch wird durch so eine lieblos hingekritzelte Widmung auch nicht wertvoller.
    Ich kenne Leute die mir stolz ihre neusten Errungenschaften vorführen wollen. Ja, ja, sag ich dann, uninteressiert.


    Die Hauptsache an einem Buch ist doch nicht die Unterschrift sondern der Inhalt.
    Und überhaupt: die besten Schriftsteller sind eh schon alle tot.

  • ich habe auch nicht soooo viele signierte Bücher und würde auch zurückscheuen, ewig in einer Schlage zu stehen, nur um eine unpersönliche Unterschrift vom Autor im Buch zu haben.


    Etwas anderes ist es, wenn ich Autoren persönlich kennen lernen durfte und das Gefühl habe, sie schreiben mir etwas hinein, weil sie sich freuen, dass ICH ihr Buch lese und nicht, weil sie nun mal für die Lesung und die anschließende Leserunde bezahlt werden. Meine bisher liebsten Signaturen sind die von Susanne Gerdom, mit der ich Bücher getauscht habe und die von Nicole C. Vosseler, die ich auf dem Büchereulentreffen getroffen habe.


    außerdem mag ich noch mein signiertes Buch von Mario Adorf, den Mann verehre ich irgendwie...

  • Wenn man den Autor persönlich trifft, vielleicht sogar an einer Lesung teilnimmt, ist es ein tolles Andenken, sich eins seiner Bücher signieren zu lassen. Außerdem macht das ein Buch besonders, zumindest, wenn eine persönliche Widmung drinsteht.
    Ich würde eine solche Möglichkeit jedenfalls immer wahrnehmen.


    Wenn ich Bücher verschenke, schreibe ich oft selbst vorne eine Widmung hinein, weil das das Buchgeschenk persönlicher macht (und der Beschenkte es nicht einfach weiterverschenken kann :grin).


    Früher haben Leute oft ihre eigenen Fotos signiert und mit einer Widmung versehen an liebe Freunde verschenkt. Das hatte nichts mit Prominenz oder so zu tun, sondern sollte einfach ein ganz persönliches Geschenk sein. Daraus hat sich vermutlich auch das Büchersignieren und Autogrammegeben von Promis entwickelt.


    Signierte Bücher sind nicht zuletzt auch eine Wertanlage, da ein Buch mit Autorensignatur immer mehr wert ist als ohne.
    Ob man das mag oder nicht, ich selbst finde es schön und würde wahrscheinlich öfters Bücher zum Signieren durch die Weltgeschichte schicken, wenn ich mehr Zeit hätte. Ein nettes Begleitschreiben sollte ja auch noch dabei sein.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

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  • Also dass man sich signierte Bücher schicken lassen kann, das wusste ich auch nicht.


    Extra weit fahren für eine Signatur würde ich auch nicht, aber wenn hier in meiner Nähe eine Lesung stattfindet von einem Autor oder Autorin, die ich gut finde, warum soll ich mir dann das Buch nicht signieren lassen. Für mich sind das dann rein persönliche Erinnerungen.


    Viele Grüße :wave

  • ...also, wenn ich den thread als Autor richtig verstehe, dann geht es um Sinn- oder Unsinn einer Signatur.


    Als Autor kann ich nur sagen, dass es sich um einen schönen Brauch handelt, den weder Autor noch Leser missen möchten.


    Bei Lesungen ist das direkte Signum ein DANKE an die Hörer, soz. eine personifizierte Verbeugung vor ihm. Ein paar persönliche Worte mit dem "Kunden", den man sonst nie zu Gesicht bekommt, eine Frage: für wen darf ich signieren, woher kommst du, wohin gehst du? Das muss drin sein.
    Natürlich signiere ich die Bücher, die bei der Lesung nicht direkt erworben wurden im Nachhinein. Das ist in der Branche üblich.


    Aber, ich bekomme fast täglich meine Bücher zugesandt, mit der Bitte um eine persönliche Widmung zum Anlass von...für und freue mich darüber sehr.
    So kenne ich doch inzwischen ein paar Hundert meiner Leser näher und schreibe nicht im einsamsten Job der Welt ohne feedback vor mich hin.


    Auch der Autor/In sind nur Menschen, die gerne ein soziales Umfeld haben.
    Da nutzen die dollsten Verkaufszahlen nix.


    euer hef


  • Also ich bin zwar keine Autorin, aber wie ich schon vorher geschrieben habe sind für mich "meine" signierten Bücher was besonderes und eine schöne Erinnerung an die Lesung, bei der ich sie habe signieren lassen.


    Und es freut mich zu hören/lesen, dass es für Autoren nicht lästig ist Bücher zu signieren, sondern dass es auch Freude bereitet.


    Viele Grüße :wave

  • Stimmt Hef!


    Und ich freue mich jetzt schon riesig, wenn ich dran denke, daß ich noch ein signiertes Buch von Dir bekomme :knuddel1

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Ich habe einige signierte Bücher. Die meisten davon sind entweder von Autoren, die ich auch ein wenig persönlich kenne, weil ich sie auf Events getroffen habe, es Diskussionnen gab und der "harte Kern" sich schnell zumindest vom Sehen kannte. Da war es nicht nur eine tolle Erinnerung, sondern sowas wie eine "Ehrensache", sich die Bücher signieren zu lassen, wenn man es kauft.


    Ich habe auch nur "individualisierte Unterschriften" von Autoren, also immer auch mit meinem Namen drunter. Alles andere zählt nicht richtig, finde ich. :-) Schön war mal als ich Tad Nasmith treffen konnte (gleiches gilt übrigens für Alan Lee! Oder Tom Shippey! Alle umwerfend nett!): Ich hatte mir gedacht, alle haben bestimmt die englische Ausgabe des "Silmarillions" dabei, die er illustriert hat. Also habe ich meiner Brieffreundin auf Knien gedankt und diese Ausgabe vom Sil mitgenommen. Das war die chinesische. :-] Damit fiel ich dann natürlich auf, und es ergab sich ein kurzes Gespräch, weil Nasmith fragte, wo ich die Ausgabe denn herhätte. Das war witzig und wird mir wohl immer im Gedächtnis bleiben.


    Besondere Erinnerungen habe ich auch an meine Lieblingscomics. Ich hatte dem Autoren letztes Jahr einen relativ ausführlichen Brief geschrieben, einfach weil es mir ein Bedürfnis war, diesen Menschen wissen zu lassen, wie sehr ich diese Werke liebe (ich hatte zur Vorsicht Rückporto beigelegt).
    Ergebnis: Nach 10 Tagen (!) kam eine ausführliche, sehr nette Antwort - mit einer Zeichnung meiner Lieblingsfigur. :heisseliebe Wenn das nicht fan-freundlich ist, weiss ich auch nicht! :anbet

  • Für mich sind signierte Bücher schöne Erinnerungen an schöne Stunden. Ich lasse meine Bücher nur persönlich signieren, also wenn ich den Autor auch vor mich habe und ich wenigstens ein paar Wörter mit ihm reden konnte. Würde dafür aber auch nicht meilenweit reisen.


    Ich lasse mir auch nur Bücher signieren, die mir wirklich gut gefallen haben. Für mich haben sie einfach einen sehr persönlichen Wert. SteffiB hat z. B. etwas ins Jadepferd geschrieben, was nur wir beide verstehen, weil wir uns vorher stundenlang darüber unterhalten haben. DAS macht für mich eine Signatur aus.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Danke für eure Antworten.


    Ich war heute auf der Buchmesse und sah Gaby Hauptmann wie sie Autogramme auf Autogrammkarten gab.
    Zum sprechen hatte sie keine Zeit. Sowas mag ich gar nicht.


    Es sollte schon, wie ihr auch beschrieben habt, etwas persönliches sein.


    Was ich da auch GAR NICHT gut fand, war, dass einige Autoren nur die Bücher signiert haben, die man da extra dafür kaufen musste.
    Das ist unverschämt.


    Mein Lieblingsfußballspieler ist Oliver Neuville, er war mal in Mönchengladbach ist gerade aber nach Leverkusen ausgeliehen.
    Das war ein sehr schöner Moment und auch persönlich. :-)