'Blutschwestern' - Seiten 331 - 434

  • SiCollier : Ich weiß ja, dass du es nicht objektiv gemeint hast ... aber ich MUSSTE es einfach nochmal klarstellen. :lache


    giggel : Ja, du hast Xirias Charakter gut erkannt und erfasst - mir tut sie auch einfach nur leid. Sie ist eine tragische Person, der das Leben selbst einfach keine Chance gegeben hat (wie leider so oft im Leben).


    Lin hast du auch richtig eingeschätzt - sie ist ein Charakter, der sich noch nicht wirklich entfaltet hat und eine Persönlichkeit, die noch keinen Weg für sich selbst gefunden hat. Bisher glaubte sie, ihr Weg und ihr Leben wäre "Degan".


    Und nun muss sie erkennen, dass man sich erst selbst finden muss, bevor man seinen eigenen Weg im Leben findet.


    To be continued im "Feuerprinz" :rofl


    Ich bedanke mich auch für die sehr intensive Leserunde mit den Anregenden Diskussionen und der ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema.


    und nochmal SiCollier : Dafür, dass dein letzter Beitrag hier eher subjektiv war, fand ich deine Rezension jetzt aber wiederum sehr fair und objektiv.

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • So, ich bin jetzt auch durch (mal wieder die Letzte, aber was solls :grin)


    der letzte Abschnitt war ja schon sehr furios, und ich war doch sehr traurig das die Geschichte jetzt vorerst zuende ist - ein Jahr warten ist ja ganz schön lang...


    Ich hätte auch nie gedacht das Xiria auf diese Art und Weise stirbt, und ich dachte auch nicht das wir Mador so schnell - und relativ unspektakulär - loswerden, da war ich doch echt überrascht :wow
    ich finde übrigens die Überlegungen sehr genial die Degan am Ende Lin gegenüber äussert, von wegen das er sich gar nicht sicher ist ob die Götter sich überhaupt noch dafür interessieren was in Engil/Dungin los ist, und das es eigentlich von jeher nur die Priester waren die einen Vorteil aus der ganzen Sache gezogen haben. Da hat er schon nicht ganz unrecht.... Ebenso wie mit der Tatsache das auch Schjacks und Greife ein Recht auf Existenz haben, und das man versuchen sollte möglichst friedlich miteinander zu leben...


    trotzdem bin ich sehr gespannt wie es in "Der Feuerprinz" weitergeht, und wie die Geschichte letztendlich dann ein Ende findet. Ich bin mir ziemlich sicher das uns noch einige große Überraschungen auf uns warten :)


    Danke liebe Birgit für die tolle Leserunde, und ich hoffe doch sehr das du nächstes Jahr wieder mit dabei bist :)


    jetzt fang ich mal an über meine Rezi zu brüten, das wird nicht so einfach :gruebel

  • Maharet : Wie sagt man so schön - die Letzten werden die Ersten sein ;-)


    Immerhin ist es nicht mehr ganz ein Jahr - Teil 2 soll ja im August 2011 erscheinen. :-)


    Und worum es den Göttern wirklich geht, ob sie sich für die Machenschaften der Menschen interessieren oder die Menschen selbst hinter allem Übel stecken ... solch philosophische Fragen sollte dann auch der "Feuerprinz" beantworten. :rolleyes


    Und wie gesagt - natürlich bin ich gern wieder mit dabei, wenn Engil seine Pforten wieder öffnet, um eine neue Runde der Götter- und Menschenfehde einzuläuten. :gewitter :geist

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  • Zitat

    Original von Maharet


    ich finde übrigens die Überlegungen sehr genial die Degan am Ende Lin gegenüber äussert, von wegen das er sich gar nicht sicher ist ob die Götter sich überhaupt noch dafür interessieren was in Engil/Dungin los ist, und das es eigentlich von jeher nur die Priester waren die einen Vorteil aus der ganzen Sache gezogen haben. Da hat er schon nicht ganz unrecht....


    Ja, das fand ich auch eine sehr interessante und geniale Überlegung und bin gespannt wieviel davon richtig ist...

    "Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Morgen vor dem Rest der Welt sieht."
    Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von BirgitF
    und nochmal SiCollier : Dafür, dass dein letzter Beitrag hier eher subjektiv war, fand ich deine Rezension jetzt aber wiederum sehr fair und objektiv.


    Danke, daß das bei Dir so angekommen ist. Diese Rezi war für mich nicht leicht, da ich wußte, daß die Autorin mitliest. Ich wollte keine „Gefälligkeitsrezi“ schreiben, aber auch nicht mit meinen persönlichen Problemen hinter dem Berg halten und habe versucht, dem Buch gerecht zu werden. Den Tod von Xiria sehe ich derzeit immer noch nicht ein; Dein Argument jedoch, daß ich das nicht kann, weil ich den Folgeband nicht kenne, ist stichhaltig. Wenn ich es dann aber immer noch nicht einsehe, werde ich mich entsprechend äußern. :chen


    Die Leserunde fand ich sehr interessant und bedaure, daß ich die „Amazonen“ verpaßt habe. Das habe ich damals aber zeitlich nicht hinbekommen. Nochmals vielen Dank für die engagierte Begleitung und ich hoffe sehr auf eine LR zum „Feuerprinz“. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier : Also, wer Selina und Kamara (meine Amazonen) nicht kennt, hat die Welt verpennt :chen ... aber die kannst du dir ja wenn du Lust hast, nachträglich in heimeligen Schmökerstunden zu Hause gönnen.


    Na, dann hoffe ich mal, dass dich der Feuerprinz zumindest mit Xirias Dahinscheiden versöhnen kann. :grab

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  • Zitat

    Original von BirgitF
    SiCollier : Also, wer Selina und Kamara (meine Amazonen) nicht kennt, hat die Welt verpennt :chen ... aber die kannst du dir ja wenn du Lust hast, nachträglich in heimeligen Schmökerstunden zu Hause gönnen.


    Yep. Besitzen tue ich die beiden Bücher nämlich. Wenn ich zum Lesen komme, werde ich sicherlich die alten Leserunden nachlesen.



    Zitat

    Original von BirgitF
    Na, dann hoffe ich mal, dass dich der Feuerprinz zumindest mit Xirias Dahinscheiden versöhnen kann. :grab


    Das will ich doch stark hoffen. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin zwar seit ein paar Tagen fertig, habe es aber einfach nicht vor den PC geschafft.


    Xirias Tot war auch für mich sehr unerwartet. Da mal die rede war das mit dem Greifenanführer sie nicht Schwanger werden kann, dachte ich mir das es dann mit Degan klappt. Und das dieses Kind der auserwählte für was auch immer ist. NIx gewesen.
    Ich fand die beschreibung von Xirias Charakter sehr gelungen. Man konnte vieles Nachvollziehen warum sie so handelt. Auch Degan, wie er mit dem Verlust Xirias, der er ja auch noch Verschuldet hat, umgeht. Das trotz Gefügikeit so ein grosser Schmerz und Verlust da ist.


    Gefreut hat mich das Dawon nicht gestorben ist an seiner Verletzung und das er zusammen mit Nona Degan auf seinem Weg begleiten. Wo hin auch die Reise gehen mag.


    Obwohl ich im Fantasy Genere nicht zuhause bin hat mir das Buch gut gefallen. Vorallem ab dann wo Xiria aufgetaucht ist. Bin gespannt was uns im 2 Teil erwarten wird.


    Birgit vielen Dank für die spanneden Lesestunden und die Begleitung der Leserunde. :wave

  • spike : Der Auserwählte war/ist ja Degan ... sonst hätte der nächste Teil nicht "Feuerprinz", sondern vielleicht "Der Sohn/Tochter des Auserwählten" geheißen. :grin
    Nee, das wäre zu einfach und wie ein Deja Vu gewesen, Xiria auch nochmal ein magisches Kind beisteuern zu lassen. ;-)


    Trotzdem ist die Geschichte um Xiria wie gesagt auch meine Lieblingsgeschichte in diesem Buch.


    Ich freu mich auf jeden Fall, dass dir die Geschichte um Engil bis hierhin schon einmal gefallen hat. :-)

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  • Maharet, du bist nicht die Letze, denn das bin ich... :grin


    Also viele meiner Gedanken fand ich in den vorherigen Antworten, viele Ideen die ich hatte und dann doch nicht eingetroffen sind auch.
    Diese Geschichte war für mich nicht vorhersehbar. Zwischendurch dachte ich immer wieder, ich habe die Geschichte durchschaut und schon passierte wieder etwas gegenteiliges.


    Xiria ist mir persönlich sehr ans Herz gewachsen. Ich mag es mit den Charakteren zu lernen und zu wachsen, ihre Art die Welt zu verstehen oder zumindest es zu versuchen war sehr gelungen. Ich weiß, dass schon oft betont wurde, dass ihre Geschichte sehr tragisch ist. Dennoch werde ich es auch nochmal schreiben :grin, denn ich bin sehr traurig über den Tod meiner persönlichen Heldin in diesem Teil.
    Ich erwarte daher den zweiten Teil, um zu erfahren WARUM sie denn nun sterben musste.


    Den Tod von Mador ist total an mir vorbei gegangen. Den Teil habe ich gestern Abend vorm Einschlafen gelesen und hatte das Hirn wohl schon abgeschaltet. Also habe ich heute Mittag noch einmal ein wenig zurückblättern müssen.
    Aber da mir der Mensch von Anfang an total unsympathisch war, war ich nicht sonderlich traurig.


    Tjoa, dann bleibt es spannend, was du für Lin und Degan im Sinn hast.


    Ich möchte mich bedanken, für die tolle Führung durch diese Leserunde und deine schnelle Antwort auf alle Fragen. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Legenden von Engil.

  • Luca : Ja, es wird auf jeden Fall im Kontext des 3. Zyklus klar, warum Xiria gestorben ist. Aber ansonsten ist wie gesagt Xiria eben nur ein Teil der Geschichte - nicht DIE Geschichte. Und da müssen Personen Kommen und auch wieder Gehen, wenn ihr Anteil an der Geschichte erzählt ist. Der Abschied von Xiria fiel mir auch schwer - aber er war logisch und in dem Sinne richtig.


    Ich denke auf jeden Fall, dass du über die Wendungen und Entwicklungen des nächsten Teils überrascht sein wirst. ;-)

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  • Tja, das wars jetzt.
    Xiria tot, die Lalu-Frauen auch, wobei ich letzteres bedauert habe und ersteres nicht.
    Ich kann jetzt nicht behaupten, dass mir einer der Protas wirklich nah ans Herz gewachsen ist.
    Das ich Xiria und Degan nicht mochte, schrieb ich ja schon einmal.
    Ilana und ihr 'wilder Krieger' hatten zu wenig Platz, um sich in mein Herz zu spielen.
    Wirkliche Sympathieträger sind schwer zu nennen, die Unsympathen fallen mir sehr leicht :grin Davon gabs jede Menge.


    Lin ist zum Schluss erwachsen geworden. Sie wird mMn eine gute Königin werden, sollte es nochmal soweit kommen. Durch die Vorgänge hat sie an Reife gewonnen.
    Degan dagegen ist noch hin- und hergerissener als vorher. Er weiß noch nicht so endgültig wo sein Platz ist. Er schwebt zwischen den Welten udn wäre mit Xiria auch nicht auf Dauer glücklich geworden. Das sie Tod ist, ist die einzige logische Fortführung der Geschichte. Das er jetzt ausgerechnet ihren Tod herbeigeführt hat, ist auch nachvollziehbar. Er hat sie erst zu einem denkenden Wesen gemacht und war somit auch für sie verantwortlich. Ich denke auch nicht, dass er daran zerbrechen wird.


    Alles in allem bis auf die Kritik im letzten Abschnitt hat mir das Buch schon gut gefallen und auch ich wäre einer LR zu der Fortsetzung nicht abgeneigt.


    Danke Birgit, dass du auch mich beim Lesen noch 'begleitet' hast.

  • Sabine : Das stimmt mit den Protagonisten - genau so sollte es auch sein. Die Generationen kommen und gehen, aber die Geschichte um Engil und die unsterblichen Götter geht weiter und neue Generationen rücken nach.


    Und auf gar keinen Fall wollte ich eine Königin und einen wilden Krieger als Nackenbeißer im Vordergrund haben. Ich wollte eine epische Fantasygeschichte erzählen, keine epische Liebesgeschichte. :schnellweg


    Nein, ganz ehrlich - bei epischer Fantasy mag ich es klassich - vor allem eine epische Geschichte im Vordergrund - und die braucht m. E. absolut keine romantischen Beziehungsgeschichten als Aufhänger oder roten Faden. Ich mag es da wirklich mehr wie Trudi Carnavan oder Tolkien ... große Geschichte und einen übergeordneten Plot, dosierte Beziehungsgeschichte(n) als Würze, die sich aber nicht dominant in den Vordergrund der Handlung schiebt.


    Degan halte ich eigentlich nicht für moralisch verantwortlich für Xiria in dem Sinne, als dass er ihr erst die Gefühle gegeben hat. Denn er wusste ja gar nicht, was er da tat. Wenn jemand für Xiria moralisch verantwortlich war, dann vor allem ihre Mutter und die Priesterinnen.


    Dass Degan Xiria schließlich tötet sollte so verstanden werden, dass er trotz der Aggressionen, die er in sich trägt, ein moralisches Wesen ist, das sich für Lin einsetzt ... und im gewissen Sinne wurde auch er entgegen seiner Natur versucht in einen Rahmen zu pressen ... wenn vielleicht auch mit guter Absicht. Das ändert aber nichts daran, dass man sich auch an ihm versündigt hat, indem man sein Greifenerbe einfach "unterdrücken" wollte.


    Ich freue mich, dass dir das Buch gefallen hat, und würde mich natürlich noch mehr freuen, wenn du auch beim zweiten Teil wieder dabei bist. :wave

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  • Nun habe ich den zweiten Lesedurchgang beendet, dieses Mal mit etwas anderen Gefühlen als beim ersten Mal.


    Das Buch hat mir insgesamt besser gefallen als zuvor, obwohl - oder vielleicht weil? - ich wußte, was mit den Figuren passiert, konnte ich eine gewisse Empathie aufbringen. Diese ging jedoch nicht so weit, daß ich „mitgelitten“ hätte. Es war, wie war es eigentlich? Als ob ich als Zeitreisender in diese Welt gekommen wäre, um zu beobachten. Nicht eingreifen, keine Kommentare dazu, da ich nicht in die Handlung eingreifen (und die Geschichte verändern) darf, sondern bloßes Beobachten ist angesagt, wodurch sich eine gewisse „interessierte Distanz“ ergibt.


    In Trilogien ist es meistens so, daß der Mittelband mit einer Katastrophe endet, und sich gegen Ende des dritten alles gut fügt (wenns das nicht tut, lese ich es erst gar nicht). Hier haben wir nur zwei Bände, und die „Katastrophe“ eben am Ende des ersten. Es ist ein Versuch - auch für mich selbst - zu erklären, worin mein Problem besteht, daß ich Schwierigkeiten habe zu verinnerlichen, daß das Ende der „Blutschwestern“ quasi mitten in der Geschichte passiert; gut, diese Geschichte ist weitgehend abgeschlossen, aber es gibt eine Reihe offener Fragen und Handlungsstränge. Es muß bei diesem Versuch bleiben, ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich dies rational erklären soll/kann; mehr bzw. anderes als jetzt und in meinen früheren Beiträgen fällt mir nicht ein.



    Zitat

    Original von BirgitF
    Aber ansonsten ist wie gesagt Xiria eben nur ein Teil der Geschichte - nicht DIE Geschichte. Und da müssen Personen Kommen und auch wieder Gehen, wenn ihr Anteil an der Geschichte erzählt ist.


    Das könnte Richtung Erklärung gehen. Ich bin normalerweise in einem Buch eher personen- den geschichtenfixiert. Wenn ich es mir so überlege, sind die meisten Bücher, mit denen ich nicht so richtig „warm“ werde ... genau: geschichtenfixiert. In Rezis verwende ich dann inzwischen oft den Begriff „handlungsorientiert“, was - für mich persönlich - meistens mit gefühlsmäßiger Distanz und fehlender Empathie mit den Figuren einhergeht. Ein Beispiel, das mir da immer wieder einfällt: „High Road To China“, dt. „Unternehmen Drachenritt“. Die Verfilmung „Höllenjagd bis ans Ende der Welt“ mit Tom Selleck und Bess Armstrong ist einfach klasse, das Buch - obwohl ständig etwas passiert - fand ich eher langweilig und habe mich durchgequält. Bis auf den Schluß. Der zählt mit zum Besten, was ich je als ein Buchende gelesen habe (verständlich aber nur, wenn man die Geschichte des o’Malley kennt:
    Der Kustos des Luftfahrtmuseums fand ihn eines Morgens im Cockpit des alten Bristol-Fighters sitzend. Er war, wie der Gerichtsarzt feststellte, eines natürlichen Todes gestorben. Es war vielleicht ein gebrochenes Herz, vielleicht auch einfach der Wunsch, nicht mehr länger zu leben.
    Das Abenteuer war endlich zu Ende.

    Da läuft es mir jedes Mal eiskalt den Buckel runter.



    So, und jetzt muß ich noch etwas über eine Ergänzung zu meiner damaligen Rezi nachdenken. Und wäre eigentlich bereit für die Fortsetzung. 1. September wäre der absolut ideale Termin gewesen, na ja. Am 3. habe ich noch eine Leserunde, so daß ich den „Feuerprinz“ noch die paar Tage im Regal neben mir stehen lassen kann. Aber dann ... :grin :wave
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier : Das sind durchaus interessante Anmerkungen. Mitunter hat der Reiz im Schreiben dieser Geschichte für mich auch in einer deutlich spürbaren Fremdartigkeit der zu erschaffenden Welt und ihrer Kultur gelegen ... ich habe meinen Fokus tatsächlich weniger dahin gelegt, dass man ein "freundschaftlich warmes Gefühl" für die Personen entwickelt bzw. ein vertrautes Gefühl für die zu erschaffende Welt, sondern mich reizt bei Fantasy grundsätzlich eher die Fremdartigkeit und Exotik im Denken, Fühlen und Handeln und dargestellten Kulturen (Rassen) ... wie du schon so schön sagtest, die "interessierte Distanz".
    Was ich z. B. nicht mag, ist Fantasy, in der man deutlich einen Abklatsch unserer Kulturen erkennt - letztens noch extrem gelesen bei Peter V. Brett "Das Lied der Dunkelheit", wo die Kultur eines kriegerischen Wüstenvolkes und ihre extremen Auswüchse was die Ambitionen auf Weltherrschaft und Selbstverständnis von Machtanspruch an fundamentalistische religiös orientierte Vereinigungen unserer realen Welt ansetzt.
    Wahrscheinlich sollen genau diese Elemente die "Empathie" oder den leichteren Einstieg beim Leser ermöglichen. Mich frustriert so etwas eher, weil es bei mir genau das Gegenteil auslöst - ich empfinde es als einfallslos und platt, weil ich bei Fantasy eher genau das Gegenteil erwarte. Ich möchte von der Fremdartikeit der Welt überrascht werden, die mich eben nicht direkt an unsere Welt denken lässt.
    Vielleicht liegt hier des Pudels Kern - die unterschiedlichen Blickwinkel und Erwartungen, aus denen Leser das Genre "Fantasy" betrachten. :gruebel

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Sabine_D : Das meinte ich ja - unterschiedliche Leser gehen mit unterschiedlichen Ansprüchen an das Genre "Fantasy". Ich nehme das sehr wörtlich - Fantasy bedeutet für mich vor allem eine starke Abwendung von Realität ... ich möchte keine Welten, die unserer ähneln, keine Charaktere, die wie Menschen unserer Zeit, unseres Kulturkreises, unserer religiösen Prägungen etc. denken und handeln bzw. an unsere reale Welt angelehnt sind.
    Ich will von Ungewöhnlichem überrascht werden. Sonst langweile ich mich schnell.


    Und dann wird es auf der Gegenseite die Leser geben, die sich lieber an Altbewährtem oder aus dem realen Leben Vertrautem entlanglesen, weil sie sonst keinen richtigen Zugang zur Geschichte finden.


    Ein Werturteil, über das, was besser ist, kann es da nicht geben ... nur persönliche Vorlieben, wie weit man sich gedanklich von der Realität lösen kann oder will bzw. wie viel Realität man für sich braucht.


    Ist ja auch im Leben so - die einen sind Realisten, die anderen Paradiesvögel.

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  • Zitat

    Original von BirgitF
    Ich möchte von der Fremdartikeit der Welt überrascht werden, die mich eben nicht direkt an unsere Welt denken lässt.
    Vielleicht liegt hier des Pudels Kern - die unterschiedlichen Blickwinkel und Erwartungen, aus denen Leser das Genre "Fantasy" betrachten.


    :-) Ich glaube, darauf können wir uns einigen. :gruebel Wobei ich mir, so aus dem Stegreif, nicht sicher bin, was ich eigentlich genau für Erwartungen an Fantasy hege. Sicher bin ich nur, daß ich - wie früher in dieser Leserunde erwähnt - zur „harten Happy End Fraktion“ zähle. Ausnahmen bestätigen die Regel, wenn es sich denn beispielsweise in einem historischen Roman (Stichwort Boudica oder Vercingetorix) so ergibt. Oder Richard Mathesons „Somewhere In Time“: am Ende sind die beide tot, und dennoch ist es in gewisser Weise ein Happy End - nur halt auf einer anderen Ebene. Ich habe eine Trilogie hier stehen, die im alten Rom spielt, und vermutlich nicht gut ausgeht. Da war das aber schon beim Kauf zu vermuten. Im Fantasybereich fällt mir Sara Douglass ein, die die von ihr erschaffene Welt Tencendor aber so was von gründlich zerstört. Eigentlich nicht mein Beuteschema - aber ich habe es trotzdem gerne gelesen. Während ich mich bei der Rhapsody Saga von Elizabeth Haydon nicht an die Bände 4 und folgende herantraue. Nach allem, was ich weiß, wird mir das zu depressiv.


    Bei den „Blutschwestern“ (ich wiederhole mich) hatte ich beim ersten Lesedurchgang einfach andere Erwartungen. Wenn solche nicht getroffen werden, ist Enttäuschung vorprogrammiert. Ohne Kenntnis des Buches, nur mit dem Klappen- bzw. Rückentext, würde ich wieder mit falschen Erwartungen rangehen. Ich kenne nun die Verkaufszahlen nicht, aber - das ist meine persönliche Spekulation - möglicherweise wären die bei einem etwas anderen Werbetext höher gewesen. (Auch hohe Zahlen können noch höher sein. ;-) )


    Ich finde es jedenfalls sehr interessant, daß wir jetzt - so kurz vor Beginn der LR zum Folgeband, das nochmals so ausführlich diskutieren. Wochenende ist ein guter Beginn, ich freue mich jedenfalls ungemein, nach Engil zurückzukehren und bin wirklich gespannt, was noch alles auf mich (bzw. die Figuren) so zukommt, bis die letzte Seite gelesen ist.


    Und ich bin gespannt, ob wir dann ähnliche Diskussionen wie in dieser LR führen werden. :wave



    Zitat

    Original von Sabine_D
    Fantasy darf für mich nicht zu abgedreht und quer gedacht sein.


    :gruebel Hm, wenns gut geschrieben und in sich schlüssig (das ist bei mir bei jedem Buch eine Schlüsselforderung!) ist, komme ich auch mit "abgedrehten" Sachen zurecht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier




    :gruebel Hm, wenns gut geschrieben und in sich schlüssig (das ist bei mir bei jedem Buch eine Schlüsselforderung!) ist, komme ich auch mit "abgedrehten" Sachen zurecht.


    Jein, würde ich für mich sagen. Sicher, schlüssig muss es immer sein, egal ob abgedreht oder nicht.
    Aber wenn ich Probleme damit habe die Handlungen der Protas nachzuvollziehen, weil sie eben zu anders reagieren (zwar ihrer Mentalität entsprechend aber dem Menschlichen so fern, verdirbt es mir die Freude am Buch.


    Aber ich freue mich sehr auf die LR und kann es kaum erwarten. #
    Pssst, ich habe schon mit der TEST LR begonnen damit ich pünktlich nach Engil reisen kann.