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'Blutschwestern' - Seiten 331 - 434
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Was wäre da wohl bei rausgekommen, wenn Xiria und Degan ein Kind bekommen hätten? Ein reinrassiger Greif?
Dass Xiria am Ende durch Degan den Tod findet, war schon irgendwie erschütternd, aber wahrscheinlich die einzige Möglichkeit für ihn. Er hat Lin damit das Leben gerettet, aber wird er ihr jemals verzeihen, dass er für sie seine Gefährtin in den Tod geschickt hat?Ich bin ehrlich gesagt unschlüssig über das Ende. Das ging alles so glatt. Ich hatte mit einer entscheidenen Schlacht gerechnet, aber der einzige dramatische Höhepunkt war eigentlich der Todeskampf zwischen Xiria und Degan. Mador starb relativ schnell und unspektakulär, die Greife zogen sich zurück und ich überlege, wer für den nächsten Band noch als Bösewicht übrig bleibt. Dass sich der Kampf um das Licht erst im zweiten Band endgültig entscheiden wird, ist mir schon klar.
Bei den Prota fehlte mir ein bisschen der Tiefgang. Wirklich nahe gekommen ist mir eigentlich nur Degan in seiner Zerrissenheit, die anderen waren für mich teilweise nicht wirklich greifbar.
Alles in allem war das für mich aber ein erfolgreicher Ausflug ins Fantasy-Genre und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung. Leider erst im August, wie ich bei der Leseprobe zum zweiten Teil gesehen habe. Dann aber hoffentlich wieder mit Leserunde
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Bouquineur : Eine entscheidende Schlacht wird es durchaus geben - aber eben erst am Ende der Geschichte - und somit erst im nächsten Jahr.
Madors Tod war eigentlich alles andere als unspektakulär nur vielleicht nicht auf den ersten Blick - nachdem er Xiria alles beigebracht hatte - auch das Lügen und Verstellen (er hat ihr ja selber klar gemacht, dass man Dinge versprechen kann, sie aber nicht unbedingt halten muss) - ist er sozusagen seinem eigenen Spiel erlegen, von ihr getäuscht worden zu sein.
Sicherlich nicht das vordergründigste Ende, aber wie ich finde doch ein intelligentes und teuflisch angemessenes.Auf jeden Fall wird es durchaus noch mächtigere Gegner im nächsten Teil geben - die Geschichte wird sozusagen zu einer anderen Ebene aufsteigen - und es wird vor allem die Geschichte von Lin sein, die erzählt wird. Mehr verrate ich aber noch nicht.
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ja, das habe ich mir beinahe gedacht, dass der 2. Teil dann viel über Lin gehen wird.
Sie tut mir ja am meisten Leid in dem Buch.
Die Göttin (gibt es sie überhaupt oder ist sie nur eine Fiktion??) redet nicht mit ihr und Degan will sie auch nicht. Dabei wollte sie nie was anderes, schon doof.
ich bin froh, dass Xiria tot ist und ich habe in ihr nie wirklich Degans Gefährtin gesehen. Sie hat ihn viel zu sehr ausgenutzt und nicht verstanden! Ich finde es aber irgendwie krass, dass Degan erst sehr spät gemerkt hat, dass er eigentlich ein Gefangener von Xiria ist.
Ob er noch irgendwann zu sich selbst finden kann, zu einer Art Mittelmaß?Aber schön wars, das Buch, und ich freue mich auf den 2. Teil!
Danke für die Begleitung der Leserunde, auch wenn ich ja leider voraus gelesen habe!
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Nightflower : Also, es ist schon ein wenig zu einfach gedacht, zu behaupten, Xiria hätte Degan ausgenutzt. Das hätte Berechnung ihrerseits und Bereicherung durch ihn für sie bedeutet. Xiria wollte aber einfach nur geliebt werden ... und tragischer Weise war ihr der Weg zur Liebe einfach durch ihre jahrelange Isolation versperrt ... und niemand, den sie anfangs um Hilfe gebeten hat, hat sich die Zeit genommen, ihr die Welt zu erklären. Als Dawon es versuchte, war sie bereits zu oft zurückgewiesen worden.
Für mich war Xiria eine tragische Person.Die Götter und ob es sie gibt - ich sagte ja, es gibt eine Steigerung auf eine neue Ebene der Geschichte im 3. Zyklus.
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Ja klar, sie wollte nur geliebt werden, aber Degan musste trotzdem so sein wie sie ihn haben wollte. So hab ich das gemeint.
Und Mador hat sie ja auch sehr stark beeinflusst dann oder nicht?
Indem er sie darauf gebracht hat zu schauen, ob Degan sich für Lin interessiert oder nicht zB. -
Na ja, in der heutigen Gerichtsbarkeit würde das Gericht auf "schuldunfähig" in Xirias Fall befinden, weil ihr die geistig emotionale Reife fehlt und stattdessen diejenigen verurteilen, die sie manipuliert und gequält haben.
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Ich habe Xiria schon als Gefährtin von Degan gesehen und gehofft, dass er noch die Möglichkeit bekommt ihr die Welt und vor allem ihre Gefühle zu erklären.
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Zitat
Original von BirgitF
Na ja, in der heutigen Gerichtsbarkeit würde das Gericht auf "schuldunfähig" in Xirias Fall befinden, weil ihr die geistig emotionale Reife fehlt und stattdessen diejenigen verurteilen, die sie manipuliert und gequält haben.Hm stimmt, damit hast du vermutlich recht...
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OK, ich hatte schon Angst, dass Nona's Geschichte untergeht, aber sie hat ja nochmals ihren Auftritt und es wird auch erklärt, wie sie zur Lalu-Frau wurde.
Xirias Tod betrübt mich nicht weiters, sie war mir zu unberechenbar. Was nun aus Degan wird, werden wir dann sehen und müssen uns bis dahin noch eitwas gedulden, aber ich bin überzeugt, dass er und Lin eine grosse Rolle in der Fortsetzung haben werden (oder auch nicht, ich hab mich in dieser Geschichte schon oft getäuscht :grin).
Alles in allem ein tolles und vor allem sehr vielfältiges Buch. Keine Seite war langweilig, wenn ich mich als Leserin einmal auf dem richtigen Weg zu befinden glaubte, wurde ich eines Besseren belehrt und gerade das hat mir gefallen.
Vielen Dank für die Leserunde, ich fühlte mich sehr gut aufgehoben und begleitet und würde mich freuen die Fortsetzung in gleichem Rahmen lesen zu können.Edit: Warum hat denn noch niemand eine Rezi geschrieben von denen die schon fertig sind?!
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Faraday : Na ja, dass der nächste Teil vor allem Lins Geschichte ist, habe ich ja schon erwähnt - und natürlich wird man auch von Degan und den Greifen und auch den allseits beliebten Waldfrauen wieder etwas "Gereime" hören können.
Wäre ja auch sehr traurig, wenn das Ende sowohl für Lin als auch für Degan nur Tragik bereit hält.
Da bin ich auf jeden Fall froh, dass dir das Buch gut gefallen hat, und natürlich stehe ich auch gerne wieder für die Fortsetzung parat
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Ausgelesen. Ich muß zugeben, daß ich mit diesem Ende so nicht gerechnet hatte.
Xiria ist leicht zu beeinflussen und hört auf die Einflüsterungen Madors. Schade, daß ihr Mißtrauen größer als das Vertrauen in Degan war.
Ich vermute, die Greife konnten die Lalu-Frauen nur töten, weil sie Dolche aus Greifensilber hatten? Denn auf Grund der bisherigen Beschreibung dieser Wesen paßt ein töten überhaupt nicht.
Ich frage mich, ob Degan überhaupt der Auserwählte ist, ich habe da so langsam meine Zweifel.
Es tut mir leid, daß mir nicht viel eigener Kommentar einfällt.
ZitatOriginal von Bouquineur
Ich bin ehrlich gesagt unschlüssig über das Ende.
Ich bin mir schlüssig über das Ende: es gefällt mir nicht, überhaupt nicht.ZitatOriginal von BirgitF
(...) und es wird vor allem die Geschichte von Lin sein, (...)
Wobei ich mir im Moment nicht darüber im Klaren bin, ob mich ihre Geschichte interessiert; meine Tochter mochte Lin überhaupt nicht.ZitatOriginal von Faraday
Warum hat denn noch niemand eine Rezi geschrieben von denen die schon fertig sind?!
Ups, noch kein Rezi-Thread? Ich könnte zwar heute oder morgen eine schreiben, aber die wäre sehr subjektiv und damit vermutlich nicht ganz so gut. (Ähnlich wie zum Buch „Die letzte Flamme“.)(@ BirgitF: Das ist jetzt vielleicht nicht ganz so angenehm zu lesen, aber von offenen Worten hast Du mE mehr. Wenn ich mich unklar oder unverständlich ausgedrückt habe, oder Rückfragen sind, immerzu.)
Da Birgit sich viel Zeit für die Leserunde genommen hat, will ich nun etwas ausführlicher auf meine Probleme mit dem Buch eingehen, und warum mir die letzten rund fünfzig Seiten die Freude etwas verdorben haben. Sorry, wenn es etwas länger wird. Es braucht ja niemand zu lesen.
Als wir das Buch gestern durch hatten, kam die Anmerkung „das war aber kein schönes Ende“. Stimmt, so ist es. Hätte ich mehr (oder teilweise überhaupt) Empathie mit den Protas gehabt, wäre es das für mich vermutlich gewesen (also keinen zweiten Teil mehr).
Damit ist mein erstes Problem angesprochen: ich konnte mich für keine der Figuren sonderlich oder überhaupt erwärmen. Ein solches brauche ich in einem Roman jedoch, soll er mir gefallen, also richtig gefallen.
Ferner mag ich es überhaupt nicht, wenn Hauptfiguren sterben, ohne daß es 1) entweder eine gewisse Hoffnung gibt oder 2) dramaturgisch absolut notwendig ist. Drei Beispiele (aus Darkover, weil da diese Fälle vorkamen; ich spoilere, wer stirbt):
Zu 1) An den Feuern von Hastur
Ich hatte bis zuletzt gehofft, daß Ysaye nicht stirbt. Tat sie aber doch. Allerdings hatte sie kurz danach noch einen Auftritt in der „Überwelt“, in der sie sich von den anderen in eine friedliche Ewigkeit verabschiedete. Das war eine sehr eindrucksvolle Szene und hat zumindest mich mit ihrem Tod versöhnt und diesen für mich als Leser akzeptabel gemacht.Zu 2) Gildenhaus Thendara
Daß Jaelle, eine der beiden Hauptprotagonistinnen, sterben würde, hatte ich nicht erwartet. Und doch war es folgerichtig. Sie hatte ihr Leben gelebt, was hätte noch kommen sollen? Der Tod war dramaturgisch passend, vielleicht sogar notwendig, und ihr Leben eigentlich vorbei, trotz ihrer Jugend.Hasturs Erbe
Auch in diesem Buch stirbt ein Hauptcharakter, das habe ich MZB nicht verziehen. Allerdings hat die Autorin selbst in einem Interview bekannt, daß der Tod von Marjorie der größte Fehler war, den sie je in einem Darkover-Buch gemacht hätte. Der war nämlich dramaturgisch überhaupt nicht notwendig, und damit sinnlos.Die Notwendigkeit des Todes Xirias habe ich, offen gesagt, nicht eingesehen. Vor allem aber schätze ich (als subjektiver Leser) es überhaupt nicht, wenn Figuren zu Hauptfiguren aufgebaut werden, nur um dann zu sterben (es sei denn, das Buch geht im Jenseits weiter, oder das Ende ist - wie etwa bei „Somewhere In Time“, von vorneherein klar), oder, wie in einem Buch von Amy Wallace, eine Figur lebt nur (im Buch), um zu sterben, weil ihr Tod eine dramaturgische „Aufgabe“ hat.
In meiner „Eulenfrühzeit“ gab es eine Leserunde zu Thomas Finns „Die letzte Flamme“. Auch dort stirbt, so rund fünfzig Seiten vor Schluß, wenn ich mich recht entsinne, eine der Hauptfiguren, zudem eine Sympathieträgerin. Ich kann mich noch gut (bzw. ungut) an den Schock erinnern, den das bei mir auslöste. Und damals auch bei meiner Tochter (es war ja ein Jugendbuch). Was danach passierte, habe ich - ehrlich gesagt - nicht mehr mitbekommen, auf jeden Fall nicht im Gedächtnis gespeichert. Es gab sogar, meine ich, noch so eine Art Happy End, aber das habe ich nicht mehr realisiert. Seinerzeit hatte ich eine lebhafte und interessante Diskussion mit dem Autor über die Thematik „Realität in der Fantasy“. Um es kurz zu machen: wir kamen auf keinen gemeinsamen Nenner. Die innere Zerrissenheit, die ich in meiner Schlußrezi erwähnte, habe ich übrigens immer noch, wenn ich an diese Trilogie denke. Und seither konnte ich mich nicht dazu überwinden, nochmals ein Buch von Thomas Finn zu lesen. Mir ist das Risiko auf wieder so ein Ende einfach zu hoch. (Meine Tochter liest jetzt seine Nachfolgetrilogie; ich werde mir von ihr berichten lassen, wie die „Überlebensrate“ ist, und dann entscheiden, ob ich die Bücher auch lese.)
Daß ich es mit den „guten Enden“ habe und zur harten „Happy End Fraktion“ zähle, hat dann - es sei der Vollständigkeit halber erwähnt - sogar mit zu diesem Thread: „Wie wichtig ist für Euch ein Happy End?“ geführt. (Das hier war meine erste Wortmeldung dann dort.)
Lange Rede kurzer Sinn: was mich zwar stört (aber ermöglicht, den Folgeband zu lesen) ist, daß ich zu keiner der Figuren eine Beziehung aufbauen konnte, sei es positiv oder negativ. Es war, als ob ich mir im Fernsehen einen Film ansehe, der mich unterhält, aber nicht berührt, und nach dessen Ende ich einfach zum nächsten Film übergehe. Ganz deutlich: hätte ich zu einer der toten Figuren eine Beziehung aufgebaut, würde ich den Folgeband mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr lesen. Und so, wie dieser Band verlief, rechne ich nur mit dem Schlimmsten,
also das Lin nicht, und eigentlich auch niemand sonst, überleben wird, obwohl sie die Hauptfigur ist.Außerdem schätze ich es überhaupt nicht, wenn Hauptfiguren sterben. Ich weiß, daß das im realen Leben so ist. Aber ich lese ein Buch, um eben diesem zu entfliehen (vor allem, wenn es ein Fantasy-Buch ist). Sara Douglass zerstört die von ihr aufgebaute Welt zwar auch, aber Tod und Zerstörung sind dort völlig anders als hier, weshalb das nicht vergleichbar ist. (Zudem ich nicht weiß, wie es im Folgeband weitergeht und vorher sowieso keine endgültige Aussage zu treffen ist.)
Ich weiß nicht, inwieweit ich (das wäre das Übliche) mit meiner Meinung alleine stehe. Sollte ich das nicht tun, würde ich als Verlag alles daran setzen, den Folgeband möglichst bald (Frühjahr 2011) herauszubringen. Denn ob ich nach diesen vielen Tragödien in fast einem Jahr wissen will, welche noch folgen, da bin ich mir nicht mehr so sicher, wie ich im Bezug auf das Weiterlesen beim Ende des vorigen Abschnitts war.
Ach so: mir ist durchaus bewußt, daß die Gesamtgeschichte erst am Ende des zweiten Bandes erzählt ist. Aber ich kann halt nur auf dem (Wissens-)Stand dessen urteilen, was ich bisher lesen konnte. Daß Fortsetzungsgeschichten die Gefahr des Abbruchs in sich tragen, hat Christopher Paolini eindrucksvoll bewiesen.
Sollte es zum Folgeband eine Leserunde geben, wäre ich allerdings auf jeden Fall wieder dabei.
@ BirgitF
Ich hoffe, Du bist mir nicht böse über die offenen Worte. -
@ SiCollier
Genial Dein AbschlusskommentarGibt mir aber auch etwas zu denken. Ich hab das Buch gestern beendet und überlege mir jetzt im Nachhinein, welche Person ist mir ans Herz gewachsen in dem Buch?
Aber wie ich schon oben geschrieben habe, es gab sehr viele Wendungen in dem Buch die ganz unerwartet kamen für mich als Leserin, und so weiss ich überhaupt nicht in welche Richtung es weiter gehen könnte. Lin mochte ich leider auch nicht besonders.
So kann ich SiColliers Satz nur unterstreichen: "ich konnte mich für keine der Figuren sonderlich oder überhaupt erwärmen" (Sorry, das mit dem Zitieren klappt irgendwie grad nicht)
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SiCollier : Was den Tod der Lalu-Frauen angeht - da ist es weniger die Tatsache, dass die Dolche aus Greifensilber sind, sondern dass sie mit etwas erdgebundenem in Berührung kommen - das Netz aus Silber, das sie fesselt und das Durchstoßen ihrer Körper mit etwas Erdgebundenem ... deshalb haben sie ja auch keine Schalen, Nahrung, Stoffe (außer die aus ihrem eigenen Haar) um sich herum. Als Mordwaffe hätte auch Rotmetall dienen können oder ein Stein oder das Horn eines Falbrindes.
Was Xirias Vertrauen in Degan angeht - hat sie ihm im Laufe der Geschichte denn überhaupt einmal ansatzweise vertraut? Sie wollte doch eigentlich eher, dass er sich ihr vollkommen unterordnet bzw. tut was sie sagt ... da war kein Anzeichen von Vertrauen ihrerseits in irgendjemanden außer sich selbst, deshalb dürfte es eigentlich auch nicht überraschend sein, dass sie Degan letztendlich nicht vertraut bzw. auf ihn hört.
In diesem Sinne wäre ein anderer Ausgang der Geschichte eher unlogisch bzw. versüßlicht gewesen.
Jetzt zu deiner Kritik (keine Angst, ich kann sie ertragen)
Ich finde nicht, dass der Leser in diesem Teil überhaupt eine wirklich große Chance bekommen hat, Lin kennen zu lernen - denn im zweiten Zyklus war die von fataler Leidenschaft geladene Geschichte Degans und Xirias m. E. zu stark, als dass Lin sich gegen sie hätte durchsetzen können. Das hat einen Grund - eben den, dass Lins eigentliche Geschichte der 3. Zyklus ist.
Xirias Tod - nun - sie war auch mein Lieblingscharakter des Buches, wie ich ja angemerkt habe. Trotzdem war sie nicht "eine Hauptperson, die ich einfach sterben gelassen habe", sondern eine Hauptperson des 2. Zyklus, der aber nun beendet ist.
Ja, das Ende des 2. Zyklus ist nicht schön - es ist eher sehr tragisch. Allerdings - wie du schon sagtest, ist es eben nicht das Ende der Duologie.
Tatsächlich ist es so, dass ich als Autor nicht immer die "süße unterhaltende Bequemlichkeit" des Lesers bediene und einer Dramaturgie folge. Wer z. B. meinen Erstlingsroman "Bint-Anat" gelesen hat, dürfte das wissen - ich thematisiere Tabuthemen und hinterlasse meine Leser auch manchmal traurig bis nachdenklich, wenn meine Geschichte es mir aufträgt.
Ganz wie ich meine Leser auch zufrieden mit einem glücklichen Ende hinterlassen kann, wenn eine Gesichte eben so erzählt werden will.
Tatsache ist aber einfach - Die Geschichte gibt an, wie sie erzählt wird, nicht die Gewohnheitssucht der Leser nach einem heiteren Ende.
Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu hart - es ist nicht so, dass es mir egal ist, ob ich meine Leser mit einem unzufriedenen Etappenende zurück lasse, aber ich gebe der Authentizität der zu erzählenden Geschichte den Vorrang. Mir ist bewusst, dass ich dadurch oftmals zum üblichen Standartablauf der Unterhaltungsliteratur polarisiere, aber wer mehrere meiner Bücher gelesen hat, weiß auch, dass meine Charaktere selbst wenn sie am Ende des Buches ihr Glück finden, oftmals durch derartige Höhen und Tiefen gegangen sind und vom Leben derart geprägt oder gezeichnet, dass ihre Freude eine eher stille und dankbare Freude ist als Euphorie.
Dass es nicht dramaturgisch notwenig ist, dass Xiria gestorben ist - also da muss ich ganz ehrlich sagen ... das kannst du nun an dieser Stelle nicht beurteilen, weil du eben nicht weißt, welche Entwicklungen die von mir erzählte Geschichte nimmt. Ihr Tod hat - ich nehme es hier vorweg - tatsächlich eine dramaturgische Aufgabe ...
Du kannst aber gerne sagen, dass es dir nicht gefallen hat, dass sie gestorben ist und du keine zu tragischen Enden magst - das kann ich sehr gut akzeptieren.
Was das "Erwärmen" mit den Figuren angeht - wie gesagt, das hatten wir ja schon in einem Thread - es ist eine Frage der perspektivischen Erzählweise - ich denke, entweder man kann sich darauf einlassen, mit Interesse eine Breitbildpanaroman-Geschichte zu lesen oder man will sich in einer Geschichte Personen (meist eine einzige) "ans Herz wachsen" lassen und ihr von vorne nach hinten möglichst emotional durch eine Geschichte folgen.
Das ist einfach Geschmackssache.
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@ BirgitF
Danke für Deine ausführliche Antwort. Der Reihe nach:ZitatOriginal von BirgitF
Was Xirias Vertrauen in Degan angeht - hat sie ihm im Laufe der Geschichte denn überhaupt einmal ansatzweise vertraut?
Ähm, hm, also genaugenommen eigentlich nicht.ZitatOriginal von BirgitF
Das hat einen Grund - eben den, dass Lins eigentliche Geschichte der 3. Zyklus ist.
Was mich immer mehr an der Veröffentlichungspraxis für diese Geschichte zweifeln läßt: entweder hätte man alle drei Teile in einem Band bringen sollen (seitenzahlmäßig sollte das kein Problem sein), oder die drei Teile in drei einzelnen Büchern.ZitatOriginal von BirgitF
(...) ich thematisiere Tabuthemen und hinterlasse meine Leser auch manchmal traurig bis nachdenklich, wenn meine Geschichte es mir aufträgt.
Akzeptiert. Ich war auf Grund des Klappentextes sowie des Kurzinhalts im Anmeldethread auf „traurig“, wie es sich nun herausgestellt hat, nicht vorbereitet. Insofern entspricht (zumindest bis zum Ende des 2. Zyklus) das Buch nicht meinen Erwartungen. Daß das dann nicht ganz einfach ist, sollte klar sein.ZitatOriginal von BirgitF
Die Geschichte gibt an, wie sie erzählt wird, nicht die Gewohnheitssucht der Leser nach einem heiteren Ende.
Zustimmung; deshalb suche ich mir Bücher i. d. R. nach meiner „Gewohnheitssucht“ aus. Wenn ich mir unsicher bin, warte ich, bis ich so viele Meinungen darüber gefunden habe, daß sich mir ein Gesamtbild ergibt. Einige Male hat das in den letzten Monaten bei sehr hoch gelobten Büchern dazu geführt, daß ich sie weder kaufen noch lesen werde. Meine persönliche Entscheidung.Dann gibt es Geschichten, bei denen ich von vorneherein weiß, daß sie nicht gut ausgehen. Boudica ist so ein Thema. Wenn ich über sie (oder Vercingetorix) lese, weiß ich zu Beginn, daß am Ende alle tot sind. Aber dann lasse ich mich bewußt auf so eine Tragödie ein, deren Ausgang durch die historischen Ereignisse festgelegt ist.
Ansonsten stelle ich persönlich schon so etwas wie einen Trend zum unguten Ende fest, und ich habe für mich beschlossen, um solche Bücher einen Bogen zu machen. (Wobei man jetzt „ungutes Ende“ noch genauer definieren müßte. Aber für hier reicht vielleicht der allgemeine Begriff.)
ZitatOriginal von BirgitF
Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu hart (...)
Nein, im Gegenteil. Ich bin um Deine offenen Worte dankbar. Wie gesagt, damals mit Thomas Finn hatten wir auch eine freundliche, in der Sache harte Diskussion, an deren Ende wir auf keinen gemeinsamen Nenner kamen. Ich denke aber immer noch gerne daran zurück, weil ich viel daraus gelernt habe.ZitatOriginal von BirgitF
Dass es nicht dramaturgisch notwenig ist, dass Xiria gestorben ist - also da muss ich ganz ehrlich sagen ... das kannst du nun an dieser Stelle nicht beurteilen, (...)
Das ist sachlich so mit Sicherheit richtig. Vielleicht sollte ich formulieren: Zum derzeitigen Stand der Geschichte ist mir eine dramaturgische Notwendigkeit für den Tod Xirias nicht einsichtig. (In den von mir oben erwähnten Beispielen kannte ich ja jeweils die ganze Geschichte.) Mit ein Grund, weshalb ich mehrbändige Werke normalerweise erst dann beginne zu lesen, wenn ich den Schlußband hier stehen habe. Einzige Ausnahme i. d. R. eine Leserunde mit Autorenbegleitung (wie hier).Mir ist bewußt, daß es problematisch ist, an dieser Stelle zu diskutieren, da ich so gut wie keine Ahnung habe, wie das letzte Drittel der Geschichte verlaufen wird. Ich kann daher nur davon ausgehen, wie der mir bisher bekannte Verlauf auf mich wirkt, und ob es bei mir den Wunsch hervorbringt, nach einigen Monaten den Rest der Geschichte lesen zu wollen. So, wie der 2. Zyklus geendet hat, ist das bei mir eher nicht der Fall. Weshalb ich eine Leserunde dazu mit Dir sehr begrüßen würde. Es wäre sicher interessant, die Diskussion in Kenntnis der Gesamtgeschichte fortzuführen.
ZitatOriginal von BirgitF
Was das "Erwärmen" mit den Figuren angeht - wie gesagt, das hatten wir ja schon in einem Thread - es ist eine Frage der perspektivischen Erzählweise - ich denke, entweder man kann sich darauf einlassen, mit Interesse eine Breitbildpanaroman-Geschichte zu lesen oder man will sich in einer Geschichte Personen (meist eine einzige) "ans Herz wachsen" lassen und ihr von vorne nach hinten möglichst emotional durch eine Geschichte folgen.
Ich gebe zu, daß diese Unterscheidung für mich neu ist, bzw. ich darüber bisher noch nie nachgedacht habe. Unter diesem Gesichtspunkt muß ich feststellen, daß eine Breitbildpanorama-Geschichte nichts für mich ist, ich um solche künftig eher einen Bogen mache, und diese Regel wohl nur durch wenige Ausnahmen bestätigt werden wird. -
SiCollier : Super, jetzt habe ich gerade meinen ganzen Beitrag gelöscht - also nochmal von vorne
Also deine Probleme mit den Endungen und Aufteilungen der Zyklen kann ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen. Denn immerhin lasse ich keine offenen Enden und schließe die in sich geschlossene Geschichte des Zyklus am Ende des Buches ab. So weiß man zwar, dass noch etwas passieren kann, aber es ist kein Cliffhanger Ende (was ich persönlich viel schrecklicher finde und leider sehr oft in Fortsetzungen sehe)
Nach dem Motto: "Und als er sich umsah, entdeckte er das Grauen, welches er sich niemals hätte vorstellen können. Was er sah, übertraf seine schlimmsten Vorstellungen, und er wusste nicht, ob er diesen Tag überleben würde."
Fortsetzung im nächsten Teil
Was die Problematik mit den unterschiedlichen Erwartungen an die Geschichte aufgrund der äußerlichen Aufmachung angeht, so habe ich das dem Verlag zumindest mal mitgeteilt. Ist ja nicht so, dass ich kritikresistent wäre, wenn diese sich mehrfach einstellt. Aber ob der Verlag das genau so sieht, das kann ich natürlich nicht versprechen.
Natürlich würde ich die Leserunde zum 2. Teil "Feuerprinz" wieder begleiten, falls jetzt nicht alle in einer tiefen Depression wegen des Endes von Teil 1 stecken und der Wunsch danach besteht.
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Zitat
Original von BirgitF
Super, jetzt habe ich gerade meinen ganzen Beitrag gelöscht - also nochmal von vorne
Drum schreibe ich lange Sachen immer in der Textverarbeitung offline vorher und speichere immer wieder ab. Da ist die Verlustquote geringer.ZitatOriginal von BirgitF
Also deine Probleme mit den Endungen und Aufteilungen der Zyklen kann ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen. Denn immerhin lasse ich keine offenen Enden und schließe die in sich geschlossene Geschichte des Zyklus am Ende des Buches ab.
Das ist richtig, die einzelnen Geschichten sind jeweils in sich abgeschlossen. Böse Cliffhanger kann ich auch überhaupt nicht ausstehen (mit ein Grund, weshalb ich fast keine Serien im TV gucke, sondern höchstens von DVD, wenn ich alle Folgen besitze). Lin hat mich nicht groß begeistern können, und den Tod Xirias konnte ich nicht nachvollziehen (wird aber im dritten Teil lt. Deiner Aussage einsichtig). Jetzt habe ich zwei Teile auf ein Mal und auf den dritten soll ich warten. Ist vermutlich sehr subjektiv, aber entweder in drei Teilen oder in einem, aber nicht einen Dreiteiler auf zwei Häppchen.ZitatOriginal von BirgitF
Was die Problematik mit den unterschiedlichen Erwartungen an die Geschichte aufgrund der äußerlichen Aufmachung angeht, so habe ich das dem Verlag zumindest mal mitgeteilt. Ist ja nicht so, dass ich kritikresistent wäre, wenn diese sich mehrfach einstellt. Aber ob der Verlag das genau so sieht, das kann ich natürlich nicht versprechen.
Es ist nicht nur die Aufmachung, auch die Werbetexte. Meine Tochter meinte, daß sich die Kurzinhaltsangabe nur auf den ersten Teil beziehe, und gar nicht auf den zweiten. Der Buchrückseitentext verkürzt das Ganze noch mehr. Da können schon falsche Erwartungen geweckt werden.ZitatOriginal von BirgitF
Natürlich würde ich die Leserunde zum 2. Teil "Feuerprinz" wieder begleiten, falls jetzt nicht alle in einer tiefen Depression wegen des Endes von Teil 1 stecken und der Wunsch danach besteht.
Ne, also in einer tiefen (oder mindertiefen) Depression stecke ich bestimmt nicht. Und über eine begleitete Leserunde würde ich mich auf jeden Fall freuen, nicht nur um die hiesige Diskussion dann in Kenntnis der Gesamtgeschichte fortzuführen, sondern auch weil Deine Zusatzinformationen zum Buch außerordentlich hilfreich waren. So stelle ich mir eigentlich eine LR mit Autor(in) vor. -
SiCollier : Ob du jetzt zwei Zyklen in einem Buch hast und auf den dritten wartest, oder drei Zyklen in drei Büchern hast und dann sogar zweimal auf Forsetzungen warten musst ... ich denke, das macht nicht wirklich einen logistischen Unterschied bzw. einen für den Leser befriedigenden.
Zumal man es nicht als Dreiteiler sehen kann - der zweite Zyklus ist zu kurz, um ihn in ein Einzelbuch zu packen - und alle drei Zyklen wiederum zu lang, um sie in einen Einteiler zu packen.
Ja, da würde ich sagen - das ist wirklich ein eher subjektiver Störfaktor.
Also bzgl. der Texte: Ich habe selten einen Klappentext in oder auf einem Buch gesehen, der mehr verraten hätte, als das erste Drittel oder Viertel der Handlung.
Und anders ist es hier auch nicht.Also, da glaube ich, bist du jetzt wirklich ein wenig aus persönlichem Unmut über das für dich unbefriedigende Ende in "Beschwerdestimmung" geraten, die aber jetzt nicht so wirklich objektiv ist.
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@ BirgitF
Ich habe nie behauptet, objektiv zu sein. ...So, und jetzt werde ich meinen PC wieder anschließen und hoffe, daß wirklich alles wieder funktioniert und der PC den Transport überstanden hat. War Glück im Unglück - "nur" das Dateisystem durcheinander. Keine Ahnung, wie bzw. durch was das passieren konnte. Jedenfalls war ich einmal mehr froh, beim Fachhändler zu kaufen, der eine eigene Reparaturwerkstatt dabei hat (und das zu sehr akzeptablen Preisen).
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Habe das Buch gestern zu Ende gelesen.
Das Ende hat mich sehr überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass Xiria stirbt. Und selbst wenn ich mir das hätte vorstellen können, wäre ich zumindest niemals darauf gekommen. dass sie durch Degan stirbt
Xiria tut mir immer noch einfach Leid und ist für mich bis zum Schluss nicht wirklich als böse einzustufen.
Sie hat es ja niemals anders gelernt und ist im Prinzip immer noch mehr ein Kind gewesen, dass in einer verwirrenden und nicht durchschaubaren Welt gelandet ist.Wie ich Lin einschätzen soll weiß ich jetzt noch nicht. (Wird sich wohl mit dem zweiten Teil ergeben :grin)
Erst schien sie ja ein eher schwacher Charakter zu sein. Und schien auch von ihrer Umgebung so wahrgenommen zu werden. Selbst ihre Eltern trauen ihr nicht zu auf sich gestellt irgendwelchen Gefahren entgegen zu treten, geschweige denn eigene Entscheidungen treffen zu können und zeigen ihr sehr deutlich, dass sie sie für schwach halten.
Arme Lin. Das fand ich sehr hart für sie.
Aber zum Ende hin, schimmerte immer mal wieder durch, dass doch ein starker Wille in ihr steckt und sie sich durchaus ihre eigenen Gedanken zu vielen Sachen macht. Ich bin mal gespannt wie sie sich im zweiten Teil noch entwickelt. (Gerne auch wieder in einer Leserunde mit Autorenbegleitung :wave)Nachdem ich mich an den Erzählstil gewöhnt hatte, hat mir das Buch sehr gefallen. Auch die tragischen und unvorhergesehenen Wendungen im Buch fand ich sehr gelungen
@ BirgitF: Auch ich möchte mich hier nochmal für die tolle Begleitung der Leserunde bedanken.