Urbat - Die dunkle Gabe von Bree Despain

  • Ich scheine es im Moment mit Büchern zu haben, die hier noch nicht vorgestellt wurden ;) Nun denn, ich übernehme die Aufgabe auch für "Urbat" wieder gerne!


    Urbat - Die dunkle Gabe von Bree Despain
    Gebundene Ausgabe: 431 Seiten
    Verlag: Aufbau Verlag
    ISBN: 978-3351041236
    16,95€


    Inhaltsangabe:
    »Ich bin der Tod oder das Leben. Ich bin Heil oder Zerstörung. Engel oder Dämon.« Grace Divine, die Tochter des Dorfpastors, wusste schon immer, dass etwas Furchtbares passiert sein musste in jener Nacht, in der Daniel verschwunden war. Voller Schrecken erinnert sie sich daran, wie sie ihren Bruder Jude blutverschmiert auf der Veranda gefunden hat. Als Daniel nach drei Jahren wiederauftaucht, fühlt sich Grace auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen, obwohl sie ihrem Bruder versprechen musste, sich von Daniel fernzuhalten. Was steckt hinter dem dunklen Geheimnis der beiden Jungen? Was schützt die Menschen, die wir lieben? Muss Grace für ihren Bruder und ihren Geliebten ein Opfer bringen, das größer ist als alles, was sie bislang kannte?


    Meine Rezension:
    Mit einem Namen wie Grace Divine und einem Pastor als Vater ist das Leben für die Sechszehnjährige geprägt von Hilfsbereitschaft und Güte.
    Genau wie ihr Vater und ihre Geschwister verbringt sie viel Zeit damit im Obdachlosenheim zu helfen und plädiert dafür, jedem Menschen eine Chance zu geben.
    Als jedoch Daniel Kalbi nach 3 Jahren plötzlich wieder in der Stadt auftaucht, gerät das Familienidyll der Divines ins Wanken. Es wird klar, dass in der Nacht vor drei Jahren etwas Schreckliches passiert sein muss, als Graces Bruder blutüberströmt auf der Veranda gefunden wurde und Daniel einfach verschwand. Bis heute schweigt die Familie über den mysteriösen Vorfall und das sechszehnjährige Mädchen versteht nicht, was damals geschah.


    Das Totschweigen dieser einen Nacht klappte bis jetzt ganz gut, aber nun, da Daniel wieder in der Stadt ist, zerbricht dieser vorsichtig aufgebaute Schutzwall. Grace fühlt sich zu Daniel hingezogen und ignoriert die harschen Warnungen ihres Bruders sich von ihm fern zu halten. Als auch noch eine schwer verstümmelte Leiche gefunden wird und ein Mädchen aus der Stadt spurlos verschwindet, werden alte Geschichten über das „Markham Street Monster“ wieder wach und das Schweigen um den Tag vor drei Jahren muss endlich gebrochen werden…



    Auf das Buch bin ich aufgrund des wunderschön gestalteten Covers aufmerksam geworden. Es springt einem praktisch ins Gesicht und da der Inhalt der Romantasy-Geschichte auch sehr ansprechend klingt, war es keine Frage mehr ob ich das Buch lesen möchte oder nicht.
    Nun stehe ich „Urbat“ gegenüber etwas zwiegespalten dar.
    Der Schreibstil ist leicht und lässt sich flüssig lesen, was, unterstützt durch die kurzen Kapitel, die Lektüre zu einem kurzweiligen Lesevergnügen macht. Besonders gut gelungen finde ich die Passagen, in denen beschrieben wird wie Grace und Daniel zeichnen – denn das ist wohl das größte Hobby der beiden. Während ich diese Stellen gelesen habe, konnte ich mir geradezu bildlich vorstellen, wie langsam auf dem leeren Blatt Papier ein Bild entsteht und war gebannt von der Intensität der kurzen Beschreibungen der Motive. Das ging sogar so weit, dass ich beim Lesen selber große Lust bekommen habe etwas zu zeichnen und das Buch einmal beiseite gelegt habe um das auch zu tun.


    Weniger gefallen haben mir allerdings zunächst die Charaktere. Graces Bruder Jude und ihr Vater waren lange Zeit absolut undurchsichtig und es fiel mir schwer, sie in das Gesamtbild der Geschichte einzufügen. Auch Grace selber kam mir recht naiv und doch sehr christlich vor. Natürlich passen die Beschreibungen der Charaktere in das Bild, das Bree Despain von der Familie zeichnet und gegen Ende erklären sich die anfänglichen Ungereimtheiten… aber da ich selber nicht besonders gläubig erzogen wurde, fand ich es befremdlich darüber zu lesen, dass ein sechszehnjähriges Mädchen zu einem Schulball eine kurze Jacke anziehen sollte, damit man ihre nackten Schultern nicht sieht. Wer ein großes Problem mit religiösen, teilweise etwas altertümlich anmutenden Sichtweisen hat, der wird vermutlich keinen großen Spaß an diesem Buch haben. Ich selber konnte mich beim Lesen aber daran gewöhnen und habe es nicht mehr als störend, sondern als durchdachten Teil der Geschichte angesehen. Betrachtet man diesen Aspekt nämlich aus einiger Distanz, so wird die Fantasy-Story um einiges verzwickter und interessanter durch den Konflikt Übernatürliches – religiöser Glaube.


    Wirklich begeistert war ich von der Tatsache, dass das Buch nicht nach dem üblich bekannten Schema dieses Genres aufgebaut ist. Wer hier erwartet, dass ein Mädchen sich in einen nicht ganz „normalen“ Jungen verliebt und sich eine dieser typischen Geschichten entwickelt, der wird hier positiv überrascht. Besonders gegen Ende des Buches gibt es so einige Wendungen, die man so niemals erwartet hätte und die einem das Lesen doch noch sehr versüßen. Spannung kommt im letzten Drittel auch nicht zu kurz und ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass das Ende noch sehr viel Potential für die Fortsetzung bietet. Zwar in sich abgeschlossen aber dennoch nur der erste Teil einer Reihe, bietet „Urbat – Die dunkle Gabe“ ein vielfältiges Spektrum für jeden, der gerne romantic Fantasy liest und dabei eine gut durchdachte Geschichte auf der Grundlage von Mystik und Religion zu schätzen weiß. Weil ich persönlich zunächst etwas Schwierigkeiten hatte die handelnden Charaktere einzuschätzen und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, bekommt das Buch insgesamt „nur“ 4/5 Sternen von mir. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert und ich lege es begeisterten Lesern (und –innen) gerne ans Herz.

  • Ich hab das Buch vor kurzem auch gelesen.War ich noch von der Leseprobe recht neugierig geworden fand ich das Buch doch ehr schwach und enttäuschend.
    Es hat zwar noch gereicht das ich es bis zum Ende gelesen hatte
    aber es kam kein wirkliches Gefühl auf davon auf das ich gerne wissen wollte wie es weiter geht.
    Für mich war es auch ehr relativ vorhersehbar.
    Das alleine fände ich nicht mal so schlimm,
    denn es gibt Bücher die dennoch mitreißend sein können.
    Das schaffte dieses Buch leider bei mir nicht so recht.
    Auch fehlte den allen Charakteren etwas was einen in ihren Bann ziehen könnte.
    Also mich konnten sie zumindest nicht überzeugen.
    Ein zwei Stellen gab es da schon wo ich tatsächlich mal für einen Augenblick in
    das Buch tauchen konnte, das war es dann aber auch schon.
    Einen weiteren Teil würde ich davon div. nicht lesen.


    Grüße Gelfling

  • "Daniel ist gefährlich. Er ist nicht mehr derselbe Mensch, der er mal war. Versprich mir, dass Du dich von ihm fernhälst."


    In "Urbat: Die dunkle Gabe" wird das Leben in einer typischen Kleinstadt geschildert.
    Die 16-jährige Grace ist ein talentiertes und beliebtes Mädchen, dass mit ihrer Familie nach außen hin eine Bilderbuchfamilie darstellt. Zusammen mit ihren Geschwistern Jude und Charity hilft sie ihrem Vater, einem Pfarrer, wo sie nur kann.


    Doch dann gerät ihr Leben und ihre Gefühlswelt durcheinander. Daniel, der früher wie ein Bruder für sie und Jude war, taucht nach drei Jahren plötzlich wieder an der Schule auf und versucht mit Grace in Kontakt zu treten.
    Da Daniel in Grance' Familie immer Willkommen war, spricht sie seine Wiederkehr beim gemeinsamen Abendessen an, wird aber unterbrochen, weil das Thema in ihrer Familie neuerdings verboten ist.
    Grace versteht nicht, wieso seine Familie plötzlich diese Antihaltung gegen ihn hat und versucht alles nötige von Daniel herauszufinden, doch dieser hält sich sehr bedeckt.


    Was ist vor drei Jahren nur geschehen, dass ihre Familie ihn so sehr hasst und was hat es mit dem sogenannten "Markham Street Monster" auf sich, dass immer wieder erwähnt wird?


    Bree Despain hat mit "Urbat: Die dunkle Gabe" ein tolles Jugendbuch geschrieben, dass voller Geheimnisse gesteckt. Allerdings ist die Idee der Geschichte nicht neu. Viele Situationen und Gewissenskonflikte kennt man bereits aus anderen Serien, wie z.B. der Twilight-Reihe.


    Die Charaktere sind gut beschrieben und polarisieren stellenweise.


    Vor allem Grace hat mir sehr gut gefallen.
    Zwar erscheint sie im ersten Moment wie Everybody's Darling, die sich genau an alle Gebote und Regeln hält, bricht aber auch oft aus diesem Bild aus. Vor allem bleibt sie sich immer treu und tut das, was sie für richtig hält. So fährt sie u.a. mit Daniel auf dem Motorrad weg und klettert über Zäune, um sich den sogenannten Engelsgarten anzuschauen.


    Aber auch Daniel ist ein interessanter Charakter. Man weiß nicht sofort, was es mit ihm auf sich hat. Man merkt zwar, dass er anders ist, tappt aber lange im Dunkeln.


    Was mich jedoch ein wenig stört ist der Ort, an dem die Geschichte spielt.
    Mir fällt immer mehr auf, dass die meisten Jugendbücher immer öfter in Kleinstädten spielen, wo alle recht konservativ erzogen sind.
    Das kann zwar ab und zu ganz nett sein, wiederholt sich aber oft.


    In "Urbat: Die dunkle Gabe" ist das Kleinstadtleben besonders konservativ. So dürfen die Kinder und Jugendlichen z.B. nicht die Harry Potter Bücher lesen, da diese angeblich die Zauberei verherrlichen.


    Die Covergestaltung ist wunderschön und fällt direkt ins Auge. Die Farbkombination ist hierbei besonders gelungen.


    Bree Despains Schreibstil ist toll gewählt und liest sich sehr flüssig, was "Urbat" zu einem tollen Lesespaß macht.


    Im Dezember erscheint in den USA bereits der 2. Band, der im Original "The Lost Saint" heißt. Man darf also auf eine Fortsetzung gespannt sein.

  • Hallo zusammen.


    "Urbat - Die dunkle Gabe" war mehr ein Buch, dass ich durch Zufall in die Hand genommen habe. Viel Gedanken über den Inhalt habe ich mir nicht gemacht und einfach drauf los gelesen. Ich war von den ersten Seiten an direkt gefesselt. Die Geschichte um die junge Grace Divine, Pastorentochter und wohlbehütet wie es scheint, wird eines Tages von ihrer Vergangenheit eingeholt. Daniel taucht nach Jahren des Verschwindens wieder auf und stellt ihre vermeindlich heile Welt gehörig auf den Kopf. Sie empfindet Gefühle von denen sie sich sicher ist, dass sie sie nicht fühlen sollte. Vor allem ihrem Bruder Jude zuliebe. Doch sie kann sich auch nicht von Daniel fernhalten, denn er hütet ein Geheimnis, welches sie vollkommen in den Bann zieht. Ebenso wie den Leser. Bree Despain schreibt flüssig, leicht und mit einer Hingabe die einen aus den Zeilen nur so anspringt. Ich war gefesselt bis zum Ende und habe jede Seite umgeblättert in der Hoffnung doch endlich mehr zu erfahren. Ich konnte miträtseln was in der Familie Divine nun vorgefallen ist und was Daniel für ein mysteriöses Geheimnis hat und am Ende wurde ich mehr als überrascht. Natürlich kommt auch die Romantik und Liebe nicht zu kurz in diesem Debüt und so prickeld es unterschwellig und verschafft einem Schmetterlinge im Bauch. Die Geschichte zwischen Daniel und Grace zieht einen in seinen Bann und lässt einen bis zur letzten Seite nicht mehr los. Ein gelungenes Debüt was Tränen in den Augen hinterlässt.

  • HEy :D
    uii uiiiiiiiii uuuuuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii das Buch muss ich haben :D
    ab in die Buchhandlung :) :schnellweg
    ich hoffe mal das es wieder ein schönes Leseerlebnis gbt :D


    lg beckiii
    :wave

  • Anmerkung zum Buch
    Versprechen, ein Wort, welches uns nicht selten mal zum Verhängnis werden kann und auch die Hauptcharakterin Grace sieht sich der Tücke dieses so harmlos wirkenden Wörtchens gegenüber. Unweigerlich fragt sie sich, ob Versprechen überhaupt dazu da sind, eingehalten zu werden, oder ob ihre Existenz einzig dafür gedacht ist, sie zu brechen.


    Von der Ich-Erzählerin Grace durch das Buch geführt, bringt sie dem Leser das Leben einer Pastorenfamilie nahe und zeigt ihm, dass auch in der vorbildlichsten Tochter nur ein ganz normaler Teenager steckt. Hin- und hergerissen zwischen der Pflicht der Familie gegenüber und dem, was sie für richtig hält, findet sich das junge Mädchen bald inmitten eines Zwiespalts wider, auf dessen einer Seite die Werte und Regeln stehen, die sie im Laufe der Jahre von Zuhause mitbekommen hat und auf der anderen das Gefühl und der Wunsch, ihren eigenen Weg zu gehen.
    In einer Geschichte, die Fantasyelemente und den christlichen Glauben miteinander vereint, ist es nicht verwunderlich, dass der Leser auch mit letzterem konfrontiert wird. So zieht sich zum Beispiel der Sinn des bekannten Bibelzitates „Bittet, so wird euch gegeben; klopfet an, so wird euch aufgetan“ durch das Buch und erinnert uns daran, dass wir nicht alleine auf dieser Welt sind und unsere Augen und Ohren nicht vor den Nöten unserer Mitmenschen verschließen sollten. Auch die Frage nach Loyalität, Gnade und nach Kraft, seinen eigenen Stolz herunterzuschlucken und zu verzeihen, zieht ihren Faden durch das Buch. Doch keine Angst vor der geballten Ladung an Botschaften und Werten, mit denen uns die Autorin Bree Despain hier, mit der Unterstützung der Religion, konfrontiert, denn das geschieht keinesfalls plump, oder aufdringlich, sondern vielmehr im wohldosiertem Maße, was durch die Tatsache, dass Grace die Tochter eines Pastors ist, authentisch und beinahe wie nebenbei erwähnt wirkt.


    „(Zitat: Seite 215) In lehnte meinen Kopf gegen seine Brust und war erstaunt, dass ich sein Herz durch die dicke Jacke schlagen hörte. Seine Atemzüge waren tief und gleichmäßig, doch sein Herzschlag war irgendwie rätselhaft. Zu schnell, und doch gleichzeitig zu langsam, fast so, als schlügen zwei Herzen in seinem Inneren.“


    Mit ihrem leichten, angenehmen Schreibstil, der wunderbar zu der Erzählerin passt, hat die Autorin eine Geschichte geschrieben, die von den Dämonen erzählt, die in unserem Inneren Leben, von dem unsichtbaren Band der Liebe, den Opfern, die wir täglich erbringen müssen, von dem Wert der Gnade und davon, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Unterstützung bekommt sie dabei von ihren Charakteren, die sie liebevoll und authentisch geformt hat. In erster Linie lernt der Leser natürlich die Hauptcharakterin Grace kennen, die sowohl wohlerzogen und vorbildlich ist, als auch ein normaler Teenager. Bemüht, sich an das zu halten, was von ihr erwartet wird und sich dabei der Tatsache, dass sie mit Argusaugen beobachtet wird, stets bewusst, versucht sie ihren Weg zu finden und lässt sich von ihrem Herzen leiten. Mit ihrer schüchternen und zeitweise auch impulsiven Freundin Alice setzt sich die Pastorentochter auch mit dem Thema Jungs auseinander und sorgt durch ihre authentische Art, ihren Humor und dem ständigen Versuch, Daniel gegenüber die Oberhand zu haben, für angenehmes Lesevergnügen. Neben Grace lernt man ihren männlichen Gegenpart, Daniel, am besten kennen. Dies geschieht zum einen durch Aussagen und Gesten, die die Autorin in die Geschichte eingebracht hat als auch durch Rückblenden, in denen Grace dem Leser immer wieder Geschehnisse aus ihrer Vergangenheit aufzeigt. In Daniel finden wir einen Charakter, der zerrissen, ja, sogar verloren scheint, der sich nach Liebe und Akzeptanz sehnt und dennoch daran zweifelt, dass er beides jemals bekommen wird und verdient hat. Anders als sein Gegenspieler Pete ist er nicht der nette Junge von nebenan, der von jedermann gern gesehen wird, sondern wirkt auf den ersten Blick arrogant, gleichgültig und doch weiß man bald, dass hinter der rauen Schale noch viel mehr steckt. Ein wenig schade finde ich, dass das Geheimnis um das Wesen -nein, ich sage hier nicht, um welches es sich handelt-, welches in Daniel lebt, ihn beeinflusst und das er so stark versucht zu verbergen, so schnell gelöst wurde - hier hätte ich mir gewünscht, die Autorin hätte ein paar mehr Geheimnisse darum gesponnen und den aufmerksamen Leser nicht schon so früh mit der Nase darauf gestoßen. Doch auch, wenn dieses Rätsel relativ bald gelöst war, wurde das Buch nicht langweilig, denn ungeklärte Fragen und die ein oder andere Überraschung gab es bis fast zum Schluss genug und besonders die Frage danach, wie dieses Fantasyelement mit dem Glauben vereinbart wird fand ich hier interessant und hat mich für das frühe Aufdecken des Geheimnisses entschädigt.
    Besonders gefallen hat mir der Charakter Don Mooney. Er ist ein wenig zurückgeblieben, hat in seinem Leben nicht immer alles richtig gemacht, bei der Familie Divine Vergebung gefunden und machte es sich zum Ziel, seinen Vorfahren, die wahre Helden waren, alle Ehre zu machen – da ist einiges an Ärger vorprogrammiert. Doch auch der Pastor selbst, der die gute Seele der Gemeinde ist und sein Sohn Jude, der in seiner Arbeit für die Hilfsbedürftigen völlig aufgeht und mit Fortschreiten der Geschichte erkennen muss, dass ihn nicht nur diese eine Seite ausmacht, haben einen positiven Eindruck hinterlassen.



    Fazit
    „Urbat.Die dunkle Gabe" ist, trotz kleiner Schwächen, ein gelungenes Debüt einer Autorin, die hier oft gelesene Handlungsstränge durch neue Ideen zu einem Buch mit Wiedererkennungswert macht. Platz nach oben hat sie nach diesem ersten Band noch gelassen, sodass ich auf die Fortsetzung sehr gespannt bin.


    Ich vergebe 4 von 5 Sternchen. :-)

  • KLAPPENTEXT:


    Grace Divine, die Tochter des Dorfpastors, wusste schon immer, dass etwas Furchtbares passiert sein musste in jener Nacht, in der Daniel verschwunden war. Voller Schrecken erinnert sie sich daran, wie sie ihren Bruder Jude blutverschmiert auf der Veranda gefunden hat. Als Daniel nach drei Jahren wiederauftaucht, fühlt sich Grace auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen, obwohl sie ihrem Bruder versprechen musste, sich von Daniel fernzuhalten. Was steckt hinter dem dunklen Geheimnis der beiden Jungen? Was schützt die Menschen, die wir lieben? Muss Grace für ihren Bruder und ihren Geliebten ein Opfer bringen, das größer ist als alles, was sie bislang kannte?


    ZUR AUTORIN:


    Bree Despain schreibt schon seit ihrer Kindheit. Am College nahm sie sich sogar ein Semester frei, um zu schreiben. Zur Autorin wurde sie aber erst nach einem schweren Autounfall, der ihr klar machte, wie kurz das Leben ist und wie wichtig es ist keine Zeit zu vergeuden, sondern die Dinge zu tun, die einem am Herzen liegen. "Urbat: Die dunkle Gabe" ist der erste Teil der "Dark Divine" Bücher. Der zweite Band "The Lost Saint" erscheint am 28. Dezember auf englisch und wird hoffentlich bald ins Deutsche übersetzt.


    EIGENE MEINUNG:


    Schon lange hat mich kein Buch mehr so berührt, emotional mitgenommen, vor Anspannung kaum schlafen lassen.


    Die Pastorenfamilie Divine ist sehr beliebt und bekannt für ihren unermüdlichen Einsatz für Hilfsbedürftige. Eine Bilderbuchfamilie. So scheint es zumindest nach Außen. Im Inneren der Familie geht jedoch alles drunter und drüber. Als nach 3 Jahren Daniel, eine Junge aus der Nachbarschaft, Grace` und Judes ehemals bester Freund und ehemaliges Pflegekind der Familie, wieder auftaucht, rüttelt das nicht nur am Familienfrieden, sondern scheint die Harmonie der Familie Divine zu zerteilen. Grace, die Daniel schon seit langer Zeit liebt und schmerzlich vermisst hat, will den Geheimnissen auf den Grund gehen. Warum Jude auf einmal nichts mehr von ihm wissen will. Warum Daniel aussieht wie ein Obdachloser. Warum er vor 3 Jahren so plötzlich verschwunden ist....


    Das große Geheimnis, dass um Daniel rankt, ist der Kern der Geschichte. Immer wieder stößt die Autorin den Leser auf eine Fährte, um sich dann doch nur noch tiefer in ihren Geheimnissen zu verstecken und nichts preiszugeben. Sie schafft es auf eindrucksvolle Weise um das Geheimnis herumzuerzählen, ohne dass Spannung verloren geht oder das Buch in die Länge gezogen wird. Ganz im Gegenteil. Ich habe die Seiten förmlich verschlungen, in der Hoffnung, endlich Daniels Geheimnis aufzudecken. Im Hinterkopf die Angst davor, was er wirklich sein könnte. Das ging so weit, dass ich nachts von Monstern träumte, ohne, dass im Buch je die Rede davon war, dass Daniel Eines ist. Einzig die Art und Weise der Autorin, die Spannungskurve immer höher und höher zu fahren, haben dieses Phänomen verursacht.


    Bree Despain schafft es nicht nur die Spannung auf den Höhepunkt zu treiben, sondern auch die Emotionen. Durch ihre bildliche Art zu schreiben, schafft sie es, den Leser genau das fühlen zu lassen, was die Figur in der Geschichte auch gerade fühlt, welche Emotionen sie durchlebt. Besonders Grace`s Verzweiflung ging mir sehr zu Herzen. Die Verzweiflung mit der sie zwischen den beiden Menschen steht, die sie am meisten liebt, die Verzweiflung tatenlos zusehen zu müssen, die Verzweiflung unbedingt helfen zu wollen und doch immer im Ungewissen stehen gelassen zu werden. Oft hätte ich am liebsten laut aufgeschluchzt und ständig überkam mich Gänsehaut. Die Schreibe der Autorin hat nicht nur bezweckt sich gut in die Gefühle der Figuren hineinzuversetzen, sondern auch, ein genaues Bild der Charaktere zu schaffen. Ich weiß haargenau wie Mutter Divine oder Don Mooney aussehen. Der hilfsbereite Don Mooney, der immer nur Gutes tun möchte, dabei aber das Feingefühl eines Grizzlybären besitzt.


    Insgesamt spielt die Geschichte in einer recht düsteren und verzweifelten Atmosphäre, die unter anderem auch damit zu tun hat, dass in dem Buch soziale Probleme auftauchen. Vor allem Gewalt innerhalb der Familie und die Wehrlosigkeit, von der die Opfer oft betroffen sind, spielen eine zentrale Rolle.


    Ein Buch, das ein Thema behandelt, dass vielen Lesern eine Gänsehaut verursachen wird. Die Kraft des Glaubens (nicht unbedingt religiös, als vielmehr an sich selbst, gedacht) und der wahren Liebe. Was nach einem Kitschroman klingt, ist ein wundervolles Buch, das überhaupt nicht kitschig ist, sondern vielmehr das Innerste des Lesers trifft und dazu noch sehr spannend ist.


    Zu Urbat gibt es die wundervolle Homepage Urbat-dasbuch.de, die ihr unbedingt besuchen solltet :)

  • Meine Meinung:
    Die Inhaltsangabe fasst im Grunde das Wichtigste zusammen.
    Grace, Teenager und Tochter eines Pastors, geht zur Highschool und ist ein ganz normales Mädchen. Als Daniel, Freund der Familie und früherer bester Kumpel ihres älteren Bruders Jude, plötzlich wieder auftaucht.
    Während ihr Bruder Daniel aus dem Weg geht, fühlt Grace sich immer mehr zu ihm hingezogen. Und auch ihr Vater scheint ihn als verlorenen Sohn wieder aufzunehmen.
    doch als sie erfährt, was in der Nacht geschah, an dem Jude halb tot aufgefunden wurde und daraufhin Daniel spurlos verschwand, ist sie sich ihrer Gefühle für ihren Kindheitsfreund nicht mehr so sicher. Dazu geschehen plötzlich mehrere seltsame Dinge kurz hintereinander, kaum dass Daniel wieder in der Stadt ist, was dazu führt, dass sich Grace Spekulationen hingibt und Überlegungen nachgeht, die selbst für sie sehr irreal sind.
    Aber alles scheint mit ihrem mysteriösen Freund aus Kindertagen zusammenzuhängen und dann verschwindet plötzlich ihr kleiner Bruder James ....


    Die Geschichte wurde sehr einfach geschildert, was für ein Jugendbuch in meinen Augen eine wichtige Rolle spielt. Doch trotzdem hatte die Autorin es durch ihre Art zu schreiben geschafft, dem Roman das gewisse Etwas zu geben, sodass die Geschichte auf mich sehr geheimnisvoll wirkte. Durch den mystischen Touch, der immer mehr ans Tageslicht kam, je weiter ich in die Handlung eintauchte, ist das Buch meiner Meinung nach auch für Erwachsene toll zu lesen.


    Religion spielte eine große Rolle, was nicht nur damit zusammenhing, dass es sich um eine Pastorenfamilie handelte, sondern dass auch die Taten von Grace' Vater und sein Verhalten teilweise sehr christlich dargestellt wurden. Er lebte den Glauben an Gott seinen Kindern vor und das fand ich sehr schön. Die Autorin gab mir das hervorragend zu verstehen.
    Neben dem Glaubensleben wurde auch die Kunst immer wieder etwas hervorgehoben, da Grace und Daniel oft im Kunstunterricht anzutreffen waren und Daniel sich beim Zeichnen und Malen ausleben konnte.


    Während mir Grace' Vater immer sympathischer wurde, blieb mir ihre Mutter durch das gesamte Buch hindurch etwas suspekt. Daran war vermutlich unter anderem ihr Perfektionismus schuld.
    Und der Pastor war auch derjenige, der Daniel in seiner Situation half und Grace bewusst machte, dass nur sie allein ihrem Freund wirklich helfen kann. Als ihr das klar wurde, bedeutete dies, dass sie sich selbst opfern muss ...


    Bei einzelnen Themen, meist wenn es um Daniels Vergangenheit ging, wurde die Handlung immer wieder durch Grace Gedanken unterbrochen, die in diese Zeit drifteten.
    Auch fand ich schön, wie die Autorin es schaffte, die Verbindung zwischen Grace und Daniel mit einem unsichtbaren aber spürbaren Band darzustellen. Wenn sie sich nahe waren, konnte ich dieses Band förmlich spüren. Wirklich toll beschrieben.
    Die Autorin schaffte es auch exzellent den Bogen zwischen Spannung und wissenswerten Details immer aufrechtzuerhalten.


    Die Kapitel waren in Abschnitte unterteilt, die meist nach einer Tageszeit benannt wurden.
    Alle wichtigen Figuren wurden ausreichend beschrieben, sodass ich mir gut ein Bild von jedem einzelnen machen konnte. Wobei natürlich Daniel, Grace und ihr Vater besonders charakterstark dargestellt wurden.
    Auch die verschiedenen Situationen wurden gefühlvoll und einfühlsam erzählt. Die Autorin hat ein sehr gutes Händchen dafür.


    Wer mehr Informationen über diesen tollen Roman und die Autorin Bree Despain erfahren möchte, kann dies unter http://www.urbat-dasbuch.de/ tun.


    Fazit:
    Ein wahrhaft schöner Roman mit einem mystischen Touch.
    Ich freue mich schon auf den Nachfolger und mache dieses Werk zu meinem Monatshighlight im März 2011!



    Urbat-Reihe:
    1. Die dunkle Gabe
    2. The Lost Saint (noch nicht übersetzt)


    © 4.4.2010 Tikvas Schmökerkiste

  • Klappentext:
    »Ich bin der Tod oder das Leben. Ich bin Heil oder Zerstörung. Engel oder Dämon.« Grace Divine, die Tochter des Dorfpastors, wusste schon immer, dass etwas Furchtbares passiert sein musste in jener Nacht, in der Daniel verschwunden war. Voller Schrecken erinnert sie sich daran, wie sie ihren Bruder Jude blutverschmiert auf der Veranda gefunden hat. Als Daniel nach drei Jahren wiederauftaucht, fühlt sich Grace auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen, obwohl sie ihrem Bruder versprechen musste, sich von Daniel fernzuhalten. Was steckt hinter dem dunklen Geheimnis der beiden Jungen? Was schützt die Menschen, die wir lieben? Muss Grace für ihren Bruder und ihren Geliebten ein Opfer bringen, das größer ist als alles, was sie bislang kannte?



    Rezension:
    Grace Divine ist ein ganz normaler Teenager. Sie ist die älteste Tochter des Dorfpastors, hat einen starken Glauben und auch ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Eltern und Geschwistern. Dieses ruhige, friedliche Leben wird gestört, als Daniel, ehemals ein Freund ihres großen Bruders Jude, wieder in ihr Leben tritt.


    Vor Jahren ist etwas Furchtbares passiert, doch Grace hat die Erinnerung daran verdrängt, lediglich in ihren Träumen sieht sie ihren Bruder blutüberströmt. Hatte Daniel etwas damit zu tun? Er verschwand unmittelbar nach diesen Geschehnissen aus dem Dorf und zog zu seiner Mutter in die Stadt.


    Bereits vor seinem Verschwinden bestand zwischen Grace und Daniel eine starke Anziehungskraft und auch jetzt, obwohl Grace alles tut, um es zu ignorieren, ist diese Anziehungskraft zueinander wieder da - und stärker als zuvor. Doch Daniel warnt sie, er will sie nicht in seiner Nähe haben, es wäre zu gefährlich. Grace, die jedoch immer an das Gute im Menschen glaubt, will Daniel nicht aufgeben, sondern will sein leben verbessern. Sie sorgt dafür, dass er in den Kunstkurs der Highschool aufgenommen wird, damit er ein Stipendium für ein weiterführendes Studium erhalten kann.


    Auch Jude warnt seine Schwester vor Daniel. Was ist passiert, dass die ehemals besten Freunde nunmehr verfeindet sind, sich kaum noch begegnen können, ohne einander anzugreifen und das, wo Jude so ein friedliebender Mensch ist? Grace versucht, ihrem Bruder den Gefallen zu tun und Daniel zu ignorieren, doch die gegenseitige Anziehungskraft ist einfach zu stark. Dann geschieht in dem Dorf ein grausamer Mord. Es sieht so aus, als wäre das Opfer von einem Tier gerissen worden. Jude glaubt, dass Daniel etwas damit zu tun hat ...



    Bei diesem Buch handelt es sich um einen Fantasy-Roman zur Thematik Werwolf. Der Schreibstil ist klar und flüssig zu lesen, die Protagonisten und auch Nebencharaktere wurden mit viel Liebe zum Detail und Tiefe ausgestattet. Einzig die Figur der Grace fand ich sehr irritierend. Sie wurde als sehr gutgläubig, ja nahezu naiv dargestellt und dermaßen weltfremd, dass hier die Glaubwürdigkeit dieser Protagonistin leider etwas auf der Strecke blieb. Alles in allem aber ein sehr schönes Buch, das auf jeden Fall Lust auf den 2. Band "Urbat - Der verlorene Sohn" macht.


    Bewertung: Note 2

  • Vor drei Jahre hatte die Familie Divine neben ihren eigenen Kindern Grace, Jude, James und Charity noch ein weiteres Familienmitglied: Daniel, der Junge, der früher nebenan gewohnt hatte.
    Nachdem er von seinem eigenen Vater immer wieder schrecklich verprügelt und schließlich sogar fast umgebracht wurde, nahm die Pastorenfamilie den Jungen bei sich auf. Er wurde ein Teil ihrer Familie, ein Kind für den Pastor und seine Frau, ein Bruder für Grace, Jude und ihre anderen Geschwister.


    Doch eines Nachts verschwand er plötzlich und tauchte nie wieder auf. Grace war am Boden zerstört und fragte immer wieder, was in dieser Nacht passiert war, bekam jedoch nie eine Antwort. Sie wusste nur, dass es irgendetwas mit ihrem Bruder Jude zu tun hatte, aber auch er hüllte sich in Schweigen. Seitdem wurde in der Familie nie wieder über Daniel gesprochen.


    Drei Jahre später taucht Daniel nun plötzlich wieder in Grace's Leben auf. Er wohnt wieder in ihrer Stadt, geht auf ihre Schule und besucht sogar den gleichen Kunstkurs wie sie. Schnell entwickelt sie wieder Gefühle für ihn und fühlt sich sehr zu ihm hingezogen. Als sie bei einem Abendessen in der Familie jedoch seinen Namen erwähnt, ist ihr Bruder Jude völlig außer sich und verlangt Grace das Versprechen ab, sich auf jeden Fall von Daniel fernzuhalten. Obwohl Grace ihren Bruder liebt, kann sie ihm diese Bitte nicht erfüllen, zumal ihr die Beweggründe dafür immer noch verheimlicht werden. Am liebsten möchte sie Daniel und ihren Bruder wieder miteinander versöhnen und ihn wieder zu einem Teil ihrer Familie machen.


    Doch je näher sie Daniel kommt, desto merkwürdiger und geheimnisvoller verhält er sich Grace gegenüber. Bis er ihr schließlich sein dunkles Geheimnis offenbart und sie nach und nach erfährt, was damals in jener Nacht furchtbares geschah ...



    Urbat - Die dunkle Gabe ist ein unglaublich fesselndes Jugendbuch, das wirklich hält, was es verspricht.
    Von Beginn der Handlung an weiß man, dass vor drei Jahren irgendetwas Schlimmes geschehen sein muss. Doch genau wie die Ich-Erzählerin Grace, tappt man lange Zeit im Dunkeln und hat keinen Schimmer, was genau sich in jener Nacht ereignet hat. Erst nach und nach erhält man kleine Puzzleteile, die sich zum Ende hin endlich zu einem Gesamtbild zusammenfügen und das Geheimnis enthüllen. Dadurch bleibt die Spannung durchgehend erhalten.


    Auch der Schreibstil von Bree Despain zieht einen regelrecht in seinen Bann. Geschickt fügt sie immer wieder einzelne Szenen aus der Vergangenheit in Form von Grace's Erinnerungen ein.
    Ihren Schwerpunkt richtet sie vor allem auf die Handlungen und Gefühle der einzelnen Charaktere sowie die Atmosphäre in den verschiedenen Szenen. Dafür verzichtet sie auf lange Orts- oder Zeitangaben, indem sie zwischendurch einfach den Tag oder die Zeit nennt, an dem die Geschichte gerade spielt. Dabei liest sich das Buch so flüssig, dass man überhaupt nicht bemerkt, wie viele Seiten oder wie lange man gerade schon gelesen hat.


    Bree Despain hat sich außerdem viel Mühe mit der Gestaltung ihrer Charaktere gegeben. Sie alle unterscheiden sich auf irgendeine Weise von einander und haben sowohl Stärken als auch Schwächen und sind nicht einfach nur schwarz oder weiß. Man lernt sogar viele der Nebenfiguren besser kennen, ohne dass detaillierte Beschreibungen dafür nötig wären.


    Nach außen wirkt die Familie Despain auf Viele perfekt und wie eine Art Vorbild. Die Pastorenfamilie ist jedoch alles andere als vollkommen und hat genauso mit Problemen zu kämpfen, wie andere Familien auch. Grace und ihre Geschwister sind alle sehr religiös erzogen worden und sollen nach den Werten der Bibel leben. Trotzdem wird dieser Aspekt jedoch nicht zu sehr in den Vordergrund gerückt.
    Außerdem wurde ihr von klein auf erzählt, dass sie keine Geheimnisse haben soll und über alles mit ihren Eltern rede kann. Doch spätestens nach dem Abend vor drei Jahren weiß sie, dass das nicht stimmt, denn über Daniel wurde nie wieder gesprochen. Die Familie Divine spricht nicht über Probleme, die sie selbst betrifft. Stattdessen schließt ihr Vater sich in sein Arbeitszimmer ein, während ihre Mutter das gesamte Haus zwanghaft auf Hochglanz poliert.



    Gracies älterer Bruder Jude ist auch ein weitaus komplexerer Charakter, als es zunächst den Anschein hat. Anfangs wirkt Jude wie der perfekte junge Mann: wohl erzogen, freundlich und stets hilfsbereit. Noch nie war er irgendjemandem gegenüber gewalttätig. Das alles ändert sich als Daniel wieder auftaucht. Jude hat plötzlich immer wieder Ausraster, die sich manchmal sogar gegen Grace richten, weil sie sich nicht von Daniel fern hält. Was es mit dieser Veränderung auf sich hat, erfährt man jedoch erst ganz am Schluss.


    Grace ist ebenfalls eine sehr tiefgründige Figur. Sie möchte sich so verhalten, wie alle es von ihr als Pastorentochter erwarten. Sie bricht keine Regeln, sondern hilft ihrem Vater in der Kirche und ihrer Mutter im Haushalt. Deswegen akzeptierte sie auch lange Zeit, dass niemand mehr über Daniel sprach oder warum er damals verschwand.
    Als Daniel wieder auftaucht, verändert sich ihre Haltung jedoch. Sie fühlt sich von ihm angezogen und er löst in ihr das Verlangen aus, die Regeln auch mal zu brechen. Deswegen will sie auch endlich erfahren, was damals in jener Nacht geschah. Als sie schließlich die ganze Wahrheit erfährt, kann sie mit dem Wissen zunächst nicht umgehen und will sich ihrem Bruder zuliebe nicht mehr mit Daniel treffen. Nach einem Gespräch mit ihrem Vater muss sie sich jedoch eingestehen, dass sie Daniel liebt und sie ihre Gefühle nicht einfach abstellen kann.


    Das gleiche fühlt Daniel auch für Grace. Er liebt sie und ist vor allem ihretwegen wieder zurückgekommen. Er erzählt ihr schließlich auch, was er wirklich ist und was in der Nacht geschah, in der er verschwand.
    Es gelingt ihm erst sehr spät, seine Gefühle für Grace und ihre Nähe zu ihm akzeptieren, weil er sie nicht in Gefahr bringen möchte. Grace ist ihm wichtiger als alles andere.


    Es ist wirklich wunderbar zu lesen, wie die Beiden zueinander finden und ihre Probleme überwinden. Ihre gemeinsame Liebe zum Malen wird dabei besonders schön dargestellt.
    Man spürt regelrecht, dass sie zusammen gehören und fiebert die ganze Zeit mit ihnen mit. Nachdem Grace herausgefunden hat, was er ist und was er tat, wartet man nur noch auf dem Moment, in dem sie ihm endlich vergeben kann. Man kann diese beiden Charaktere einfach nur lieb gewinnen und ins Herz schließen. Umso härter trifft es einen dann, als man erfährt, welches der einzige Weg ist Daniel zu erlösen.


    Zum Ende hin wird die Handlung dann noch um einiges spannender. Nachdem das Mysterium um die Nacht damals endlich gelüftet wurde, nimmt die Geschichte noch ungeahnte Wendungen an. Es kommen Geheimnisse zum Vorschein, mit denen man auf keinen Fall gerechnet hat und die den Leser regelrecht schockieren. Das Finale sorgt ebenfalls für einige Überraschungen und legt den Grundstein für eine Fortsetzung.



    FAZIT
    Urbat - Die dunkle Gabe ist ein großartiger Debüt-Roman einer Autorin, von der man mit Sicherheit noch einiges erwarten darf.
    Einige Aspekte dieser romantischen Geschichte mögen zwar schon bekannt sein. Bree Despain fügt jedoch auch so manches hinzu und macht die Geschichte so zu etwas ganz besonderem.
    Einzigartig ist wohl auch ihre Hintergrundgeschichte zu Daniels wahrem Wesen, das dem Leser erst sehr spät enthüllt wird und für einige Überraschungsmomente sorgt.


    Die Liebe zwischen Daniel und Grace ist unglaublich schön, mitreißend und romantisch. Man möchte unbedingt mehr von diesen beiden Figuren lesen. Das Ende bietet, vor allem in Bezug auf Grace, viel Potenzial für eine Fortsetzung, die man jetzt schon sehnlichst erwartet.

  • Soeben hatte ich mich für das Buch als nächste Lektüre entschieden, es schlummert schon ewig in meinem RuB. Nun mußte ich wieder mal feststellen, daß es der Auftakt zu einer Serie ist. Da wollte ich schon genervt was anderes nehmen, weil ich momentan eigentlich keine neuen Serien anfangen will... Aber die Rezis hier hören sich so toll an, auch was Teil 2 betrifft, daß ich es nun doch anfangen werde. :grin


    Hat denn schon jemand den dritten (und wohl letzten) Band gelesen?

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • So, habe es nun durch und muß sagen, ich habe mich echt spannend unterhalten gefühlt!! Ich habe mir Teil 2 schon bestellt und freu mich schon aufs weiterlesen.


    Ich bin ziemlich flott in die Geschichte eingetaucht und war aber auch skeptisch, ob da so ein Stephenie Meyer-Abklatsch auf mich wartet. Aber ich muß sagen, dafür hat die Autorin neue Aspekte gesetzt und ich fand auch den historischen Hintergrund in ihrer Geschichte interessant herausgearbeitet.


    Die Figuren gefielen mir alle ganz gut und ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT