Mario Vargas Llosa erhält den Nobelpreis für Literatur 2010

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  • http://nobelprize.org/nobel_pr…iterature/laureates/2010/


    Nobelpreis für Literatur geht an den peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa. Die Akademie würdigte seine „Kartographie von Machtstrukturen und seine scharf gezeichneten Bilder individuellen Widerstands“ gegen diese Strukturen.


    http://www.focus.de/kultur/bue…obelpreis_aid_559913.html

  • Vermutlich ein Preisträger, auf den sich nach teils fragwürdigen Entscheidungen in den Vorjahren, die Meisten einigen können. Zudem sein Name ja schon seit vielen Jahren zum Favoritenkreis potentieller Anwärter zählt.


    Auch schön, dass mal wieder ein Nobelpreis an einen lateinamerikanischen Autoren verliehen wird.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Ich finde manche seiner Bücher gut, zu anderen habe ich keinen Zugang gefunden.


    Meine persönlichen Favoriten unter seinen Büchern sind:
    Das böse Mädchen – Mario Vargas Llosa
    Das Paradies ist anderswo – Mario Vargas Llosa
    und Die Stadt und die Hunde
    Das Buch wurde auch gut verfilmt, ebenso wie Das Fest des Ziegenbocks unter dem Titel Tod einer Bestie (Siehe ISBN-Link)


    Insgesamt finde ich die Entscheidung für Vargas Llosa nicht schlecht, obwohl es auch so einige US-amerikanische Autoren gegeben hätte, die es verdient hätten.

  • Gelesen habe ich von Vargas Llosa bisher nur " Wer hat Palomino Molero umgebracht?", das habe ich in guter Erinnerung.
    Auf dem SUB liegt noch: "Das Fest des Ziegenbocks" - ich glaube, ich nehme mir den Roman bald vor.


    :wave

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Eine gute Wahl. Viel Widerspruch wird diese Entscheidung des Nobelkomitees wohl sicher nicht ernten. Vargas llosa ist anerkannt und gilt als brillianter Erzähler. Seine Bücher sind sehr gut lesbar, haben Anspruch und bewegen sich auf einem sehr hohem Niveau.


    Man kann nur hoffen, dass es keine "Political-Correctness-Entscheidung" war, frei nach dem Motto :"Nach 1982 múss nun endlich mal wieder ein Südamerikaner her".


    Ich bin sehr zufrieden mit dieser Wahl. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ein Preisträger, der Bücher schreibt, die man auch ohne Kneifzange lesen kann.


    was willst du denn damit sagen? Das nobelpreisgewürdigte Literatur schlecht lesbar ist? Ich habe in letzter Zeit aus Versehen öfter mal Nobelpreisträger gelesen, die ich einfach nur großartig fand (Machfus, beispielsweise oder Naipaul, Laxnes sowieso, Garcia Marquez, Samuel Agnon, Sinclair Lewis, Pamuk usw. :anbet)

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Als halbe Peruanerin (also - im Herzen) freut es mich natürlich besonders, dass der Preis an Mario Vargas Llosa gegangen ist. Und noch dazu ist der in Arequipa geboren, meiner quasi zweiten Heimat. :-)


    Ich sehe es wie einige hier: Die Bücher, die ich von ihm bisher gelesen habe, mag ich sehr (wobei es Jahre gedauert hat, bis ich an "Die Stadt und die Hunde" herangekommen bin).


    Was mir persönlich schwerfällt: Ich mag und bewundere MVLL (so wird er sogar ganz offiziell in der peruanischen Presse betitelt, Südamerikaner lieben Abkürzungen) als Schrifsteller, das ist keine Frage. Ich weiß aber nicht, inwieweit ich mit ihm als Politiker einverstanden bin. (Und mit ihm als Menschen, aber das weiß man sowieso nie.)


    1990 hat er für das Präsidentenamt in Peru kandidiert (dann aber gegen Fujimori verloren). Ich muss da immer an eine Anekdote denken, die ich vor ein paar Jahren gehört habe: Wie Vargas Llosa auf Präsidentschaftskampagne unterwegs ist, Hochlandbauern die Hand schüttelt und sich dann schnell eine Schüssel mit Wasser bringen lässt, damit er die Hände abwaschen kann. Und es gibt ein paar Äußerungen von ihm, bei denen ich mich frage, wie er über die indigene Bevölkerung Perus denkt. Da schwingt schon ein bisschen Rassismus mit - Peruaner ist nicht gleich Peruaner, Vargas Llosa kommt aus der eher weißen Mittel- bis Oberschicht.


    Diesen Widerspruch - dass ich ihn als Schriftsteller genial finde und als Politiker eher bedenklich - musste ich schon die ganze Zeit für mich lösen. Jetzt hat er den Nobelpreis und ehrlich, als ich es gehört habe, habe ich gejubelt und mich total gefreut. Für ihn, aber ganz ehrlich auch für Peru, so bescheuert das klingen mag, weil mir klar ist, dass es für die Menschen dort einfach viel bedeutet. Sicher wird es von den Medien aufgebauscht werden, so ähnlich wie das in Deutschland zur Papstwahl war, aber ich habe das Gefühl, dass es noch um mehr geht. (In Arequipa wollen sie ihm jetzt ein Denkmal bauen.)


    Tja, soviel dazu. Trotz kritischer Gedanken freue ich mich über diese Preisverleihung und werde mich daran machen, noch ein paar ungelesene Titel von Vargas Llosa abzuarbeiten.

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    "Ich bin Terrasse. Andere Seite. Aber ich bin überall." (Kai Pirigna)
    "Weiße Rose, weiße Rose, weiße Rose. Alle fünf Minuten weiße Rose!" :gruebel(Domenico Castelmonte)