Leseverweigerer

  • Also, hier wurde ja nichts dagegen gesagt, dass Eltern Kindern vorlesen oder so. Und auch dass meine Ma mit mir lesen geübt hat und mich in die Bib mitgenommen hat, war super.
    Außerdem ist auch klar, dass in der Schule wohl oder übel in Deutsch deutsche Klassiker durchgesprochen werden müssen. Es ist nur so, dass meiner Meinung nach damit zu früh angefangen wird. Außerdem fördert das Klassiker-Lesen in der Regel absolut nicht die Lust am Lesen, oft sogar im Gegenteil.
    Wenn man im Unterricht darüber abstimmt, was gelesen wird, dann ist das ja schon eher ein Schritt in die richtige Richtung.
    Aber es ist nun mal so, dass den meisten Schülern das Lesen von Schullektüren eher lästig ist, und das führt dann nicht grade dazu, dass man nach der Schulzeit dann zu anderen Büchern greift. Ich hatte selber auch nach dem Abi erstmal gar keine Lust auf Bücher, bis mein bester Freund mir einige von sich ausgeliehen hat.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • vielleicht ist es auch ein körperliches Problem, wenn man nicht gerne liest.
    Der Sohn einer Freundin mochte z.B. garnicht lesen,
    er hat sich aber viel durch Hörbücher angeeignet.


    Vielleicht muss man gerade bei Jungs eher diesen Weg einschlagen;

  • Hm, ich fand die Klassiker jetzt wirklich nicht schlimm. Hey, es ist Deutschunterricht, da sollte schon ein bisschen Anspruch da sein. Lese-AG oder sowas kann man ja zusätzlich anbieten!


    Das einzige Buch, was mich richtig genervt hat, war in der 6. Klasse "Die Nacht im Turm der Schrecken" von R.L. Stine (glaube ich?)
    Das war mir damals schon zu blöd...


    In der 8. hat Wilhelm Tell dagegen allen Spaß gemacht!

  • Unsere Lektüren in der Schule sind aber auch nicht gerade zum Lesen veranlassend, was für weniger bücherbegeisterte Schüler nicht gerade ein Ansporn zum Lesen ist.


    Die sechste Klasse liest seit 8 Jahren Julie von den Wölfen. - Das Program wird nie geändert :pille

    "Du wartest auf einen Zug, ein zug der dich weit weg bringen wird, du weißt wohin der Zug dich hoffentlich bringen wird, aber du weißt es nicht sicher, aber das ist dir nicht wichtig, weil ihr zusammen sein werdet."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von LittleDarkHeart ()

  • Zitat

    Original von amoeba
    Hm, ich fand die Klassiker jetzt wirklich nicht schlimm. Hey, es ist Deutschunterricht, da sollte schon ein bisschen Anspruch da sein. Lese-AG oder sowas kann man ja zusätzlich anbieten!


    Das einzige Buch, was mich richtig genervt hat, war in der 6. Klasse "Die Nacht im Turm der Schrecken" von R.L. Stine (glaube ich?)
    Das war mir damals schon zu blöd...


    In der 8. hat Wilhelm Tell dagegen allen Spaß gemacht!


    Entschuldige, wenn ich das so nicht glauben kann...

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Zitat

    Original von Fran-87


    Entschuldige, wenn ich das so nicht glauben kann...


    Ich habe diese Schullektüre damals auch schon gerne gelesen, also das gibt es wirklich.
    Und ich musste als Pflichtlektüre in der DDR-Schule dazu noch ganz andere Sachen lesen... :grin

  • Zitat

    Original von filemon
    vielleicht ist es auch ein körperliches Problem, wenn man nicht gerne liest.
    Der Sohn einer Freundin mochte z.B. garnicht lesen,
    er hat sich aber viel durch Hörbücher angeeignet.


    Vielleicht muss man gerade bei Jungs eher diesen Weg einschlagen;


    Mein Sohn liest auch nicht. :-( Obwohl Mr. Leo und ich sehr viel lesen.

  • Clare : Dass es Leute gibt, die alle oder manche Schullektüren mögen ist auch klar, mich hat nur gestört, dass es angeblich ALLEN gefallen hat. Persönliche Aussagen glaube ich dagegen gern.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Zitat

    Original von Fran-87
    Clare : Dass es Leute gibt, die alle oder manche Schullektüren mögen ist auch klar, mich hat nur gestört, dass es angeblich ALLEN gefallen hat. Persönliche Aussagen glaube ich dagegen gern.


    Ach so :wave
    Ich denke auch, dass die meisten Schüler wohl eher für ihr Leben oder zumindest lange Zeit abgeschreckt werden, jemals einen Klassiker wieder in die Hand zu nehmen. Einige damals in der Klasse haben die Bücher gar nicht gelesen, sondern sich eine Zusammenfassung geben lassen, z.B. von mir :wow

  • Klar, solche Kandidaten gibt es viel. Meine Deutschlehrerin war auch der Meinung, an Markierungen und Notizen im Buch zu erkennen, ob man es gelesen hat. Ich war da persönlich immer ein wenig Streber und habe aus taktischen Gründen Eigenschaften von verschiedenen Personen in verschiedenen Farben markiert... weil ich wusste dass die Frau immer Charakterisierungen verlangt. Hat sich natürlich ausgezahlt ;) Obwohl ich dann in Gruppenarbeiten immer alles allein machen durfte, aber egal. Die Frau war auch der Meinung, dass es doch furchtbar sinnvoll sei, sich von jedem Schüler das Buch zeigen zu lassen und es durchzublättern um zu gucken, ob es gelesen wurde. War immer wieder amüsant, zu sehen, wie die Kollegen in letzter Minute noch irgendwelche Markierungen an irgendwelchen Stellen angebracht haben :)

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


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  • Unser Lehrer nennt uns Penner. Ich lese trotzdem, lass mir von dem nix verderben!

    "Du wartest auf einen Zug, ein zug der dich weit weg bringen wird, du weißt wohin der Zug dich hoffentlich bringen wird, aber du weißt es nicht sicher, aber das ist dir nicht wichtig, weil ihr zusammen sein werdet."

  • Wir haben damals ein Schatten wie ein Leopard von Myron Levoy gelesen und das kam in unserer Klasse eigentlich ganz gut an . Hätten wir aber selbst wählen können, hätten wir bestimmt etwas anderes genommen.Mein kleiner Bruder ist das komplette gegenteil von mir als wir noch klein waren haben wir uns zusammen die Knickerbocker banden und Gänsehaut bücher gekauft und gelesen .Aber ich glaube in den letzten 5 jahren hat er kein Buch mehr gelesen, und ist auch der Meinung das Bücher langweilig sind :pille .

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden ~ Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von HeikeArizona
    Und wenn man so eine Lehrerin hat, wie soll man dann das Lesen lieben lernen?


    Wenn man dann das Lesen lieben lernt, dann trotz und nicht wegen dieser Schullektüren.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Zitat

    Original von Fran-87


    Wenn man dann das Lesen lieben lernt, dann trotz und nicht wegen dieser Schullektüren.


    Ich glaube trotzdem, dass man jemand braucht, der einem die Welt des Bücherregals öffnet, aber das muss nicht der Lehrer sein.

  • Das, was Kinder in der Schule lesen müssen, finde ich auch furchtbar. So schreckt man sie doch nur ab.


    Natürlich sollte ein gewisser Anspruch da sein (vielleicht nicht gerade Marion Zimmer Bradley...) und auch mit den Büchern gearbeitet werden. Aber dieses tot-interpretieren finde ich einfach nur furchtbar und vor allem übertrieben.


    Und ich finde, dass die meisten Klassiker eben keine geeignete Literatur für Kinder/Jugendliche sind: Sie sind meist schwer zu verstehen und wenig unterhaltsam. Zudem behandeln sie oft Themen, die heute nicht mehr aktuell und für Kinder auch nicht nachvollziehbar sind. Ich finde z.B. "Die Leiden des jungen Werther" ist absolut ungeeignet für 15-Jährige. Wir mussten es damals aber lesen und komplett analysieren. Ich glaube, hätte ich nicht in der 11. und 13. Klasse ausnahmsweise mal vernünftige Deutschlehrer gehabt, die anstatt alles totzudiskutieren, mit uns über die Bücher gesprochen haben, hätte ich alles von Goethe schlichtweg verbrannt.


    Ich finde, Kinder müssen behutsam an Kulturgüter herangeführt werden wie z.B. Theater, Oper oder auch Bücher. Es gibt genug gute und kindergerechte Literatur, über die gesprochen und gearbeitet werden kann und die den Kindern trotzdem gefällt. Aber aus mir nicht ersichtlichen Gründen hält man an Werken wie Werther fest und verdirbt den Kindern jegliche Freude an Büchern.


    Ich kann von mir persönlich sagen, dass wäre nicht meine Mutter gewesen, die mir immer wieder gute Buchvorschläge gemacht hätte und mich von klein auf an Bücher herangeführt hätte, würde ich heute keine Seite freiwiliig lesen.


    Edit: Clare Ja, ich gebe dir vollkommen recht. Jemand muss einen ans Lesen heranführen und ich finde, das ist zum Teil Aufgabe der Schule, aber auch der Eltern. Nur finde ich, dass die Schule in den allermeisten Fällen genau das Gegenteil bewirkt.

  • Ich denke, wenn in Klassen die ersten Bücher gelesen werden, kann man wirklich auf aktuelle Bücher zurückgreifen, die die Schüler auch interessieren. Die Klassiker können dann in den höheren Klassen immer noch durchgenommen und auch besser verstanden) werden. Ich weiß noch, dass ich auf meine kleinere Schwester immer bisschen neidisch war, weil sie in der Mittelschule immer sehr interessante Bücher mit aktuellen Themen gelesen haben. Ich hingegen hab mich auf dem Gymnasium immer mit alten Klassikern rumschlagen müssen, was mir damals garnicht zugesagt hat (später hab ich auch davon einige lieben gelernt).
    Auch haben manche Klassen z.B. im Englisch-Unterricht "Harry Potter" gelesen, was ich wirklich nicht schlecht finde. Ist vielleicht nicht die anspruchsvollste Literatur, aber Lust auf mehr machen die Bücher auf jeden Fall ^^


    Ansonsten würd ich niemandem Bücher aufzwingen, der nicht lesen will. Jeder soll seine eigenen hobbies finden. Ich könnte mir zum Beispiel niemals vorstellen, tagtäglich joggen zu gehen XD

  • Zitat

    Original von LittleDarkHeart
    Unser Lehrer nennt uns Penner. Ich lese trotzdem, lass mir von dem nix verderben!


    Dem brennt wohhl der Kittel? Na, dem würde ich aber was erzählen (oder ggf. meine Eltern...). :hau

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Goldbeere
    Auch haben manche Klassen z.B. im Englisch-Unterricht "Harry Potter" gelesen, was ich wirklich nicht schlecht finde. Ist vielleicht nicht die anspruchsvollste Literatur, aber Lust auf mehr machen die Bücher auf jeden Fall ^^


    Das ist ja die große Frage... liest man im Unterricht Klassiker, dann haben die Schüler sich mit einem mal intensiv beschäftig und man geht gleichzeitig das Risiko ein, dass sie keine Lust (mehr) aufs Lesen haben? Oder liest man anspruchslosere Sachen, die Lust auf mehr machen, aber enthält den Schülern so wichtige Werke der Literaturgeschichte vor? Oder macht's die Mischung? Da hat natürlich jeder Lehrer seine eigenen Vorstellungen...

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Zitat

    Original von Batcat


    Dem brennt wohhl der Kittel? Na, dem würde ich aber was erzählen (oder ggf. meine Eltern...). :hau


    Er ist ja sonst meistens nett. Ein kleiner Wutanfall, mehr nicht :grin

    "Du wartest auf einen Zug, ein zug der dich weit weg bringen wird, du weißt wohin der Zug dich hoffentlich bringen wird, aber du weißt es nicht sicher, aber das ist dir nicht wichtig, weil ihr zusammen sein werdet."