Leseverweigerer

  • Zitat

    Original von Fran-87
    Also ich empfehle zu dem Thema Schullektüren das Lied "Deutschlehrer" von Sebastian Krämer.


    --> "Deutschlehrer, wenn ihr wollte dass die Schüler ein Werk der Workunst entdecken und ein Leben lang im Herzen tragen... haltet es um Gottes Willen aus eurem Unterricht fern!"


    WAHR! Alle Klassiker, die in der Schule gelesen und zerpflückt wurden, mag ich nicht. Andere, die ich später gelesen habe - freiwillig! - mag ich sehr. Das kann ja nicht nur an der Auswahl liegen! Mir hat niemals jemand in der Schule gesagt, warum es wichtig sein könnte, Klassiker zu lesen. Ich fand es einfach nur doof und langweilig.


    Das hätte ich weniger nett ausgedrückt!
    Ich habe das lesen wirklich gehasst!!!

  • Also ich als Hobbypsychologe habe so meine selbst gebastelte Meinung, wieso manche Menschen nicht lesen (wollen).


    Es wurden hier ja schon einige Dinge angesprochen, die man als Hobby haben kann. Doch finde ich, dass sich diese grundlegend vom Lesen unterscheiden.


    Sport treiben:
    Dies ist ein natürlicher Drang des Menschen. Er will sich bewegen. Der andere mehr, der andere weniger. Aber Bewegung ist angeboren.


    Musik hören:
    Hier das gleiche: Dinge zu hören, zu lauschen und eventuell unbekannte Geräusche zu erkennen versuchen, oder gar selbst Geräusche machen, ist auch etwas angeborenes. Der eine gibt sich deshalb der Musik hin, während der andere vielleicht nur mal hin und wieder mit dem Fuss einen Takt schlägt, oder mit den Händen auf die Tischplatte klopft. Ein anderer (beobachte ich oft in Bibliotheken) lauscht automatisch und völlig unbeabsichtigt den Flüstergesprächen anderer Leute mit.


    Dinge Sammeln:
    Egal ob Briefmarken, Puppen oder Bilder: Auch Sammeln ist dem Menschen in die Wiege gelegt. Zwar aus anderen Gründen, aus denen man Briefmarken sammelt, doch das Prinzip ist das gleiche: Ich horte etwas, was für mich besondere Bedeutung hat und eventuell sogar selten ist. Das Sammeln hängt ja sogar mit dem Jagen zusammen. Wer nicht jagt/sucht, der findet das begehrte Objelt nicht.


    Nun zum Lesen:
    Zumindest fällt mir jetzt nicht ein, inwiefern das einen natürlichen Ursprung haben soll. Anders als die anderen Arten von Hobbys ist Lesen wohl eher etwas, was man im Laufe des Lebens erlernen muss. Es ist nichts, was in der Natur des Menschen liegt. Lesen ist, anders als die anderen Hobbys vielmehr etwas, was einem schmackhaft gemacht werden muss. Einen inneren Drang, der einem zum Lesen zwingt gibt es wohl nicht. Daher können viele einfach nichts mit Büchern anfangen.



    Naja, das ist nur so meine kleine Meinung ... so als Hobbypsychologe. Es gibt keine Garantie, dass ich richtig liege. :grin


  • Das stimmt schon, Zwang bewirkt meistens nur das komplette Gegenteil. Es ist ja auch völlig in Ordnung, wenn jemand keine Bücher mag, jedem das Seine sag ich da nur ;-) Ist halt einfach nur schade, dass verhältnismäßig nur so wenige Menschen Bücher wirklich zu schätzen wissen...

  • "Ich interessiere mich nur für die reale Welt."


    Das heisst doch letztlich: "Ich interessiere mich nur für MEINE reale Welt."


    Wer liest beschäftigt sich dagegen mit alternativen realen Welten, mit anderen Perspektiven, mit den Gedanken anderer. Für mich ist das nichts anderes als Bewusstseinserweiterung. Wer nicht liest, weil er sich nur für die "reale Welt" interessiert, hat möglicherweise Angst, dass seine "reale Welt" durch Einflüsse aus den "realen Welten" anderer angegriffen wird.

  • Werter Hobbypsychologe, ich als ausgebildete Küchenpsychologin würde behaupten, dass vielleicht nicht das Lesen, wohl aber das Geschichtenerzählen bzw. -hören schon sehr lange zum menschlichen Erbe gehört.


    Dass dieses Bedürfnis bei einer flächendeckenden Verbreitung der Kulturtechnik "Lesen" durch Bücher befriedigt wird, halte ich für folgerichtig. Warum aber manche Menschen lieber Film gucken (eine Kulturtechnik wiederum, die ich nie so richtig erlernt habe), während andr lesen, weiß ich auch nicht..

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Werter Hobbypsychologe, ich als ausgebildete Küchenpsychologin würde behaupten, dass vielleicht nicht das Lesen, wohl aber das Geschichtenerzählen bzw. -hören schon sehr lange zum menschlichen Erbe gehört.


    Dass dieses Bedürfnis bei einer flächendeckenden Verbreitung der Kulturtechnik "Lesen" durch Bücher befriedigt wird, halte ich für folgerichtig. Warum aber manche Menschen lieber Film gucken (eine Kulturtechnik wiederum, die ich nie so richtig erlernt habe), während andr lesen, weiß ich auch nicht..


    Filme befriedigen mehrere Sinne und sind eher in die Freizeit einzufügen.
    Man hat Musik, Bilder und eine Geschichte ... und das in ca. 90 - 120 min :grin
    Ob es stimmt ist mir egal ... den ich mag beides :wave

  • Zitat

    Original von LeseMann


    Filme befriedigen mehrere Sinne und sind eher in die Freizeit einzufügen.
    Man hat Musik, Bilder und eine Geschichte ... und das in ca. 90 - 120 min :grin
    Ob es stimmt ist mir egal ... den ich mag beides :wave


    Vielleicht hat das ganze auch etwas mit Fantasie zu tun. Beim Film brauche ich keine Fantasie, das sehe ich ja alles, bei Büchern jedoch benötigt man Vorstellungskraft und eben die Fantasie. Im Bekanntenkreis würde es passen, die mit viel Fanatsie lesen, die ohne lesen nicht.... :gruebel

  • Das Argument "Ich mag keine Romane/Spielfilme, weil es es mich nicht interessiert, was Leuten, die es nie gegeben hat, nie passiert ist" kenne ich von meinem Vater. Er liest immer nur Sachbücher und Biographien und schaut im Fernsehen Nachrichten, Sport und Dokumentionen. Befragt nach seinem Lieblingsbuch würde er wahrscheinlich sein Konversationslexikon anführen.


    Der Witz ist: Er ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. Er hat Heerscharen von Kindern mit seinen abstrusen Abenteuergeschichten und lustigen Lügenmärchen begeistert. An mangelnder Phantasie kann die Abneigung gegen Fiktion bei ihm nicht liegen.


    Auch in Sachen Lesen ist eben jeder Jeck anders.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Vandam


    Der Witz ist: Er ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. Er hat Heerscharen von Kindern mit seinen abstrusen Abenteuergeschichten und lustigen Lügenmärchen begeistert. An mangelnder Phantasie kann die Abneigung gegen Fiktion bei ihm nicht liegen.


    So einen Vater habe ich auch, nur dass meiner überhaupt nichts liest. Dafür bekamen wir als Kinder jeden Abend eine Gruselgeschichte von ihm erzählt, und wenn die eine oder andere ein bisschen ein Reinfall war: Lieber hätten wir aufs fernsehgucken als auf diese Geschichten verzichtet.


    Und ich persönlich habe überhaupt keine Fantasie, lese aber gerne, während mich Film gucken meistens sehr schnell langweilt

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von MariaMagdalena



    Vielleicht hat das ganze auch etwas mit Fantasie zu tun. Beim Film brauche ich keine Fantasie, das sehe ich ja alles, bei Büchern jedoch benötigt man Vorstellungskraft und eben die Fantasie. Im Bekanntenkreis würde es passen, die mit viel Fanatsie lesen, die ohne lesen nicht.... :gruebel


    Das wäre mal eine ziemlich gute Erklärung ;-)

  • Zitat

    Original von Fran-87
    Also ich empfehle zu dem Thema Schullektüren das Lied "Deutschlehrer" von Sebastian Krämer.


    --> "Deutschlehrer, wenn ihr wollte dass die Schüler ein Werk der Workunst entdecken und ein Leben lang im Herzen tragen... haltet es um Gottes Willen aus eurem Unterricht fern!"


    WAHR! Alle Klassiker, die in der Schule gelesen und zerpflückt wurden, mag ich nicht. Andere, die ich später gelesen habe - freiwillig! - mag ich sehr. Das kann ja nicht nur an der Auswahl liegen! Mir hat niemals jemand in der Schule gesagt, warum es wichtig sein könnte, Klassiker zu lesen. Ich fand es einfach nur doof und langweilig.


    Geht mir nicht anders ... "Die Leiden des jungen Werther", "Der Fänger im Roggen" ... :grin


    Zum Thema Geschichten erzählen: Ich persönlich finde es ja sehr schräg, wenn ein Leser daher kommt und behauptet, dass jemand, der nicht liest, keine Fantasie hätte. Aber Fantasie hat man oder hat man nicht, denke ich, in meinen Augen hat es nichts mit dem Lesen an sich zu tun. (Man kann die Fantasie durch das Lesen sicherlich trainieren.) Warum soll also jemand, der nicht oder wenig liest, keine tollen Geschichten erzählen können? Zwei Bespiele sind ja hier zu lesen. :grin

  • Zitat

    Original von MariaMagdalena
    Vielleicht hat das ganze auch etwas mit Fantasie zu tun. Beim Film brauche ich keine Fantasie, das sehe ich ja alles, bei Büchern jedoch benötigt man Vorstellungskraft und eben die Fantasie. Im Bekanntenkreis würde es passen, die mit viel Fanatsie lesen, die ohne lesen nicht.... :gruebel


    Das glaube ich nicht ;-)
    Ich kenne einige Leute die sehr viel "Fantasie" und Ideen haben, aber eben nicht lesen (Romane)!
    Diesen Leuten Fantasie absprechen ist echt witzig :grin
    Bei manchen gibt es einen plausiblen Grund bei anderen nicht!
    Der eine mag den Roman A, der andere kann mit dieser Geschichte Null anfangen!


    Wir sind einfach nicht alle gleich gepolt!
    Ich finde das auch gut so.


    Edit:
    Einen Satz entfernt, den mal vielleicht falsch verstehen könnte :wave

  • In meiner Klasse lesen auch erstaunlich wenige. Meine Freunde hassen Bücher nicht, aber sie interessieren sich auch nicht dafür. Ich schenke Bücher und höre nur ausreden.
    Ich kann da nur den Kopf schütteln. ?(

    "Du wartest auf einen Zug, ein zug der dich weit weg bringen wird, du weißt wohin der Zug dich hoffentlich bringen wird, aber du weißt es nicht sicher, aber das ist dir nicht wichtig, weil ihr zusammen sein werdet."

  • Zitat

    Original von SunshineRose


    Das wäre mal eine ziemlich gute Erklärung ;-)


    Vielleicht hat das Ganze nicht nur was mit Fantasie zu tun, sondern eher mit Bequemlichkeit ? Bei einem Film wird mir doch alles quasi "mundgerecht" serviert.
    Ich muss mir keine eigenen Vorstellungen der Charaktere machen, ich muss nicht überlegen wie die Handlung wohl weitergeht, weil mir innerhalb von 90 Minuten sowieso die Auflösung präsentiert wird.
    Kurzum: Das eigene Denken kann ausgeschaltet werden.
    Warum einige Menschen gerne lesen und andere nicht, könnte ich mir noch in der Kindheit begründet vorstellen. Kinder denen häufig vorgelesen wird, entwickeln sich öfter zu Leseratten als diejenigen denen nicht vorgelesen wird,
    weil sie eben von klein an dazu angehalten werden, selbst mit zu denken, Verbindungen herzustellen und lose Fäden zu verknüpfen.

  • Zitat

    Original von Bücherfreund
    Warum einige Menschen gerne lesen und andere nicht, könnte ich mir noch in der Kindheit begründet vorstellen. Kinder denen häufig vorgelesen wird, entwickeln sich öfter zu Leseratten als diejenigen denen nicht vorgelesen wird,
    weil sie eben von klein an dazu angehalten werden, selbst mit zu denken, Verbindungen herzustellen und lose Fäden zu verknüpfen.


    Da bin ich das komplette Gegenbeispiel:
    Meine Mutter hat erst mit mir zusammen lesen und schreiben gelernt (Kriegskind, in einem Flüchtlingslager aufgewachsen) und mein Vater hat mir nicht vorgelesen, er war froh, wenn er nach Feierabend mich noch ins Bett bringen konnte, oder später ein paar Worte mit mir gewechselt hat...


    :gruebel

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Ich glaub schon dass die Kindheit da auf jeden Fall einen Einfluss hat... mir wurde z.B. immer vorgelesen und meine Ma war mit mir in der Bibliothek, daher bin ich von klein auf an Bücher gewöhnt, auch wenn ich in der Jugend ne ganz schöne Durststrecke hatte.
    Aber es gibt ja auch ne ganze Menge Leute, die lesen, obwohl die Eltern es nicht tun. Es gibt ja auch jede Menge andere Einflüsse.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Ich habe wahnsinnig gerne in der Schule gelesen. Gleich zu Beginn des Schuljahres war meine erste Frage an die Deutschlehrer, was wir denn dieses mal lesen würden.
    Nein, ich war kein Streber und hab auch nicht versucht mich einzuschleimen. Ich fand es nur immer großartig erstens auf neue Literatur aufmerksam gemacht zu werden und dann auch noch über Bücher zu sprechen, die man zusammen liest. Da haben sich Interpretationsarten erschlossen, auf die ich alleine nicht gekommen wäre.
    Für meinen Geschmack haben wir viel zu wenig Bücher gelesen. Beispielsweise hätte ich "Faust" unwahrscheinlich gerne in der Schule behandelt, so hab ich mit 16 freiwillig danach gegriffen. Oder "Tauben im Gras", was vor einigen Jahren Abiturthema war. Da meinte sogar mein Deutschlehrer in der 12/13, der jede Deutschstunde nachschauen kam, was ich denn jetzt schon wieder lese, dass dies nicht immer ein reines Lesevergnügen wäre.
    Ich bin angehende Deutschlehrerin (schlimme Rechtschreibfehler bitte meiner Grippe und dem noch wütendem Fieber anhängen ;-), für die anderen bin ich selbst verantwortlich) und habe mich auch schon gefragt, wie ich meine Schüler zum Lesen bringe.
    Ich fange auf jeden Fall mit Märchen an. Es gibt immer eines über das Wochenende auf und in der ersten Deutschstunde danach muss einer es nacherzählen. Zweck: Das Erlernen der "alten Sprache" und neuer Wörter, auf die sie dann später in Klassikern stoßen. Außerdem ist es wichtig Märchen zu kennen, sie sind ein Kulturgut und dazu noch eine Hilfe für zahlreiche Interpretationen.
    Auch möchte ich mit meinen jungen Schülern nicht nur "Damals war es Friedrich" oder "Der gelbe Vogel", "Die Reise zum Nordpol" und dergleichen lesen, sondern auch aktuelle Literatur. Ich befürchte, dass Harry Potter zu umfangreich ist, aber es gibt noch weitere wunderschöne Kinder- und Jugendliteratur. Wenn man sich da für eine Mischung entscheidet und dafür sorgt, dass die Kinder Fantasy, Erlebnisgeschichten und vielleicht Science Fiction kennen lernen, können sie sich danach entscheiden, ob sie vielleicht auch privat so etwas lesen wollen. Ich weiß nicht, ob es hilft, aber ich werde es zumindest versuchen.
    In den höheren Stufen möchte ich gerne Buchreferate machen. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, ob das nicht eher das Gegenteil bewirkt. Aber das muss ich einfach ausprobieren.


    Das Fernsehen nimmt einem das Denken ab. Man muss seine Fantasie nicht mehr anstrengen, sich nicht mehr ausmalen wie die Charaktere aussehen, sondern bekommt sie fertig geliefert. Manchmal bin ich zu müde um zu lesen, dann kann es sein, dass ich den Fernseher anschalte, obwohl ich durchschnittlich sehr wenig fernsehe. Meinte Mutter, die früher über das Jahr verteilt einen Konsalik gelesen hat, liest inzwischen auch alle zwei Wochen ein neues Buch. Da freue ich mich sehr darüber. Manchmal wirkt Lesehunger ansteckend :-]
    Aber sie sitzt abends lieber vor dem Fernseher und liest dann im Bett noch zwei Seiten. Meine Nachbarin meint, dass es reicht, dass sie die Bild-Zeitung liest. Sie ist damit zufrieden. Ich finde es zwar schade, aber was soll ich machen? Man kann niemanden zu etwas zwingen und solange keiner meckert, weil ich lese, lasse ich die anderen tun und lassen was sie wollen.


    Im Studium merke ich aber auch, dass die meisten sagen, sie hätten keine Zeit etwas anderes zu lesen als Fachliteratur. Diese Leute tun mir leid. Ich fasse das nicht so auf, dass ich weniger lerne, sondern ich weiß, dass ich einfach schneller lese. Einige Freunde von mir sagen auch "wenn ich so schnell lesen könnte wie du, würde ich auch mehr lesen". Aber was soll ich denn darauf antworten? Auch wenn ich zwei Wochen für ein Buch brauchen würde, könnte ich es während dem Studium lesen. Für mich sind das Ausreden.
    Deswegen liebe ich die Menschen um mich herum, die vor den Vorlesungen oder Seminaren ebenso wie ich mit einem Vampirroman auf ihrem Stuhl sitzen!

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • @ Lesehunger:


    Während meiner Schulzeit wurde im Deutschunterricht viel gelesen, ich habe es gehaßt!
    Ich kann mich nur an den Faust als positives Beispiel erinnern, der hatte mir ausnahmsweise Spaß gemacht - lag aber am Lehrer.


    Was ich nie mochte, etwas lesen zu müssen :bonk


    Deutschabi (3tes Fach, schriftliche Prüfung) habe ich über Effi Briest schreiben müssen - ich habe das Buch nie gelesen! Und trotzdem 10 Punkte...
    Damals war ich in einer SciFi-Phase :grin


    Wenn ich Dich als Lehrerin gehabt hätte, mit der Hausaufgabe, jedes WE ein Märchen lesen zu müssen - ich hätte Dich gehaßt!
    Und mir von meiner Mutter ein Attest ausstellen lassen, daß ich am WE was anderes zu tun habe.


    Mit Zwang, und das ist Zwang, Hausaufgaben, Noten, bekommst Du keinen zum Lesen.
    Nur dazu, daß er/sie es haßt. (meine persönliche Meinung)


    Himmel, kommt in dem Text das Wort hassen oft vor :lache

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Es gibt durchaus Leute, die gern in der Schule lesen. Vielleicht einen Schüler pro Klasse, und das ist glaube ich noch ganz großzügig... In meiner Klasse war da niemand. Es gab Leute, die viel gelesen haben, ja - aber NIEMAND, wirklich NIEMAND hat in der achten Klasse freiwillig einen Klassiker gelesen, oder Lust auf die Lektüre eines Theaterstückes gehabt. Wenn man gelesen hat, dann Fantasy, Liebesromane, Thriller, sowas eben. Keine Klassiker. Lesen ist toll, aber ein Buch vorgesetzt zu bekommen, das man lesen muss, das ist glaube ich immer Mist. Mit viel Glück findet man so ein Buch dann ok, aber die meisten Leute gehen an so ein Buch schon mit negativen Vorurteilen ran, und das kann ja nicht der Sinn der Sache sein. Da ändert ein begeisterter Lehrer nicht wirklich viel dran, manchmal sogar im Gegenteil (ich verweise wieder auf das oben schon genannte Lied...).
    Wenn man sich für die Facharbeit oder ein Referat aus mehreren Buchvorschlägen was aussuchen darf, dann ist das schon besser.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Aber wie soll man denn Kinder und/oder Jugendliche sonst zum Lesen bringen,
    wenn nicht durch Eltern oder Schule ?(
    Irgendwie müssen sie ja auf den Geschmack kommen, und das passiert ganz sicherlich nicht dadurch, dass sie von ihren Eltern vor dem Fernseher "geparkt"
    werden, oder sich nach der Schule ihr Gehirn mit den sogenannten "Ballerspielen" vor'm PC aufweichen. Bitte nicht missverstehen, das ist sicherlich nicht die Regel, aber solche Kinder kommen bestimmt auch später nicht auf die Idee ein Buch in die Hand zu nehmen.
    In meiner Schulzeit wurde im Deutschunterricht immer darüber abgestimmt, welches Buch wir lesen, es standen jeweils 3 Bücher zur Auswahl.
    Naja, dass wir anschließend Referate über den Inhalt verfassen mussten, hab ich auch nicht gerade geliebt, aber geschadet hat's nun mal nicht, und nach der Schulzeit kann man sich ja die Bücher aussuchen, die man lesen will.