ISBN: 3453523652
432 Seiten
Heyne Verlag, 2008
Originaltitel: Blood Music
Übersetzt von Ursula Kiausch
Preis: 8,95
Kurzbeschreibung
Der Biochemiker Vergil Ulam ist ein Genie seines Fachs und maßlos ehrgeizig. Sein Ziel ist die Herstellung »intelligenter« Zellen. Doch als ihm die Firmenleitung seine Experimente verbietet, fasst er einen fatalen Entschluss: Er testet die Zellkulturen an sich selbst. Und ändert damit den Lauf der menschlichen Evolution ...
Über den Autor
Greg Bear wurde 1951 in San Diego geboren und studierte dort englische Literatur. Seit 1975 als freier Schriftsteller tätig, gilt er heute als einer der ideenreichsten wissenschaftlich orientierten Autoren der Gegenwart. Seine zuletzt veröffentlichten Romane "Das Darwin-Virus", "Die Darwin-Kinder", "Jäger" sowie "Stimmen" wurden zu internationalen Bestsellererfolgen.
Meine Meinung
Von Greg Bear habe ich zuvor zwei Bücher gelesen, zuletzt „Die Stadt am Ende der Zeit“, welches mir seinerzeit sehr gut gefallen hatte.
„Blutmusik“ wurde 1982 zunächst als Kurzgeschichte verfasst und erschien 1985 zum Roman umgeschrieben im Original erneut.
Meine Ausgabe ist die 2008 in der Reihe „Meisterwerke der Science Fiction“ erschienene. Es enthält ein von Charles Stross verfasste Vorwort, welches nicht die Handlung des Romans vorweg nimmt, so dass man es also auch vor der Lektüre des Romans lesen kann. Am Ende befindet sich ein Glossar, der viele Fachwörter erläutert. Gerade zu Beginn ist dies hilfreich.
Dass der Roman in den 1980er Jahren verfasst wurde sieht man ihm nur in Details an: Der kalte Krieg zwischen der USA und der Sowjetunion ist ebenso wie die Ostblockstaaten noch vorhanden. Auch gibt es noch kein Internet. Ansonsten könnte die Geschichte durchaus in der Gegenwart spielen.
Der Roman ist im Präsent geschrieben und in vier Teile, welche eine unterschiedliche Seitenanzahl umfassen, unterteilt. Die beiden ersten beschäftigen sich mit dem im Klappentext erwähnten Biochemiker Vergil Ulam und seiner Arbeit in einer Forschungseinrichtung. Er hat neben seiner regulären Arbeit noch eigene Experimente durchgeführt, was seinem Arbeitgeber zunächst nicht bekannt ist. Als dieser jedoch davon erfährt werden sie verboten und Vergil wird wenig später entlassen. Da er seine Forschung nicht einstellen will injiziert er sich seine "intelligenten Lymphozyten".
Der dritte Teil wartet mit viele Protagonisten auf, aber es gibt nicht die eine Hauptperson oder einen roten Faden, der die einzelnen Ereignisse verbindet und zu einem großen ganzen zusammenfügt. Hier hat die Geschichte Ähnlichkeiten mit einem Endzeitroman. Ein ähnliches, wenn auch nicht gleiches Szenario bietet der Roman "Der Effekt" von John Birmingham, der, da neueren Datums, auf „Blutmusik“ zurückgreift.
Die Geschichte von „Blutmusik“ ist sehr interessant und lehrreich, aber immer noch hochaktuell: was kann passieren, wenn Forschung außer Kontrolle gerät? Das Buch gibt eindeutige Antworten auf diese Frage und ist auch ansonsten gut beschrieben.
Den Schluss habe ich zwar nicht ganz verstanden, aber das Buch wird mir noch länger im Gedächtnis verbleiben und wird auch einen Platz in meinem Bücherregal finden. Auf weitere Bücher des Autors freue ich mich schon.