Der Turm der Seelen - Phil Rickman

  • Kurzbeschreibung
    Wenn die Toten nicht ruhen wollen... Ein einsames Gehöft, dessen letzter Besitzer ermordet wurde. Im Hopfenturm soll es spuken – ein Fall für Merrily Watkins. Zugleich ist die «Beraterin in spirituellen Grenzfragen» des Bistums Herefordshire mit einem angeblich besessenen Mädchen befasst. Beiden Fällen steht Merrily eher skeptisch gegenüber. Doch nach und nach verstrickt sie sich immer tiefer in einem Netz von Betrug, Korruption und sexueller Gewalt. Nachdem ein exorzistisches Ritual fürchterlich misslingt, sieht es aus, als wäre Merrilys Karriere am Ende. Doch dann findet sich eine Spur zu dem Mord. Sie führt zurück in die Zeit, in der noch abergläubische Roma-Sippen zur Hopfenernte kamen...


    Über den Autor
    Phil Rickman, geboren in Lancashire, ist ein englischer Autor und Radiomoderator. Zu seinen Werken gehören auch bemerkenswert erfolgreiche Spannungsromane, die er unter dem Pseudonym Will Kingdom verfasst. Seit Ende der neunziger Jahre schreibt er an seiner Krimireihe um Merrily Watkins, die in England seit langem Kult-Status genießt.




    Meine Meinung

    Merrily Watkins wird von den Eltern einer Schulkameradin Janes gerufen, da deren Tochter Amy, die bislang ein eher unauffälliges Mädchen war, sich in der Kirche vor dem Altar übergeben hat und auch sonst eine merkwürdige Veränderung ihres Wesens zeigt. Bald stellt sich heraus, dass in Janes Schule ein Zirkel existiert, der sich mit den Toten in Verbindung setzt. Während Merrily noch damit beschäftigt ist herauszufinden, was dem Mädchen widerfahren ist, wird sie zu einem weiteren Fall gerufen. In einer alten Hopfendarre geht ein Geist um und die neuen Besitzer vermuten, es ist der Onkel, der in der Hopfendarre einen gewaltsamen Tod gefunden hat. Merrily nimmt eine Segnung des Hauses vor und setzt dabei unbeabsichtigt eine mächtige Kraft frei, die weitere Opfer fordert. Die Medien machen aus der einfachen Segnung einen misslungenen Exorzismus und Merrily sieht sich einer Kampagne ausgesetzt, die das Ende ihrer Tätigkeit als Pfarrerin bedeuten könnte.


    Rickman verbindet in seinem vierten Buch wieder mehrere Handlungsstränge, die zunächst parallel verlaufen. So hat neben den Geschehnissen um Amy und die Ereignisse in der Hopfendarre auch Merrilys Tochter Jane einen stärkeren Auftritt und stellt letztendlich sogar das Bindeglied zwischen den Handlungssträngen dar. Obendrein treffen wir Lol wieder, den Musiker aus dem ersten Buch, der in den vorigen Bänden nur einen Gastauftritt hatte, hier aber eine zentrale Rolle einnimmt, was mich sehr gefreut hat. Alle drei geraten in unerklärliche Vorkommnisse, die ihren Ursprung alle in der alten Hopfendarre haben, in der ein Mann erschlagen wurde und auf der seitdem das Unglück zu ruhen scheint. Rickman, der im letzten Buch eher sparsam mit den mystischen Elementen umgegangen ist, geht in seinem vierten Buch in die Vollen und so laufen einem beim Lesen ein ums andere Mal Schauer über den Rücken. Weniger wegen dem, was er schildert, als wegen dem, was der Leser sich in seiner Fantasie vorstellt.
    Zudem gibt Rickman einen interessanten Exkurs in die Geschichte der Roma, ihre Riten und ihre Traditionen. Bislang war mir nicht bewusst, dass sie in England bei der Hopfenernte über Jahrzehnte eine so große Rolle gespielt haben.


    Rickmans Protagonisten sind in diesem vierten Buch deutlich gereift und machen endlich den mentalen Sprung, auf den man in den vorigen Büchern vergeblich gewartet hat. Dieses Gefühl von Stillstand, dass sich in der fünften Kirche teilweise eingeschlichen hat, wird hier völlig weggefegt. Die ein oder andere Szene hätte sicher kürzer ausfallen können, im Gesamten betrachtet fand ich das Buch aber durchweg spannend und würde es als das stärkste der bislang vier auf deutsch erschienenen Bücher betrachten.
    Ich bin gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht.

  • Das ist der vierte Teil, oder? Hab ich den Termin verpasst? Hatte letzten noch nach geschaut wann der rauskommt und ich meine irgendwie stand da was von Januar. Jetzt muss ich losdüsen und das Buch ins Haus holen.

  • Irgendwie habe ich diesmal echt lang dafür gebraucht, keine Ahnung woran es lag.


    Das Buch war nicht schlecht, aber gepackt hat es mich auch nicht. Ich war froh, dass Lol wieder aktiv an der Geschichte teilnimmt und die Beziehung zu Merrily eine neue Ebene erreicht. Auch Eirion mag ich sehr und er und Jane habe eine Menge Anteil an der Geschichte.
    Ansonsten muss ich sagen, beide Handlungsstränge hatten zu großen Anteil und dadurch fand ich es manchmal doch etwas verwirrend und die ganze Zeit habe ich nach der Verbindung gesucht....die meiner Meinung nach nicht gibt. Und das Ende war mir dann doch etwas zu 'merkwürdig'.


    Nichts destro Trotz warte ich auf den nächsten Teil.

  • Catherine, das war aber auch im vorigen Band schon so und ich denke, vom klassischen Schema, bei dem am Ende

  • Ja ich weiß, aber diesmal war es auf der einen Seite ja so auffällig, mit dem Zigeunerhintergrund, aber dann doch wieder nicht. Und diesmal wechselte auch die Szenerie so häufig, kam mir auf jeden Fall so vor.



    Allerdings muss ich dazu sagen, ich habe die letzten Seiten auf der Arbeit gelesen und musste häufiger unterbrechen und war abgelenkt. Vielleicht liegt es daran, dass ich irgendwas nicht mitbekommen habe.