Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung von Vadim Panov

  • Kurzbeschreibung:
    Das Setting:
    "Seit ewigen Zeiten existiert neben unserer Wirklichkeit eine andere, verborgene Welt. Eine Welt, in die sich die magischen Geschöpfe nach Jahrhunderten der Verfolgung durch die Menschen zurückgezogen haben.
    Dieser Ort nennt sich "Die verborgene Stadt".
    Doch nun ist er nicht mehr geheim ..."


    Die Handlung:
    "Ein Konflikt, der seit Tausenden von Jahren andauert. Eine Verschwörung, die tief in die VErgangenheit reicht. Ein Geheimnis, das die Zukunft für immer verändern wird." (das ist wohl der bücher-übergreifende Plot - "Die Prophezeiung" ist der erste Teil einer Reihe)


    Für Major Kornilow, Chef einer Sonderermittlungsgruppe der Moskauer Polizei, sind Verbrechen nichts Ungewöhnliches. Doch sein neuester Fall - ein grausamer Mord - ist alles andere als gewöhnlich. Seltsame Spuren weisen auf einen Verbrecher hin, der nicht von dieser Welt zu sein scheint, und im Laufe der Ermittlungen beginnt Kornilow zu ahnen, dass Moskau offenbar eine andere, dunkle und magische Seite hat, unsichtbar für die Augen der Menschen: die "Verborgene Stadt". An diesen geheimnisvollen Ort haben sich vor Jahrtausenen die alten Völker der Erde zurückgezogen, weil sie von den Nachfolgern vertrieben wurden.
    Doch nun herrscht ein erbitterter Krieg zwischen den uralten Adelsgeschlechtern. Ein Krieg, der das Gleichgewicht der Welt für immer zerstören könnte, sollte die "Verborgene Stadt" entdeckt werden ...


    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich begeistert!
    Ein wenig erinnert das Setting an Lukianenkos "Wächter der Nacht"-Reihe, die zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört. Ein wenig auch an "Fledermausland", das ich weniger gelungen fand - Vadim Panov hat das Thema "Unbeteiligter wird in eine geheime Parallelgesellschaft in der eigenen Stadt hineingezogen" meiner Meinung nach viel besser umgesetzt.


    Am Anfang ist das Ganze recht verwirrend - es werden viele Personen eingeführt, viele verschiedene Gruppierungen (3 Herrscherhäuser und deren diverse Vasallenvölker), da kann man schon ein wenig den Überblick verlieren. Man gewöhnt sich aber dran. Ein Personenverzeichnis wäre hilfreich gewesen. Wenigstens gibt es hinten ein Glossar, das über Gruppierungen usw. informiert.
    Außerdem wird zwischen den Perspektiven verschiedener Personen hin- und hergesprungen: Ermittler der Verborgenen Stadt und aus dem normalen Moskau, mächtige Persönlichkeiten, der Unbeteiligte Artjom - der auf dem Klappentext erwähnte Kornilow ist bei Weitem nicht der einzige Protagonist.
    Normalerweise mag ich diese Perspektivwechsel überhaupt nicht, bei diesem Buch hat es mir nichts ausgemacht.


    Als ich ein paar Dutzend Seiten gelesen und den Überblick gefunden hatte, nahm das Buch Fahrt auf und hat mich sehr gefesselt: Die Story ist spannend (auch wenn ich nicht immer wusste, was genau wo passiert ist - manche Magier benutzen Täuschungszauber ...) und die Atmosphäre hat mir unheimlich gut gefallen. Ich mag die Idee, dass sich auf der Erde immer ein Volk die Macht erkämpft, sich dort eine Weile hält, und dann von einem anderen verdrängt wird und sich daraufhin schmollend in die Verborgene Stadt verzieht, wo sich schon so einige Völker tummeln :lache

    Sehr gefallen hat mir auch der Schreibstil, der eher klar ist, manchmal witzig, und (zum Glück) nicht so philosophisch wie der in dieser Hinsicht manchmal etwas nervige Lukianenko.


    Das Buch ist der (in sich abgeschlossene) Anfang einer Reihe (Wikipedia verrät, dass zumindest auf Englisch bisher 14 Bände erschienen sind).


    Ich bin eigentlich kein Freund von langen Reihen, aber das Setting gefällt mir so gut, dass ich wohl auch das nächste Buch, das Anfang November auf Deutsch erscheinen soll, lesen werde :)

    Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
    Kurt Tucholsky

  • Ich schließe mich Nria an - am Anfang ist es verwirrend. Aber nach und nach entfaltet sich eine Geschichte, die einfach Spaß macht.
    Den zweiten Band lese ich gerade und bei dem ist der Einstieg leichter, weil man ja schon weiß, was die verborgene Stadt ist und wie die Bewohner dort ticken.


    Mir haben die Geschichte und der Schreibstil wesentlich besser gefallen als alle Lukianenkos zusammen. Die "Wächter"-Reihe von SL ist im Vergleich zur verborgenen Stadt eher düster und enthält für meinen Geschmack viel zu viel dem Alkohol geschuldete Pseudopsychologie. Außer, dass die Vor- und Nachnamen der Helden bei beiden Reihen die gleichen Anfangsbuchstaben haben, gibt es da keine Gemeinsamkeiten.


    Es gibt aktuell 17 Bände. Weiß noch nicht, ob ich sie alle lesen werde, aber versuchen werde ich es auf jeden Fall.
    Es sieht aber so aus, als hätte Heyne die deutsche Übersetzung nach dem dritten Band aufgegeben.


    ***
    Aeria