Jutta Ditfurth - Die Himmelsstürmerin

  • Titel: Die Himmelsstürmerin
    Autorin: Jutta Ditfurth
    Verlag: Rotbuch Verlag
    Erschienen: August 2010
    Seitenzahl: 416
    ISBN-10: 3867891109
    ISBN-13: 978-3867891103
    Preis: 12.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Gertrud Elisabeth Freiin von Beust wächst wohlbehütet im Schloss ihrer Eltern bei Weimar auf. Nichts stört ihre romantische Sicht auf die Welt. Nach ihrer Adoption durch den Herzog von Schleswig-Holstein scheinen schließlich alle Wege für ihren Aufstieg in den europäischen Hochadel und eine sorglose Zukunft geebnet. Doch der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges erschüttert die Idylle, und Gertrud gelangt nach Paris, wo sie dem deutschen Deserteur Albert Lauterjung, Messerschleifer und Sozialdemokrat, begegnet. Er bringt ihre Weltanschauung ins Wanken - und erobert ihr Herz. Als die Pariser Commune die alte Ordnung hinwegfegt, muss sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht ...


    Die Autorin:
    Jutta Ditfurth, geboren 1951, lebt in Frankfurt am Main. Publizistin und politische Aktivistin in neuen sozialen Bewegungen und in der "Ökologischen Linken", Mitglied des Frankfurter Stadtparlaments für "ÖkoLinX". Autorin zahlreicher Bücher.


    Meine Meinung:
    Wenn Jutta Ditfurth einen historischen Roman schreibt, dann kann man als Leser sicher sein, dass in der Geschichte wirklich die Historie im Vordergrund steht. Wer einen dieser „pseudo-historischen“ Kostümschicken erwartet, der sollte dieses Buch besser nicht lesen. Und wer ein Buch erwartet, dass vergangene Zeiten verlogen verklärt, auch derjenige sollte wohl besser etwas anderes lesen. Dieses Buch ist politisch, es ist ausgezeichnet recherchiert und als Leser kann man fast den Eindruck gewinnen, die Autorin hätte vorher mit ihren Protagonisten über die vergangene Zeit gesprochen. Vor dem Hintergrund des Aufstandes der Pariser Kommune zeichnet Jutta Ditfurth ein eindrucksvolles Bild der Lebensrealitäten der Menschen zu dieser Zeit. Die Lebensumstände werden realistisch dargestellt, weichzeichnen ist nicht die Sache Jutta Ditfurths. Aber auch die Fehler und Irrtümer der Kommunarden fallen nicht unter den Tisch und die Autorin bemüht sich glücklicherweise auch nicht um eine übertriebene „Political Correctness“ – man merkt als Leser deutlich wo ihre Sympathien liegen und welche politische Grundeinstellung sie hat. Ein lesenswertes Buch, ein Buch das zeigt wie auch dem ansonsten geschichtlichen uninteressierten Menschen Geschichte vermittelt werden kann.
    Kurz am Rande bemerkt: Das Buch wurde bei der offiziellen Präsentation von Hamburgs ehemaligen Erster Bürgermeister Ole von Beust vorgestellt. Die Urgroßmütter von Jutta Ditfurth und von Ole von Beust waren übrigens Zwillingsschwestern.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Pelican
    Ah, Voltaire, danke für Deine Rezi. Das steht schon seit einigen Tagen auf meiner Wunschliste. Wie fandest Du es denn sprachlich?


    Sprachlich gibt es ganz sicher bessere Bücher, aber da ich Jutta Ditfurth sehr schätze, verzeihe ich ihr natürlich auch die gewissen sprachlichen Defizite. :wave


    Ich denke, man sollte sich auf die politischen und historischen Aussagen dieses Buches konzentrieren. :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.