Worum es geht:
Desiree ist wütend: da ist ihr Mann doch einfach gestorben, wo er sonst doch immer so vorsichtig war. Dabei war ihr Leben doch so schön gemütlich und eingespielt.
Benny ist verloren: seine Mutter ist tot. Wie soll er denn den Hof führen und gleichzeitig den Haushalt schmeißen?
Beide verbringen unverhältnismässig viel Zeit am Friedhof und wie der Zufall es so will, liegen die Gräber der Verstorbenen nebeneinander.
Und so begegnen sie sich. Sie, die unscheinbare, hochgebildete Bibliothekarin, die in der Stadt wohnt und er, der raue Kerl vom Land.
Na das kann ja spannend werden!
Meine Meinung:
Dieses schmale Büchlein der schwedischen Autorin ist mir in Frankreich aufgefallen, weil es da in einer viel hübscheren Verpackung kommt und sogar im Theater aufgeführt wird. Es ist dort anscheinend ein Superbestseller (Verlinkung zu meiner Ausgabe unten).
Leider kommt es in der deutschen Aufmachung etwas unscheinbar und plump daher. Aber lasst euch nicht täuschen! Es ist wirklich ein Kleinod und mein Highlight der vergangenen Monate!
Die kurzen Kapitel sind abwechselnd aus Desirees und Bennys Sicht erzählt.
Beide sind grundverschieden in ihrer Weltansicht, haben aber den jeweils anderen bemerkt und machen sich zuerst Gedanken über ihn.
Dann kommt natürlich das auf, was schon auf dem Cover steht: eine Liebesgeschichte.
Und die ist: komisch, schwierig und verdammt toll.
Der Leser verfolgt weiterhin die zwei grundverschiedenen Ansichten der Protagonisten, schmunzelt und hat auch manchmal Lust, die beiden zu schütteln.
Mir hat das Buch extrem viel Freude bereitet. Die Autorin beherrscht einen lockeren, charmanten, einfachen und niemals schwülstigen Stil.
Sie hat Desiree und Benny jeweils sehr glaubwürdige und Liebenswerte Stimmen verliehen, mit denen man als Leser jeweils ganz mitgeht...bis wieder im nächsten Kapitel der Andere Stellung bezieht.
Und die Liebesgeschichte ist einfach etwas ganz anderes: originell, nicht mal im Ansatz kitschig und sehr nahegehend. Und lustig (eher in Richtung schmunzeln als Lautlachen). Man fiebert förmlich mit.
Ich finde, die Autorin hat eine sehr eigene Stimme und freue mich sehr auf weitere Bücher von ihr.
Wenn ich es vergleichen sollte, würde ich es in die Richtung Emmas Glück schieben, nur in spritziger, und auch gen Gut gegen Nordwind, aber in lebensnaher.
Ich würde dem Buch ganz viele Leser wünschen!
10/10 Eulenpunkte.