'Glencoe' - Seiten 081 - 156

  • Diese Szenen in der Gemeinschaft, wie hier nach dem Auftrieb, dass sind so Szenen, da möchte man sich am Liebsten mitten unter die Frauen setzen, Milchsuppe mitansetzen - aber nicht unbedingt Wurstkochen :lache
    Das sind die Momente, in denen ich mich so unglaublich heimisch gefühlt habe in Deinem Buch, Charlie. Dieser Gemeinschaftssinn geht uns heute fast völlig ab. Dieser Zusammenhalt, auch wenn hier Kabbeleien erfolgen (kahler Besen :lache).


    Ähnlich ist es in der nächsten Szene bei den Männern im Lager, die am Feuer sitzen, Geschichten erzählen, singen und sich ordentlich die Kante geben. Gut, hier liegt am nächsten Morgen einer tot am Lagerfeuer, aber auch das gehörte wohl damals dazu und Sandy Og zeigt hier das erste mal bewundernswerte Ruhe und Geschick im Vermitteln. Wenn er nicht eingeschritten wäre, wäre die ganze Situation furchtbar eskaliert.


    Rober Glenlyon hingegen zeigt sich als richtiger Versager, der seine Schwäche an seiner Frau auslassen muss, weil er ja nicht anders kann (wie viele Frauen mag es wohl geben, die sich diese Begründung immer und immer wieder anhören müssen...)
    Wie war es für Dich, diese Szenen zu schreiben, in denen er seine Frau zusammenschlägt, Charlie? Sie zu lesen fällt jedenfalls sehr schwer.

  • Mit dem hab' ich vor Jahren mal angefangen, mit diesem Robert Glenlyon. Von dem wollte ich wissen:
    Warum?


    Damals war ein Photo von einem der Lockerbie-Bomber in einer Zeitung, und darunter stand in riesigen Buchstaben - "It was him".
    Ich sehe das heute noch vor mir. Nur ist das Bild von Robert Glenlyon dort, wo das Bild des Lockerbie-Bombers war.
    Ich fand das so unglaublich - it was him.
    Als ich mit dem Stoff anfing, war ich ja noch jung, und irgendetwas in mir glaubte fest daran: Wenn ich das fuer mich finde - why was it him? - dann habe ich mir eine Antwort auf die Frage, warum wir zum Toeten in der Lage sind, erschrieben.


    Was natuerlich jugendlicher Groessenwahn ist.


    Aber trotzdem gebe ich zu, dass mich dieser Robert Glenlyon die ganze Zeit ueber brennend interessiert hat, dass ich in die Szenen mit ihm unbedingt wollte, dass es immer war, als stuende ich ihm gegenueber und fragte ihn: Warum?


    Alles Liebe von Charlie

  • Bouqui hat recht - der Gemeinschaftssinn ist total gut beschrieben. Nur, dass Sarah aussen vor ist. Aber sie ist auch selbst schuld. Wäre sie nicht so verstockt und würde mal ihre Gefühle zeigen, wäre alles sicher einfacher.


    Sandy Og erstaunt mich. Er hat wirklich Talent, Streits zu schlichten. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Dass er beim Kampf dabei sein darf und sein Bruder nicht, scheint er auch nicht so toll zu finden. John ist wirklich ein schrecklicher Mensch. Der bildet sich ja wirklich viel darauf ein, der erstgeborene zu sein. Und der MacIain scheint es ja genauso zu sehen. Armer Sandy Og. Ich mag ihn. Sehr sogar, auch wenn er ziemlich unauffällig und seltsam ist. Aber er ist gefühlvoll, auch wenn er seiner Sarah das nicht sagen kann.


    Duncan tut mir auch leid. Erst die Eltern, die nicht wirklich angesehen sind und dann noch die Behinderung. Kein Wunder, dass er von allen gemobbt wird. Dabei ist er bestimmt genauso ein toller Kerl wie sein Vater.

  • Die Beschreibungen der Lage und des Tagesablaufs sowohl der Frauen als auch der Männer finde ich äusserst gelungen. Die angespannte und sorgenvolle Stimmung bei den Frauen ist spürbar und kommt bei mir als Leser an. Sie lenken sich mit dem Tageswerk und ihren Aufgaben ab und jede versucht mit der Lage klarzukommen. Klar das sich die Ungewissheit und Anspannung in gegenseitigen Veralberungen und Neckereien entlädt, natürlich fallen diese, wie es sich für die Zeit und für Highland Frauen gehört, entsprechend markig und ruppig aus.


    Im Lager der wartenden Krieger ist die Untätigkeit und der Alkohol der grösste Feind. Die alten Geschichten die erzählt werden sind zuerst noch lustig und auch neckend aber schon nach kurzer Zeit nimmt man sich diese übel und Zwistigkeiten breiten sich aus, sogar Tote sind zu beklagen. Man möchte fast schreiben das es gut ist, dass sie endlich zur Schlacht aufbrechen dürfen und sie schlagen können. Die Vorbereitungen zur Schlacht und diese selbst verursachen mir immer wieder ein flaues Gefühl im Magen. Andererseits bewundere ich immer wieder den Mut und die Freude ja sogar Enthusiasmus die die Männer zu dieser Zeit für die anstehende Schlacht aufbrachten.


    Zu meiner allgemeinen Gefühlslage kann ich nur schreiben das ich bin komplett in der Geschichte eingetaucht bin. Wenn ich die Namen der Figuren lese kann ich sie mittlerweile sofort zuordnen, das Personenregister am Schluss brauche ich nicht mehr. :-] Allerdings ist mein Lesetempo sehr langsam aber das ist nicht das erste Buch von Charlie bei dem mir dies so geht. Finde ich aber auch gut so, da hab ich länger um die Geschichte zu geniessen, sozusagen mehr Vergnügen fürs Geld :grin

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Nur, dass Sarah aussen vor ist. Aber sie ist auch selbst schuld. Wäre sie nicht so verstockt und würde mal ihre Gefühle zeigen, wäre alles sicher einfacher.


    Ich denke nicht das Sarah eine Schuld trifft. Als Campbell hatte sie nie den Hauch einer Chance akzeptiert zu werden. Vielleicht hatte Sie es ja versucht, aber es ist verständlich das sie nach zig Abweisungen resignierte und sich mit der Lage abgefunden hat. Ich wage es sogar den "heiligen" Sandy Og zu kritisieren. Aufgrund seiner Position hätte er sich ruhig mal für seine Frau einsetzen können und dafür sorgen das sie mehr Akzeptanz erhält. :fetch


    Zitat

    Original von Booklooker
    John ist wirklich ein schrecklicher Mensch. Der bildet sich ja wirklich viel darauf ein, der erstgeborene zu sein. Und der MacIain scheint es ja genauso zu sehen. .


    Seit seiner Geburt war klar das John mal der Anführer des Clans sein wird. Seine Erziehung und Ausbildung dürfte entsprechend gewesen sein. Ausserdem solltest Du den Stolz und das Selbstvertrauen eines Highlanders nicht unterschätzen. :grin

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Dabei ist er bestimmt genauso ein toller Kerl wie sein Vater.


    Ja!
    (Finde ich. Ich mochte ihn so sehr, dass ich etwas gemacht habe, was ich noch nie zuvor auch nur in Erwaegung gezogen habe. Aber das erzaehl' ich euch erst am Ende, sonst fliege ich wegen Spoilerns raus.)


    Ich mag Deine Beschreibungen und Einschaetzungen sehr gern, sapperlot. Da bleibt mir nichts zu erklaeren!


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von sapperlot


    Ich denke nicht das Sarah eine Schuld trifft. Als Campbell hatte sie nie den Hauch einer Chance akzeptiert zu werden. Vielleicht hatte Sie es ja versucht, aber es ist verständlich das sie nach zig Abweisungen resignierte und sich mit der Lage abgefunden hat. Ich wage es sogar den "heiligen" Sandy Og zu kritisieren. Aufgrund seiner Position hätte er sich ruhig mal für seine Frau einsetzen können und dafür sorgen das sie mehr Akzeptanz erhält. :fetch


    Ich bin noch nicht ganz soweit, aber hierzu schonmal:
    Einerseits denke ich mit meinem modernen Denken das auch. Anderseits hätte das es vielleicht nur schlimmer gemacht, Sandy Og ist schließlich auch nicht wirklich integriert - und der ist immerhin da aufgewachsen und der Sohn des Chiefs. Und Männer, die sich in die Frauenbelange einmischen ... hm, ich weiß nicht, das hätte auch nach hinten losgehen können.


    Davon ab gebe ich Sarah aber auch keine Schuld. Ich halte sie für extrem konsequent charakterisiert. Sie hat halt schon als Kind starke Ablehnung erfahren, konnte nie lernen, sich zu integrieren. Wie sagt man: Was Johnnie nicht lernt, lernt John nimmermehr. Nimmermehr ist zwar übertrieben, aber es muss sehr schwer für sie sein, sollte da nicht ein glücklicher Zufall helfen. Zufälle scheinen bei ihr aber eher unglücklicher Natur zu sein. :-(

  • Ich denke Sarah hatte keine Chance sich zu integrieren, vielleicht weil sie auch nicht so lebhaft ist wie die anderen und sich vordrängt, aber natürlich auch deshalb, weil sie ein behindertes Kind geboren hat.


    Übrigens, Wurstkochen möchte ich auch nicht :schnellweg


    Die Einteilung, daß Sandy in den Krieg zieht und John sich weiter um den Clan kümmert, war für mich verständlich und gebe sapperlot recht, der wurde mit Sicherheit auch in diese Richtung erzogen.


    In der Ferne überfällt Sandy plötzlich Sehnsucht nach Sarah und Ceana. Dabei habe ich das Gefühl, er kann sich schwer entscheiden zwischen den beiden Frauen in seiner Nähe. Vielleicht will er ja auch nichts von Ceana, aber das kommt im Moment noch nicht so deutlich zum Ausdruck.




    ... und dann Mary, welch egoistisches Ding. Will unbedingt die Arbeiten am gleichen Tag ausgeführt haben und dann stürtzt das Dach ein!!! :schlaeger

  • Mich hat ja Bouqineur gefragt, ob es mir schwer gefallen ist, Szenen zu schreiben, in denen Rob Glenlyon seine Frau schlaegt.
    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es mir wesentlich schwerer gefallen ist, Szenen ueber das Wurstkochen zu schreiben (und vor allem, sie vor dem Schreiben zu Recherchezwecken zu beobachten und auszuprobieren), weil ich das (ich esse hoechstens ab und zu Gefluegel, aber garantiert kein anderes - und schon gar nicht verarbeitetes - Fleisch) so eklig fand.


    Zu meinen Romanrecherchen gehoert es grundsaetzlich, Lebensmittel nachzukochen und an meine Familie zu verfuettern, da man ja wissen muss usw. - stimmt's? Sicher seid ihr meiner Ansicht, dass meine Familie sich da bereitwillig opfern muesste.
    Leider trat sie schon haeufiger in Extremfaellen in den Streik - so auch im Falle dieser Wurst.
    Die heute erhaeltliche Haggis und auch Black Pudding (zu dem das Beschriebene ja die Basis ist) wird dagegen hier sehr geliebt.
    So sieht das also aus:
    Von Tesco wird's gegessen. Von Muttern nicht.


    Alles Liebe von Charlie

  • Wurstkochen & Co hat mir auch gut gefallen. Ich mag diese detailreichen Beschreibungen von Alltagsdingen, die eingestreut vermitteln, wie die Menschen gelebt haben und wie umständlich das letztlich alles war; aber auch, wie gesellig.
    Sarah verstehe ich immer besser. Sie versucht auf ihre eigene Weise so viel, um integriert zu werden, z.B. dass sie auf das Ritual, das Baby in den Fluss zu tauchen besteht, um klarzumachen, dass für ihre Familie gleiches gilt wie für andere; oder auch, dass sie Duncan entgegen ihres Herzens sehr streng behandelt. Aber alles scheint nach hinten loszugehen.


    Duncan ist so ein Süßer. Ich hoffe nur, dass seine Eltern ihre Probleme irgendwann in den Griff bekommen, sonst wird aus dem Kleinen ein ebensolches seelisches Wrack. Die letzten Szenen zwischen Sarah & Duncan deuten da aber in eine positive Richtung, zumindest hatte ich dieses Gefühl.


    Sandy Og verstehe ich nun etwas besser. Sein Problem scheint ein von Kindheit an niedergeschmettertes Selbstbewusstsein zu sein. Er glaubt, nichts wirklich zu können oder richtig zu machen, und wenn er ein Lob bekommt, dann redet er es runter. Er scheint sich selbst irgendwie ... zu hassen wäre zu viel gesagt; aber alles, was er mit sich selbst verbindet, scheint er im schlechten Licht zu sehen. Heute würde man es wohl Depressionen nennen, und vermutlich hat er seine Frau da noch mitreingezogen.
    In diesem Abschnitt macht er allerdings ein paar Erfahrungen, die ihm zeigen dürften, dass er so schlecht und nutzlos nicht ist. Vielleicht lernt er ja etwas daraus, zu wünschen wäre es ihm. Im Grunde ist er nämlich ein Netter, Kluger, Guter ... er verbirgt es nur recht gut.


    Die Kampfszenen haben mir wahnsinnig gut gefallen. Überhaupt das Ganze Kampfgeschehen: das zermürbende Warten, die Planungen, wieder Warten. Und dann der Highlandsturm! Ich konnte mir zu gut vorstellen, wie er auf seinem Schecken da durchgeprescht ist und ... hab wohl zu viel Braveheart gesehen :grin


    Johnnie ... au Mann. Dass er heimgeschickt wurde muss selbstredend hart für ihn sein, aber er suhlt sich auch arg im Selbstmitleid, statt das Beste aus seiner Situation zu machen. Was Sandy Og an Unterstützung entbehren musste, hat er offenbar zu viel bekommen, was ihn enorm arrogant gemacht hat. Mir kam in diesem Abschnitt der Gedanke, dass Sandy Og, der seiner Macken zum Trotz zumindest ein beherrschter, überlegter Mann zu sein scheint, die besseren Anführerqualitäten hat (ob das in seinem Interesse liegt ist wieder die andere Frage).


    Ceana mag ich übrigens auch sehr. Ich kann zwar nicht recht verstehen, was sie an Sandy Og findet, aber sie kennt ihn vermutlich auch besser als ich ;-) Gut vorstellen kann ich mir, dass sie Sandy Ogs und Sarahs Ehe nicht ernst nimmt und vermutlich auch keine Probleme damit hat, diese zu brechen. Was sieht sie von deren Beziehung auch? Nichts, in ihren Augen ist alles zwischen den beiden tot.


    Werde mal weiterlesen und hoffe, dass Sandy Og und Sarah sich bald wiedersehen und sich dann endlich mal überwinden, miteinander zu reden. In meinen Augen fußen ihre ganzen Probleme immer noch auf einem Missverständnis: Jeder gibt sich selbst die Schuld und schämt sich vor dem anderen. Das ist so tragisch, wenn man überlegt, dass sie sich seit sieben Jahren das Leben zur Hölle machen, obgleich sie nur ein einziges verdammtes, ehrliches Wort wieder zueinanderfinden könnten.
    Ich wünsch es ihnen ehrlich, denn inzwischen bin ich emotional richtig "drin" und leide schon mit.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Die Vorbereitungen zur Schlacht und diese selbst verursachen mir immer wieder ein flaues Gefühl im Magen. Andererseits bewundere ich immer wieder den Mut und die Freude ja sogar Enthusiasmus die die Männer zu dieser Zeit für die anstehende Schlacht aufbrachten.


    Das ging bzw. geht mir auch so. Ich glaube, in unserer heutigen Zeit wissen wir gar nicht mehr (oder nur wenige), wie es ist für seine Überzeugung zu kämpfen. Ich selbst kann mir das zwar für mich für kleine Dinge im Alltag vorstellen, aber niemals, dass ich für etwas in den Krieg ziehen würde. Dazu hätte ich zu viel Angst nicht wieder zurück zu kommen.


  • Ach, ja, du hast ja mit allem recht :-)
    Ich weiss.... Aber das ist nun mal alles so mein Eindruck, auch wenn ich die wahren Beweggründe dahinter schon verstehe :-)

  • Bin mit dem zweiten Abschnitt durch.


    Ich finde es traurig, dass Sandy Og und Sarah solche Probleme haben, obwohl sie sich lieben. Ich hoffe mal, dass dies besser wird ;-). Den Vater mag ich auch gerne. Er liebt beide Söhne, der eine ist ihm ähnlich, den anderen versteht er jedoch nicht, wobei ich den Eindruck habe Sandy Og versteht sich selber nicht :rolleyes.


    Ich glaube das Ceana und Sarah auf ihre Art Freudinnen werden, bin mal gespannt ob ich Recht habe, ist nur so ein Gefühl.


    Ich finde die ganzen Beschreibungen so schön, dass ich selber gerne mal nach Schottland fahren möchte, aber wie schon mal geschrieben"müsste ich vorher eine Bank überfallen" :grin


    Gruss tweedy

  • Tweedy, BITTE ueberfall' die Bank (Schottland ist wirklich fuerchterlich teuer). Wir treffen uns dann da, ja? Aber nicht erwischen lassen!


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Mulle


    Ich bin noch nicht ganz soweit, aber hierzu schonmal:
    Einerseits denke ich mit meinem modernen Denken das auch. Anderseits hätte das es vielleicht nur schlimmer gemacht, Sandy Og ist schließlich auch nicht wirklich integriert - und der ist immerhin da aufgewachsen und der Sohn des Chiefs. Und Männer, die sich in die Frauenbelange einmischen ... hm, ich weiß nicht, das hätte auch nach hinten losgehen können.


    Davon ab gebe ich Sarah aber auch keine Schuld. Ich halte sie für extrem konsequent charakterisiert. Sie hat halt schon als Kind starke Ablehnung erfahren, konnte nie lernen, sich zu integrieren. Wie sagt man: Was Johnnie nicht lernt, lernt John nimmermehr. Nimmermehr ist zwar übertrieben, aber es muss sehr schwer für sie sein, sollte da nicht ein glücklicher Zufall helfen. Zufälle scheinen bei ihr aber eher unglücklicher Natur zu sein. :-(


    Ich glaube, mit Sarah und Sandy Og haben sich zwei gefunden, die sich fast zu ähnlich sind. Beide sind in der Gemeinschaft irgendwie außen vor, sind eher verschlossen, schaffen es ja nichteinmal untereinander, sich ihre wahren Gefühle zu zeigen. Wie sollen sie das dann denen gegenüber schaffen, denen sie nicht so nahe sind? Ich wünsche Ihnen aber so sehr, dass sie es schließlich doch noch zueinander finden und sich ihre Gefühle offenbaren können. Und dass sie es auch schaffen, sich der Gemeinschaft zu öffnen und die inzwischen verfahrenen Fronten ein wenig zu lockern.

  • Sandy Og und Sarah, die beidem gefallen mir immer besser, ich hoffe, dass diese beiden schweigsamen Typen doch noch die richtigen Worte finden.


    Ich denke auch, dass Sarah keine Schuld an ihrer Aussenseiterrolle trifft, sie versucht sich zu integrieren, schafft es aber von Anfang an nicht und kommt aus dieser Rolle nicht mehr raus.


    Beim Wurstkochen hätte ich keine Probleme, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese wurst dann am Ende nach meinem Geschmack ist.

  • Der Abschnitt hat mir so gut gefallen, daß ich direkt auch den nächsten gelesen habe, bevor ich das Buch zur Seite legen konnte! Schön, daß Sandy Og hier mit ins Zelt des Herrführers darf (und sein Bruder nicht!). Und dann wird er auch noch Capitän...


    Zitat

    Original von Bouquineur
    Rober Glenlyon hingegen zeigt sich als richtiger Versager, der seine Schwäche an seiner Frau auslassen muss, weil er ja nicht anders kann (wie viele Frauen mag es wohl geben, die sich diese Begründung immer und immer wieder anhören müssen...)
    Wie war es für Dich, diese Szenen zu schreiben, in denen er seine Frau zusammenschlägt, Charlie? Sie zu lesen fällt jedenfalls sehr schwer.


    Diese Szenen fand ich auch furchtbar zu lesen- ich habe immer gehofft, daß Helen sich wehrt... :fetch


    Zitat

    Original von Mulle
    Davon ab gebe ich Sarah aber auch keine Schuld. Ich halte sie für extrem konsequent charakterisiert. Sie hat halt schon als Kind starke Ablehnung erfahren, konnte nie lernen, sich zu integrieren. Wie sagt man: Was Johnnie nicht lernt, lernt John nimmermehr. Nimmermehr ist zwar übertrieben, aber es muss sehr schwer für sie sein, sollte da nicht ein glücklicher Zufall helfen. Zufälle scheinen bei ihr aber eher unglücklicher Natur zu sein.


    Für Sarah muß es sehr schwer sein. Sie war immer die Außenseiterin, selbst in ihrem eigenen Clan. Und jetzt halt auch hier. Und dann hat sie auch noch einen behinderten Sohn geboren, der sie noch mehr an den Rand der Gemeinschaft schiebt....


    Zitat

    Original von Richie
    ... und dann Mary, welch egoistisches Ding. Will unbedingt die Arbeiten am gleichen Tag ausgeführt haben und dann stürzt das Dach ein!!!


    Und sie beschwert sich auch noch!!!! :pille


    Zitat

    Original von Bookworm
    Ich glaube, mit Sarah und Sandy Og haben sich zwei gefunden, die sich fast zu ähnlich sind. Beide sind in der Gemeinschaft irgendwie außen vor, sind eher verschlossen, schaffen es ja nichteinmal untereinander, sich ihre wahren Gefühle zu zeigen. Wie sollen sie das dann denen gegenüber schaffen, denen sie nicht so nahe sind? Ich wünsche Ihnen aber so sehr, dass sie es schließlich doch noch zueinander finden und sich ihre Gefühle offenbaren können. Und dass sie es auch schaffen, sich der Gemeinschaft zu öffnen und die inzwischen verfahrenen Fronten ein wenig zu lockern.


    Das hoffe ich auch - aber ich habe noch wenig Hoffnung... :-(


    Charlie, daß Du das Wurstkochen auch ausprobiert hast :respekt. Ich kann den Geruch schon nicht ab, wenn ich bei unserer Metzgerei vorbeigehe und sie am Wurst machen sind....


    edit: Ein "e" zuviel bei Helen... :wave