'Glencoe' - Seiten 339 - 394

  • Robert muss es beim Treffen mit MacIain, John und Sandy Og innerlich zerreisen. Er muss eine ganze Menge an Seitenhieben einstecken aber er vermag doch auch etwas auszuteilen. Und dann Sandys überraschende Einladung an Robert. Zumindest mich hat Sandy Og damit überrascht.


    Und dann die Verhandlungen in Achallader. So sehr ich es bedaure aber in Breadalbanes Worten steckt etwas logisches und man hätte den Vorschlag durchaus annehmen können. Natürlich kommt das für einen stolzen Kerl wie der MacIain einer ist nicht in Frage und er vermag einen Streit mit Breadalbane anzuzetteln. Dieser Streit kommt Breadalbane wohl gar nicht so ungelegen. :gruebel


    Und dann am Ende des Abschnitts der Cliffhanger. Ich nehme mal an Sandy Og wird gefangen genommen.


    Edit: Ein kurzer Abschnitt der mir aber ungemein gut gefallen hat. Nach zwei Tagen Lesepause hab ich mich sofort wieder wohlgefühlt mit diesem Buch. :-]

  • Ich denke Breadalbanes wollte diesen Streit, damit der Vertrag auf keinen Fall von allen Clans unterschrieben wird, er hat Mac Ian provoziert.


    Zitat

    Und dann Sandys überraschende Einladung an Robert. Zumindest mich hat Sandy Og damit überrascht.


    Robert hat sich Sandy Og doch aufgedrängt, er wollte zu ihm und Sarah und Sandy Og konnte, gebunden an das schottische Gastrecht, nicht anders als ihn einzuladen.

  • Obwohl ich mich in den vorigen Abschnitten nicht zu Wort gemeldet habe, bin ich immer noch fleißig am Lesen. Ich habe nicht aufgegeben. Es war schwierig für mich, mich auf dieses Buch einzulassen. Haben doch die handelnden Personen zu Beginn keine Sympathien und den Wunsch mehr von ihnen zu lesen bei mir wecken können. Da war es schwierig durchzuhalten und nicht ärgerlich über die Protagonisten das Handtuch zu werfen. Doch so nach und nach hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und einen großen Anteil daran haben wundervolle Sätze wie "In Lady Morags weißem Haar fing sich der Wind und trieb ein Liebesspiel." :anbet


    Gerade eben hab ich mich aber wieder tierisch geärgert und musste eine Pause machen. Sandy Og kneift wieder mal vor seiner Frau, obwohl ich dachte über die Phase wäre er weg. Dafür knutscht er mit seiner "Milchschwester" (toller Begriff). Was für ein Vollidiot. Wollte er sich dadurch von seinem noch größeren Fehler bei Breadalbane ablenken? Und dann haut er ab, um sich erschießen zu lassen. Uahhhhhhh. Sandy holt Roberts Brief aus dem Pfeffersäckchen und macht sich mit Jean auf dem Weg nach Glenlyon.
    Irgendwie "befürchte" ich, dass sie damit sich und Jean das Leben rettet, wenn Willies Armee die Clans für ihre Verweigerung bei der Vertragsunterzeichnung, angreifen werden. Aber was wird aus Duncan, den sie in Glencoe zurücklässt? Naja, weiterlesen und ich werde erfahren, was passiert....

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Sandy holt Roberts Brief aus dem Pfeffersäckchen und macht sich mit Jean auf dem Weg nach Glenlyon.Irgendwie "befürchte" ich, dass sie damit sich und Jean das Leben rettet, wenn Willies Armee die Clans für ihre Verweigerung bei der Vertragsunterzeichnung, angreifen werden.


    Du meintest Sarah :-) Daran hab ich auch denken müssen, dass sie vielleicht damit ihr Leben rettet. Wenn sie es da so lange aushält.


    Ich frage mich auch was passiert wäre, wenn MacIain unterzeichnet hätte. Dann hätte er seinen Stolz verloren, aber vielleicht Leben geretettet?


    Auf Sandy Og war ich ziemlich sauer in diesem Teil. Warum verhält er sichnicht einmal wie ein Ehemann und vor allem, warum holt er Sarah nicht endlich von dem Sockel, auf den er sie gestellt hat. Statt dessen spricht er mit Ceana über Dinge, die die eh nicht versteht. Bei Sarah wäre er mit diesen Themen besser aufgehoben, die hätte ihn verstanden. Und dass er Ceana nicht sofort in ihre Schranken weist und mit ihr rummacht, nehme ich ihm übel. Vielleicht ist der Mann nur auf dem Schlachtfeld wirklich zu gebrauchen.

  • Oje, so langsam wird die Sache haarig - warum kann Sandy Og nicht einfach mal seine Meinung sagen, ohne lieb Kind bei seinem Vater machen zu wollen? Wenn auch unabsichtlich, aber nun isser da, der Schlamassel...ich denke, mit DEM Ende der Verhandlung in Achallader haben sie sich ihr eigenes Grab geschaufelt. :-( Ich stimme hier sapperlot zu, man hätte auf Breadalbanes Vorschlag wirklich eingehen können, ein ganzer Teil Stolz wäre gebröckelt, aber die Welt nicht untergegangen bzw. nicht einige Leute nun bestimmt zum sicheren Tod verurteilt.
    So kann ich auch Sarah verstehen, dass sie Glencoe verlässt - für sie muss es so aussehen, als ob ihr grober Klotz von Mann gar ihr nichts mehr zu sagen hat. Und wieder mal könnte ich Ceana erwürgen. :schlaeger Die Frau ist wirklich zu nichts zu gebrauchen, aber dieses Mal nehme ich Sandy Og seine Reaktion noch viel übler...
    Bloß, ob es Sarah bei ihrer eigentlichen "Familie" wieder besser gehen wird? Sie liebt ihren komischen Kiltträger doch einfach zu sehr, fürchte ich - was das wohl wird?

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ein Eid ist eben ein Eid- ich weiß nicht ob diese Veränderung zur Moderne "was geht mich mein saudoofes Geschwätz von gestern an" eine Veränderung zum positiven ist.


    Das denke ich mir manchmal auch. Die haben damals ihr Wort gegeben und das hatte dann auch wirklich Bedeutung. Man konnte sich drauf verlassen, dass niemand sein Wort bricht und mit seiner Ehre und seinem ganzen Sein dafür einsteht. Wahrscheinlich musste das so sein, um überleben zu können.
    Klar, das kann auch nach hinten losgehen, wenn man eben mit dem Wort, das man gegeben hat, andere in Gefahr bringt, aber nicht über seinen Schatten springen kann, es wieder zurückzunehmen.


    Würde man heute noch jemanden sein Leben anvertrauen, der einem sein Wort gegeben hat? Wie schnell verspricht man heute etwas und hält es im Anschluss nicht? Wenn man heute ein Wort bricht, hat das in den meisten Fällen, keine schwerwiegenden Konsequenzen.

  • Hochinteressant eure Ueberlegungen zu Achallader!
    Tatsaechlich diskutieren Historiker bis heute darueber, ob sich etwas haette retten lassen, wenn man auf Breadalbanes Vermittlungsversuche eingegangen waere.


    Meine persoenlichen Schluesse aus dem mir vorliegenden Material und vielen, vielen Gespraechen besagen:
    Nein, vermutlich standen Dalrymples Plaene (die sich, wie beowulf irgendwo voellig korrekt anmerkt, erst in den Clearances ganz verwirklichten) auf sehr festen Fuessen. Man haette andere Wege gefunden. Zumindest aber haette sich etwas zeitlich verschieben lassen.
    Und:
    Ich halte Breadalbanes Versuch fuer unbedingt aufrichtig, auch wenn er (was ihm in dieser Sache zum Schaden reichte) nicht als ein Mann galt, der es mit der Aufrichtigkeit genau nahm. Er wollte das, was spaeter geschah (Spoiler-Vermeiderei um jeden Preis ...), wirklich verhindern und glaubte tatsaechlich, das sei noch moeglich. Viel Mut hat er dabei nicht bewiesen. Guten Willen aber schon.


    Das ist jedoch, wie gesagt, meine Schlussfolgerung, die ich niemandem aufdraengen moechte. Man kann auch ganz anders schliessen.


    Alles Liebe von Charlie

  • Rob kommt nach Glencoe und übernachtet bei Sandy und Sarah. Sarah hat einen Brief erhalten, den sie immer versteckt, ich nehme an, er war von ihrem Onkel Rob


    Und Ceana läßt nicht locker, sie will Sandy verführen und Eiblin entdeckt die Beiden - das gibt Ärger!!


    Sandy geht in den Krieg und Sarah und Jean flüchten in die alte Heimat zu Onkel Rob. Ich vermute mal, er will sie Sandy nur abspenstig machen, ehrlich gemeint war diese Einladung bestimmt nicht. Was mir nicht gefällt, daß sie Duncan ohne ein Wort oder Erklärung zurückläßt.

  • Zitat

    Original von Charlie


    Ich halte Breadalbanes Versuch fuer unbedingt aufrichtig, auch wenn er (was ihm in dieser Sache zum Schaden reichte) nicht als ein Mann galt, der es mit der Aufrichtigkeit genau nahm. Er wollte das, was spaeter geschah (Spoiler-Vermeiderei um jeden Preis ...), wirklich verhindern und glaubte tatsaechlich, das sei noch moeglich. Viel Mut hat er dabei nicht bewiesen. Guten Willen aber schon.


    Das ist jedoch, wie gesagt, meine Schlussfolgerung, die ich niemandem aufdraengen moechte. Man kann auch ganz anders schliessen.


    Den Eindruck hatte ich auch. Hier war es der gottverfluchte Stolz vom MacIan, der alles den Bach hat runter gehen lassen. Man könnte ihn gleich mit Sandy Og am Kragen packen und durchschütteln. Andererseits imponiert das starke Ehrgefühl mir auch ein wenig. Es ist ein Kreuz!
    Gut gefallen hat mir, dass Sandy Og sich hier beweist und quasi die Führung übernahm, nicht nur, indem er seinen Vater dazu brachte, nach Achallander zu reiten. Dass er vor dem Vater abgestiegen war (S. 360) war bestimmt kein Versehen.


    Sandy Og schämt sich nach den Verhandlungen mal wieder vor Sarah und redet stattdessen mit Ceana. Ehrlich, ich verstehe, dass die sich Hoffnungen macht und ich kann ihre Einsamkeit nachvollziehen. Für sie muss die Ehe zwischen ihm und Sarah doch grausam aussehen und er füttert ihre Hoffnungen noch immer weiter. Rob hatte da tatsächlich mal ein paar kluge Gedanken, der MacIan scheint Ceana ziemlich auszunutzen und sich nicht groß zu kümmern, bzw. es nicht wahrhaben zu wollen, dass sie unglücklihc ist. Dass Sandy Og sich so willig von ihr küssen lässt, macht es nicht besser. In meinen Augen ist er hier der Hauptschuldige, er hat die so verzweifelte Ceana ja auch nicht ein einziges Mal abgewiesen.
    Dieser Hornochse!


    Dass Sarah sich das Kindchen nimmt und geht, kann ich sowas von gut nachvollziehen, auch wenn das sicherlich nicht gut ausgeht. Ihr werter Oheim ist eine Gefahr, ich hoffe nur, er vergreift sich nicht an ihr. Aber ich verstehe Sarah. Sie glaubte so sehr an Sandy Og, glaubte daran, dass er seinen Ängsten entwachsen und sich endlich behaupten könnte. Und das tat er auch - aber dann machte er durch sein Selbstmitleid wieder alles kaputt.
    Und nun wird er überwältigt. Das gefällt mir nicht, ich mach mir trotz allem so meine Sorgen um ihn. Egal wie er aussieht, aber durch all seine Ängste und Fehlentscheidungen hat Sandy Og für mich etwas unglaublich Zerbrechliches und ich möchte eigentlich nicht, dass ihm was Böses zustößt ... Aber was hat die gemeine Leserin da schon zu melden ;-)


    Besonders schön fand ich übrigens die Szene auf S. 351, als er den Bannock isst, statt ihn orakeln zu lassen. Gut so :anbet. Schade, dass sie daran nicht anknüpfen konnten.



    PS: Dass ich derzeit etwas langsamer bin, liegt übrigens keineswegs am Buch oder an mangelndem Interesse an diesem. Ich habe derzeit schlicht zu viel zu tun ?(

  • Zitat

    Original von Mulle
    Andererseits imponiert das starke Ehrgefühl mir auch ein wenig. Es ist ein Kreuz!


    Ich bewundere den MacIain für sein Festhalten am Eid und sein Ehrgefühl. Wenn mehr Männer genauso gedacht hätten, wäre es vielleicht nicht zur Katastrophe gekommen. Aber es hat wohl schon immer und zu allen Zeiten Männer ohne Ehre in hohen Positionen gegeben.


    Viele Personen im Roman sind Figuren, die ich genauso schnell wieder vergessen werde, wie ich über sie gelesen habe. Der MacIain wird mir im Gedächtnis bleiben.

  • Zitat

    Original von Mulle
    [quote]Original von Charlie
    Und das tat er auch - aber dann machte er durch sein Selbstmitleid wieder alles kaputt.
    (


    Ich habe Sandy Og nie als selbstmitleidig empfunden und ihn auch nicht so anlegen wollen. Wenn er so wirkt, ist es ein schwerer Fehler von mir, es war nicht im Mindesten beabsichtigt. Im Gegenteil.


    Der historische MacIain war sichtlich ein Mann, der in extremer Weise polarisierte. Wer sich ueber ihn aeusserte (und das taten viel mehr Leute, als bei einem kleinen Clanchief zu erwarten waere), tat es leidenschaftlich, man liebte oder hasste ihn, aber entziehen konnte sich ihm kaum jemand, und das Charisma sprach ihm niemand ab.


    Ich gebe zu, dass ich ihn sehr mochte.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie


    Ich habe Sandy Og nie als selbstmitleidig empfunden und ihn auch nicht so anlegen wollen. Wenn er so wirkt, ist es ein schwerer Fehler von mir, es war nicht im Mindesten beabsichtigt. Im Gegenteil.


    Hm, ich weiß nicht, das ist vielleicht auch nur meine Empfindung/ Interpretation. Jeder sieht die Figuren ja von seinem persönlichen Blickwinklel aus, der nun mal bei jedem anders ist.
    Sonst wäre ja jede Person gleich beliebt/ unbeliebt, was zum Glück nicht der Fall ist. Denn wen manche als verbohrt und stur bezeichnen, bewundern andere für seine Hartnäckigkeit.


    Aber ich finde diese Situation schon sehr selbstmitleidig: Er kommt von der Verhandlung zurück, fühlt sich schuldig, weil diese gescheitert sind, und statt sich seiner Frau und ihren Erwartungen (die er offenbar in Stein gehauen sieht) zu behaupten, verkriecht er sich bei Ceana.
    Überhaupt ist dieses ganze Schuldaufladen auf die eigenen Schultern für mch eine ganz hohe Form von Selbstmitleid ... kann sein, dass ich das so sehe, weil ich im wahren Leben arg viel mit solchen Menschen zu tun habe und es als schrecklich anstrengend empfinde.

  • Hm. Als Selbstmitleid habe ich das beim Lesen nie empfunden. Ich habe es als Unzulänglichkeit empfunden. Er hat kein Vertrauen in sich selbst, nicht genug Selbstbewusstsein. Und er glaubt, den anderen nicht genug zu sein. Aber er bemitleidet sich nicht selbst. In seinen Gedanken findet sich doch eigentlich nie etwas, das klingt wie "ich bin ja so arm dran". Eher ein"ich schäme mich dafür, dass sich niemand bin, auf den man stolz sein kann".

  • Klar, jeder Leser steuert seinen Teil zum Buch bei, ohne Leserbeitrag lebt kein Buch (ich habe mal das grausam-erschuetternde Ende eines Romans sehr gelobt, weil es mir so gefiel, besonders in seiner Subtilitaet. Der Autor hat sich leider nicht besonders gefreut ... er hatte ein Happy End geschrieben.).
    Ich wollte lediglich anmerken: Es lag mir fern, dies ausdruecken zu wollen, ich waere auf den Gedanken nicht gekommen.


    Ich bemerke, dass ich wohl Menschen, die sich mit eigenen Schwaechen schwer tragen und intensiv beschaeftigen, besonders gern mag.


    Alles Liebe von Charlie

  • Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass für Selbstmitleid überhaupt Zeit da war. Im 17. Jh. in einem abgeschiedenen Tal in Schottland. Die hatten genug damit zu tun den Alltag zu bewältigen, die waren so gut wie nie allein. Da bleibt doch kaum Zeit zur Selbstreflexion.

  • Sandy bleibt seinem Problem treu allen alles richtig machen zu wollen sich selbst aber nicht genug zu sein. Ich nehme es ihm allerdings sehr übel seine Gedanken mit Ceana zu besprechen und nicht mit Sarah. Diese falsche Schlange nutzt sofort die Situation aus und der Zirkus geht los da Eiblin die beiden überrascht. Warum kann er nicht Manns genug sein sich Ceana vom Hals zu schaffen und nicht passiv die Situation über sich ergehen zu lassen. Eiblin hat nicht besseres zu tun als es Sarah zu sagen die daraufhin mit Jean das Weite sucht. Mit der Rückversicherung des Briefes ihres Onkels sie könnte jederzeit kommen, ob das wirklich so gemeint war wage ich zu bezweifeln. Duncan wird einfach wortlos in Glencoe gelassen, was soll der arme Junge nun machen?
    Dieser Abschnitt war für mich mit vielen sehr schwerwiegenden Entscheidungen für den ganzen Clan bestückt. Wie wird wohl Sandy reagieren wenn er mitbekommt das Sarah und seine Tochter fort sind?

  • ich denke auch nicht, dass der Brief von Robert Campbell so aufrichtig gemeint ist, aber an Sarahs Stelle, wäre ich ihm auch gefolgt und zurück nach Glenlyon gegangen. In ihren Augen hat sie nun in Glencoe gar nichts mehr zu gewinnen, wenn selbst ihr einziger Grund zu bleiben eine andere Frau vorzieht. :-( Ich nehme ihr allerdings auch übel, dass sie Duncan einfach zurücklässt, auch wenn er ein Junge ist und mit Angus einen wirklichen Freund an seiner Seite hat. ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass Gormal sich nun um die beiden Jungs kümmert...ich könnte mir eher vorstellen, dass Duncan wegen seiner "Campbell-Mutter", die einfach abgehauen ist, wieder mehr geschnitten wird. Sandy Og ist ja auch nicht da, um ihn zu schützen.


    Bin jetzt erstmal gespannt, wie es um Sandy Og weitergeht...

  • Ich muss sie hier verteidigen. Auch wenn mir die Vorstellung, eins meiner Kinder zurueckzulassen und irgendwo hinzugehen, voellig unertraeglich ist. (Ich gehoere zu den Leuten, die es schier unertraeglich finden, ohne ihr Kind zwei Tage beruflich verreisen zu muessen.)
    Aber das ist eben Jahrhundert-Einundzwanzig-Denke. Fuer die Muetter dieser Epoche und dieses Kulturkreises gehoerte ein Junge dieses Alters und einer derart vorteilhaften Geburt unbedingt zur Familie des Vaters. Als die Rabenmutter, als die wir sie aus unserer Sicht betrachten, haette eine Frau mit Sarahs Background sich vermutlich gefuehlt, wenn sie den Sohn dieser Familie, ihrer Sicherheit und ihrem Wohlstand entrissen haette.
    Sie war der Ansicht, sie duerfe nichts anderes tun, um ihres Kindes willen.


    Es ist grundsaetzlich eine schwierige Entscheidung - stelle ich etwas so dar, wie ich es selbst emotional am besten nachvollziehen kann, oder so, wie es am wahrscheinlichsten ist - auf die Gefahr hin, Leser gegen meine Figur aufzubringen. Ich suche immer einen Kompromiss und versuche, dem Leser die Motive der Figur erkennbar zu machen. Dass das leider ganz und gar nicht immer gelingt, sieht man unter anderem an dieser Stelle. Ich haette da vermutlich deutlicher erklaeren muessen, warum Sarah Duncan nicht mitnehmen kann, warum es ihr als Unrecht erschiene.
    Ich mache mir mal einen mentalen Haken an die Stelle ...


    Alles Liebe von Charlie