'Glencoe' - Seiten 395 - 446

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Für hinterlistig halte ich sie nicht, für dumm allerdings schon, oder zumindest für so naiv, dass ihr überhaupt nicht klar ist, was sie mit ihren verzweifelten Versuchen das Althergebrachte zu erhalten alles anrichtet.


    :write Naiv und eine neugierige Klatschtante

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Nachdem ich erkältungsbedingt ein paar Tage aussetzen musste habe ich jetzt diesen Abschnitt beendet. Folter gab es zu allen Zeiten und ein von seinem Reiter geliebtes Tier zu erschiessen ist wirklich eine Tat die eines Folterers würdig ist. Allerdings- ich sehe Rob nicht ganz so niederträchtig wie ihr das tut. Sandy Og und seine Familie haben ihm seinen Rest Würde genommen, ohne deren Schandtaten wäre er kein englischer Soldat geworden, wäre er nicht in seinen eigenen Augen ein Verräter und Versager. Mit den Silberplatten verschwand seine Hoffnung, mit den Rindern sein Überlebenswille, geblieben ist ihm sein Hass. Wer will ihm das verdenken?

  • Klar haben dem Glenlyon die Mac??? (Sandy Og und Co) ziemlich zugesetzt, aber Rob hat die unangenehme Eigenschaft für alles Übel andere verantwortlich zu machen. Genauso wie er seine Minderwertigkeitsgefühle an seiner Frau ausgetobt und sie auch noch dafür verantwortlich gemacht hat. Hätte er einmal eingesehen, dass seine Spielerei und seine Sauferei Schuld an seinen ständigen Miseren wäre und sich ein bisschen am Riemen gerissen, statt im Selbstmitleid zu versinken und hätte er ein bisschen Rückgrat gezeigt, dann wäre ihm vielleicht nicht diese haarsträubende Rolle in der Geschichte zugefallen.


    Edit hat noch eine Frage an alle, die es wissen könnten:
    Es ist immer die Rede vom Mac Ian und von Sandy Og. Aber ich habe bewußt nirgends gelesen, welcher Clan das ist. Irgendwie vermute ich aber, es handelt sich um die MacDonalds. Stimmt das?

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Suzann ()

  • Zitat

    Original von Suzann


    Edit hat noch eine Frage an alle, die es wissen könnten:
    Es ist immer die Rede vom Mac Ian und von Sandy Og. Aber ich habe bewußt nirgends gelesen, welcher Clan das ist. Irgendwie vermute ich aber, es handelt sich um die MacDonalds. Stimmt das?


    Ja das stimmt. Es handelt sich um den MacDonald Clan von Glencoe. :wave

  • Rob ist genauso Produkt seiner Umgebung wie Sandy Og oder Sarah. Er wäre lieber Student geworden, hätte LAtein gelernt und hätte seine Ruhe gehabt, das durfte er nicht, sollte den harten Max markieren, der er nicht war und ist daran gescheitert- von seiner Frau wollte er etwas Liebe und Respekt und bekam nur Hohn und Bitterkeit - ich weiß was im letzten Abschnitt passiert und ich weiß noch nichob ich das Rob verzeihen kann- aber verstehen kann ich ihn.

  • Klar, verstehen kann man Rob, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Er durfte nicht studieren, musste den fähigen Sohn einer vorbildhaften Clanführerin markieren und hatte eine lieblose Frau. Das stellt einen Mann vor Härten, die er erstmal verkraften muss. Und genau daran ist er gescheitert und dann hört sich mein Verständnis für ihn auf. Auch wenn ich eine lieblose Frau habe, kann ich mich zum Beispiel immer noch für verschiedene Wege entscheiden, wie ich damit umgehe. Der, seine Frau zu verprügeln und für seine Misere verantwortlich zu machen, offenbart eine gräßliche Charakterschwäche, die sich auch bei seinen anderen Probleme offenbart. Ein anderer "besserer" Charakter, der den gleichen Umständen unterworfen wäre, hätte sich nicht so schwach verhalten.


    Außerdem prophezeie ich dir, dass du Rob nicht verzeihen wirst, wenn du den letzten Abschnitt gelesen hast. Ich habe bis zum Schluß gehofft, da ich die geschichtlichen Ereignisse nicht kannte.

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  • Zitat

    Original von sapperlot


    Ja das stimmt. Es handelt sich um den MacDonald Clan von Glencoe. :wave


    Danke, sapperlot. Und Rob von Glenlyon sind die Campells oder? War nicht so einfach, bei den vielen verschiedenen Bezeichnungen für ein und dieselben Personen den Überblick zu bewahren.

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  • Das ist bei allen britischen Adligen so.
    Du hast einen ganz normalen Nachnamen, also beispielsweise Seppl Schulz. Und wenn Du Dich dann als Seppl irgendwie auszeichnest und einen erblichen (!) Adelstitel erhaeltst (selten! Die fuer gewoehnlich verliehenen Titel sind nicht erblich - da wirst Du zwar Sir Seppl, sonst passiert aber nichts), wird deine Baronage, deine Grafschaft, dein Herzogtum oder whatsoever Teil deines Titels. Du bist dann also noch Herr Schulz aber zugleich Baron Bromley, Graf Essex, Herzog Somerset o.ae.
    Wenn man zeitgenoessische Dokumente zur Recherche verwendet, kann einen das zum Wahnsinn treiben - da sucht man einen ganzen Nachmittag lang nudelnde Mikrofilme vergeblich nach einem Schulz ab, um nach sechs Stunden festzustellen, dass der Bromley, der einen den letzten Nerv gekostet hat, eben dieser Schulz ist.
    Seit mir das zum neunten Mal passiert ist, versuche ich immer, mich als erstes abzusichern, ob ich auch wirklich alle Namen desjenigen kenne (bei Traegern von fuenf Titeln ist das naemlich besonders klasse).


    Alles Liebe von Charlie

  • hier finde ich das mit den Namen gar nicht so schlimm. hier heißen zumindest nicht alle gleich - Edward, Henry oder Katherine :grin


    die Sache mit Ben und Gormal hat mich überrascht - bzw. die Reaktion von dem MacIan (interessant für mich übrigens, dass man immer von "dem" MacIan spricht) zu Ben und Gormal. Sie war ja immerhin schon einmal verheiratet, da hätte ich nicht gedacht, dass das soooo schlimm ist, dass sie mit einem Knecht zusammen ist.


    irgendwie steckt doch hinter Ben ein Geheimnis oder? Was meint der MacIan damit, dass Ben sein KInd mal gerettet hat? Ich hoffe, das löst sich noch irgendwo, oder habe ich das überlesen?

  • Eiblin ist für mich dumm und naiv, bei hinterlistig bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube, sie wollte wirklich nur, dass alles wieder so kommt, wie es einmal war und John dann auch wieder so ist wie früher. Die Rechnung hat sie nur leider ohne den Wirt gemacht...


    Da bin ich auch mal gespannt, was Ben wohl Gutes getan hat, dass der MacIan ihm quasi etwas schuldet und deshalb "nur" beide zusammen wegjagt. Ich hoffe für beide, dass sie einen Platz für sich finden.


    Als Rob das Pferd erschossen hat, war ich schon ein bisschen geschockt, aber die Folter an Sandy Og in diesem dunklen Verlies fand ich weitaus schlimmer.

    Zitat

    Original von Mulle
    Als Sarah Helen gegenüber sagt, dass jemand Sandy Og eine Kerze für die Nächte bringen soll, hätte ich fast geheult.


    Das ging mir genauso, ich musste schon schlucken.


    Toll fand ich an dieser Stelle wieder Ewen Cameron, der Mary mit seinem Brief so sehr berührt hat, dass sie Sandy Og die Freiheit schenken will. Den Herrn finde ich wirklich ganz große klasse! :-)

  • Jetzt hab ich schon mehrmals gelesen, dass die Szene mit der Kerze für Sandy Og so rührend empfunden wurde. Ich konnte dabei über Sarah nur den Kopf schütteln. Wenn man in Gefangenschaft gerät, dann dürften dunkle Nächte zu den kleineren Unbillen zählen, denen man ausgesetzt ist. Dafür ist meine romantische Ader wohl doch etwas zu realistisch.

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  • Zitat

    Original von Suzann
    Jetzt hab ich schon mehrmals gelesen, dass die Szene mit der Kerze für Sandy Og so rührend empfunden wurde. Ich konnte dabei über Sarah nur den Kopf schütteln. Wenn man in Gefangenschaft gerät, dann dürften dunkle Nächte zu den kleineren Unbillen zählen, denen man ausgesetzt ist. Dafür ist meine romantische Ader wohl doch etwas zu realistisch.


    Das versteht man vermutlich auch nur, wenn man weiß, wie böse Phobien sein können. Die äußeren Umstände machen das nicht besser, ganz im Gegenteil. Man härtet nicht ab, und nimmt die kleine Angst dann weniger wahr, sie wird eher zu einer noch bedrohlicheren.
    Ist ganz interessant, es sind schon Leute mit einer Hundephobie auf stark befahrene Straßen gerannt, wenn ihnen ein Hund entgegen kam, egal ob da gerade ein LKW kam und es sich beim Hund nur um einen Dackel handelte.


    Phobiker handeln nicht logisch. So habe ich z.B. mal einen Raubüberfall mit Kampfhandlung inkl. dem Entwaffnen des Angreifers sehr ruhig überstanden, ebenso einen Hundeangriff und einen Motorradunfall. Aber wenn mir ein Nachtfalter zu Nahe kommt, heule ich wie ein Baby und gerate vollkommen in Panik.
    Ist bescheuert - ist aber so.


    In diesem Fall kam für Sarah noch dazu, dass die Angst vor der Dunkelheit eben eine vertraute für Sarah war, eine der sie sich in Gedanken annehmen konnte, während alles andere Spekulation war, da sie ja keine Ahnung hatte, wie es ihm erging.

  • Vielen Dank, Mulle - das haette ich (leider auch Phobiker) nicht annaehernd so gut ausdruecken koennen. Ich wuensch' Dir eine nachtfalterfreie Zone.


    Davon abgesehen:
    Folter ist ja leider nichts, das der Vergangenheit angehoert. Wenn man darueber schreiben muss/will, stehen - leider - Berichte von Opfern zur Verfuegung, um sich zu naehern. Auf die Ungewissheit, das Nicht-ahnen, was als naechstes geschieht, bin ich immer wieder gestossen, auch auf die Angst vor der Dunkelheit, das Nicht-abschaetzen-koennen, was einem bevorsteht. Ich denke, dass das durchaus ein sehr schlimmer Aspekt ist, der die Bewaeltigungsstrategien des Opfers bewusst schwaecht.


    Zudem ist es eben das, was Sarah die Jahre hindurch fuer ihren Mann tun konnte, ein Geheimnis zwischen ihnen, eine Kerze anlassen, weil er Angst vor der Dunkelheit hat.


    Alles Liebe von Charlie

  • Jetzt fühle ich mich wie die am letzten einfühlsamste Person der Welt :cry ;-)


    Trotzdem danke für die Erklärungen, Mulle und Charlie. Ich habe (gsd) keine Phobien und kann den Betroffenen deswegen nicht verstehen, was in ihnen vorgeht. Aber Sarahs Wunsch einer Kerze für Sandy Og kann ich jetzt besser nachempfinden. Vielleicht hab ich einfach nicht kapiert, wie schlimm für Sandy Og die Dunkelheit ist und Charlies Hinweise nicht ausreichend "erkannt".


    Charlie : Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich (wieder einmal) bei dir bedanken. Bisher war noch keine Leserunde und noch wenige Bücher für mich so "fruchtbar" wie dein Glencoe. Ich lese sehr viel seit ich 14 bin, trotzdem lese ich (was ich leider zugeben muss) nicht sehr aufmerksam und dein Buch muss man voll konzentriert lesen, um es schätzen zu können. Aber es ist diese volle Konzentration auch wert. Es ist wie ein gutes Essen, dass man in Ruhe geniesen sollte und nicht schnell herunter schlingt. Man kann den Genuss auskosten und hat länger etwas davon. Du "erziehst" mich gerade zu einer "besseren" Leserin. Auch wenn dich diese Leserunde einiges an Nerven gekostet hat, bin ich doch ganz egoistisch froh darüber, dass du sie mit uns gemacht hast.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Charlie : Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich (wieder einmal) bei dir bedanken. Bisher war noch keine Leserunde und noch wenige Bücher für mich so "fruchtbar" wie dein Glencoe. Ich lese sehr viel seit ich 14 bin, trotzdem lese ich (was ich leider zugeben muss) nicht sehr aufmerksam und dein Buch muss man voll konzentriert lesen, um es schätzen zu können. Aber es ist diese volle Konzentration auch wert. Es ist wie ein gutes Essen, dass man in Ruhe geniesen sollte und nicht schnell herunter schlingt. Man kann den Genuss auskosten und hat länger etwas davon. Du "erziehst" mich gerade zu einer "besseren" Leserin. Auch wenn dich diese Leserunde einiges an Nerven gekostet hat, bin ich doch ganz egoistisch froh darüber, dass du sie mit uns gemacht hast.


    Das kann ich nur :write!


    Ich habe fast eine Woche mit dem Buch verbracht, das ist ewig für mich, aber es war jede Minute wert! :-]

  • Ich finde nicht, dass Du wenig einfuehlsam bist, Suzann.
    Wenn ich kein Klaustrophobiker waere und einer mir sagt, dass er lieber taeglich 24 Stockwerke hochlaeuft, als einen Lift zu benutzen, wuerde ich auch denken, bei dem haben sie vermutlich eingebrochen und vergessen zu klauen.
    Mein Vater ist voellig phobienfrei (davon gibt es auffaelligerweise immer weniger Menschen, finde ich ...) und lacht sich ueber meine Mutter, meinen Bruder, meine Tochter und mich (alles Klaustrophobiker) krank - ich kann's ihm nicht veruebeln. Wenn man nicht gerade drinnen steckt, hat es sehr komische Aspekte. Er gibt auch immer gute Tipps wie: "Na geh doch einfach mal rein, dann siehst du doch, dass es gar nicht so schlimm ist." Dass das einem Klaustrophobiker "einfach" unmoeglich ist, kann er nicht verstehen - wie auch?


    Ich habe zu danken - ich nehme viele Anregungen, Gedanken, Fragen und Ideen mit und freue mich, dass Ihr Euch so viel Zeit fuer das Buch genommen und Euch so intensiv damit beschaeftigt habt.


    Ein schoenes Wochenende!
    Alles Liebe von Charlie (heute in Sachen Kindergeburtstag zugange)

  • Ach ja, der alt MacIan, was hab ich diesen Mann gern. :-] Es war eine richtige Wohltat, als er Ceana zwei gescheuert hat. Endlich mal jemand, der versucht ihr klarzumachen, was los ist. Er ist sicher nicht ganz unschuldig an ihrem Zustand, hat sie verzärtelt und versäumt ihr einen Mann zu suchen. Aber zumindest scheut er sich auch nicht, dem Mädel endlich mal den Kopf zurecht zu rücken.
    Aber was nun plötzlich mit Eiblin los ist, war ja vollkommen verwirrend. Erst schimpft sie oben mit Ceana, plötzlich nimmt sie sie vor dem Chief in Schutz? :wow Stattdessen zerrt sie ohne nachvollziehbare Motivation plötzlich Gormals "Verbrechen" ans Licht der Öffentlichkeit, wohl wissend was die Folgen sein müssen. Sie behauptet sie hätte wieder "Ordnung" herstellen wollen. Ich sehe schon ein, dass ihre persönliche kleine Welt aus den Fugen ist, seit ihr John sie nicht mehr hingebungsvoll genug begriffelt, aber das schlägt ja dann doch dem Fass den Boden aus. Auch hier war es eine Wohltat zu sehen, dass John genau richtig reagiert hat. Ceana sieht ihre Familie um sich herum zerfallen und weiß, dass sie der Stein des Anstoßes war. Sie ist auch völlig uneinsichtig, und begreift gar nicht, was alle für ein Gewese um die blöde Campbell machen. Sie ist doch hier, das singende und tanzende Goldkind! Und Sandy Og ist das doch bestimmt viel viel wichtiger. Selbst als ihre Verwandten ihr ins Gesicht sagen, sie hätte keine Ahnung von Sandy Ogs und Sarahs Beziehung, ist sie immer noch verbohrt wie ein Holzstock. Hoffentlich sagt Sandy Og ihr irgendwann einmal, dass seine Sarah einfach ALLES für ihn ist und zwar klar und unmissverständlich. Aber ich habe so ein unangenehmes Gefühl, wenn das so wäre, verlöre Ceana vermutlich wirklich nochmal den Verstand (oder begeht tatsächlich Selbstmord).


    Oh my, Sandy Og. Ich kann ja nicht mal was gegen Robs Behandlung sagen, ich hab Sandy Og ja selbst im letzten Kapitel noch Schläge mit der Haselrute und nen verdroschenen Hintern gewünscht. Wer hätte gedacht, dass mich da jemand erhört, ist ja direkt unheimlich! :wow Also was mich angeht, hat er für sein dämliches Verhalten jetzt genug gebüßt. Sogar seinen treuen Schecken nimmt man ihm, eine sehr unschöne Geste von Rob. Was mir aber trotzdem sehr gut an seinem Verhalten gefällt (wenn man das so nennen kann) ist, dass alles nachvollziehbar ist. Man hat ihm sein Pferd genommen, also nimmt er Sandy Og seines. Er bestraft ihn, weil er in ihm die Ursache für das meiste Leid sieht, das ihm geschehen ist. Sei es der Verlust seines Ansehens oder die Tatsache, dass er sich verkaufen musste, weil Sandy Og wie ein Berserker durch sein Dorf gefegt ist. Auge um Auge, Zahn um Zahn. In Rob ist schwelender Hass, dem er jetzt freien Lauf lassen kann ohne sich groß um die Folgen zu scheren. Denn, Hill hat er ja nur versprochen, dass er den kleinen Stewart nicht schlecht behandelt.


    Und wieder gibt es kleine Puzzle-Steine zu dem seltsamen "Vorfall" in der Vergangenheit. Es hat sich offenbar bei den Nachtkerzen zugetragen. Sandy Og muss Zeuge gewesen sein / war selbst in Lebensgefahr, wurde offenbar von Ben gerettet (denn ich bin mir sicher, der MacIan sprach NICHT von Gormal). Ist Sandy Og vielleicht fast ertrunken? Er hat Angst zu ersticken in der Dunkelheit... hmhmhm. :gruebel Ich bin gespannt wann sich das letzte Steinchen findet.
    Dass sein Sohn in Gefangenschaft ist und Schlimmes erdulden muss (da ist sich der MacIan sicher) macht den Vater schier rasend. Er zeigt immer häufiger ganz offen seine Gefühle für seine Kinder, sei es Trauer, Enttäuschung oder Stolz. Vielleicht wird der MacIan auf seine alten Tage ja etwas weicher. Ich finde, ihm steht das gar nicht schlecht.


    Tja, und Gormal. Ich hatte es ja schon befürchtet, als im letzten Teil der MacIan so hart über die Tochter seines Pfeifers urteilt. Natürlich kann er dann bei seiner eigenen Tochter keine Gnade walten lassen. So eng der Zusammenhalt in einem Clan ist, so unerbittlich sind seine Gesetze. Ben und Gormal müssen den Clan verlassen und dürfen nie wiederkehren... nun hat Angus weder Vater noch Mutter mehr, genau wie Duncan (zumindest im Moment). Für welchen der Jungen mag es schlimmer sein? Für den, dessen Mutter einfach auf und davon ist, ohne dass er wüsste warum? Oder für den, dessen Mutter in Schimpf und Schande mit dem Knecht davongejagt wurde? Arme Jungs, zum Glück haben sie wenigstens noch einander.
    Und wieder ist das Dorf ohne Hebamme... ein weiteres böses Omen für die Zukunft von Glencoe?


    Im Zuhause ihres Onkels ist Sarah alles andere als ein willkommener Gast, aber sich gegen die unmissverständliche Anweisung ihres Mannes zu stellen, das wagt Helen dann doch nicht. Im Gespräch mit Sarah erweist sie sich dann zwar als hart, aber nicht herzlos. Sie vermutet erst, Sarah wäre aus ähnlichen Gründen geflohen, die sie von ihrem Mann kennt. Als keiner davon zutrifft, reagiert sie mit Unverständnis, und wenn man ihre Argumente so liest, kann man ihr schwer widersprechen. Ja, heutzutage ist das natürlich anders, man sucht die große Liebe und wenn es die nicht mehr gibt, dann trennt man sich. Damals aber hatte eine Frau ihrem Schöpfer zu danken wenn sie einen guten, ja sogar angesehenen, Mann hatte der sie nicht schlug und das Geld nicht verprasste. Aus Helens Sicht kann man verstehen, dass sie Sarah als undankbar und regelrecht verrückt empfindet. Warum läuft man einem solchen Mann davon?!
    Sarah wiederum findet durch die Berichterstattung um Sandy Ogs Schicksal endlich den Mut, um ihren Mann und ihre Ehe zu kämpfen. Sie will ihn nicht einfach aufgeben und Ceana das Feld überlassen. Richtig so Mädchen! Ich musste lachen, als sie überlegte, dass sie ihm auf die Wangen schlagen und nicht ganz die Augen auskratzen wollte... wäre vermutlich eine gute Reaktion gewesen, aber das hilft natürlich auch nur, wenn derjenige nicht einfach abhaut.


    Zum großen Glück für Sarah und Sandy Og findet Lochiel mit seinen Worten genau den richtigen Grad zwischen Schmeichelei und Rührung um den Panzer von Königin Mary zu durchbrechen. Etwas Trotz wird auch dabei sein, wissend, dass ihr Mann sicher den Tod der Rebellen wünscht, zu entscheiden, diese zu begnadigen und frei zu lassen. Wie Rob wohl darauf reagiert? Und erfährt Sarah das noch rechtzeitig bevor sie sich auf den Weg macht um vor dem Rat vorzusprechen? Was wird aus dem Clan der MacDonalds, der langsam zu zerfallen droht, trotz oder gerade wegen der Einhaltung ihrer alten Gesetze? Man merkt, dass sich alles langsam aber sicher auf den Höhepunkt zubewegt, ich bin schon sehr gespannt.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    seit ihr John sie nicht mehr hingebungsvoll genug begriffelt, .


    Tu mir bitte einen Gefallen, Paradise.
    Solltest Du Dich je entschliessen, ein Buch zu schreiben, bitte lass mich Dein Testleser sein. Ich wuerde es nie und nimmer bis zum Erscheinungsdatum aushalten.


    "hingebungsvoll begriffelt" ist wieder einer dieser Ausdruecke, die ich auf der Stelle klauen moechte.


    Ich mochte den MacIain auch sehr. Und es hat mich sehr amuesiert (und beruehrt), so viele Berichte so vieler verschiedener Menschen zu lesen, die ihn nicht moegen wollten, die absolut keinen Grund hatten, ihn zu moegen, und die trotzdem nicht ganz umhin kamen.


    Deinen naechsten Bericht kann ich nicht erwarten.


    Alles Liebe von Charlie

  • Ach jeh, ich und ein Buch. Das ist ja lieb von Dir. :kiss Ich tu mich immer so wahnsinnig schwer damit ernst zu bleiben, früher oder später driftet fast alles was ich schreibe ins Komische ab. Und mir fehlt auch eindeutig das Durchhaltevermögen ein ganzes Buch zu bewältigen oder die Kreativität um neues zu erschaffen. Meistens klau ich nur ganz dreist. :grin
    Ich überlasse das "richtige" Schreiben lieber Menschen die das so gut können wie Du. ;-) Nachträglich seinen Senf dazu geben ist viiiel einfacher. ^^

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    - Meister Yoda