Die 3-Minuten-Bibel (Werner 'Tiki' Küstenmacher)

  • Kurzbeschreibung:


    Wer kennt heute schon noch die Bibel? Und wo stehen die guten Geschichten, die einem etwas geben, Worte, die das Herz berühren, die einem helfen zu leben? Bestsellerautor Werner »Tiki« Küstenmacher macht Menschen wieder Lust am ältesten Buch der Welt. Er kämmt die Bibel gegen den Strich, dosiert sie in kleine Abschnitte, poliert ihre versteckten Perlen auf und bringt ihre Botschaften für unsere heutige Zeit auf den Punkt. Und dafür brauchen Sie nur drei Minuten täglich!


    Über den Autor:


    Werner Tiki Küstenmacher, Jahrgang 1953, ist gelernter evangelischer Pfarrer und hat eine Ausbildung als Journalist. Seit 1990 arbeitet er als freiberuflicher Karikaturist, Autor und Kolumnist. Er hat über 50 Bücher veröffentlicht. Zusammen mit seiner Frau Marion Küstenmacher ist er Chefredakteur des monatlich erscheinenden Beratungsdienstes simplify your life.


    Meine Meinung:


    Gekauft habe ich mir dieses Buch fast exakt vor einem Jahr und dann gleich zu lesen begonnen. Beendet habe ich das Buch vor ein paar Tagen. Das bei sagenhaften 240 Seiten!


    Gekauft habe ich mir dieses Buch, weil ich erste Schritte im Glauben gehen wollte und weil ich neugierig war und irgendwie klingt die Kurzbeschreibung ja doch sehr einsteigergerecht. Erwartet habe ich mir (berechtigt oder unberechtigt, sei jetzt einmal dahingestellt), Geschichten aus der Bibel in 3 Minuten-Häppchen. Zu Gute halten kann man dem Buch, dass die Häppchen wirklich (bis auf eine) ca in 3 Minuten zu lesen sind. In jedem Kapitel findet sich eine tolle Zeichnung, die etwas zu dem Thema beiträgt. Aufgebaut ist das Ganze so, dass in jedem Kapitel zuerst eine Bibelstelle zu finden ist, dann eine Überschrift, die wohl die gängige Volksmeinung darstellen soll, dann eine Unterüberschrift von Küstenmacher, wie es tatsächlich ist (also in etwa so: "Wo zwei oder drei in meinem Namen verammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen (Mt 18, 20)" - "Jesus hat uns ein neues Gesetz gebracht" - "Nein!"); darauf folgt dann zu seiner Überschrift eine Interpretation Küstenmachers, bezogen auf das heutige tägliche Leben. Wie schon bei Glaube ist... fand ich teilweise die Bibelstellen zu den "Texten" von Küstenmacher unglaublich schlecht gewählt. Mehr als einmal hatte ich einfach ein "unrundes" Gefühl, mit dem Gedanken dahinter, dass irgendwas einfach nicht passt. Zum Beispiel habe ich zu Jo 15, 15 (Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut, euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater hörte, euch kund getan habe) schon zwei wirklich tolle Impulse gehört und bei dem Kapitel von Küstenmacher hab ich mich nur gewundert, warum er bei dieser Bibelstelle auf diese Gedanken kommen kann.


    In dem ganzen Buch habe ich, vor allem anfangs, bloß einige gute Anregungen erhalten, die meisten Kapiteln hinterließen bei mir keinen nachhaltigen Eindruck und hin und wieder dachte ich mir auch, dass ich mit dem, was der Autor da sagt, so was von gar nicht konform gehen kann, weil es einfach dem widerspricht, was ich glaube (das könnte zwar auch daran liegen, dass ich katholisch bin, der Autor jedoch evangelich, aber im ganzen Buch steht nirgends ein Hinweis daraus, dass das Buch nur etwas für Protestanten wäre) oder weil ich mit dem Gesagten einfach so gar nichts anfangen konnte (als Ratschlag für das erste Gebet findet sich, dass man aufrecht nach oben sehend, die Hände ausbreitend, stehen soll). Das ganze Buch spiegelt eigentlich einzig und alleine die Meinung von Küstenmacher wider, wobei man ihm aber zu Gute halten kann, dass er das auch so kennzeichnet und nicht vorgibt, dass dies eine offizielle Sichtweise wäre.


    Obwohl der Klapptext davon spricht, dass die Perlen der Bibel aufpoliert werden, fand ich im gesamten Buch nur wenige Perlen und die meisten Kapitel haben auf mich auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen (obwohl ich zugegebenermaßen einige anrgegende Gedanken fand). Ich weiß nicht, welche Zielgruppe dieses Buch hat, aber ich gehöre offensichtlich nicht dazu. Ich kann nicht einmal sagen, dass ich mit den falschen Erwartungen an das Buch heran ging und es mir deswegen nicht gefallen hat, weil obwohl ich etwas anderes erwartet hatte, hat mir das Buch anfangs (also die ersten paar Kapitel) gut gefallen, erst nach und nach mischte sich dieses Nichtgefallen ein...