Kurzbeschreibung:
Nach vielen Jahren der Einsamkeit ist es Janie endlich gelungen, sich mit ihrer „Gabe“ abzufinden und sie in ihr Leben zu integrieren. Sie lernt langsam, ihre „Traumbesuche“ zu kontrollieren, hat in Carl einen Freund gefunden und arbeitet undercover für die Polizei. Als sich an ihrer Highschool ein Lehrer an wehrlosen Mädchen vergreift, soll Janie mit Hilfe ihrer „Gabe“ dazu beitragen, dem Sexualverbrecher das Handwerk zu legen. Kein einfacher Job – und dann ist da noch Carl, der ein großes Problem mit Janies Arbeit an diesem Fall hat...
Meine Meinung:
Wie schon im ersten Band „Wake“ heißt es bei diesem Buch erstmal: an den Schreibstil gewöhnen. Die Kapitel sind kurz, im Präsenz geschrieben und mit Datum- und Uhrzeitangaben versehen, so dass man wieder ein wenig den Eindruck bekommt, einen Polizeibericht vor sich zu haben. Aber man gewöhnt sich schnell an diese doch etwas unkonventionelle Art zu schreiben und findet gut in die Geschichte hinein. Spannung baut sich bereits nach ein paar Seiten auf und dann... dann geht die Post ab. Wie schon im ersten Teil überschlagen sich die Ereignisse, so viel passiert in so kurzer Zeit (was man ja anhand der Uhrzeitangaben immer vor Augen geführt bekommt), dass man beim Lesen fast außer Atem gerät. Allerdings muss ich sagen, dass die Geschichte ein wenig unausgereift ist und leider ziemlich oberflächlich bleibt. Das Buch hat nur 288 Seiten, in die aber unglaublich viel Handlung reingequetscht wurde. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir mehr Ausführlichkeit von der Autorin gewünscht, besonders, da die Liebe zwischen Carl und Janie einen so großen Raum in der Geschichte einnimmt. Das Buch war einfach zu kurz! Zumindest für jemanden wie mich, der gerne intensiv in den Geschichten versinkt und sich länger in ihnen aufhält. Für ungeduldige Teenager, die schnell die Geduld beim Lesen verlieren, dürfte die Länge jedoch genau richtig sein.
Die Charaktere sind, im Gegensatz zu „Wake“, jedoch deutlich ausführlicher entwickelt. Lisa McMann ist es in diesem Buch gelungen, oberflächlichen Figuren weiterzuentwickeln und so zu gestalten, dass sie für den Leser greifbarer werden. Besonders Carl, mit dem ich bisher so gar nichts anfangen konnte, konnte sie mir so sehr nahe bringen. Aber auch Janie ist viel greifbarer für geworden.
Von der Idee der „Traumfänger“, die ihre „Gabe“ in den Dienst Guten stellen, bin ich nach wie vor sehr angetan und freue mich schon sehr auf den nächsten Fall von Janie und Carl.